Moin!
Aaaalso, sortieren wir das mal:
Art der Zulassung:
DIe Importierten Fahrzeuge (egal ob HZJ, GRJ etc.) sind alles Einzelabnahmen nach nationalem Recht mit Umbauten die mehr oder weniger standardisiert umgebaut wurden, und deren Einzelzulassungsfähigkeit mit Gutachten nachgewiesen wurde.
Diese basieren auf Emissionsgutachten (Geräusche, Abgaswerte), gewissen Ausnahmegenehmigungen (keine Scheinwerfer Höhenregulierung etc.).
Das ist keine Homologation im eigentlichen Sinne.
Motorinfos:
Da will jemand einen 4,5L V8 mit angeblich Euro 0 auf Euro 6 bringen. Da passt was nicht, da der Motor IMMER Euro 4 ab Werk hat!
Es gibt den 1VD-FTV in 2 Versionen im J7:
Version 1: Euro 4, EGR, 3 Katalysatoren
Version 2: Euro 5, EGR (geregelt), Katalysator und DPF, aufwändige Regelung und Überwachung des Kats (Beheizter Air Fuel Ratio Sensor etc...)
Es ist also an der Stelle schon einiges an Technik verbaut - das Problem dabei ist: Je mehr Technik ab Werk verbaut ist, desto schwieriger ist eine "Nachbehandlung" ohne die Motorregelung aus dem Konzept zu bringen.
Modellinfos:
Ab Werk gibt es den VDJ7 als Linkslenker, das ist kein Problem.
Es gibt ihn als 76, 78, 79SC und 79DC - es gibt ihn nicht als 71.
Technische Aussattung sonst vergleichbar mit den GRJs, also ist das Hauptproblem bei der Zulassung hier tatsächlich die Abgasbehandlung.
Nachrüstung generell:
Nachrüstung Euro4/5 auf Euro6 ist prinzipiell technisch machbar und in Deutschland auch schon für Fahrzeuge im Verkauf.
(z.B. Dr. Pley
https://www.clean-for-future.com/ , Oberland Mangold
https://www.low-nox.de/ , HJS
https://www.hjs.com/transporternachruestung/)
Gemeinsam haben diese Systeme das die Homologisierte Abgasstufe NICHT angepasst wird, es werden nur Zusatzvermerke eingetragen.
Das wäre bei EInzelabnahmen kein Problem, da dort ja das Abgasgutachten für die Abnahme zählt. Es würde demnach die mit dem Gutachten nachgewiesene Einstufung eingetragen werden können.
Wo liegt nun das Problem?
Die Systeme (teils oben verlinkt) sind auf Volumenmodelle ausgelegt, teils noch nicht serienreif, teils hat es Hersteller bei der Entwicklung finanziell zerrissen.
Es geht dabei auch prinzipiell um die Vermeidung von Fahrverboten etc. nicht um eine Zulassungsfähigkeit oder dergleichen. Da ist, was den Aufwand für die Gutachten angeht, ein deutlicher Unterschied.
Hier waren auch die Fahrzeughersteller teils mit im Boot.
Einen Euro 4 Benziner auf Euro 6 zu bekommen ist bei einem Saugermotor "Peanuts" (wie beim GRJ) , bei einem Direkteinspritzer schon deutlich aufwändiger (weitere Werte im Abgas relevant bei Direkteinspritzer).
Bei einem Diesel sind noch mehr Werte relevant und die Anpassung daher technisch deutlich aufwändiger, da auch das generelle Abgasverhalten eines Diesels anders ist.
Hinzu kommt, das eben das Basisfahrzeug schon eine Nachbehandlung hat - und damit eine Integration (in die Originalsoftware) oder eine "Emulation" der Parameter notwendig ist. Das ist ohne den Fahrzeughersteller im Boot zu haben, enorm aufwändig.
So etwas zu entwicklen kostet Geld, Zeit und braucht entsprechende "Versuchsfahrzeuge".
Alles das, ohne zu wissen ob sich das je rentiert.
Soetwas jetzt zu beginnen, wo Euro 7 vor der Tür steht und der V8 4,5l nicht ewig weiter gebaut werden wird, wäre ein absoluter Firmensuizid. Das wird sich niemand antun.
Die Absatzzahlen sind dafür viel zu gering.
Preis:
Der VDJ kostet ab Werk schon merklich mehr als der GRJ - insbesondere die EU5 Version.
Die Preise oben im Thread mit 20.000€für die Umrüstung passen nicht, da sind auch Zoll, Steuern, Transport etc. mit drin...
Natürlich lassen die Importuere sich das ganze gut bezahlen - sie tragen aber auch das RIsiko das es eben mal nicht klappt oder was schiefgeht.
Ein GRJ liegt aktuell um die 60.000€ zulassungsfertig in Deutschland.
Ein VDJ würde vermutlich bei mindestens 85.000€ liegen (Höherer EK, dadurch mehr EUSt., Mehr Zoll, Mehrkosten Umrüstung etc.).
Wnen man davon 100 Stück in kurzer Zeit umbaut mag sich das rechnen für den Umrüster - wir sprechen dann aber von einem Volumen von 85.000€ x 100 Autos = 8,5 Mio Euro.
Und 100 "ernstzunehmende Interessenten" werden keine Firma dazu bringen, immense Entwicklungskosten auf sich zu nehmen - man braucht 100 Leute die kaufen (und bezahlen....). Das ist ein massiver Unterschied.
Ja, die Zahl an GRJs steigt momentan recht schnell - aber 100 VDJs noch in den Markt drücken?
Klar klingt ein V8 toll - aber:
- Lesitung VDJ nahezu ident zum GRJ, etwas durchzugskräftiger
- Mehr Leergewicht
- Deutlich anfälligerere Technik beim VDJ statt GRJ: Direkteinspritzer, Turbolader, DPF, Nachrüstung AdBlue etc... Das zeigen auch die Postings in den Australischen Foren und Gruppen.
- Mehrbelastung für den Motor durch Nachrüstung im Abgasstrang
- Weiter weg von der Serie: Was macht man wenn da irgendwas streikt?
- Abhängig von einem Nachrüst-Hersteller: Was ist wenn der Entwickler der Nachbehandlung insolvent geht, und man Ersatzteile, Service etc. bräuchte?
- Mehrpreis....
Ich halte das ganze zwar technisch für realistisch und machbar - aber wirtschaftlich für absolut unrealistisch.
Das gibt der Markt nicht her - das wird ähnlich Enden wie die gottlosen Versuche den 1HZ auf Euro 6 zu bringen, auch wenn der 1VD eine bessere Basis bietet.
Das ganze dann hier als Beitrag eintüten, ohne Firmen- und Namennennung macht es dabei auch nicht besser...
Just my 2 Cents
Broesel