toyota_bastler hat geschrieben:Noch zwei Tips bezüglich der Anlage!
Bei Bestandsanlagen den Zählerwechsel rechtzeitig beantragen, da können sonst mehrere Monate vergehen bis der Eingespeiste Strom gezählt wird! Den Zähler für den Eigenverbrauch zwischen den PV Wechselrichter und der Speicheranlage einbauen. Den kann man dann sogar im Keller Instalieren. Braucht man für die Abrechnung des Eigenverbrauchs. Ich falle mit meiner Altanlage in ein enges Zeitfenster wo es Zuschüsse für den Eigenverbrauch gibt.
Bei mir hat es 3 Wochen gedauert bis der neue Zähler drin war.
Eigenverbrauchszähler kann man bei Anlagen bis 30 kWp vergessen.
Unter 30 kWp braucht man für den Eigenverbrauch keine EEG-Umlage mehr bezahlen und über 30kWp wird man sowieso vom EVU leistungsgeregelt und gemessen.
Für die eigene Information braucht man den Eigenverbrauchszähler auch nicht mehr, weil die modernen Wechselrichter mit sog. Energymanagern geliefert werden und so die Werte für PV-Produktion, Einspeisung, Netzbezug und somit Eigenverbrauch als Sekunden- bzw. Realtimewerte selber bereitstellen.
Das wird sowieso benötigt um Wärmepumpen, Ladestationen und vor allem auch die feste 70% Abregelung nach Überschuss zu steuern.
Hier mal als Beispiel für den groben Überblick über die aktuellen Werte:
Die Pfeile sind: Netzbezug (Minuswert = Einspeisung), Hauslast (Minuswert = Eigenverbrauch) und erzeugte Leistung aus der PV.
In diesem Beispiel also: 3267 Watt erzeugte PV-Leistung, davon werden 432,8 Watt in Haus verbraucht und 2834,2 Watt ins Netz eingespeist.
- Sekundenwerte Energiefluss
Wen es interessiert kann sich auch einen detallierteren Überblick verschaffen.
Hier werden dann auch die Spannungen der einzelnen Phasen, Schieflage in Einspeisung / Verbrauch usw. angezeigt. (Ich habe das Bild in zwei Teile geteilt, wegen der Größenbegrenzung im Forum)
- Detailwerte_Pt1
- Detailwerte_Pt2
Und so sieht dann ein schöner Februartag aus:
- Tagesuebersicht
Morgens eine Lastspitze, das ist mein Ladenbackofen für die Frühstücksbrezel, dann sieht man zwei Waschmaschinenladungen und Trockner (die beiden Lastspitzen vor und nach 12 Uhr) dann das Kochen zum Abendessen und die letzte kurze Spitze dann die Spülmaschine.
An der kleine Spitze der PV-Prduktion nach 12 Uhr (bei der zweiten Waschmaschinenladung) sieht man sehr gut, warum die Anlagen heutzutage alle eine vollständige Messung machen.
Eine Eigenverbrauchsanlage darf nicht mehr als 70% der Peakleistung einspeisen.
Bei 7,125 kWp also max. 4,987 kW Netzeinspeisung.
Der Eigenverbrauch darf dabei abgezogen werden. Deshalb durfte die Anlage bei der zweiten Waschmaschinenladung den PV-Modulen freien Lauf lassen. Davor und danach war sie abgeregelt, weil nicht genügend Eigenverbrauch vorhanden.
Aber alles in allem bei 36,02 kWh Produktion an diesem Tag von den 11,32 kWh Stromverbrauch nur 5,4 kWh aus dem Netz bezogen und 5,92 aus der Eigenerzeugung genutzt.
Gestern sah es ähnlich aus.
Tagsüber höherer Verbrauch, weil ich in der Werstatt war und ein bisschen was gewurschtelt habe.
Abends dann ein bisschen später weil wir Besuch hatten und die Spülmaschine lief zweimal.
Aber trotz der ungünstigeren Verteilung vom Stromverbrauch nur die Hälfte aus dem Netz bezogen, die andere Hälfte aus Eigenstrom gespeist.
- Tagesuebersicht 2
Deswegen: Extra Eigenverbrauchszähler usw. braucht man bei den heutigen Anlagen nicht mehr. Das bringen die selber schon viel besser mit.
Genauso wie eine saubere und zugelassene Netztrennung bei Anlagen mit Notstrombetrieb.
Mal so als Überblick zum aktuellen Stand.
Viele Grüße
Onkelchen