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Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Sa 9. Jan 2021, 13:21
von netzmeister
Rudi Kleinhenz ist uns allen ein Begriff, steuert er doch seit Jahren am Buschtaxi-Treffen absolut wunderbare Reiseberichte bei! Rudi ist Globetrotter, und er verschickt regelmäßig einen Newsletter, der wirklich lesenswert ist. Also stelle ich seine Newsletter ab jetzt hier ein, damit Ihr alle was davon habt:

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Liebe Reisefreunde

Das Jahr der Hoffnung ist gerade zwei Minuten alt, da schlägt die eigene Blödheit gnadenlos zu. Ich schieße mir aus 20 cm Entfernung den Korken meiner Sektflasche volle Kanne ins rechte Auge. Ungeschminkt könnte ich in jedem Zombiefilm mitspielen. Spricht mich jemand darauf an, antworte ich: „Häusliche Gewalt!“

Euch allen erst mal ein hoffnungsvolles 2021. Etwas Geduld werden wir noch mitbringen müssen, um wieder auf Treffen und Reisen gehen können.



Abgesagte Termine für Januar:

Das für Januar angesetzte Wintertreffen der dzg im Nibelungenturm ist abgesagt, ebenfalls weiterhin die Vortragsreihen der Freunde des Abenteuermuseums in Saarbrücken und Kirkel, des Lagerfeuers in Duisburg und der EAF-Stammtisch in München.

Für Februar sind keine Treffen angesetzt, ab Anfang April gehen die Freiluft-Veranstaltungen wieder los und bis dorthin setze ich innig auf die begonnenen Impfungen.

Der Globetrotter-Kalender für 2021 ist fertig, die Vorderseite kann man unter folgendem Link ausdrucken: https://globetrotter.org/der-neue-kalender-ist-fertig/

Dort auf das blaue dzg-Logo und einmal weiter klicken.



Corona-Impfung:

Nur so kann das Virus auf Dauer besiegt werden, ohne weitere große Todeszahlen in der Weltbevölkerung. Die zweite Welle hat bei uns bisher dreimal so viel Todesopfer gefordert, diesmal gab es auch einen Todesfall direkt in meiner Nachbarschaft. Dass nicht jeder dieser Impfung sofort vertraut, kann ich verstehen. Trotzdem will ich euch Mut zusprechen! Ich bin kein Virologe, habe aber als gelernter Biologie-Laborant 20 Jahren Berufserfahrung in der klinischen Mikrobiologie und der genetischen Toxikologie. In dieser Zeit habe ich abertausende menschlicher Untersuchungsmaterialien (Stuhl, Urin, Blut, Sputum, Wundabstriche, Liquor, usw.…) auf pathogene Organismen und Mikroorganismen (Bakterien, auch TBC, Hefen, Schimmel- und Hautpilze, Amöben, Flagellaten, Plasmodien, Band-, Spul-, Faden- und Hakenwürmer, usw…) untersucht, unter anderem auch die Eigendiagnose 1994 auf Schigellen-Ruhr. Zu meiner Laborzeit (1978-98) sind plötzlich die jetzt sogenannten „Krankenhauskeime“ auf der Bildfläche erschienen. Damals wurde vom Labor L&S www.labor-ls.de ein spezieller Stempel angefertigt, mit vier Großbuchstaben MRSA = multiresistenter Staphylococcus aureus. Jeder Befund der so unser Labor verlies, machte mir klar, dass dieser Mensch einen Todeskampf führt und ich konnte dem behandeltem Arzt kein Antibiotika empfehlen, einfach weil keines durch die mutierten Bakterien mehr wirksam war. Und dieser MRSA wütet immer noch in unseren Kliniken, es gibt keinen Impfstoff dagegen. Es ist kein Virus, das ist der Unterschied. Gegen Viren helfen ja auch keine Antibiotika! Wir wurden damals im Labor gegen Hepatitis A + B vorsorglich geimpft, was mir auf meinen Reisen in tropische Regionen zum Vorteil wurde, ich musste die Impfungen nicht selbst zahlen. Auch Polio (Kinderlähmung, letzter bekannter Fall in Deutschland 1990) und Tetanus (Wundstarrkrampf) müssen alle 10 Jahre aufgefrischt werden, ebenso die Gelbfieberimpfung. Als Kleinkind wurden meine Generation und die davor noch alle gegen Pocken geimpft! Es gab damals eine Impfpflicht! Nur deswegen sind die Pocken seit 1980 ausgerottet. 25 % der Pockeninfizierten starben, wer überlebte war durch Narben am ganzen Körper entstellt. Ich habe zwei kleine Narben an meiner linken Schulter, die ich vor 58 Jahren durch die Impfung bekommen habe und es hat nie irgendwelche Probleme gegeben. Die Medizin ist jetzt 58 Jahre weiter und deshalb vertraue ich voll und ganz unserem Gesundheits-System, dem ich seit 22 Jahren nicht mehr angehöre, aber um so öfter davon profitiert habe. 2015 brachte ich aus Malawi eine Malaria tropica mit nach Hause. Ich bat den Arzt im Würzburger Tropeninstitut, mich meinen eigenen Blutabstrich mikroskopisch auswerten zu lassen. So schöne Plasmodien hatte ich in 20 Jahren bei L&S davor nie gesehen! Jetzt war ich wieder mal der Patient und hatte ausgerechnet die Krankheit, die weltweit immer noch die meisten Todesopfer fordert. Aber ich lebe in Deutschland und wurde vier Tage später geheilt entlassen. Gegen Malaria gibt es keine vorbeugende Impfung, allerdings ein wirksames Medikament und das zahlt die Krankenkasse, wie auch die gesamte Behandlung! Man muss nur rechtzeitig in tropenärztliche Behandlung!

Ich will mich vorrangig impfen lassen, um meine Mitmenschen zu schützen. Ich denke dabei an die Menschen, die nicht so gut medizinisch versorgt sind, wie wir hier in Deutschland. Ich meine z. B. das Pygmäendorf im Dschungel der Zentralafrikanischen Republik (2011), das Zeltlager der Zaaten im Norden der Mongolei (2001) oder die Fischer auf der Insel Tukurere (2019). Dieses winzige Eiland ist ein Teil, des zum Inselstaat Kiribati gehörenden Atolls Butaritari und liegt irgendwo in den unendlichen Weiten des Pazifiks. Sucht mal bei google maps: Tukurere, Kiribati! Dort leben glücklich und zufrieden zwei Familien, ohne Strom, fließend Wasser oder gar Internet. Sie haben uns so herzlich empfangen, uns kurze Zeit an ihrem paradiesischen Leben teilhaben lassen. Schleppen wir dort, oder wo auch immer auf dieser wunderschönen Welt, dieses Virus ein, dann hat es vielleicht für diese kleine Gruppe unglaublich netter Menschen fatale Folgen! Dafür würde ich mich ein ganzes Leben selbst hassen. Das war der Hauptgrund in 2020 das ich in Deutschland geblieben. Eine Reise ist für mich nur gelungen, wenn ich mit den Menschen vor Ort, in ihrer Heimat in direktem Kontakt komme, eben für eine begrenzte Zeit ein Teil ihres Lebens werde. Wer nur von A nach B fährt, schnell ein paar Fotos macht und seine Zeit mehr am Strand oder beim Saufen verbringt ist kein Globetrotter. Wir Globetrotter sind Botschafter des Friedens, Berichterstatter aus der Ferne, auch Helfer vor Ort und haben Vorbildfunktion in Sachen Impfung! Deswegen werde ich Europa erst wieder verlassen, wenn ich bin geimpft bin, keine Gefahr mehr für die einheimische Bevölkerung darstelle.



Arme für Mama – ein Fazit:

Durch die Pandemie auch bei mir völlig in den Hintergrund geraten, wurde ich neulich auf eine extrem freundliche Art daran erinnert. Ich bekam ein Buch geschickt von meinem Freund und dzg-Mitglied Manni Caspers mit dem Titel „140 Tage nach Australien“ und habe es auch gleich gelesen! Ich hatte ja mehrmals darüber berichtet.

Für die Neuen im Newsletter!

Auf der Website von Manni und Carsten https://140tagenachaustralien.com steht folgendes zu dieser familiären Tragödie:

Für eine junge Kämpferin, Anna (22 Jahre alt), die Mama von Mia!

In diesem Spendenaufruf wollen wir auf das besondere Einzelschicksal einer jungen Familie aufmerksam machen, die nicht nur einen enormen Kampfgeist an den Tag legt, sondern sich auch durch ihre Stärke, Liebe und Tapferkeit auszeichnet.

Wie schnell das eigene Leben und das der eigenen Familie in seinen Grundfesten erschüttert werden kann, mussten Mia und ihre Eltern kürzlich auf die wohl schmerzlichste Art und Weise erfahren. Am 01. Februar dieses Jahres (2019) erkrankte Anna, Mias Mama an der Kinderkrankheit „Meningitis“. Diese Krankheit brachte leider eine besonders schwere Form der Sepsis mit sich.

Wochenlang musste die Familie um das Leben der jungen Mutter bangen. Mittlerweile lässt sich sicher sagen, dass sie überlebt, doch zahlt sie für ihr Überleben einen hohen Preis. Anna musste in Folge der schweren Krankheit, beide Arme und beide Beine amputiert werden.

Ich muss es wirklich nochmal vordergründig erwähnen, Manni und Carsten haben durch ihre Überlandreise von Deutschland nach Australien dieser Familie 120.000 € an Spenden zukommen lassen! Einfach grandios! Allerdings hat auch hier Corona für diverse Schwierigkeiten gesorgt. Anna hat bis jetzt keine AHB erhalten und auch die Krankenkasse macht scheinbar Schwierigkeiten, was das Bezahlen diverser Dinge betrifft, dank Corona. Trotzdem ist diese Familie positiv ihrem neuen Leben gegenüber eingestellt. Vielleicht sollten wir uns ein Beispiel daran nehmen.



Der Postkartensammler:

Dzg-Mitglied Klaus Meier sammelt leidenschaftlich Postkarten aus der ganzen Welt. Das war seine Motivation, in die dzg einzutreten. Er ist sozusagen, ein passives Mitglied. Ich schicke ihm seit gut 6 Jahren Postkarten aus der ganzen Welt. (Mozambique, Sudan, Sao Tome & Príncipe, Aserbaidschan, Tuvalu und Bermuda-Inseln, um nur einige zu nennen) Ich bekomme immer einen begeisterten Brief, mit einem großzügigen Obolus, obwohl ich das gar nicht will. Auf unserer Ost-Deutschland-Tour Oktober 2020 sind wir kurz bei ihm vorbeigefahren. Die aktuelle Lage hat nur ein Gespräch über den Gartenzaun hinweg zugelassen. Er ist bald 80 und kam gerade aus dem Krankenhaus. Sobald sich die Lage entspannt hat, werde ich ihn nochmal besuchen, um in seiner Sammlung zu wühlen.

Hier die bitte an euch: „Schickt ihm Postkarten, egal wo ihr gerade seid! Schreibt eure Heimatadresse drauf, er freut sich riesig und bedankt sich garantiert bei euch!“

Auf seinen Visitenkarten ist nur die Postadresse, keine Telefonnummer! Das hat seinen Grund, man soll ihm Postkarten Schreiben!

Hier seine Anschrift wie auf seiner Visitenkarte:

Klaus Meier

Postkartensammler

Zur Waldsiedlung 12

08527 Plauen



Rumänien-Adventskalender:

Hätte zwar besser im Dezember gepasst, man kann aber auch im Januar immer ein Türchen aufmachen! Wurde mir von Rosi Rohmer (dzg) zugemailt, sie hat es von dzg-Mitglied Wolfgang Post, unserem Rumänienspezialisten! Tolle Bilder und viel Wissenswertes aus Europas schönstem Land, garantiert nicht nur aus meiner Sicht! Ich war schon zweimal dort!

http://www.rumaenienadventskalender.de



Neue Website von Michael Wöhning

Michael ist ein guter Freund von mir, leider immer noch kein dzg-Mitglied. Sein Onkel mittlerweile schon. Viele kennen ihn von seinen lebhaften und spannenden Vorträgen auf dem Rhöntreffen in Nickersfelden oder in der Europa-Union in Bad Kissingen. Es gibt unter anderem sechs spannende Rad-Reiseberichte zu Lesen und einiges mehr!

www.michaelwoehning.de



Website von Ruth und Jürgen Haberhauer

Die beiden dzg-Mitglieder haben das vergangene Jahr auf jeden Fall sinnvoll genutzt und waren zwei Monate in den Wäldern Finnlands unterwegs. Auf ihrer Website gibt es einige Abenteuer nachzulesen. Eine schöne Geschichte, z. B. ist der Bärenmann.

www.blog.sojombo.de/index.php?/archives ... nmann.html



Warum ich in 2021 meine Stasi-Akten anfordere - meine Erlebnisse im anderen Deutschland:

Geboren 1962 auf einem kleinen Bauernhof am Rande der Rhön, hatten wir weder Toilette noch Badewanne im Haus, auch keinen PKW auf dem Hof, aber immerhin einen der ersten Schwarzweiß-Fernseher im Dorf. ARD und ZDF waren die Kanäle und mit etwas Glück konnten wir DDR 1 empfangen. Dort gab es eine Kultsendung, auch für uns West-Deutsche, das Sandmännchen. Einmal schaute ich mehr zufällig eine Straßen-Parade, ich denke in Ost-Berlin. Ein Reporter lief durch die Menge und fragte Ost-Deutsche Bürger: „Fühlen sie sich noch als Deutsche?“ Stolz kam aus allen Mündern zurück: „Nein, wir sind Bürger der Deutschen Demokratischen Republik!“ Was ich damals nicht wusste, dass war ein abgekartetes Spiel, die Menschen bekamen etwas für diese Aussage vor laufender Kamera. Meine Reaktion als unwissender Schüler: „Was für Arschlöcher!“

1983 wurde ich zum Grundwehrdienst eingezogen. Dort wurde uns das Feindbild Warschauer Pakt/DDR richtig eingebläut. Mein Bild vom anderen Deutschland wurde dadurch nicht besser!

Am Anfang meiner Reisekarriere fuhr ich mit dem eigenen Auto kreuz und quer durch Europa. Am 06.06.1987 war ein Wochenendtrip nach Prag geplant. Mit tschechoslowakischem Visum im Reisepass, einigen Sixpack Bier und 2 Kumpels ging´s im Ford Granada Combi zum ersten Mal in den „Ostblock“. Im Prager Stadtzentrum angekommen, parkten wir und holten gleich ein Bierchen aus dem Auto. Kurze Zeit später schlenderte eine junge deutsche Clique auf uns zu. Jeanshose, Jeansjacke, genau wie wir, und einige hübsche Mädels hatten sie auch dabei. Einer der jungen Kerle blieb vor mir stehen, schaute kurz und fragte: „Hast du mal ein Bier für mich?“ Mein erster Gedanke: „Zieh Leine, kauf dir selbst dein Bier!“ Das sprach ich zum Glück nicht aus, denn plötzlich war ich gewillt, auch mal einen Fremden kennen zu lernen. So spendierten wir einige Bierchen auf der Straße und wurden in intensive, äußerst interessante Gespräche verwickelt! Nach einer halben Stunde fragte ich meinen neuen Freund: „Wo seid ihr denn her?“ „Halle“, war die Antwort! „Dann seit ihr ja aus der DDR!“ entfuhr es mir völlig überrascht! Die Clique war genauso cool wie wir, mein Bild vom anderen Deutschland änderte sich schlagartig. Die Jungs wollten den Motor vom Granada (2 l, 90 PS, 6 Zylinder) sehen! „Das ist ja ein LKW-Motor staunten sie regelrecht!“ Wir verabredeten uns für den Abend. Während wir ein Hotelzimmer bezogen, schliefen die anderen auf dem Campingplatz. Sieh erwähnten auch, dass sie nicht in die Prager Discos gelassen wurden. Das konnten und wollten wir nicht glauben. Wir kommen mit euch, das kriegen wir hin allerdings blieb es ein Wunschglaube. Ich betrat zuerst die Eingangshalle der Disco. Der Türsteher lies mich problemlos passieren. Nach mir 4 „Ossi´s“, die wurden sofort nach draußen geschickt, mein Kumpel wurde eingelassen, usw… „Die erkennen uns an unseren Schuhen“, erklärte mir Thomas aus Halle. Auch ein Bestechungsversuch von unsrer Seite mit 10 DM war erfolglos. Wir blieben das ganze WE mit der Clique zusammen. Die waren wirklich cool. Wo sitzt man schon mit einer Bierflasche in der Hand und einem hübschen Mädel im Arm in der Kirche, natürlich ohne Gottesdienst. Davon gibt es auch ein Bild. Cathleen hatte mir dann sogar ihre Adresse gegeben. Nach Halle kam ich dann, das erste Mal in meinem Leben Oktober 2020, also 33 Jahre später, die Himmelsscheibe von Nebra bestaunen. Ich habe von den Leuten leider nie wieder was gehört, kam aber mit einem ganz anderen Bild der DDR, damals von diesem Wochenend-Trip zurück. Es ist immer besser, sich selbst vor Ort eine Meinung zu bilden, als nachzuplappern, was irgendjemand von sich gibt. Das hatte ich damals gelernt.

Ostern 1989: Wie die Jahre davor stand auch diese Ostern eine Städte-Tour auf dem Programm. Warum nicht mal nach Ost-Berlin! Davor waren wir in West-Berlin, Kopenhagen, Wien und Brüssel. Immer in meinem Ford Granada, meist mit den gleichen Kumpels. Diesmal waren wir zu viert. Den Transit durch die DDR nach West-Berlin kannten wir, spannend wurde es am Grenzübergang Friedrichstraße in Berlin. Wir hatten alles Mögliche über die Grenzschikanen gehört. Zwangsumtausch von 25 DM in Ostmark, Autodurchsuchung, sie würden einem sogar „im Arsch rumbohren“. Auf letzteres war keiner scharf, auf das Nachtleben von Ost-Berlin schon. Die Spannung stieg, wir waren an der Reihe. Geld war getauscht, der Pass gestempelt, sonst passierte gar nichts mehr. Ein bisschen mehr Aktion hatten wir schon erwartet. Wir wurden zur nächsten Kontrolle gewunken. Der Zöllner, etwas zu klein für seine Uniform, oder die Uniform zu groß für ihn, das war Ansichtssache. Entsprechend komisch wirkte er auf uns. Wir mussten uns das Lachen verbeisen. Dies merkte unser Gegenüber und das war die Wende in unserem unkomplizierten Grenzübertritt. „Machen sie mal die Heckklappe auf!“ kam die Aufforderung einem Befehl gleichend. Thomas drückte den Knopf der Heckklappe. Was er nicht, und auch kein anderer meiner Kumpels, wusste: Drückte man den Knopf, während die Heckklappe verschlossen war, blieb er einfach drinnen stecken, war nur mit einer Zange wieder rauszuziehen. Erst dann konnte man Aufschließen und öffnen. Deshalb meine höfliche Bitte an den Zöllner: „Haben sie Mal eine Zange?“ Verdutzt blickte mich mein Gegenüber an, darauf folgte der zweite Befehl: „Fahren sie sofort dort auf die Grube!“ Und jetzt ging´s rund. Er lief zur Höchstform auf, es war nicht mehr komisch! Der „Überuniformierte“ suchte mit Spiegeln unter dem Auto, riss die Seitenverkleidungen weg, holte das Ersatzrad raus. Jetzt hatten wir die Situation, von der wir vorher „träumten“. Bloß nicht nochmal provozieren, sonst platzt noch unser Traum von Ostberliner Discos voller „williger“ Mädels.

Nach 30 Minuten Sucherei, nach was auch immer, lies die „Bulldogge“ ab. „Wo wollen sie denn hin“, kam dann die freundliche Frage. Nachtleben Ostberlin (nach dem Motto, wir machen durch bis morgen früh…). „Sie müssen spätestens um 23.59 Uhr wieder hier sein, sonst bekommen sie große Probleme“, gab er uns mit auf den Weg. Die 25 getauschten Ostmark waren mit dem Abendessen aufgebraucht, die vermeintliche Disco war lahm. Wir standen 90 min später wieder am Grenzübergang, wollten in eine Westberliner Disco. Der laufende Meter hatte immer noch Dienst und ahnte eine Verschwörung: „Was wollen sie denn schon wieder hier, da stimmt doch was nicht! Fahren sie mal dort auf die Grube und öffnen sie die Heckklappe.“ Diesmal drückte Robert den Knopf, die Klappe war abgeschlossen! „Haben sie mal eine Zange?“ fragte ich etwas kleinlaut! „Verschwinden sie aus unserem Land, sie rauben mir meine Zeit!“ Das waren seine letzten Worte. In Rekordzeit hatten wir die Grenze passiert! Beim Transit nach Deutschland am Grenzübergang Marienborn ein weiteres Problem. Mein Transitvisum war weg, absolut unauffindbar. Nur die Tatsache, dass ich der Autobesitzer war, lies die Situation glimpflich ausgehen. Hätte einer meiner drei Kumpels sein Papier verloren, wären wir an diesem Tag nicht mehr über die Grenze gekommen. Es war ein kleines Abenteuer, im Herzen Deutschlands, vor über 30 Jahren.

Mai 1989: Wie schon das Jahr zuvor, fuhr ich mit dem Motorradclub „Les Cascadeurs“ für eine Woche nach Ungarn, Party-Urlaub am Balaton. 5 Tage Delirium, 2 Tage komatöses Dahinvegetieren. Party-all-the-Time war das Motto. 3 DM für 0,5 l Wodka, 3 DM eine Flasche Krimsekt! Der Teppich in der Ferienwohnug war täglich sektgetränkt. Immer wenn sich Nachbarn nachts beschwerten, schickten wir unsere schönsten Mädels raus, die Situation schlichten. Die Jungs hatten ihre Bikes dabei, Rennmaschinen, Goldwings und geile Chopper, alles was eben für extremes Aufsehen sorgte! Diesmal schleppte einer gleich am ersten Abend vier tolle DDR-Mädels mit auf unsere Bude. Was mir in Lloret de Mar nicht gelang, klappte dann mit Fremdhilfe am Balaton. Ein Mädel hatte Interesse an mir. Ich teilte mein Zimmer mit meinem besten Kumpel. Den konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Er bekam die Anweisung, du kommst frühestens in 90 min hoch. Er zwinkerte mir zu. Ich hatte mit Grit die Bude allein, wenigstens für 15 min. Dann stand er doch im Raum mit einer Flasche Krimsekt und der Bemerkung: „Unten ist nichts mehr los!“ „Raus mit dir, du störst!“ Er verzog sich ins Nachbarzimmer. 5 min später stand der nächste im Raum. „Das ist nicht dein Zimmer, raus mit dir!“ Er antwortete: „Wenn meine Alte mit deinem Kumpel in meinem Bett liegt, kann ich wohl auch hier in seinem Bett schlafen!“ Das war ein schlagendes Argument, zumal er dann doch schnell einschlief. So wurde ein bisschen mehr aus diesem Abend. Ich wollte Grit wieder sehen!

12.-15.08.1989: Könnte der Termin für mein Globetrottertreffen in Nickersfelden sein. Nur fand das Gründer-Treffen erstmals 13 Jahre später statt.

Die Motorradgang fuhr mit mir nach Riesa. Dort wohnte Grit und ihre Freundin Manuela. Ich fuhr mit meinem Granada Kombi, die anderen 4 ihre Bikes, wohl gemerkt waren die Motorräder im Visum eingetragen. So standen wir am Grenzübergang Eußenhausen/Meinigen. Die Westdeutschen Grenzer fragten uns erstaunt: „Wo wollt ihr denn hin? Mit euren Motorrädern lassen die euch drüben garantiert nicht rein!“ „Wir haben sie doch im Visum eingetragen!“ „Dann viel Glück“, sagte der West-Deutsche Zöllner! Eine halbe Stunde später waren wir enttäuscht zurück. Die Motorräder durften nicht einreisen! Also alle Mann in den Granada und los. In Riesa wurden wir aufgeregt erwartet. Manuela und ihr Freund Frank (der Bruder von Grit) hatten für Ostverhältnisse eine tolle Wohnung und fürstlich für uns eingekauft. Zwei Freunde in einem anderen Auto folgten. So waren wir insgesamt sieben Wessis, sechs Typen, ein Mädchen. Grit hatte in der Nähe eine Wohnung, dort schliefen wir beide. Die anderen alle im Schlafsack in Manuela´s Wohnung. Verständlicherweise seilte ich mich von der Truppe frühzeitig ab, und bekam so das nächtliche Chaos erst am nächsten Tag erzählt. Zwei wurden nachts beim Rauchen vor dem Haus von der Vopo aufgegriffen, es bedarf sehr großer Überredungskünste von Manu und Frank, das es zu keinen größeren Strafen kam. Da am ersten Abend schon der gesamte Alkohol in den Gurgeln der Westler verschwunden war, ging es am nächsten Tag auf die Suche nach Nachschub. Der Leipziger Hauptbahnhof, genauer gesagt, der dort befindliche Inter-Shop wurde von uns überfallen und geplündert. Ich trug alles an Coca-Cola, das es dort zu kaufen gab, auf einmal davon. Eineinhalb Paletten Dosen a 0,33 l. Ich kann mich bis zum heutigen Tag an die ältere Dame erinnern, die mich ungläubig anschaute und sagte: „So viel!“ Sie wusste also was Coca-Cola war und wie schwer man da ran kam in der DDR. In Riesa wurde eine Metzgerei von uns geplündert, die hatten danach kein einziges Steak mehr. Was wir da angerichtet hatten, war uns damals nicht bewusst. Vielleicht war es ja sogar positiv im Nachhinein. Es wurde eine rauschende Grillparty, von der ich mich mit Grit früher zurückzog. Sie erzählte mir dann, dass ihr Vater ein hohes Tier bei der Partei (SED) sei und er auf keinen Fall von mir Wind bekommen durfte. Deshalb gab es auch das Zimmer in dem wir jetzt die Nacht verbrachten, SED-Sonderstatus sozusagen. Ich bekam auch ihre Telefonnummer mit dem Zusatz, nur morgens zwischen 6.30 und 7.30 Uhr anzurufen, da war ihr Vater zum Joggen außer Haus. Zur Vierzigjahrfeier der DDR wollten wir uns in Ost-Berlin wiedersehen.

Ihr Bruder Frank wollte unbedingt mal meinen Granada Kombi fahren. Ich vergesse nie seine leuchtenden Augen, als er auf einer Landstraße bei Riesa mehrere Trabbis und einen Wartburg überholte und begeistert sagte: „Das ist ja ein Rennwagen!“

Auf dem Heimweg fanden wir noch einen „DDR-Outdoor-Laden“. Dort war, neben drei weiteren Campinggegenständen, auch ein Campingbeil ausgestellt. Davon hatte der Laden tatsächlich 4 Stück. Drei davon konnten wir erwerben, das vierte war als Schaufenster-Dekoration unverkäuflich. Einmal mehr war mir bewusst, wie gut wir es doch im Westen hatten. Ein weiteres chaotisches WE in meinem noch jungen Leben war Geschichte.

Mittlerweile begann die Flucht aus der DDR über Ungarn. Manu und Frank hatten mir anvertraut, das sie auch flüchten wollten. Ich versprach, die beiden ende September an der Grenze in Österreich abzuholen, diese Situation konnte nur ein weiteres großes Abenteuer werden!

Am 08.09.1989 brach ich mit einem Kumpel vom Motorrad-Club zu meiner bisher größten Reise auf. Über Frankreich und Spanien nach Marokko, weiter durch Algerien und Tunesien, dann mit der Fähre nach Sizilien und über Italien und Österreich zurück in die BRD, wie man West-Deutschland damals abkürzte. Danach sollte es umgehend nach Ungarn gehen. Wir staunten nicht schlecht, Manu und Grit hatten es zwischenzeitlich ohne uns nach Bad Kissingen geschafft. Frank kaufte sich sofort einen Ford Granada Kombi! Mein Kommentar damals: „Frank du spinnst!“ Er musste ja mit 175 % KFZ-Versicherung anfangen! Der Versicherungsbeitrag für ein Jahr war teurer als der Kaufpreis.

Vom 06.-08.10.1989 war die „Vierzig-Jahr-Feier der DDR“ und im West-Deutschen Fernsehen wurde überall verkündet, die DDR hat die Grenzen für West-Deutsche für die gesamte Feier geschlossen! Ich musste Grit Bescheid geben. Drei morgen verbrachte ich zwischen 6.30 und 7.30 Uhr am Telefon. Wahrscheinlich hätte ich schneller Kontakt ins tiefste Afrika bekommen, als in die DDR. Ich wählte mir die Finger wund (für die jüngeren unter den Lesern, unser Telefon hatte eine Wählscheibe), kam am ersten Tag nur einmal durch, als sich in sächsischem Akzent das Kreiskrankenhaus in Riesa meldete. Tags darauf der gleiche Erfolg, diesmal hatte ich nach unzähligen Wählversuchen die Feuerwehr von Riesa am Apparat. Erst am dritten Tag hatte ich Grit am Telefon und konnte unser geplantes Rendezvous in Ost-Berlin auf das darauffolgende Wochenende verschieben. Danach kaufte ich ein Tastentelefon mit Rufwiederholung, hatte ich doch an sämtlichen Fingern Schwielen und Abschürfungen.

Am 13.10.1989 brach ich nach meinem Labor-Arbeitstag gegen 18 Uhr, mit einer Kanne starkem Kaffee Intus, nach Berlin auf. Ich erreichte am 14.10. gegen 2 Uhr den Grenzübergang Checkpoint Charlie und legte mich völlig übermüdet in meinen Granada Kombi. Wirklich ruhig war es nie, so dass ich kaum Schlaf bekam. Gerädert kroch ich gegen 7 Uhr aus dem Auto, um die Grenze schnellstmöglich zu passieren, kam doch Grit´s Zug um 10 Uhr am Bahnhof Berlin-Schönweide an. Ich bemühte mich nicht aufzufallen und war tatsächlich um 8 Uhr in Ost-Berlin, mit einem Tagesvisum ausgestattet, mit dem ich mich bis 23.59 Uhr im Stadtgebiet aufhalten durfte. Durch Fragen kämpfte ich mich in einer Stunde zum Bahnhof-Schöneweide durch, Navi´s wurden erst 20 Jahre später erfunden. So war ich eine Stunde früher am Gleis und wartete geduldig. Irgendwann traf der Zug ein und meine Spannung stieg. Viele hübsche Mädels liefen an mir vorbei, wo war Grit? Der Zug verließ das Gleis und ich stand alleine da. Was war passiert? Auch Handys wurden erst viel später erfunden! War sie vielleicht am Bahnhof Schönefeld ausgestiegen, hatte das verwechselt. Ich hatte keine andere Erklärung. Was tun, Schönefeld lag außerhalb des Stadtgebiets. Ich hatte somit eigentlich keine Berechtigung dorthin zu gehen. Drei Möglichkeiten kamen in Frage, um Grit dort abzuholen. Ich setze mich in meinen Granada und fuhr selbst dorthin! Wurde ich dabei erwischt, hatte ich ein großes Problem. Möglichkeit 2: Ich gab einem Trabbi-Fahrer 10 DM, mit der Bitte mich dorthin zu bringen! War es ein DDR-treuer Bürger, hatte ich das gleiche Problem. Überall standen Polizisten und Soldaten! Möglichkeit 3 war die S-Bahn. Das schien mir die sicherste Variante, bis ich dann die Stadtgrenze damit verlies. Angstschweiß stand auf meiner Stirn, erkannte man mich nicht an meinen Nike-Turnschuhen, ich musste an Prag denken! Bahnhof/Flugplatz Schönefeld war erreicht. Überall Uniformierte, wenn das mal gut ging. Ich musste ja schon an meinem ängstlichen Verhalten auffallen. Aber Grit musste ja hier irgendwo sein. So schlängelte ich mich, auf der Suche nach ihr, durch die vielen Wachposten. Nach 30 Minuten gab ich enttäuscht auf. Nichts wie zurück, bevor sie mich wirklich noch schnappten. Grit war mir plötzlich egal, so etwas wie Todesangst befiel mich! Ich atmete auf, als die S-Bahn die Stadtgrenze zu Ost-Berlin passierte. Um 12 Uhr war ich zurück an meinem Auto, eigentlich hatte ich schon den Beschluss gefasst, nach Hause zu fahren. Der nächste Zug aus Riesa kam um 14 Uhr, solange wollte ich dann doch noch warten. Ein zweites Mal stand ich erwartungsvoll am Bahngleis. Wieder stiegen viele hübsche Mädels aus, dass diesmal eine direkt vor mir stehen blieb, bemerkte ich irgendwie gar nicht. Erst als sie mich ansprach, schaute ich sie erstaunt an: „Grit was ist denn passiert?“

„Ich habe verschlafen!“ gab sie zur Antwort!?!?!?!

Scheiß egal, dachte ich, wir waren zusammen, aber was jetzt! Mir vielen die drei Interhotels ein, soweit ich wusste bekam man dort gegen Bares (DM) eine Visumverlängerung innerhalb kurzer Zeit. Geld war mir plötzlich egal, wir steuerten das Palast-Hotel in Ost-Berlin an und traten verunsichert an die Rezeption. Meine erste Frage: „Ich bin aus dem Westen, Grit von hier, ist das ein Problem?“ Wenn sie genug DM dabei haben ist das überhaupt kein Problem, das Zimmer kostete 280 DM/Tag, die Visumverlängerung weitere 140 DM! Bis zum heutigen Zeitpunkt ist das die teuerste Übernachtung meines Lebens, die Inflation überhaupt nicht berücksichtigt. Zum Glück hatte ich so viel Bargeld dabei, Kreditkarten gab es ja auch noch nicht! Viel bekam ich von Ost-Berlin nicht mit, wir verzogen uns gegen 18 Uhr aufs Zimmer und ich schlief erschöpft sofort ein. Ich wachte am Sonntagmorgen auf, wusste gar nicht was los war! Grit saß neben mir im Bett und war trotzdem guter Dinge. Sie hatte die ganze Nacht durch RTL geschaut, für sie das Highlight ihres Lebens. Riesa lag ja mitten im „Tal der Ahnungslosen“. Es war ja noch ein bisschen Zeit... Frühstücksbuffet war mit im Preis, das wusste weder sie noch ich. So trauten wir uns nur zwei Brötchen vom fürstlichen Buffet zu nehmen, um nicht noch mehr Kosten entstehen zu lassen. Was weiß der Bauer von der großen weiten Welt. Man lernt auf Reisen eben nie aus.

November 1989: Für die ersten Tage hatte ich wieder ein DDR-Visum beantragt. Klar zum einen Grit wieder sehen, zum anderen sollte ich auch für Frank und Manuela wertvolles Hab und Gut mitbringen, das sie auf ihrer Flucht zurück lassen mussten. Spannung war vorausprogrammiert. Dieses Auto kenne ich doch, wurde ich auf West-Deutscher Seite am Grenzübergang Eußenhausen vom Zöllner empfangen. Ich hatte auch Dia-Projektor, Leinwand und die Dias meiner Afrika-Reise mit dabei. Das blieb dem DDR-Zöllner nicht unbemerkt. Er klärte mich auf, dass ich solche Dinge eigentlich nicht einführen darf, er würde aber Mal ein Auge zudrücken. Neugierig öffnete er auch einen der vier Kästen und nahm gerade das Dia heraus, welches Frank und Manu (die DDR-Flüchtlinge) in Bad Kissingen zeigten. Er betrachtete es extrem kritisch, als schien er etwas zu ahnen. Die anderen 394 Dias zeigten alle Motive aus Afrika, merkwürdiger Zufall. Diesmal schliefen Grit und ich bei Manus Mutter auf dem Dachboden. Grit stellte mich ihrer Mutter vor. Diese hatte nichts dagegen, kannte sie doch die vielen Vorteile, die man als Bürger der BRD hatte. An einem Abend zeigte ich die Dias aus Afrika vor einem Publikum von 4 Personen bei Manus Mutter im Wohnzimmer. Als ich nach vier Tagen zurück fuhr, hatte ich unter anderem ein Kaffeeservice aus Meißner Porzellan dabei! Und dann kam die Katastrophe, ich fand gegen 23.45 Uhr in Meiningen nicht sofort den Grenzübergang. Schweißgebadet kam ich um 23.57 Uhr an der Grenze an! Das Auto wurde durchsucht und das Porzellan gefunden. Das dürfen sie nicht ausführen, sagte der Zöllner und nahm es in Gewahrsam. Es wäre ein Geschenk versicherte ich und nach 15 Minuten händigte er mir das Service glücklicher weiße wieder aus. Manuela und Frank nahmen es freudig in Bad Kissingen entgegen.

Am 09.11.1989 dann der Mauerfall!

Weihnachten 1989 ist Grit das erste und einzige Mal bei mir zu Hause in Bad Kissingen!

Am 26.01.1990 fahre ich das letzte Mal, diesmal ohne DDR-Visum nach Riesa, nun werde ich auch Grits Vater vorgestellt. Er tat „begeistert“ von mir. Im seinem Wartburg fuhren wir zu viert, Grit mit Eltern und meine Wenigkeit zum Campingplatz der Familie Böck. SED war eben auch Wohlstand. Dort kippte ich mit meinem „Wochenend-Schwiegervater“ 15 Bierchen (0,33 l) auf seine Rechnung. Er gab sich alle Mühe, mir zu imponieren, ein echter Wendehals. Die Enttäuschung folgte am nächsten Morgen. Mit dickem Schädel aufgewacht sagte Grit zu mir: „Ich habe einen anderen!“ Ich antwortete: „Alles klar!“ War die Luft raus, als die Grenze gefallen war, Spannung nicht mehr gegeben. Ich kann es nicht anders interpretieren. Ich habe diese Geschichte trotzdem bis heute (auch Grit), in positiver Erinnerung! Frank und Manu haben sich später getrennt und sind von Bad Kissingen weggezogen. Grit habe ich ein einziges Mal noch zufällig getroffen, Manu und Frank nicht mehr.

Am 03.10.1990 war ich schon mit Gabi zusammen. Gemeinsam nahmen wir an der Feier zur deutschen Wiedervereinigung am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen/Meiningen teil. In der Wiedervereinigung sah ich einen ganz wichtigen Schritt zum Weltfrieden. Jetzt 30 Jahre später bin ich etwas ratlos, wie unzufrieden sich Deutschland und die Deutschen selbst entwickelt haben.

Zu guter Letzt noch zwei abschließende Zitate:

Einmal von meinem Freund und dzg-Mitglied Klaus Winterling, den ich in Begleitung seiner Partnerin Maike im Jahr 2005 in Tsetserleg in der Mongolei das erste Mal begegnet bin:

Auf Reisen habe ich gelernt, die Privilegien einer wirtschaftlich gesicherten Existenz, einer guten Gesundheit und eines guten Passes anzunehmen. Ich habe einfach Glück gehabt, in Deutschland geboren worden zu sein. Kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Wir müssen aber unsere Chancen auch zum Wohle Anderer nutzen. Auf Reisen werden wir toleranter, demütiger und uns wird bewusst, dass alle Menschen wichtig und etwas besonderes sind. Vielleicht ist es ein zu großes Wort, aber ich halte Reisen für eines der wichtigsten friedenstiftenden und friedenerhaltenen Aktivitäten auf dieser Welt. Und Spaß macht es auch noch; riesengroßen Spaß sogar; auch noch nach 55 Jahren.

Ja, so lange ist Klaus nun schon unterwegs, hat über 170 Länder, immer mit dem Rucksack bereist!

Zurzeit lese ich das Buch „freigelassen“ von Birte Jeß und Ingo Schmitz, zwei wirklich vorbildlich reisende jüngere Globetrotter, die ich seit der Abenteuer Allrad 2012 kenne. In ihrem Buch bin ich gerade auf folgende Zeilen gestoßen:

Uns wurde erneut klar, dass die Zeit, die wir bisher auf dieser Welt verbringen durften, immer die Sonnenseite war, egal welche Wolken sich manchmal davor geschoben haben mochten. Das Privileg der Geburt und unserer Herkunft hatten wir dabei weder selbst erarbeitet noch verdient! Es war lediglich ein Zufall der Natur gewesen.



In diesem Sinne: Gemeinsam besiegen wir die Pandemie, die Impfung ist der Schlüssel! 2021 wird ein besseres Jahr, auch wenn es für mich mit einem Blut unterlaufenem Auge begann! Bleibt gesund und zuversichtlich, ich bin es auf jeden Fall!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Mo 8. Feb 2021, 17:01
von netzmeister
Liebe Reisefreunde

Ich bin nicht erblindet, ein Dank an die Damen, die mich zum Augenarzt geschickt haben!



Aktuelles aus der Rhön:

Ein junges Paar aus Aschaffenburg hat am letzten Wochenende in der Rhön, in einem selbstgebauten Iglu, bei -5°C übernachtet! Durchgefroren wurden sie früh entdeckt. Jetzt wird diskutiert, ob es sich um verbotenes Campen in der Natur handelt! Da aber kein Zelt vorhanden war, fällt es unter Biwak und wäre somit erlaubt. Ich hoffe, die beiden gehen straffrei aus. Habe ich doch auch in meinem Leben hunderte Übernachtungen in Autos, Zelten oder einfach im Schlafsack im Freien verbracht, allerdings nie in einem Iglu! Vielleicht sollte ich das mal nachholen! Die Zeit würde ja gerade passen. Aufgestöbert wurde ich dutzende Mal, meistens von der Polizei, zweimal auch von einer Jugendbande (in der West-Sahara und im Niger), was dann einem Überfall nahe kam, zum Glück ohne schlimme Folgen für Gabi und mich.



Eine weitere Schlagzeile, die mich schmunzeln lässt. Die dt. Brauereien bangen ums Überleben! 6% Umsatzeinbruch in Corona-Zeiten. Das ist doch nicht viel, dachte ich. Tatsächlich wurden 55 Mio. Kästen Bier weniger verkauft! Das ist viel!



Zur Reiseszene:

Die Vortragsreihen Freunde des Abenteuermuseums in Saarbrücken und Kirkel, des Lagerfeuers in Duisburg und der EAF-Stammtisch in München fallen auch im Februar aus, größerer Veranstaltungen waren eh keine geplant!



Vorankündigungen:

Terminverlegung Globetrottertreffen Burk:

Die für den 18.-20.07.2021 angekündigte Veranstaltung ist ein Woche vorverlegt, aufgrund einer Terminüberschneidung. Neuer Termin 11.-13.06.2021



Neuer Veranstaltungsort des Globetrotter-Rodeos!

Die Veranstaltung findet nicht mehr am Erzberg statt!

Neuer Veranstaltungsort ist 3721 Limberg/Niederösterreich!!! Termin 27.-29.08.2021

Genauere Daten sind bald auf der Website https://globetrotterrodeo.at/#start

nachzulesen!



23.-25.04.2021 Allradfreigang in 2870 Aspang Niederösterreich auf dem Areal der Aspanger Bergbau und Mineralwerke GmbH

Wie gewohnt, seit 2018, findet die Offroad Veranstaltung für zweispurige Fahrzeuge in Aspang / Niederösterreich auf dem 550.000qm großen Areal der Aspanger Bergbau und Mineralwerke GmbH statt.

Der Ticketverkauf mit 10% Online-Rabatt ist seit 26. Januar auf http://www.allradfreigang.at geöffnet.

Sollte die Veranstaltung zum Termin Ende April situationsbedingt nicht durchführbar sein, haben wir einen Ersatztermin von 17.-19.09.2021 fixiert. Alle erworbenen Tickets behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit.

Bei 200 verkauften Tickets werden wir sicherheitshalber einen Verkaufsstopp einführen. Wenn die Situation so ist wie letztes Jahr oder ähnlich, dürfen, bedingt durch die Corona Maßnahmen, wahrscheinlich nicht mehr als 200 aktiv teilnehmende Personen im Veranstaltungsgelände sein.

Wer einen fixen Startplatz haben will, sollte sich schnell ein Ticket sichern. Sollte sich die epidemische Lage aber beruhigen und wir dürfen mehr Personen / Fahrzeuge ins Gelände lassen öffnen wir den Verkauf natürlich wieder. Über die Facebook-Veranstaltung halten wir euch am Laufenden.

Schon vorab möchten wir Danke sagen für das rege Interesse an der noch jungen Veranstaltung!

Der Veranstalter ist mein Freund Stefan Maier von OTA Events e. U., der auch das Globetrotter-Rodeo organisiert!

Mehr Infos, Tickets und Preise zum Allradfreigang 2021 findet ihr unter http://www.allradfreigang.at

Follow and Like:

Facebook: https://www.facebook.com/allradfreigang

Instagram: https://www.instagram.com/allradfreigang




Fernwehvorfreude:

Die Vielen, in der Reiseszene schon bekannte Familie Schatz (dzg), aus meiner fränkischen Heimat hat mich gebeten, euch das aktuelle Video von ihrem „Traumschloss“ mit Camping- und Autostellplatz bei Marrakesch vorzustellen:

https://youtu.be/B0cNK9IBpxQ
Sie sitzen schon auf Kohlen, um endlich wieder zu ihrem Wohnsitz nach Marokko zu kommen! Sie freuen sich jetzt umso mehr auf Reisende aus aller Welt, die ein paar Tage dort in ihrem kleinen Paradies verweilen. Im Anhang 1 ein Bericht aus der Mainpost über Familie Schatz und ihrem Domizil in Marokko!



Buchvorstellung:

Mein Freund und Afrika-Extremfahrer Thomas Kreutziger hat sein Buch fertig.

Hier der Direkt-Link dazu, oder siehe auch Anhang 2:

https://www.bod.de/buchshop/zeit-spielt ... 3751991605



Übernachtungsplätze:

Hier noch eine Website zum Stöbern. Gerade in der jetzigen Zeit bestimmt für viele interessant!

https://mycabin.eu/

Da könnte man eventuell auch momentan Iglus bauen und zum Übernachten!



Rudis Newsletter, wie alles begann und heute:

So richtig kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Email-Adressen fing ich an zu sammeln am ersten Rhöntreffen in Nickersfelden, meinem 40sten Geburtstag im Jahr 2002. Der Grund lag auf der Hand, ich konnte meine Gäste zum nächsten Treffen unkompliziert und billig einladen. Bis ich einen Verteiler eingerichtet hatte vergingen gut 10 Jahre. Eine erste Sammel-E-Mail schickte ich im Januar 2010 von einem Internetcafe in Rabat, als ich meine Afrika-Umrundung, die bis 2016 dauerte begann. Im Anhang 3 diese Email (nicht korrigiert) von damals mit dem Reise-Bericht, „Liedl-Einkaufstour durch Südeuropa“ in Begleitung meines Globetrotter-Freundes Heinz Schulze (dzg). Weitere Reiseberichte folgten aus Afrika.

Irgendwann kam mir die Idee, diesen Verteiler zu nutzen um Aktivitäten in der gesamten dzg anzukündigen. Der von der dzg verschickte Newsletter enthält mir auch heute noch zu wenig über die Vorteile, die man als dzg-Mitglied geniest. Das scheint auch der Grund zu sein, das „Rudis Newsletter“ oft mit dem dzg-Newsletter verwechselt wird.

95 % der Leser, zurzeit etwa 1.200, habe ich persönlich gesprochen, meist nach einem Reise-Vortrag oder am dzg-Infostand auf Reiseveranstaltungen. Die restlichen 5 % kommen durch Bestellungen im dzg-Shop, den ich bediene und über Mundwerbung dazu. Meine gesammelten Infos über Reisevorträge, Globetrotter-Treffen und Reise-Messen, aufgepeppt durch Reiseinformationen aus fernen fremden Ländern, wurden stets gut angenommen.

11 Monate hält uns die Pandemie schon in ihrem Bann und wie unser Leben, hat sich auch mein Newsletter verändert. Er sollte ja über die Aktivitäten und Vorteile in und um die dzg herum informieren. Als die Absagen der Veranstaltungen begannen, konnte bzw. musste ich davon berichten. Dann war irgendwann klar, es wird bis auf weiteres keine Veranstaltung mehr stattfinden, also hätte es auch nichts mehr zu berichten gegeben.

Die Mainpost hatte Anfang März 2020 eine ganze Rätsel-Seite in ihre Tageszeitung aufgenommen. Ein Rätselfreund ist somit eine halbe Stunde vom Alltag abgelenkt! So hatte ich es dann auch gesehen, einfach etwas Schreiben, aus meiner Reisevergangenheit, auch auf aktuelle Themen eingehen, die die Reiseszene beeinflussen, um euch ein paar Minuten dem tristen Alltag zu endreisen. Das hat nicht jedem in den Kram gepasst. Im Schnitt ließen sich nun zwei Leser/Monat aus dem Newsletter löschen, früher waren es besten falls zwei pro Jahr! Ein halbes Dutzend habe ich von meiner Seite gelöscht, darunter auch Leute, die ich seit Jahren kenne. Der Grund liegt auf der Hand, sie denken anders als wir.

Ein neuer US-Präsident ist im Amt und hat diverse Fehlentscheidungen seines Vorgängers zum Glück für die Welt, gleich rückgängig gemacht. Ich meine das Umweltabkommen und auch die WHO! Unsere Welt ist unser aller Problem, das sollten besonders wir Globetrotter uns bewusst sein, aber die Hauptverantwortung tragen die Regierungen der großen Nationen! Da kann kein Herr Trump sagen, ich kündige das Abkommen auf, für den Wohlstand der eh schon reichen Oberschicht seines Landes, den Armen hat er dafür die Krankenversicherung genommen.

Warum ich keiner Verschwörung Glauben schenke:

Mit dem Alter nimmt die Lebenserfahrung zu. Das wird mir jeder bestätigen können! Ich war 28 Jahre jung, als ich Gabi kennen lernte, sie damals zarte 19. Im Vergleich zu ihr war ich ein alter Hase, das merkte ich auch in der Anfangszeit unserer Beziehung! Sie blickte ehrfürchtig zu mir auf. Das verlor sich mit der Zeit, sie wurde auch älter und auf unseren gemeinsamen Reisen erfahrener. Als sie mich ihren Eltern vorstellte, erwähnte ich sofort mein großes Lebensziel: „Ich will alle Länder der Erde bereisen!“ Gabis Vater zog nachdenklich die Augenbrauen hoch. Was mich dazu veranlasste, ihm „seine vermeintliche Angst um seine Tochter“ zu nehmen. Überheblich sagte ich: „Du brauchst keine Angst um Gabi zu haben, ich bin ein sehr erfahrener Reisender, kann gut auf sie aufpassen!“ Ja, das hatte ich damals wirklich geglaubt. Immerhin hatte ich, neben meinen Reisen mit dem Auto kreuz und quer durch Europa, schon drei Mal den Kontinent Afrika betreten, einmal mit dem eigenen Auto! Außerdem stand eine Mountainbike-Tour durch Island zu Buche, die „Insel aus Feuer und Eis“ war mein 26. Reiseland. Hätte ich Island nicht als erstes Radreiseland ausgewählt, wäre ich wahrscheinlich Reise-Radler geworden!

Nun 30 Jahre später, nach 164 bereisten Ländern, über 200 Inseln und Enklaven, weiß ich, dass man auf Reisen nie auslernt.

Ich habe hungernde Kinder, Wasserknappheit, den brennenden Amazonasregenwald, auch 2019 die riesigen Brände in Queensland/Australien gesehen.

Ich habe auf der Insel Fongafale/Tuvalu das Meer von beiden Seiten über das winzige Eiland schwappen sehen. Das Meer wird langsam die kleinen Atoll-Inselstaaten verschlingen.

Ich war bei AIDS-Tests im Dschungel in Uganda dabei, habe mit den untersuchten Menschen mit gezittert.

Ich habe Kinderarbeit in Turkmenistan, der Mongolei und mehreren Ländern Schwarzafrikas gesehen.

Ich habe Tierkadaver aus einem Nationalpark in Benin heraus transportiert, die Ranger in Fallen von Wilderern gefunden haben.

Ich habe in der Zentralafrikanischen Republik in Gewehrläufe geschaut, wurde vom Militär durch Rebellengebiete geleitet.

Ich habe Heuschreckenschwärme im Senegal ganze Landstriche kahl fressen gesehen.

Ich habe versucht, den Aral- und den Tschad-See zu finden, ersteren sogar zweimal, die beide nur noch Pfützen gleichen.

Ich bin auf Reisen an Schigellen-Ruhr, Dengue-Fieber und Malaria tropica erkrankt, da es dafür keine Impfungen gibt. Ich bin nie an Gelbfieber und Hepatitis erkrankt, weil ich dagegen geimpft bin.

Ich habe mich mit Gabi in unserem Landcruiser durch die abgelegentsten Regionen der Welt gekämpft, Wüsten wie die Sahara, Namib und Gobi durchquert, mich auf der Transamazonica, der Kolyma-Trasse (Straße der Knochen) und der Routa National 1 im Kongo durchgewühlt, ohne das sichere Gefüge einer Rallyeveranstaltung um mich herum zu haben, nur Gabi unser Toyota und ich.

Ich habe Staaten bereist, wo das Wort Demokratie von der Diktatur verboten ist, wie Belarus oder die Zentralafrikanische Republik. Ebenso wie die Demokratische Republik Kongo, oder schon fast ironisch, die Deutsche Demokratische Republik, die zumindest nach außen hin, die „Demokratie“ in ihrem Namen tragen, oder trugen.

Ich habe trotz alledem Gastfreundschaft rund um die Welt erlebt, wie ich sie mir in Deutschland für die Immigranten aus diesen Ländern wünschen würde.

Ich war überall vor Ort, habe alles selbst erlebt, auch fotografiert. Meine Erlebnisse und Erfahrungen stimmen exakt mit dem überein, was unseren Medien berichten, wovor uns unserer Wissenschaftler und vor allen Dingen Greta Thunberg warnen.

Und genauso ist es mit dem Virus. Leider hat es nun auch mein Dorf (350 Einwohner) erreicht. Zwei Tote sind zu verzeichnen. Beide kannte ich Zeit meines Lebens. Eine Frau war schon 90 Jahre, die letzten Monate im Heim, wurde dort infiziert. Der Andere gerade mal 70, in der Klinik infiziert, wurde er noch an die Beatmungsmaschine angeschlossen, musste trotzdem sterben. Ein echter Sympathieträger, so ein Mensch hat einen so frühen Tod nicht verdient, mir stehen die Tränen in den Augen. Meine Schwester muss in die Klinik, Krebsnachsorge! Schlimm genug, hat sie noch größere Angst vor der Infizierung mit dem Virus. Die ganze Familie bangt um sie. Umso weniger habe ich Verständnis, das sich immer mehr Menschen, durch dubiose Seiten im Internet oder selbsternannte Gurus beeinflussen lassen und sich völlig weltfremd verhalten.

Wir Globetrotter sind Berichterstatter aus der Ferne! Das hatte ich im letzten Newsletter schon angedeutet.

„Die Welt ist meine Universität, die Völker sind meine Dozenten,“

sagte einst Heinz Rox Schulz, (dzg-Mitglied 1.000) der vom Magazin „Der Spiegel“ in den Fünfzigern berechtigt zum „König der Globetrotter“ tituliert wurde. Wie recht er damit hatte, kann ich immer wieder nur bestätigen, wenn man mit offenen Augen durch die Welt reist. Am 26.03.2004 wurde „Rox“ in Saarbrücken zu Grabe getragen. Ich war einer der vielen Globetrotter, die ihn auf seiner letzten Reise begleiteten. Mit Rüdiger Nehberg ist einer der letzten großen der Reiseszene 2020 von uns gegangen. Seinen Einsatz gegen die weibliche Genitalverstümmelung werde ich jedoch weiter tatkräftig unterstützen. Diese Grausamkeit muss weltweit ausgerottet werden, genau wie das Virus!

Gerade habe ich diesen Bericht darüber im Internet gefunden.

"Beschnitten zu sein, ist wie in einem toten Körper zu leben" (msn.com)

Es gibt nur noch Wenige, zu denen ich aufblicke, ist mein gesammelter Erfahrungsschatz in 35 Jahren auf Reisen doch unendlich gewachsen.

Wie passend, als ich nachfolgende Zeilen von Reinhold Korte per Email zugeschickt bekam! Reinhold ist Gründungsmitglied der dzg und ein Globetrotter der ganz besonderen Art. Er ist einer dieser wenigen schillernden, noch lebenden Gestalten der Reiseszene und hat laut seiner Aussage den Begriff „Globetrotter“ definiert, ich kann es nicht wiederlegen! Nachfolgend in kursiver Schrift seine Gedanken über sein Leben und unsere momentane Zeit, die er unter anderem zu seinem nächsten Buch nutzt! Auch als Autor ist Reinhold eine Liga für sich, ich kann kaum erwarten, dieses Buch in die Hände zu bekommen!



SEIT 50 JAHREN IM „LOCKDOWN“

Das Corona Problem aus einer anderen Perspektive betrachtet!



Vorweg gesagt: Ich sehe die Problematik der gesamten Situation – und bedaure die Menschen, die hart davon betroffen sind, wie Alte und Kranke, medizinisches Personal der Krankenhäuser, die Kita – und Schulproblematik und z.B. die alleinerziehende Mutter, die im „Home Office“ arbeitet und nebenbei noch 2 Kleinkinder betreuen muss.

Ich bedaure nicht große Teile der Bevölkerung, darunter viele Jugendliche, der es an sogenannten „sozialen Kontakten“ mangelt. Die erschöpfen sich weitgehend in Oberflächlichkeiten (Ausnahme Familientreffen) wie Partys, Feten, Diskothek-Besuchen, „Shopping gehen“ usw. Viele Menschen haben keinen Beruf im eigentlichen Sinne, sondern Jobs, die sie oft nur widerwillig ausüben. Die Angestellte am Computer und der Arbeiter am Fließband schauen tagsüber oft auf die Uhr, wann endlich der erlösende Feierabend kommt – und die innere Leere durch erwähnte Zerstreuungen ausgefüllt werden kann. - Nun gibt es diese Abwechslungen nicht mehr und die Menschen fallen in ein tiefes Loch. – So kam es auch zu den irrwitzigen Straßendemonstrationen wobei die zur Abwehr der Pandemie erforderlichen Maßnahmen gleichgesetzt wurden mit dem Ende des Rechtstaates. – Ein anderes bedauerliches Symptom der Gegenwart ist, dass viele, vor allem junge Menschen, die ohnehin sehr viel Zeit mit digitalen Datenträgern verbrachten nun einen „Fulltime-Job“ daraus gemacht haben. Natürlich gibt es auch eine gesellschaftliche Schicht (aber eher eine Minderheit), die gar keine Langeweile empfindet, die „Zwangspause“ gut zu nutzen weiß, sich u.a. viel in freier Natur aufhält und kreativ tätig ist.

Derzeit läuft die größte Impfaktion in der Geschichte der Menschheit. Alle, von Medizinern bis zur Bundeskanzlerin, reden davon, dass nun „Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist“. Impfungen und die warme Sommerjahreszeit würden dafür sorgen, dass es in der zweiten Jahreshälfte eine Rückkehr zur Normalität gibt.

Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass das zutrifft! - Doch es gibt Unwägbarkeiten. Was passiert, wenn sich das „Licht am Ende des Tunnels“ als trügerischer Schimmer erwiesen hat, die Situation unverändert oder schlimmer geworden ist – z.B. erste „Frühspätfolgen“ der Impfungen mit erheblichen gesundheitlichen Folgen auftreten - ein Ende der Pandemie in unbestimmter Ferne liegt? Ich fürchte, ein kollektiver psychischer Kollaps der Bevölkerung wäre die Folge.



Doch warum bin ich seit 50 Jahren im „Lockdown“?

Arthur Schopenhauer sagte: „Ein Hauptstudium der Jugend sollte sein die Einsamkeit ertragen zu lernen, weil sie eine Quelle des Glücks und der Gemütsruhe ist“. Dem kann ich nur beipflichten, wobei ich vielleicht „ertragen“ durch „genießen“ ersetzen würde. – Mit 24 Jahren sah mein Tagesablauf (wenn ich nicht unterwegs war) so aus: Waldlauf, dann Schriftliches erledigen und abends bei Rotwein, Kerzenlicht und Pfeife irische Musik hören. Jetzt, 50 Jahre später hat sich am Tagesablauf nichts Wesentliches geändert, nur befinde ich mich des Öfteren in Gesellschaft meiner Frau und unserer beiden Söhne – und es gibt einen Fernseher (für gute Dokumentar – und Spielfilme). - Die „Attraktionen“ einer Stadt haben mich noch nie interessiert – und meide Stadtbesuche so gut es geht. Das gesamte deutsche bürgerliche Leben, mit allen privaten und öffentlichen Veranstaltungen ist für mich weitgehend uninteressant. - Sogenannte „soziale Kontakte“ erschöpfen sich bei mir, zu meiner Zufriedenheit, außer unserer Kleinfamilie, in der Verbindung zu einigen Schulfreunden und Freunden aus der Globetrotter-Szene. – Von der Pandemie bekomme ich wenig mit, da ich bisher in meinem persönlichen (!) Freiraum nicht eingeschränkt wurde, mit einer Ausnahme: Saunabesuche sind mir verwehrt. - Ansonsten werde ich an die Situation nur erinnert, wenn ich in der Tankstelle oder Supermarkt eine Maske tragen muss, was mich aber nicht im Geringsten stört. Heutzutage sind ja sogar Bankräuber verpflichtet eine Maske zu tragen. – Das Stichwort „Wir“ hört man ständig = „Wir“ leben in einer schlimmen Zeit, die unser aller (?) Leben verändert hat. „Wir“ alle sind davon betroffen. „Wir“ müssen durchhalten. Gemeinsam schaffen „Wir“ es. Wir, Wir, Wir…Ich möchte mich von dieser „Solidargemeinschaft des Schreckens“ ausklammern. - Das Jahr 2020 war für uns eine schöne Zeit, die auch gegenwärtig anhält. – Von Mai bis Oktober waren wir mit dem Wohnwagen in ganz Deutschland unterwegs. Romantische Lagerfeuerabende, Wanderungen und Kanufahrten prägten die Touren. Die teuren und oft überfüllten Campingplätze waren für uns auch in „normalen Zeiten“ tabu. Übernachtet haben wir, wenn nicht in freier Natur, auf kostenlosen oder sehr preiswerten Wohnmobilstellplätzen, die abseits der „Touristenspots“ oft kaum besucht waren. – Die angenehme Zeit 20 / 21 setzt sich nun für mich, jetzt im Winterhalbjahr, auf interessante Art fort. Endlich kann ich an meinem neuen Buch weiterschreiben. Im Sommer bin ich aufgrund unserer Outdoor-Aktivitäten nicht dazu gekommen.

Und nun eine Betrachtung der Reiseszene: Als wir mit dem Wohnwagen unterwegs waren trafen wir gelegentlich auf unseren einsamen Stellplätzen Globetrotter, die mit voll ausgerüsteten Gelände-LKW eigentlich schon in der Sahara unterwegs sein wollten, aber situationsbedingt bereits im Sand der Lüneburger Heide steckengeblieben waren. - Bei der unsicheren Zukunft bin ich bin jedenfalls froh kein „Zu spät Geborener“ zu sein und bereits von 1967 bis 2019 viele Langzeit-Fernreisen unternommen zu haben! – Gegenwärtig sieht es so aus, dass Fernreisen in bestimmte Länder, unter Corona bedingten Auflagen, in touristisch erschlossene Gebiete, möglich sind, aber nur bei Buchungen zu festen Terminen in bestimmten Hotels, Lodges oder Campingplätzen. Solche Reisen sind teuer und nur etwas für wohlhabende Ferntouristen, es sei denn, 14 Tage Quarantäne kommt ihnen unvorhergesehen dazwischen, damit ist oft der Jahresurlaub erschöpft. Der langzeitreisende Globetrotter könnte die 2 Wochen locker wegstecken (wenn er sie nicht in einem Luxus-Hotel verbringen muss), kann aber seine Reise nicht frei gestalten und damit wird das Vorhaben weitgehend uninteressant. Doch es mag „Schlupflöcher“ geben die ich nicht kenne. – Wenn sich das „Licht am Ende des Tunnels“ nicht als trügerisch erweist, dürften selbstbestimmte Fernreisen im Winter 21/22 wieder möglich sein.- Bei vielen Reisen, gleich ob allein, zu zweit oder als Leiter einer kleinen Gruppe, habe ich mich (haben wir uns) in einer Art von „mobilen Lockdown“ befunden. Nur 1 oder 2 Tage Aufenthalt in der Stadt des Ankunft-Flughafens und dann ab in die Wildnis = Wanderungen, Kanu -und Geländewagenfahrten = Reisen ohne touristische Infrastrukturen. 150 km Sicherheitsabstand zu anderen Menschen sind mir lieber als die jetzt geforderten 1.50 m.- Ausnahmen waren Besuche bei Naturvölkern. Unvergesslich wird mir ein Aufenthalt im Royal Nationalpark bei Sidney bleiben. Ich campierte in der Wildnis, saß abends bei Pfeife und Rotwein am Lagerfeuer und blickte über eine Meeresbucht hinweg auf die nur wenige km entfernte Millionenstadt. Die beleuchtete Skyline und Lichter startender und landender Flugzeuge spiegelten sich im Wasser der Bucht und boten einen fantastischen Anblick. Auf diese Distanz konnte ich Sidney genießen. Als Besucher der quirligen Großstadt hätte ich mich einsam gefühlt, aber nicht so, entfernt von dem Trubel, am Lagerfeuer in der Wildnis.

Auch wenn Corona wirklich einmal zur Vergangenheit gehört, möchte ich Fernreisen, ohne eine Fülle menschlicher Begegnungen, Natur pur durchführen.

Für den Sommer 2021 haben wir eine Fahrt in die Mongolei angedacht – und würden uns durchaus freuen in der Einsamkeit Nomaden kennen zu lernen.

Das bedeutet keinen Widerspruch zu meinem bisherigen Lebensstil:

Seit 50 Jahren im „Lockdown“ wird verlängert.



Bleibt weiter zuversichtlich, in mir keimt das Gefühl der Vorfreude auf, das ich schon lange vergessen hatte!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
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Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Mi 10. Mär 2021, 18:37
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Gestern begannen für mich vier Wochen, die ich mir in dieser Form nie hätte vorstellen können. Gabis Urlaub von 2020 muss weg. In der Hoffnung, ab März innerdeutsch reisen zu können, hatte ich auch Urlaub beantragt. Nun verlängerter Logdown! Bis letzten Freitag war ich völlig durch den Wind, noch nie zuvor in den letzten 34 Jahren haben wir auch nur einen einzigen Urlaubs-Tag zu Hause verbracht, jetzt hängen wir vier Wochen daheim rum. Was für eine Verschwendung!

Dann kam das Umdenken, wieso nicht einfach mal ausspannen, schauen was passiert. Ich betrachte es nun als meinen ganz persönlichen Logdown, ein kompletter Neustart, mit dem mein Leben völlig neu beginnt. Ich bin als Briefträger System relevant, habe das Jahr der Pandemie arbeitend verbracht und im Urlaub waren wir unterwegs, in unserem schönen Heimatland. Ich fühlte mich nie eingeschränkt, geschweige denn eingesperrt, für mich hatte sich nichts verändert!



Die Demenz meiner Eltern lies von 2014 bis zu ihrem Tod 2018, wenn überhaupt nur spontane Kurzreisen zu. Mein Halbtags-Job als Briefträger war ungewollt zum Vollzeit-Job geworden. Urlaubstage verschwenden ist schlimmer als Essen wegwerfen! Reise-Vorfreude aufbauen war gar nicht mehr möglich. Immer öfter entstanden Situationen wie folgende:

Freitag 18 Uhr steht ein Vortrag im Schlosskeller in Saarbrücken auf dem Programm. Dieser Termin stand schon, wie 40 andere Vortrags-Termine, Anfang des Jahres fest. Somit arbeitete ich Freitag noch vor dem Vortrag, begann nachts um 3 Uhr, um spätestens gegen 11 Uhr in Bad Kissingen starten zu können. 350 km bis Saarbrücken, das ich gegen 16 Uhr erreichte. Nach dem Vortrag schlief ich bei Heinz Zimmer, dem Veranstalter, der mich früh um 6 Uhr noch mit einen Kaffee verabschiedete! Dann raste ich zurück nach Bad Kissingen. Kam gegen 10 Uhr dort an, stellte meine Samstags-Post bis 14 Uhr zu, packte um 15 Uhr mit Gabi unsere Reise-Utensilien und fuhren um 18 Uhr zum Frankfurter Flughafen. Wir haben 12 Tage Zeit, unser Ziel ist das zweitkleinste Land Afrikas, der Inselstaat Sao Tome & Principe, davor machten wir einen Zwischen-Stopp in Lissabon.

Ein Leben auf der Überholspur, ein Springer zwischen den Welten!

Ich brauche weniger Schlaf als andere Menschen, aber seit einem Jahr plagt mich eine andauernde Müdigkeit. Ich habe mich von zwei Ärzten dreimal komplett durchchecken lassen. Auf Tumormarker, Tropenkrankheiten, Borreliose, alles nur erdenkliche, sogar ein Ganzkörper-CT. Nichts ist zu finden, alle Werte im Normalbereich, „auch die Leberwerte“. Mittlerweile bin ich zu dem Entschluss gekommen, an einen Burn-out zu leiden! Somit kann die Pandemie für mich persönlich nur gut sein, weil ich dadurch endlich mal runter fahre und in diesen vier Wochen „Zwangs-Urlaub“ komplett zur Ruhe kommen kann.



Aktuelle Info zum Fernreisemobiltreffen 2021

Das Treffen wird für 03.-05.09.2021 in Enkirch an der Mosel geplant!

Norbert Lüdtke (dzg) schreibt:

Liebe Teilnehmer von Willys Fernreisemobiltreffen,

mit der Gemeinde Enkirch ist vereinbart, dass das Treffen in diesem Jahr wieder am ersten September-Wochenende stattfinden soll – bitte vormerken!

Das Teilnahmeverfahren werden wir erst in den Sommermonaten festlegen können, den aktuellen Stand findest Du dann auf Fernreisemobiltreffen.de.

Die Gemeinde Enkirch informiert über die Situation auf dem Wohnmobilstellplatz.

Wir freuen uns, wenn jemand etwas beitragen möchte – einen Vortrag oder Workshop kannst du gerne jetzt schon anmelden.

Vorerst richten wir den Blick auf den baldigen Frühling und haben Ideen gesammelt, wohin man demnächst CoronaConform reisen kann (pdf: CoCoNaT)

Wir wünschen allen Fernreise-Mobilisten gesund zu bleiben und uns allen, bald wieder unterwegs sein zu können.

Gute Fahrt und passt auf euch auf.



Die wenigen geplanten Veranstaltungen für März wurden abgesagt oder verschoben.



Aufgrund nur schleppend anlaufender Impfungen, hat sich die aktuelle Lage leider nicht so entspannt, wie ich es mir gewünscht hätte. Doch gibt es schon glückliche Menschen in meinem Umfeld, unsere älteste Mieterin, die als Pflegekraft in einem Seniorenwohnheim arbeitet, hat beide Impfungen hinter sich. Auch eine meiner Nichten, in der Medizin tätig hat am Freitag ihre erste Impfung erhalten. Ich bin ein bisschen neidisch, werde mich nun schnellstmöglich online registrieren lassen, auch wenn noch viele andere vor mir an der Reihe sind!



Die traurige Seite der Medaille, am letzten Wochenende waren Gabi und ich bei den Urnengräbern unserer Corona-Toten in unserem Dörfchen Kleinbrach (mit 350 Einwohnern kleinster Stadtteil von Bad Kissingen). Beide kannte ich Zeit meines Lebens, Edeltraud erreichte mit 93 ein methusalemisches Alter, starb im Pflegeheim, wo sie sich auch infizierte. Harald dagegen war erst 69 Jahre, eine Standard-OP war geplant, dann infizierte er sich mit Corona. Mit ihm ging ein absoluter Sympathieträger, ein Mensch, den jeder mochte, das macht mich richtig traurig.



Auch im Februar gab es wieder die beiden obligatorischen Abmeldungen aus meinem Newsletter. Aber auch interessante und wunderschöne Rückmeldungen.



Carsten Renneke, Veranstalter vom AMR-Treffen machte mich auf folgende Website aufmerksam: https://nomadmania.com/

Zwei Deutsche unter den ersten fünf dieser Weltrangliste, Platz 4 ist unser dzg-Mitglied Gustav Adolf Junge! Ich werde die nächsten Wochen damit verbringen, auch meine Reisen dort einzutragen! Zeit sollte ich ja haben! Mal sehen, ob ich unter die ersten 500 komme!

Auf der letzten Rangliste „Passportstamp“, leider nicht mehr existent, rangierte ich zum Schluss auf Platz 58.



Eine Email erreichte mich aus Sydney mit drei Bildern im Anhang. Zwei Bilder von einem Zeltlager 2008 an der fränkischen Saale, das dritte Bild aus New York von 2003. Das waren die beiden letzten Male, als ich Jens, der nun mit Familie in Australien lebt, persönlich getroffen hatte. Wie klein die Welt ist, denke ich da und genauso, wie schnell doch die Zeit vergeht!



Diese Email kam von Nina aus Österreich:

Unsere Politik derzeit kann man wirklich vergessen, wir ertrinken in Korruption und unser Babykanzler hört lieber auf Liftbetreiber, als auf Wissenschaftler.



Eric hinterlässt mir eine Nachricht auf dem AB.

Ihn kenne ich seit 1990, von einem Rad-Extrem-Reise-Abschnitt auf Island. Nur 80 km sind wir gemeinsam geradelt, aber was ein brutales Stück, die F 22 Umgehungsstraße im südlichen Island. 60 km Steinpiste, immer steil bergan, auf der anderen Seite bergab. Dann der eiskalte Fluss ohne Brücke. Das passierte geschätzte 22 Mal. Anfangs zogen wir uns noch aus zum Furten, dann ging es so durch den Fluss. Erics Idee, mal eine Flussschleife über ein Eisfeld zu umgehen, endete für ihn samt Rad in einer Gletscherspalte. Die letzten 20 km schoben wir durch Weichsand. Das schweißte die beiden jungen Kerle fürs ganze Leben zusammen. Eric war damals 22, ich 28! Es gibt garantiert ein Wiedersehen in 2021! Und unsere Mountainbikes besitzen wir beide noch. Gestern habe ich meins zur Grundüberholung gebracht! Stolze 250.000 km bin ich damit gefahren! Erics Rad wurde vor Jahren in Berlin gestohlen, er hat es später wieder gefunden! Wir hatten irgendwann mal beschlossen, 30 Jahre später nochmal mit diesen Rädern nach Island zu gehen. Die 30 haben wir durch den Logdown verschlafen, aber nach 33 Jahren könnte man die Tour ja auch wiederholen!



Eine Postkarte erreichte mich aus Plauen, siehe Anhang 1.

Der Postkartensammler bedankte sich für den Aufruf im Newsletter. Immerhin haben ihn drei Karten aus Deutschland erreicht. Vielleicht machen doch noch ein paar von euch dem netten älteren Herrn für 1,50 € eine riesengroße Freude!

Hier nochmal seine Adresse: Klaus Meier, Zur Waldsiedlung 12, 08527 Plauen



Die schönste Rückmeldung kam aus der Lüneburger Heide, mein zweiter Vater meldete sich bei mir.

Lieber Rudi,

es ist immer wieder eine große Freude, von Dir zu lesen.

Schreibst Du ein Buch über Deine Lebenserfahrungen?

Du bist und bleibst ein Vorbild.

Bleib gesund.

Gruß, Doc Michael Schönberger

Dazu mehr am Ende des Newsletters.



Heinz „Rox“ Schulz, König der Globetrotter

Rox hatte ich im letzten Newsletter schon erwähnt, als sich darauf mein Freund Heinz Zimmer (dzg) aus Saarbrücken meldete. Rox wäre am 23.03.2021 100 Jahre alt geworden!

Hier eine Kurz-Info zu Heinz Rox-Schulz, vor seinem Tod verfasst!

Heinz Schulz ist den Globetrottern besser bekannt unter dem Künstlernamen Rox. (Anhang 2+3) Dass ihn der Spiegel vor etwa 20 Jahren den »König der Globetrotter« nannte, missfällt ihm bis heute.

Rox wurde am 23. März 1921 im ostpreußischen Königsberg geboren. Zwar wuchs er in einer Handwerkerfamilie auf und lernte Spitzendreher, doch begeisterte er sich mehr für Zirkus und Sport. Er segelte Regatten, war Rettungsschwimmer, boxte, war ostpreußischer Jugendmeister im Federgewicht, nahm 1938 an den deutschen Jugendmeisterschaften im Geräteturnen teil und wurde für die Olympiamannschaft 1940 aufgestellt. Seine Spezialität: Turnen an Reck, Barren, Ringen, Pferd und am Boden.

Der Krieg kam dazwischen, Rox wurde Bordfunker, war in Russland und nach dem Krieg in einem englischen Gefangenenlager in Belgien. Seine artistischen Fähigkeiten nutzte er nach dem Krieg zum Überleben, tingelte mit seinem Holzköfferchen durch Deutschland und lebte von seinen Darbietungen in Revuen, Night-Clubs, im Zirkus, auf Winzerfesten und Jahrmärkten.

Nach einem zweiwöchigen Engagement in Madrid zog ihn die Serie seiner Auftritte von Ägypten nach Indien und um die ganze Welt, bis er 1955 wieder nach Deutschland zurückkehrte. 1956 schrieb er sein erstes Buch (Ohne Geld um die Welt), 1957 das zweite (Himmel und Hölle Indien).

Eine zweite fünfjährige Reise führte mit dem VW-Bus durch Südamerika. Die Einstunden-Filme von Rox liefen erst im Saarländischen Fernsehen, dann in der ARD. Ab 1962 war er freier Mitarbeiter des Saarländischen Fernsehens.

Viele kürzere Reisen folgten und dauerten immer noch 8, 9, 10 Monate. 1971 erschien das dritte Buch (Verrückter Gringo). Mit Sahara-Willy durchquerte er Nordafrika, war Gast bei den Achanty, ritt 1977 5000 Kilometer quer durch Amerika. Dann entstand das Globetrotter-Museum im Alten Rathaus von Saarbrücken. 1981 wurde sein letztes Buch noch einmal unter neuem Titel aufgelegt (Der Ruf des Condor). Bis heute betätigt er sich journalistisch, doch meist findet man ihn in seinem Museum oder bei seinen Tieren. Und einmal im Jahr beim Jahrestreffen der Deutschen Zentrale für Globetrotter, dort führt er die Mitgliedsnummer 1000. Viele dzg-Mitglieder erzählen dann gern, wie sie Opfer seiner mal subtilen, mal derben Späße wurden …



„Wer nie geht, kehrt nie heim.“ (Zitat Heinz Rox Schulz)

Drei Tage nach seinem 83. Geburtstag ist Rox von uns gegangen.

Er starb in der Nacht von Freitag, 26. März, auf Samstag, 27. März 2004, in Saarbrücken. Weitere Infos unter www.abenteuermuseum.de.

Die Vortragsreihen der Freunde des Abenteuermuseums in Saarbrücken und Kirkel sind ja im Namen von Rox durch Heinz Zimmer ins Leben gerufen worden. Ich freue mich jetzt schon auf meinen nächsten Auftritt im Saarbrücker Schlosskeller, auch wenn das momentan noch Fiction ist!

Für mich ist Rox der Albert Einstein der Reiseszene. Gabi und ich werden ihn im März an seinem Grab besuchen.



20.02.2021 - ein besonderer Arbeitstag in meinem Leben.

Briefträger – der schönste Beruf der Welt

Samstags stehe ich später auf. Die Post ist bis 7 Uhr sortiert, dann checke ich Emails. Eine dzg-Schnuppermitgliedschaft ist bestellt, die geht heute gleich mit raus. Ich erledige generell alles nebenbei, Einkäufe aller Art, Arzt- und Zahnarztbesuche, Rechtsanwalt, Steuer- und Vermögensberater-Termine. Seit der Pandemie transportiere ich auch Bierkästen und als der Dieselpreis auf Rekordtief sank auch 300 Liter Diesel für meinen Landcruiser auf dem Post-Rad nach Hause. Heute muss ich nur in der Apotheke etwas abholen.

Die Wetterkapriolen der letzten Wochen gehen an die Substanz. Wegen Hochwasser muss ich Umwege fahren. Dann friert das Hochwasser zu, ich breche auf dem Eis mit vollbepacktem Rad ein. 500 Briefe im Hochwasser, da wäre ich meinen Job wohl los.

Heute ist Besserung angesagt. Ich belade mein Rad, ein leichter Eisfilm ist auf dem Sattel, Vorsicht ist immer noch geboten. Fünf km sind es bis zu meinem Zustellbezirk, das Hochwasser ist noch da. Die Sonne scheint, es wird wärmer. Letzte Woche noch -10°C, jetzt +10°C, ich ziehe in Bad Kissingen meinen Pullover aus.

Ein älterer Herr spricht mich an: „Warum hat ihr Rad keinen Elektromotor und warum ich immer in Sandalen unterwegs bin. Ich friere schon, wenn ich sie nur anschaue!“ Es wird ein längeres Gespräch, wir kommen vom einen ins andere. Auch zum Reisen und auf die Pandemie.

Ich erzähle von der Besteigung eines Berges auf Spitzbergen mit Sandalen, von Expeditionen in die Sahara und von der Malariainfektion 2015. Er war auch längere Zeit beruflich in Indonesien und hat damals Fansipar gegen Malaria genommen. Außerdem erwähnt er eine 220 km lange Kamelwanderung durch die Sahara. Das „schlimmste“ Erlebnis seines Lebens. Mit der Europa-Union Bad Kissingen, ist er oft unterwegs, wo ich seit Jahren Vorträge halte. Ich lade ihn zum nächsten Vortrag ein, der noch Zukunftsmusik ist. Er fragt nach meinem Namen und kennt mich aus der Zeitung. Das sind die schönen Momente beim Zustellen, die individuell jeden Tag passieren können.

+ 20°C ich ziehe auch meine Jacke aus, 20. Februar, die Erderwärmung lässt grüßen. Vor dem Kupsch warten zwei Taxis auf Kundschaft, dort telefoniert ein Mädchen im Auto, ein Paketfahrer entlädt seinen Transporter, da steht ein junger Kerl rauchend neben seinem Auto, eine Firma liefert Fenster an einer Baustelle ab, usw… Alle haben etwas gemeinsam, die Motoren ihrer Fahrzeuge laufen, obwohl sie sich bis zu 30 Minuten nicht bewegen. Ich verstehe diese allgemeine Ignoranz nicht, mal von der Umwelt abgesehen, kostet es doch auch ihr Geld. Ich fühle mich provoziert, meine Stimmung schlägt um. Jeden Tag beobachte ich dieses Verhalten der Bad Kissinger Autofahrer. Hätten damals die Bad Kissinger Zeitungen meinen Leserbrief veröffentlicht, würde ich glatt eine Verschwörung gegen mich vermuten. Wozu wurde die Start-Stopp-Automatik von der Autoindustrie eigentlich entwickelt???

Weiter geht meine Tour, ich erreiche das Hallenbad. Daneben ist der Tattersall, das Bad Kissinger Impfzentrum, davor eine Schlange Menschen. Ich steuere darauf zu und frage: „Wird heute geimpft?“ Die Antwort ein klares JA. Ein Glücksgefühl keimt in mir auf, nur vergleichbar mit dem negativen Ergebnis einer Krebsnachsorge! Ja auch damit habe ich Erfahrungen gemacht, dazu mehr im letzten Absatz. Die Impfungen starten nun also endlich auch in Bad Kissingen.

Im nächsten Haus wohnt mein Zahnarzt, er kommt gerade aus dem Hof. Wir unterhalten uns kurz. Sein Angestellten-Team wird heute geimpft. Wieder denke ich, ich muss schnellstmöglich einen Termin bekommen. Auch wenn noch lange nicht alles überstanden ist, das ist für mich die Wende in der Pandemie.

Auf dem Heimweg stehe ich, voller Lebensfreude, vor dem Hochwasser. Es ist warm, Sandalen und Socken raus und ab durch die Fluten der Fränkischen Saale. Drüben steht ein anderer Radler, der mich fotografiert. Ich fühle mich so gut, fahre zwei weitere Male durch (Anhang 4).



Juli 1995 – August 1996 oder wie der Krebs mein Leben nachhaltig veränderte!

Gesund zu sein ist das größte Privileg auf Erden. Dessen sind sich gesunde, vor allen Dingen junge Menschen oft nicht bewusst!

Es gab diese Zeit auch in meinem Leben, nichts konnte mich aus der Bahn werfen, meine Zukunftspläne waren gigantisch. Alle Länder der Erde zu bereisen, aber auch ein Mehrfamilienhaus bauen, als Absicherung für die Zukunft, um nur zwei zu nennen. Die richtige Frau hatte ich zum Glück mittlerweile gefunden, meine Gabi. Sie hält es nun ja schon 31 Jahre mit mir aus. So hatten wir uns eine Reise-Auszeit von Juli 1994 bis August 1995 genommen, um mit staatlicher Förderung und immens viel Eigenleistung dieses Mehrfamilienhaus zu bauen. Alles lief gut, die staatliche Förderung wurde genehmigt, als ich eine Verdickung an meinem linken Ringfinger bemerkte! Man denkt ja nicht gleich das Schlimmste! Als die Schwellung nicht zurück ging, suchte ich meinen Hausarzt, Dr. Wolfgang Ruppert, auf. In der Meinung eine Salbe verschrieben zu bekommen, betrat ich recht gut gelaunt die Praxis, die ich mit hängendem Kopf wieder verließ, mit einer Überweisung für die Klinik für Handchirurgie in Bad Neustadt.

Zwei Wochen später lag ich unter dem Messer von Dr. Michael Schönberger, dem Menschen, der mir ein zweites Leben schenkte! Das war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Diese Verdickung war ein gutartiger Tumor, wenn auch nicht lebensbedrohlich, könnte sie wieder kommen und dann müsste ich mich von meinem Finger trennen. Drei Monate vergingen, mein Finger war wieder normal beweglich! Silvester fiel mir erneut eine Schwellung auf. Das Spiel begann von vorne. Dr. Ruppert schickte mich in die Handchirurgie, Dr. Schönberger operierte mich, wobei nun auf meinem Ringfinger eine rote Veränderung zu beobachten war. Diese wurde auch gleich mit entfernt. Das Ergebnis der histologischen Untersuchung dauerte ungewöhnlich lang, über drei Wochen.

Ein Anruf der Sparkasse Bad Kissingen erfreute mich: „Herr Kleinhenz, sie haben 1.000 DM im Prämiensparen gewonnen.“ Das Geld konnten wir natürlich damals gut gebrauchen. Am Tag darauf rief mich Dr. Schönberger an: „Herr Kleinhenz, sie müssen umgehend zu mir in die Klinik kommen. Wir müssen etwas besprechen, das nicht am Telefon möglich ist!“ Irgendwie machte mir das Angst, warum auch immer! Am nächsten Tag war ich in seinem Büro. „Setz dich erst mal hin, mein Junge! Ich rede nicht lange um den heißen Brei, die histologische Untersuchung wurde in drei Labors gemacht, zuletzt in einem Amerikanischen. Es wurden diesmal zwei Tumore diagnostiziert, die neue Sache ist ein Fibrosarkom, ein extrem aggressiver Krebs! Der Finger muss sofort ab, wenn wir Glück haben bleibt es bei seinem Verlust. Wenn wir Pech haben, dann Salami-Methode, die halbe Hand ab, die ganze Hand ab, der Unterarm ab, der Oberarm ab und dann folgt der sichere unaufhaltsame Tod.

>>>>>>>>>T O D E S A N G S T<<<<<<<<<

das schlimmste Gefühl, das ein Mensch haben kann, veränderte schlagartig mein Leben. Das große Lebensziel, alle Länder der Erde zu bereisen, alles nur eine Fiction, ein unerfüllter Wunschtraum? Das im Bau befindliche Miethaus, Gabi mit den ganzen Kosten alleine. Alles bisher Erlebte lief im Zeitraffer vor meinem geistigen Auge ab. 33 Jahre, Jesusalter, sollte mein Leben ebenfalls schon zu Ende gehen. Mir war todschlecht, der kalte Schweiß stand mir auf der Stirn. „Helfen sie mir Herr Schönberger, schneiden sie den Finger sofort ab“, flehte ich ihn förmlich an. Mein Gehirn hatte ihn schon abgestoßen. Zwei Tage später, direkt nach Fasching lag ich ein drittes Mal auf dem OP-Tisch, der Finger wurde samt Knochenstrang aus dem Handteller geschnitten (Anhang 5), die Hand verschmälert, so war die Wahrscheinlichkeit größer, alle Tumorzellen entfernt zu haben, auch optisch sah es besser aus. Während der OP in Teilnarkose versprach ich Dr. Schönberger: „Sollte ich je wieder Reisen können, dann schicke ich von überall eine Postkarte.“ Von 1996 bis 2010 hielt ich dieses Versprechen, danach schickte ich Reiseberichte per Email.

Nach der Wundheilung begannen die Bestrahlungen, 2 x 30 an der Zahl. Meine Schwägerin Ursula fuhr mich 5 Mal die Woche in die Würzburger Strahlenklinik, 6 Wochen lang. Ich tastete ständig meine linke Hand nach „neuen Tumoren“ ab, wurde natürlich fündig! Dr. Schönberger sagte: „Ich versichere dir, da ist nichts!“ Er operierte mich aber zwei weitere Male, um mich zu beruhigen. Die histologischen Ergebnisse blieben negativ. Erst jetzt verschwand die Angst aus meinem Hirn. Krebs ist auch eine Kopfsache. Wenn du oben den Schalter umgelegt hast, geht es auch wieder aufwärts. Alle drei Monate standen die Kontrolluntersuchungen an, Tumormarker, Ultraschall, Röntgen und Kernspinntomographie. Dann begann das Warten auf das Ergebnis der Nachuntersuchungen. Die Angst war zurück, bis der Anruf vom Arzt kam: „Herr Kleinhenz, alles ist in bester Ordnung!“

Und so ein Glückgefühl verspürte ich, als ich die impfbereiten Menschen vor dem Tattersall in Bad Kissingen sah, es war der gleiche Triumph, über eine bösartige, tödliche Krankheit, der in mir aufstieg.

Dr. Michael Schönberger hat mir ein zweites Leben gegeben, ein Leben mit zwei Händen, nur ein Finger fehlt, aber damit kann ich gut leben. Ich wollte diese zweite Chance nutzen und habe sie genutzt. Eigentlich lebte ich ab jetzt regelrecht auf der Überholspur, wurde ein Springer zwischen den Welten. Wir bauten das Haus zu Ende, dann kündigte ich meinen Job als Abteilungsleiter im Labor, machte meinen Nebenjob, damals noch Zeitungs- jetzt Briefzusteller zum Hauptberuf auf Halbtagsbasis. Nun wollte ich meine Arbeitszeit um meine Reisen herum legen. Auch wenn es nicht immer so geklappt hat, bin ich doch extrem zufrieden, mit dem bisher erreichtem.



Einen Schwerbehindertenpass besitze ich seitdem aufgrund der Krebserkrankung, weniger wegen des verlorenen Fingers. Das hatte ich völlig vergessen! Ich weiß gar nicht, wo er ist!



Makabre, fast schon aberwitzige Situationen gibt es seit dieser Zeit zu berichten, durch meine „Neunfingrichkeit“, sowohl zu Hause, als auch auf Reisen.

Davon berichte ich im April-Newsletter. Ab Mai hoffe ich, doch wieder zum alten Sinn meines Newsletters zurückzukehren, nämlich dem Ankündigen von Globetrottertreffen, Reisevorträgen und Reisemessen!



Bleibt gesund und haltet durch, Gesundheit ist das höchste Gut auf Erden. Man kann sie nicht erkaufen, sie ist durch Nichts zu ersetzen! Was Gesundheit in Wirklichkeit bedeutet, versteht nur der, der schon mal krank war! Und damit meine ich natürlich keinen Schnupfen!

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Fr 16. Apr 2021, 09:24
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Karl Valentin würde die momentane Situation so schildern:

„Über kurz oder lang kann das nimmer länger so weiter gehen, außer es dauert noch länger, dann kann man nur sagen, es braucht halt alles seine Zeit und Zeit wär´s , dass es bald anders wird!“



Aktuelles aus der Reiseszene

ABGESAGT SIND:

Das Sahara-Club-Auslandstreffen vom 02.-05.04.2021 am Campingplatz Domaine le Vernis an der D 177 bei Azillanet



Das 1. AMR-Basic-Camp vom 03.-05.04.2021 im Offroad-Freizeit-Camp-Karenz, 19294 Karenz Malker Weg 22



Sonja Fernwehtreffen vom 09.-11.04.2021 auf Schloss Hertefeld



Der EAF-Stammtisch, die Vortragsreihen der Freunde des Abenteuermuseums in Kirkel und Saarbrücken



VERSCHOBEN SIND:

Das Tesch-Treffen in Malmedy/Belgien vom 23.-25.04. auf das WE 20.-22.08.2021



Die Abenteuer Allrad in Bad Kissingen ist vom WE 03.-06.06. auf das WE 29.07.-01.08.2021 verschoben



Hier ein paar Fernweh-Links

https://www.globetrotter.de/magazin/liv ... uer-daheim



https://podcasts.apple.com/lu/podcast/w ... 66413?l=de



https://weltundwir.com/live-streams/



https://www.euronews.com/travel/2021/03 ... -the-world


https://www.youtube.com/watch?v=FTWRm0SIoV8&t



Reisefahrzeugmarkt

Hier ein Video von Thomas Kreutziger über seinen Landcruiser J8 „Langversion“
https://youtu.be/Jig2xY-_vYc
Wer an diesem Fahrzeug Interesse hat, bitte bei Thomas melden!

Email: J8Kaufinfo@gmx.de oder Handy: +4915774245392



Globetrottergastfreundschaft:

Unsere dzg-Mitglieder Eva und Wolfgang Mangold aus Suhl bieten Globetrottern

ihre Vereinshütte mit Parkplatz für Treffen und Vorträge an, oder einfach die Umgebung von Suhl kennenlernen möchten.

Bei Interesse bitte Email an: Ulbehund-Mangold@web.de

Wir waren vor kurzem bei diesen beiden ganz tollen Menschen zu Besuch!



Neunfinger-Geschichten aus meinem Leben!

25 Jahre liegt die Amputation und der Krebs zurück, 25 Jahre die ich geschenkt bekommen habe! Dessen bin nur ich mir bewusst, sonst keiner. Viele kennen mich seit Jahren und haben bis heute diese „Anomalität“ nicht bemerkt. Andere sehen es sofort, wie der kleine Junge einer Familie die ich neulich besuchte. Er starrte längere Zeit wie gebannt auf meine linke Hand, bis ich sagte: „Ja, ich habe nur 4 Finger an dieser Hand.“ Und zeigte sie ihm genau. Damit war seine Neugier verflogen. Mehr als einmal wurde mir die Frage gestellt: „Bist du so geboren worden?“



Prag 1989

Ich beginne mit einer 10-Finger-Geschichte, mit einem eher tragischen Hintergrund. Ich fuhr mit zwei Freunden über Fasching in die Tschechoslowakischen Hauptstadt. Was ich damals noch nicht ahnte, einem meiner Freunde stand ein Schicksal bevor, das ihn später entmündigte. Dieser saß abends neben mir an der Theke, mit einigen Promille Indus, starrte auf seine Hände und sagte: „Ich weiß gar nicht, was ich mit diesen vielen Fingern anfangen soll?“ Eine äußerst „intelligente“ Frage! Eine genauso „intelligente“ Antwort darauf ist. Mit einem Finger weniger, kommt man auch gut durchs Leben, wenn der Geist dabei gesund bleibt! Das war bei meinem Freund leider nicht so!



zu Hause/Kleinbrach 1996

Die OP lag gerade hinter mir, ich bin den ersten Tag „neunfingrig“ zu Hause. Brotzeit am Abend, das Schneidebrett liegt vor mir, die linke Hand im Verband. Ich will das Brett nach rechts schieben, die erste Tat meiner neu gestalteten linken Hand und wundere mich, dass es sich nicht bewegt! Der Grund, meine Hand ist schmäler. Das passierte nur ein einziges Mal.



Labor L&S Bad Bocklet 1996

Ich hatte mich aufgrund der Tumorerkrankung von der genetischen Toxikologie in die klinische Mikrobiologie versetzen lassen. Beim Eintippen der Befunde in den PC wurde ich vom damaligen zweiten Boss intensiv beobachtet. Nach kurzer Zeit sagte er erstaunt: „Gell Herr Kleinhenz, sie beherrschen 10-Finger-Systhem?“ Etwas ungläubig drehte ich mich zu ihm um und stellte ihm die Gegenfrage: „Wollen sie mich verarschen, Herr Beckmann?“ Fast schon verlegen schoss ihm die Röte ins Gesicht! Eine verbale Entschuldigung folgte!



Longyearbyen Spitzbergen 2007

Mit meinem Freund Peter Neuber (ehemaliges dzg-Mitglied) hatte ich 2007 das nördlichste Globetrottertreffen der Welt organisiert! Mit 21 anderen Globetrottern erreichten wir per Flugzeug den Archipel gleich unterhalb des Nordpols. Für zwei Mitreisende begann die Tour denkbar ungünstig, ihr Gepäck kam nicht mit. An der Gepäckausgabe reklamierte ich mit erhobener linken Hand und ausgestreckten Fingern: „Uns fehlen vier Gepäckstücke!“ Der Steward schaute mich fragend an: „Sie meinen fünf!“ „Nein vier!“ Er schaute noch verdutzter: „Wollen sie mich auf den Arm nehmen!“ Erst als ich ihm die Finger einzeln vorzählte, füllte er etwas verlegen den Verlustschein aus. Als ich lachte, entspannte sich die Situation! Das Gepäck kam für die Betroffenen exakt zum Rückflug in Longyearbyen an.



Mongolei, Indien, Vietnam, Argentinien

Seit meiner Fingeramputation stechen mir Menschen, mit ähnlichen körperlichen Veränderungen sofort ins Auge. So sind mir fünf Menschen auf Reisen begegnet, die an einer Hand sechs Finger hatten. An einen mongolischen Jungen (Anhang 1), ein indisches Mädchen (Anhang 1) und einen jungen Mann aus Vietnam (gibt es nur als Dia) kann ich mich noch gut erinnern. Die anderen beiden fallen mir nicht mehr ein. Spreche ich diese Menschen darauf an reagieren sie verhallten. Sie wissen, dass sie nicht „normal“ sind. Wenn ich meine Hand vorzeige, bricht das Eis. Sie sehen in mir einen „Artgenossen!“ So sind diese Bilder vier- und sechsfingriger Hände entstanden!

In der Cueva de los Manos in Argentinien (Anhang 1) haben an den Felswänden Urmenschen hunderte von Händen in verschiedenen Farben hinterlassen. Einer davon hatte, wie es aussieht, sechs Finger!



Indien 2002

Gabi und ich reisen mit Elena Erat (dzg) nach Bah bei Agra zur Grundsteinlegung der von Elena ins Leben gerufenen und finanzierten Schule im Namen ihres verstorbenen Lebensgefährten Peter Materne.

Elena ist dort bekannt wie ein bunter Hund. Wenn wir mit ihr durch die Straßen bummeln werden wir ständig mit: „Hallo Elena!“ begrüßt. Komisch war es, als wir ohne Elena unterwegs waren und man uns trotzdem mit einem freundlichen „hallo Elena“ grüßte. Ich spreche von der „Elenaisierung“ der indischen Kleinstadt Bah! (Elena Synonym zu Tourist)

Ein guter Bekannter von Elena, selbst ein Zauberer, brachte uns dann mit Madan Kundus zusammen, dem größten Magier Indiens. Wie David Copperfield zersägt auch er Jungfrauen während seiner Mega-Bühnenshow.

Elena drängte mich, ihm meinen „Zaubertrick“ vorzuführen. So streckte ich Madan meinen rechten Arm mit ausgestreckten Fingern entgegen. Mit der linken Hand umfasse ich mein Handgelenk. Der Magier harrte gespannt der Dinge, als ich ihn bat, meine Finger zu zählen! Nun verschwanden meine Arme hinter meinem Rücken und ich sprach die Indische Zauberformel „Hokus Pokus Gille Gille“! Nun hielt ich ihm meine linke Hand hin, die rechte umfasst das Handgelenk. „Zähle jetzt meine Finger!“ Ich hatte ein mitleidiges Grinsen erwartet, das Gegenteil war der Fall. Madans Kinnlade klappte nach unten, er verharrte in dieser Stellung gut 10 Sekunden. Als er seine Fassung wieder fand, sagte er: „Wie hast du das gemacht? Bitte wiederhole diesen Trick nochmal.“ Ich tat ihm diesen Gefallen nicht, obwohl er darum bettelte. Jemand schaltete den Deckenventilator ein. Eine auf dem Schrank stehende leere Cola-Dose setzte sich in Bewegung. Mit ausgestrecktem Arm zeigte ich nach oben! Er drehte sich um und die Dose kam ihm entgegen! Reiner Zufall, für den Zauberer zu viel der Tricks: „Mir haben schon viele Leute etwas vorgezaubert. Aber du bist mit großem Abstand der Beste,“ kam ein großes Lob aus seinem Mund. (Anhang 2)

Seine Ehefrau durchschaute alles sofort. Madan Kundus dachte zu kompliziert und hatte eventuell auch einen in der Krone! In Manier eines Loriot wanderte ein Reiskorn während unseres Gesprächs durch sein Gesicht.



Malawi 2015

Die schrägste Geschichte zu letzt. Nachdem ich meinen Afrika-Cruiser von Botswana in drei Wochen nach Malawi verlegt hatte, flog ich von Lilongwe nach Hause. Das junge Mädchen an der Passkontrolle scannte meinen Reisepass! Hier im tiefsten Afrika gab es auch einen Fingerscanner. Sie sagte: „Legen sie bitte ihren rechten Daumen auf den Scanner!“ Es machte „Piep“! „Nun den linken Daumen!“ Piep! „Jetzt die vier Finger der rechten Hand !“ Piep, piep, piep, piep! Klar war ich gespannt wie eine Feder, was jetzt folgte! „Nun bitte die vier Finger der linken Hand!“ Piep, piep, piep! Das Mädchen schaute mich an: „Bitte legen sie alle vier Finger der linken Hand drauf!“ Piep, piep, piep! Ich zeigte meine linke Hand, wobei erst ein Ausdruck von Verständnis in ihren Augen erschien, dem ein Ausdruck von Unverständnis folgte. Was tun, ihre grauen Zellen arbeiteten auf Hochtouren. Dann hatte sie die Lösung! Sie legte ihre linke Hand auf den Scanner! Piep, piep, piep, piep! Ich war mit einem Schmunzeln im Gesicht ausgereist! Zwei Monate später reiste ich am gleichen Flughafen erneut ein um mit meinem Auto weiter Richtung Heimat zu fahren. Kein Mensch wunderte sich über den Fingerscann bei Einreise. Der Beamte stellte den Scanner ein. Es machte piep, piep, piep. Ich war problemlos eingereist! Das ist Afrika!



Das Geheimnis der Zufriedenheit
Mein Freund Jürgen M. aus Saarbrücken mailte mir diese Weisheit zu.



Es kamen einmal ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.
"Herr", fragten sie "was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein? Wir wären auch gerne so glücklich wie du."
Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."
Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer platzte heraus: "Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst, tun wir auch.
Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht glücklich. Was ist also dein Geheimnis?"
Es kam die gleiche Antwort: "Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ist und wenn ich esse, dann esse ich."
Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend fügte der Meister nach einer Weile hinzu:

"Sicher liegt auch Ihr und Ihr geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet.
So sind Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid. In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance,
wirklich glücklich und zufrieden zu sein."



Abschließend nochmal Karl Valentin:

„Hoffentlich kommt es nicht so schlimm, wie es schon ist ......................!“

Beide Zitate schickte mir meine Bekannte Maria R. aus Bad Kissingen zu.



Haltet die Ohren steif, im Mai sollte wieder etwas gehen!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Di 11. Mai 2021, 08:22
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Die Motorradfahrer-Reiselegende Bernd Tesch (dzg) hat seinen letzten Newsletter mit folgenden Worten begonnen:

„Corona-Okay? Ich hoffe für Dich und uns alle, dass Du und Deine Lieben noch nicht tot seid und diese furchtbare Corona-Pandemie bisher besiegt habt. Besiege sie durch Deine Impfung! Patricia und Bernd haben gerade erfolgreich die erste Impfung bekommen!“

Liebe Patricia, lieber Bernd! Ich danke euch, dass ihr eurer Vorbildfunktion nachkommt und mit gutem Beispiel vorangeht!

Unser dzg-Mitglied Klaus V. hat mir neulich geschrieben, als ich mich zur Impfung registrieren ließ:

„Da ich in der Jugendarbeit mit schwierigen (wundervollen) Kindern arbeite, hatte ich das Vergnügen der Impfung schon vor einigen Wochen. Ist nur ein winziger Piecks, doch das Gefühl danach ist unbeschreiblich.“

Darauf fragte ich ihn, ob ich sein Zitat in seinem Namen verwenden darf! Seine Antwort: „Klar kannst du das Zitat verwenden. Aber es ist nicht so geschichtsträchtig, dass mein Name erwähnt werden sollte!“

Allerdings könnte man so auch bekannt werden!

Und aus Kenia erreichte mich die Nachricht, das Joshua Steinberg und sein Mädel Joanna, die trotz Pandemie auf großer Reise unterwegs sind, sich nun in Nairobi schon die zweite Impfung Sputnik V verabreichen ließen! Einfach vorbildlich, zumal Joshua durch gleich zwei schwere Krankheiten belastet, zu den Hoch-Risiko-Patienten gehört.



Auch wenn es in Sachen Veranstaltungen im Mai wieder mau aussieht, bin ich mir sicher, dass Deutschland die Pandemie in Kürze in den Griff bekommt, insofern keine neue impfungs-immune-Covid-19-Variante auftaucht. Letzten Sonntag wurde Gabis Mutter zum zweiten Mal geimpft. Gabi, meine Schwester (unsere Köchin von Nickersfelden, letztes Jahr an Krebs erkrankt) und ihre Tochter (mit einer Lungenkrankheit belastet) haben ihre erste Impfung hinter sich! Durch tägliche Gespräche sehe ich auch, wie die Impfungen nun doch überall zügig weitergehen. Am 1. Mai machten wir eine Wanderung, die zufällig am Wohnhaus der Familie Schatz in Heiligkreuz (Zweitwohnsitz ihr Schlösschen bei Marrakesch/Marokko) vorbeiführte. Gabi und ich klingelten dort unangemeldet und wurden natürlich auf ihre ureigene marokkanische Gastfreundschaft bei ihnen aufgenommen. Fast zwei Stunden haben wir bei Pfefferminztee und hausgebackenen Kuchen von der großen weiten Welt philosophiert. Reinhard hatte an diesem Samstagmorgen auch seine erste Impfung im Impfzentrum in Bad Kissingen erhalten.

Wenn nun noch Gabis älteste Schwester (sie backt uns den leckeren Kuchen in Nickersfelden und ist Diabetes-Patientin) ihre Impfung erhalten hat und ich natürlich auch, dann kann ich im kleinen Kreis aufatmen! Die Pandemie ist aber erst besiegt, das muss sich jeder bewusst sein, wenn weltweit alle Impfwilligen ihre Impfungen erhalten haben!

Folgende Petition habe ich deshalb unterschrieben. Lest es bitte durch, das ist ganz wichtig!

COVID-19: Impfpatente aussetzen - (unser) Leben retten | WeAct (campact.de)

Die USA ist für die Herausgabe der Patente, die EU und Deutschland sind dagegen. Aber warum soll man einer Indischen Firma nicht erlauben, den Impfstoff für die eigene Bevölkerung herzustellen. Die Inder machen ein Fünftel der Menschheit aus. Heinz Zimmer und ich haben vor kurzem in Sachen Ladakh-Treffen der dzg telefoniert, das auf 2022 verschoben ist. Heinz hatte mit dem Mönch Lama Samten ein Telefonat, welcher ihm schilderte, wie schlimm die Corona-Lage in Indien und leider auch in Ladakh ist. Die Bilder im TV sind kein Fake!!!



Fernweh am PC:

Die VHS-Bad Bocklet hat für diesen Mai zwei Online-Vorträge angesetzt:

Vortrag 1:

Montag, der 17.05.2021 um 19.30 Uhr

Reisevortrag von Rudi Kleinhenz

Von Malawi über Tansania, Ruanda und Uganda nach Kenia – im alten Landcruiser durch Ost-Afrika

Vortrag 2:

Freitag, der 28.05.2021 um 19.30 Uhr

Reisevortrag von Rudi Kleinhenz

Südseeträume Teil 1: Samoa, Amerik. Samoa und Tonga

Anmeldung zu beiden Vorträgen im Rathaus Bad Bocklet (Frau Bauer, Frau Koch):

Tel.: 09708/9122-27 oder E-Mail: markt@badbocklet.de oder Onlineanmeldung unter www.vhs.kisshab.de

Weitere Infos sowie den Zugangslink gibt es per E-Mail vor Kursbeginn!

Tipp: Mit dem Internetbrowser „Google Chrome“ funktioniert der Zugang besonders gut!

Gebühr pro Vortrag: 5 €

Anmerkung von meiner Seite:

Ich habe zwar lieber das Publikum vor mir sitzen, selbst wenn es nur eine Person ist, auch auf die Gefahr hin mit faulen Tomaten beschmissen zu werden, aber die Situation lässt es diesmal nicht anders zu. Ich übe nun täglich, was ich sonst nie mache! Schauen wir mal, was raus kommt! Im Herbst sollten wir uns wieder live treffen können!



Hier noch eine Website, die mir empfohlen wurde:

https://www.sofareisen.org



Nun zur Reiseszene!



Das Schlesische 4-active-Allrad-Treffen vom 12.- 16.05.2021 in Jelenia-Gora/Polen ist abgesagt!

Freddys Aussage dazu: Nach reichlicher Überlegung müssen wir leider auch dieses Jahr das „Schlesische Allradtreffen“ Corona bedingt von 4-active absagen.

Der Stellplatz auf dem Camp-Areal ist geöffnet und kann privat genutzt werden.

Bei Rückfragen kann man mich kontaktieren.

Handy: 0163/4915810 oder E-Mail: mail@4-active.de

Schöne Grüße aus dem Badischen

Carmen und Freddy



Reinhold Kortes Sauerlandtreffen vom 21. – 24.05.2021 ist auch abgesagt!

Der Grund ist nahezu unglaublich, hat nichts mit Corona zutun! Die Erde wehrt sich mit allen Mitteln, gegen den Parasiten Mensch, fällt mir dazu spontan ein. Das ganze Waldgebiet im Umkreis von über 2 km ist vom Borkenkäfer befallen. Der Zeltplatz ist das gesamte Jahr 2021 über gesperrt, wegen Baumfällarbeiten die mehrere Monate andauern!

Reinhold Korte (dzg-Gründer) schreibt dazu:

Hallo Freunde
das Treffen kann zum genannten Termin nicht stattfinden. Ich war dabei mit der Sachbearbeiterin der Kiersper Behörde trotz Corona über die Durchführbarkeit zu verhandeln, als eine neue Hiobsbotschaft eintraf. Es gibt etwas, was viel gefährlicher ist als Corona, nämlich den Borkenkäfer. Alle Bäume rund um den Zeltplatz und im gesamten Waldgebiet drum herum, sind so stark von den fleißigen Tierchen befallen, dass sie umzustürzen drohen! Nach Angabe der vorgesetzten Behörde besteht Lebensgefahr und man hat den Zeltplatz kurzfristig für dieses Jahr geschlossen. Der gesamte Bergrücken wird abgeholzt - und wenn wir uns im nächsten Jahr dort Treffen haben wir einen Fernblick bis zum Kölner Dom!
Ich bin dabei einen anderen Platz zu suchen. Doch da kommt Corona wieder mit ins Spiel. Die Kiersper Behörde war da aufgrund unserer langjährigen Bekanntschaft relativ locker, aber an anderer Stelle kommt ein Treffen wohl nur nach nahezu vollständiger Beendigung der Beschränkungen in Frage. Der vorgesehene Termin zum 13.5. ist da zu kurzfristig.
Ich werde Euch über einen neuen Platz und einem anderen Zeitpunkt zwischen Juni und September informieren!
Bis dahin mit vielen Grüßen aus "Noise", der leisesten Stadt am Rhein
Reinhold



Das Sommertreffen der dzg vom 24.06. – 27.06.2021 in Hachenburg im Westerwald ist abgesagt!

Die dzg schreibt hierzu: Das Fernweh-Treffen von Sonja Roschy markiert traditionell den Beginn der Saison – dieses Jahr musste es zum zweiten Mal wegen der Pandemie abgesagt werden. Auch das dzg-Aktiven-Treffen, unser Gipfeltreffen zur Vorbereitung der Aktivitäten im Sommer fällt aus.

Es erscheint sicher, dass im Mai und Juni größere Veranstaltungen nicht möglich sein werden, im Augenblick gehen alle Hoffnungen auf den Spätsommer im August und September.

Unser Sommertreffen in Hachenburg, geplant für Ende Juni, kann deshalb leider nicht stattfinden.

Im erweiterten Vorstand haben wir intensiv diskutiert und einstimmig entschieden, dass wir unsere Mitgliederversammlung, wie schon 2020, in den Herbst verschieben und im Rahmen des Herbsttreffens durchführen werden. Eine digitale Mitgliederversammlung haben wir erst mal verworfen.

Da wir den Kostenaufwand für ein großes Zelt in diesem Jahr nicht tragen können, suchen wir gerade einen alternativen Ort, wo eine Versammlung unter festem Dach mit ca. 350 m² Nutzfläche und eine nahe Campingmöglichkeit besteht. Wir werden Euch in den nächsten Monaten über die weitere Planung informieren!



Die Vortragsreihen der Freunde des Abenteuermuseums in Saarbrücken und Kirkel, sowie der EAF-Stammtisch in München sind für Mai ebenfalls abgesagt!



Auto-Stellplatz im Oman oder VAE gesucht

Unsere dzg-Mitglieder Edelgard und Horst Ronkholz suchen für Dezember 2021 bis Januar 2022 einen Stellplatz für ihren Landcruiser im Oman oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Wer einen Hinweis geben kann bitte per Email an: he.ronkholz@arcor.de oder Telefon: +49 2151 5807020



Globetrotter-Spendenaufruf für Burundi:

Nicht nur ich unterstütze Hilfsprojekte in der ganzen Welt, das machen auch viele andere dzg-ler, da sie mit offenen Augen durch die Welt reisen und die schlimmen Umstände vor Ort selbst gesehen haben. Unser dzg-Mitglied Margit Boxdörfer hat einen Spendenaufruf über „gofundme“ gestartet unter folgendem Link:

Spendenkampagne von Margit Regine Boxdörfer: Hilfe für Schulkinder in Mubimbi, Burundi (gofundme.com)

Margit schreibt dazu:

Den Spendenaufruf habe ich im Namen eines sehr guten Bekannten, Sixte Niyuhire, erstellt. Ich sammle die Spenden und werde sie (päckchenweise) an ihn überweisen, sobald eine gewisse Summe erreicht ist.

Er ist Bankangestellter in Bujumbura und kennt sich mit Transfer etc. gut aus.

Sixte wird sich dann um den Einkauf (Schulbücher, gebrauchte Computer) zusammen mit dem Schulleiter kümmern.

Die Quittungen der Einkäufe wird er mir zuschicken. Die Bestätigungen der Einkäufe poste ich sofort auf der Plattform.

Jetzt zum eigentlichen Anliegen:

Ich habe es schon näher beschrieben, dass dort die Schulen in diesem, vom Bürgerkrieg gebeuteltem Gebiet, in einem miserablen Zustand sind. Das schlimmste ist jedoch, das Fehlen von Schulbüchern. Oft schaut ein Kind mit zehn anderen in ein Buch.

Ich persönlich helfe nur Kindern, weil die unschuldig an allem sind. Sie werden einfach in eine Misere hineingeboren.

Doch du weißt ja sicher mehr über die Zustände in den einzelnen Gegenden Afrikas.

Da brauche ich dir nicht viel zu erzählen.

Wegen den Corona-Zeiten dachte ich, dass Menschen weniger spenden. Daher sind für die Schulen aktuell nur 315 Euro gesammelt worden.

Doch du kannst auf der Plattform sehen, dass Menschen für eine Katze in kürzester Zeit 3000 Euro spenden. Krank! Nichts gegen die Katze, doch du verstehst mich schon!

Und für eine Frau, die gegen Masken vorging, und jetzt Strafe zahlen muss, wurden über 31.000 Euro gesammelt. Das ärgert mich so sehr.

Daher danke ich dir für dein Hilfe-Angebot sehr. Das sind eben die echten Globetrotter, die global denken. Liebe Grüße Margit



Liebe Margit, danke für deinen Einsatz für wirklich Hilfsbedürftige, das ist vorbildlich!

Ein Zusatz von meiner Seite: Vor gar nicht allzu langer Zeit hatte man dem größten Egoisten und Narzissten der Menschheitsgeschichte Abermillionen von US$ gespendet, damit er das größte Verbrechen an der zivilisierten Menschheit seit dem Holocaust zumindest versuchen konnte, nämlich die Demokratie aus den Angeln zu heben. Ich frage mich auch ständig: In welcher Welt leben wir eigentlich???



Über 500 Tage habe ich auf meinen Reisen in Afrika verbracht, durch 42 Länder. Viele für mich extrem prägende Erlebnisse dabei gehabt. Kinder in Kleiderfetzen, die vor Hunger Knochen abnagen, war nur eines der Horrorszenarien. Das war der Grund, das ich mich im Jahr 1999 entschied, über die Hilfsorganisation Plan International ein Patenkind zu unterstützen. Im Jahr 2000 besuchte ich den kleinen Mekyas Abebe Jergu vor Ort, in den Slums von Addis Abeba. Einen Lederfußball hatte ich als Geschenk mitgebracht! (Anhang 1) Diese Begegnung hatte mich damals so gerührt, dass ich darauf sagte:

„Ich habe das erste Mal in meinem Leben das Gefühl gehabt, etwas wirklich richtig gemacht zu haben!“

Dieses Zitat zierte dann auch einige Zeit die Website von Plan International. Ich unterstütze mittlerweile mehrere Patenkinder und bin seit 20 Jahren ehrenamtlich Aktionsgruppenleiter für Plan International in Bad Kissingen. www.plan.de

Ich werde der von Margit unterstützten Schule in Burundi sicher eine Spende zukommen lassen, vielleicht hat auch der eine oder andere von euch ein Herz für Kinder, denen es nicht so gut geht, wie unserem verzogenen Nachwuchs hier in Deutschland. (Ich sage nur: Nasenbluten durch Mundschutztragen)

P.S.: Burundi fehlt noch in meiner Ländersammlung, zwei bisherige Anläufe in den letzten 10 Jahren sind jeweils am dortigen Bürgerkrieg gescheitert. Ich werde irgendwann von der Schule berichten. Burundi steht nun ganz oben auf meiner Wunschliste, der von mir noch nicht bereisten 29 Länder.



Abschied von einem Freund – Teilnahme an einer buddhistischen Totenzeremonie:

Es liegt über 20 Jahre zurück, als man mir eine Petition zur Unterschrift vorlegte: Eine vietnamesische Familie, die schon geraume Zeit in Bad Kissingen lebte, sollte ausgewiesen werden. Ich unterschrieb aus dem einfachen Grund, weil ich generell ausländerfreundlich eingestellt bin. Ich war mir damals schon lange bewusst, dass ich auf all meinen Auslandreisen stets der Ausländer bin, erwarte nirgendwo deutsches Bier oder Wiener Schnitzel und schon gar keine deutschen Gesetze!

Schon sehr lange haben Gabi und ich eine Vorliebe für asiatisches Essen. Als das China-Restaurant vor ca. 20 Jahren in Bad Kissingen schloss, fehlte uns etwas! Mehr zufällig entdeckte ich damals in Nüdlingen einen Asia-Imbiss beim Zeitungszustellen. Ich bestellte eine Kleinigkeit, machte einen Geschmackstest. Es mundete mir ausgesprochen gut, aber noch mehr prägte sich die Fröhlich- und Freundlichkeit der Betreiberin des Imbiss, Yen Nguyen in mir ein! Es war genau die Frau, die mit ihrer Familie vor einiger Zeit ausgewiesen werden sollte.

Mein 40. Geburtstag stand bevor, welcher gleichzeitig das erste Rhöntreffen der dzg im Jahr 2002 war. Einen Veranstaltungsort hatte ich im Dörfchen Nickersfelden gefunden, ein Zelt und Getränke organisiert, brauchte ich damals nur noch ein Catering.

Auf dem Radweg nach Bad Kissingen begegnete mir zufällig mein Freund und Vortragskollege Gerd Schindelmann in Begleitung der Vietnamesin Yen Nguyen. „Woher kennt ihr euch denn“, rutsche es mir raus. Gerd erzählte: „Yen wird zu meinem 60sten Geburtstag kochen!“ Und so hatte ich meine erste exotische Köchin für das Globetrottertreffen gefunden. Yen sagte sofort zu und kochte dann auch gut 10 Jahre in Nickersfelden. Sie fuhr aber auch mit mir zum Willy- und Buschtaxitreffen, die Kids waren meist dabei, ihr Mann Chung kümmerte sich in dieser Zeit um den Asia-Imbiss. Yen hatte schnell durch ihr leckere Küche und ihr freundliche und stets lustige Art einen großen Beliebtheitsgrad in der Reiseszene! Viele von euch kennen sie ja persönlich!

Wir waren auch privat immer öfter mit der Familie Nguyen zusammen, was in der Einladung zum 60sten Hochzeitstag von Yens Eltern in Hanoi gipfelte. (Anhang 2+3) Yen und ihr Ehemann Chung betreiben nun seit 10 Jahren das Hanoi-Bistro in Bad Kissingen, ihre Kinder Linh und Trong leben mittlerweile überwiegend in Vietnam. Trong hat das Vietnamesische „DSDS“ gewonnen und mit seinem Vater Chung dort einen richtigen „Promi-Status“. Chung war in jungen Jahren vietnamesischer Fußball-Nationalspieler und hat seinen Sohn Trong stets bei „VSDS“ begleitet.

Chung sprach nur wenige Worte deutsch, sein größtes Manko. Das glich er durch Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft mehr als aus. Stets, wenn wir uns in Bad Kissingen trafen, grüßte er schon von weitem mit erhobener Hand und einem superfreundlichen „Hallo Rudi, wie geht´s“.

Als uns Linh vor knapp vier Wochen aus Vietnam kontaktierte, hatte das einen schlimmen Grund. „Ihre Eltern sind an Covid-19 erkrankt, ihr Vater Chung ist auf die Intensivstation in einer Bad Neustädter Klinik verlegt worden. Sie und ihr Bruder sind deswegen auf dem schnellstmöglichen Weg nach Deutschland, um ihrer Mutter beizustehen. Uns schnürte es die Kehle zu, wissen wir doch schon lange, das Chung an einer Lungenkrankheit leidet, somit seine Chancen nur ganz gering waren wieder zu genesen. Er hat es nicht geschafft, starb vor drei Wochen an der Beatmungsmaschine.

Die Totenzeremonie war herzzerreisend, alle Freunde von damals, die der Familie Nguyen in der Anfangszeit geholfen hatten waren anwesend, genau wie bei allen anderen Feiern mit schönerem Hintergrund in den Jahrzehnten zuvor.

Wie sich die beiden infiziert hatten, ist bis heute unklar. Sie nahmen an keiner Anti-Corona-Demonstration teil, das ist sicher. Während Yen nur unter Geschmacksverlust litt, starb Chung im Alter von 67 Jahren einen qualvollen Tod im Beisein seiner Familie.

So nah liegt alles beieinander und Yen macht sich jetzt auch noch Vorwürfe! Schlimmer geht es kaum! Ich muss täglich an die beiden denken! (Anhang 4) Das Impfen fordert keinen Aufschub, das Maskentragen ist ein Muss, nur so können weitere unnötige Todesfälle vermieten werden, bis die Herdenimmunität erreicht ist!



Mein Corona-End-Fazit:

Sind alle Impfwilligen doppelt geimpft, sollte die Regierung zur größten Feier des Jahrtausends aufrufen, zu einer „Corona-Abschieds-Love-Parade“, einem deutschen Kumbh-Mela-Festival. Unter dem Motto, feiern bis zum Umfallen, bis das Geld ausgeht, oder der Sauerstoff. Teilnehmen müssen alle Gruppen, für welche die Pandemie eine Lüge der Regierung war: Alle Bill-Gates-Hasser, Alu-Hüte, Corona-Leugner, Maskenverweigerer, Querdenker, Trump-Anhänger, Impfgegner und die Würzburger Anti-Corona-Gruppe „Helikopter-Eltern stehen auf“.

(Diese reden so lange auf ihren Nachwuchs ein, bis sie Nasenbluten bekommen. Dann werden die Kids mit dem geleasten 50.000 € SUV mit blutverschmiertem Mund-Nasenschutz bis ins Klassenzimmer gefahren. Dort wird dem Lehrer noch gleich mit dem Rechtsanwalt gedroht! Diese Kinder sind im Alter von 15 Jahren noch nicht in der Lage selbstständig Schulbus zu fahren. Eigentlich bedauernswerte Kreaturen, denen man nur wünschen kann, das sie vor ihren Erzeugern sterben, oder letztere 120 Jahre alt werden, was auch eine Katastrophe wäre.)

Alles ist erlaubt, nur das Tragen von Mund-Nasenschutz ist bei Strafe verboten. Und weil wir immer noch in einer Demokratie leben, werden alle, die an Covid 19 dabei schwerer erkranken auch behandelt, nach dem Motto, wer zuerst kommt malt zuerst, eben bis die vorhandenen Intensiv-Betten ausgelastet sind. Das deutsche Gesundheitssystem macht einen letzten Kraftakt, einige werden noch sterben, diesmal selbst verschuldet, der Rest wird gerettet, weil wir in Deutschland leben und nicht in Myanmar, Indien, Brasilien oder in 140 anderen Ländern der Welt.



Und was die Dauer-Anti-Corona-Demonstranten angeht! Haben die eigentlich nichts Besseres zu tun, als vorsätzlich das Virus weiter zu verbreiten? Ich hätte für jeden „Anti-Diktatur-Demonstranten“ der das dritte Mal ohne Mundschutz erwischt wird, die gerechte Strafe! Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft für 5 Jahre! Jeder bekommt drei Asyl-Anträge zur Auswahl: Belarus, Myanmar und Brasilien! In den ersten beiden Ländern können sie sich dann, mit den dort schon länger für die Demokratie Demonstrierenden auf die Straße stellen und ihrem Lieblings-Hobby nachgehen, für die Demokratie demonstrieren! Da wäre sie gut aufgehoben, denn dort ist es angebracht! In Belarus werden die Menschen wahllos eingesperrt, der Knast dort hat garantiert nichts mit unserem deutschen Luxus-Etablissement mit Vorab-Speisekarte zur Essens-Auswahl für die nächste Woche zu tun. Wenn ich an die Toilette einer Autobahnraststätte denke, die ich vor 20 Jahren dort fotografiert hatte (Anhang 5)! Ein Deutscher überlebt in so einem Loch keine Woche! In Myanmar wo die Demokratie leider nur kurz aufflackern konnte, werden die Menschen einfach erschossen! Ich hatte dieses, sich kurz geöffnete demokratische Zeitfenster leider verschlafen, besser gesagt war Gabi auch damals im Jahr 2017 krank geworden, als wir die Flüge dorthin schon gebucht hatten.

Und beim Ober-Idioten Bolsonaro in Brasilien können sie sich seiner Partei anschließen und die Menschen weiter grauenvoll sterben lassen, oder alternativ gegen ihn demonstrieren!

Geht natürlich nicht, denn wir sind Deutschland, wir sind und bleiben eine Demokratie und müssen diese Demonstranten weiterhin ertragen!!!



Zu den gefährdeten Existenzen, von denen in Covid-19-Zeiten ständig berichtet wird, will ich mich abschließend noch äußern. Ich bin seit 2005, also 16 Jahre in der Innenstadt von Bad Kissingen Briefträger, der dort alles mitbekommt! Von 2005 bis 2019 sind jedes Jahr im Schnitt zehn Geschäfte nur dort Pleite gegangen. Die letzten beiden Jahre habe ich bis jetzt keinen Überblick. Aber sicher ist, dass es eher weniger als mehr sind. Für die Insolvenzen davor sind zwei Umstände schuld.

Zum einen die horrend hohen Mieten in der Fußgängerzone (eine Mieterin zahlte für 11 m³ Nutzraum ohne Toilette 300 € Kaltmiete/Monat) für ein Gemäuer aus dem Mittelalter!

Zum anderen ist es die großkotzige Lebensweiße der Deutschen. 80 % der Autos sind geleast oder auf Raten gekauft, Autos in den Preisklassen 25.000 € aufwärts. Früher hat man gespart und dann gekauft, das mache ich übrigens immer noch so. Heute wird auf Pump gekauft, bis die Bank nicht mehr mitspielt. Und was für einen unnötigen Mist, man nennt es Luxusartikel, Dinge die eigentlich kein Mensch braucht, auch nicht diejenigen, die sie erwerben. Dieses kopflose Verhalten ist der Hauptgrund, Corona ist ein schöner Vorwand, das eigene Versagen durch Überheblichkeit zu entschuldigen. Kommt mal ein Geldengpass, ist der Ruin unumgänglich. Das merken diesen Leuten erst, wenn es zu spät ist. Aber man hat ja wenigstens in den Zeiten davor „gelebt“!

Nachfolgend eine wahre Geschichte aus meinem Umfeld!

730 € monatliche Leasingrate für ein 75.000 €-BMW-Luxus-Cabriolet! Damit fuhr der stolze Ex-Besitzer fünfmal wöchentlich zum 100 m entfernten Zigarettenautomat. Wenigstens die Nachbarn sollten ja seine Luxuslimousine bewundern. 730 € sind mein Briefträger-Halbtags-Nettomonatslohn bei der Mainpost-Logistik. Ich könnte mir keinen Tropfen Sprit leisten, geschweige denn die Versicherung und Steuer für dieses Nobelgefährt bezahlen. Mittlerweile fährt er einen gebrauchten „Arme-Leute-Kleinwagen“!

Wer Insolvent ist kann in Deutschland wieder neu anfangen! Wer tot ist, ist tot! Darum ist das Verhalten unserer Regierung in der Pandemie absolut richtig gewesen!



Hier noch eine Presseinformation der Zeitschrift Reise & Preise:

Was tun, wenn der Flug gestrichen wird?

Wer in Corona-Zeiten in den Urlaub fliegt, sieht sich in Corona-Zeiten oft mit Flugannullierungen konfrontiert. Die Stornierung von Seiten der Airlines erfolgt meist lapidar per E-Mail in Verbindung mit einem Gutschein-Angebot. Von Annullierungen besonders stark betroffen sind Zubringerverbindungen, weil Flüge wegen mangelnder Auslastung zusammengelegt werden. Statt Hamburg, Stuttgart oder Dresden müssen Passagiere dann meist auf die Drehkreuze Düsseldorf, Frankfurt oder München ausweichen. Die Umbuchung wird oft nicht von der Airline veranlasst, stattdessen wird Ihnen ein Gutschein angeboten. Fluggäste gezwungen, Eigeninitiative zu ergreifen, zumal in vielen Fällen nur eine Strecke betroffen ist, womöglich der Rückflug. Doch wie ist die Rechtslage?

Grundsätzlich gilt die Europäische Fluggastrechteverordnung auch in Corona-Zeiten uneingeschränkt, berichtet der Berliner Reiserechtsanwalt Moritz Walprecht in der Zeitschrift REISE & PREISE. Fluggäste können von der ausführenden Airline eine Umbuchung auf einen Ersatzflug verlangen. Lehnt die Airline ab, sind betroffene Fluggäste berechtigt, eigenständig einen Flug ‒ auch bei einer Drittairline ‒ zu buchen. Die Kosten dafür sind von der Fluggesellschaft zu erstatten. Werden Fluggäste auf alternative Flughäfen umgebucht, muss die Airline für die Beförderung zum Ausweichflughafen und falls nötig auch für eine notwendige Hotelübernachtung am Airport sorgen. Eine ausführliche Abhandlung des Themas lesen Sie in der neuen Ausgabe von REISE & PREISE, die ab sofort im deutschsprachigen Zeitschriftenhandel erhältlich ist.


Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: So 6. Jun 2021, 15:02
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Die Reiseszene ist im Neustart. Eine erste Veranstaltung hat grünes Licht bekommen!

Zu allererst aber einen riesengroßen Dank an die Spender für die Schule in Burundi! Es kamen durch uns fast 600 € zusammen!

Hier noch mein Fazit zu meinen beiden Online-Vorträgen! Das ist nicht meine Welt, mit meinem PC sprechen und irgendwo hört und schaut mir jemand zu. Ich war nervös wie nie zuvor, obwohl ich kein Neuling in der Szene bin. Ein Kumpel begleitete mich stets als Publikumsersatz. Beim ersten Vortrag schalteten sich sieben aus der Ferne zu, beim Zweiten waren zwei aus der Heimat und zwei andere dabei. Schön war die Geste von Mario, der beide Vorträge schaute und mir über den Bildschirm zu prostete. Wir kennen uns vom Buschtaxi-Treffen. Das nächste Mal wieder live in der Bad Bockleter Wandelhalle, am Buschtaxi-Treffen oder sonst wo, nicht mehr am PC! Ich hacke es als Erfahrung ab, die man machen muss, um mit reden zu können.



Hier der Event des Monats

11.-13.06.2021 29. Globetrottertreffen in 91596 Burk, Meierndorfer Straße Landkreis Ansbach/Mittelfranken

Veranstalter sind Bianca und Hartmut Nixel

Teilnahme nur nach Anmeldung unter Tel.: 09822/83240 oder treffen@globtours.de

Unkostenbeitrag 7,50 € pro Person und Übernachtung

Alles weitere unter: globetrottertreffen.hamprecht.net/index.htm



Weiteres Wichtiges aus der Reiseszene

ABGESAGT SIND:

Das Sahara-Club-Frühjahrstreffen vom 03.-06.06.2021 in 67593 Westhofen!

Der EAF-Stammtisch am 08.06.2021 in München

Das Sommertreffen der dzg vom 24.-27.06.2021 in Hachenburg



EIN WEITERES MAL VERSCHOBEN SIND:

Die Adventure Southside in Friedrichshafen auf das WE vom 20.-22.08.2021

Die Adventure Northside auf Gut Basthorst bei Hamburg auf das WE 10.-12.09.2021

Das Adventure Southside Camp im Bodenseekreis auf das WE vom 17.-19-09.2021

Die Abenteuer Allrad in Bad Kissingen auf das WE vom 21.-24.10.2021



Urlaub auf Balkonien, eine neue Erfahrung für mich

Alle Länder der Welt bereisen, das ist meine oberste Direktive. 37 Jahre bin ich nun als Reisender unterwegs, auf allen Kontinenten mit Ausnahme der Antarktis. 164 Länder habe ich besucht, war auf 195 Inseln und in 8 Enklaven bis 2019. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. 368 Flüge waren dafür nötig, fast 100 Mietwagen und über 50 Boots-, Schiff- oder Fährfahrten. Für 2020 stand in Planung:

6 Wochen Marshall-Inseln (Land 165), Nauru (166), Niui, Cook-Inseln (167), Wallis & Futuna

3 Wochen Grenada, ABC-Inseln, Panama (168)

3 Wochen Nord-Korea (169)

Dann kam das Virus über die Welt und machte nicht nur meine Reisepläne komplett zunichte. Ersatzlos gestrichen wurde nichts, aber statt 6 Wochen Pazifik, gab es eine Übernachtung in Thüringen am „WieWildCamp“ in Ohrdruf. Desweiteren zwei Deutschlandrundreisen mit dem eigenen Auto auf der Suche nach geheimnisvollen und kuriosen Orten, eine in den Süden, die andere in den Osten unseres schönen Landes. Die dritte Reise dieser Art nach Nord-Deutschland verhinderte der zweite Logdown. Trotzdem war ich mit dem Erreichten zufrieden, hatte ich doch vieles mir bisher völlig Unbekanntes in unserem schönen Heimatland für mich entdeckt.

Zeitsprung zurück in meine Vergangenheit. Vor 33 Jahren sagte eine Kollegin aus dem Labor zu mir: „Schau dir doch erst mal Deutschland an, bevor du durch die ganze Welt reist.“ Im Nachhinein bin ich froh, nicht auf sie gehört zu haben. Es waren 4 Wochen voller Abenteuer auf der Suche nach dem Geheimnisvollen, gespickt mit Besuchen von Freunden aus der Reiseszene. Manche hatte ich Jahre nicht mehr gesehen (siehe unten Kapitel Margret + Gerhard).

2020 kam kein neues Land dazu, ein 90 minütiger Spaziergang durch Polens Teil des Fürst-Pückler-Parks in Bad Muskau war mein einziger Auslands-Aufenthalt.

2021 kam es noch dicker. Gabi musste 4 Wochen alten Urlaub bis Ende März nehmen. Kein Problem, dachte ich, dann fahren wir eben diese Zeit durch Nord-Deutschland und trug auch Urlaub ein.

Logdown 3, was tun. Gabis Urlaub war nicht zu retten, ich konnte von Meinem zurücktreten. Nie zuvor waren wir in so einer katastrophalen Situation. 4 Wochen Urlaub völlig für die Katz. Plötzlich kam das Umdenken, warum nicht doch mal einige Wochen zu Hause (ohne Arbeit) verbringen, bezahlten Urlaub auf Balkonien. Ich bin froh diese Erfahrung gemacht zu haben, man muss nicht immer größer, schneller, weiter, teurer. Ein „Rückschritt“ kann auch ein Fortschritt sein. Ich sortierte meine Gedanken neu, machte einen Reiseplan für zu Hause. Jeden Tag wollten wir etwas Praktisches erledigen, oder eine kleine Tour in der Umgebung machen. Und so kamen wunderbare Tage zustande, von einigen berichte ich nun in Kurzform.

Jeden Sonntag machten wir nun eine Wanderung oder Radtour von Kleinbrach nach Poppenroth zu Gabis Mutter. Es ist ein sieben km langer Fußweg durch den Staatswald, wo ich viele Orte meiner Kindheit wieder entdeckte. Ich war schon als kleiner Junge mit meinen Freunden nach Art von Enid Blytons „5 Freunde“ unterwegs. Meine Schwester Birgit, meine Sandkastenfreundin Michaela, mein Kindheitskumpel Horst unsere Schäferhündin Senta und ich stromerten damals, vor 50 Jahren in jeder freien Minute in diesen Wäldern, auf der Suche nach Abenteuern, herum.

Auf einem dieser Spaziergänge diesen März trafen wir am Ortsrand von Poppenroth einen Bekannten, der privat eine Zapfanlage gekauft hatte. Mit der Begründung, die Wirte verkaufen ihr altes Bier gerne billiger, bevor es verfällt, war diese Anschaffung sinnvoll. Wir wurden auf mehrere Steh-Biere im Garten eingeladen. Einfach toll!

Ein weiteres Mal fuhren wir mit dem Fahrrad die Hauptstraße entlang. Der Wald war durch großen Regen zu aufgeweicht. Auf der Straße sind es 11 km, 300 Höhenmeter auf vier km dazwischen. Gabi mit ihrem E-Bike, ich mit meinem 5-Gang-Postrad. Nur eine meiner Postkisten hatte ich dabei, leider! Plötzlich lag an der Straße eine leere Bierflasche, die wir mitnahmen. Als wir wieder zu Hause waren, hatten wir 23 Bierflaschen, 2 Ein-Liter-Saftflaschen und 12 Pfanddosen aufgesammelt, dazu noch diversen anderen Müll. 5,30 € brachte uns die Reinigung des Straßenstückes zwischen diesen Orten, beide zur Stadt Bad Kissingen gehörend. Wer hat so viel Geld, das er es wegwerfen kann???

Im Kaufland gab es Franziskaner-Hefeweißbier für 10 € statt 17,40 €, ein echtes Sonderangebot. Ich schwinge mich auf mein Postrad, strample die sechs km nach Bad Kissingen, erledige noch andere wichtige Dinge und erstehe dann die Kiste Bier. Alles gut verzurrt, nach südostasiatischer Art, radele ich wieder heim. Zwei km von zu Hause treffe ich meinen alten Kumpel Freddie. Wir unterhalten uns kurz auf dem Radweg, da meine ich: „Freddie, wollen wir ein Bier trinken?“ „Wenn du eines hast, gerne!“ Hefeweißbier aus der Flasche, wo ein Wille ist immer auch ein Weg, übrigens ein uraltes Motto von mir. So genießen wir auf einer Bank am Radweg etliche dieser köstlichen Flaschen, feiern unsere private „Zweimann-Corona-Party“. Genau gesagt, bin ich mit neun vollen Flaschen stockbesoffen zu Hause angekommen! Gabis Kommentar: „Das war kein Sonderangebot!“ Nach dem Abendessen bin ich sofort eingeschlafen, aber es war ein unvergesslicher spontaner Moment in meinem Leben!

Ich machte alleine einen Abstecher ins Saarland, nicht nur zum Grab des Königs der Globetrotter, war 4 Tage auch bei dzg-Freunden zu Besuch.

Ich versuchte vergeblich Oldtimer-TÜV für meinen Landcruiser (dem dzg-Mobil) bei Allrad-Keba in Brackenheim zu bekommen. Grund dafür, die Haupt-Blattfeder an der Hinterachse ist gebrochen. Er soll nun ein komplett neues Fahrwerk bekommen auf seine alten Tage. Immerhin hat der Gute nun schon 33 Jahre und 440.000 km, unter anderem auf Pisten in Südamerika und Sibirien auf dem Buckel. Lieferschwierigkeiten der Teile machen die Reparatur bis jetzt unmöglich. In ganz Europa gab es vor zwei Monaten nur noch drei Reifen für mein Auto, zwei in Italien, einen in Belgien. Unglaublich, aber war!

Mein altes Mountainbike (das K 2 von Winora), ebenfalls Baujahr 1988 brachte ich zur Reparatur zum Fahrradhändler. Irgendwann sagte er zu mir, du kommst am besten im Winter damit zu uns, da haben wir mehr Zeit. „Scheiß E-Bikes“ dachte ich! Ich habe es nach 10 Wochen nicht repariert mit nach Hause genommen, Luft in die Reifen, Öl auf Kette und Schaltung und schon konnte ich locker mit den ganzen E-Bikes mithalten. Alte deutsche Technik, sage ich da nur!

Schöne Wanderungen haben wir gemacht, zu den Märzenbecherwiesen bei Gochsheim, zu den Basaltsäulen bei Oberelsbach oder zur Keltenburg auf dem kleinen Gleichberg. Es müssen nicht immer Urvölker auf Papua-Neuguinea, Riesenaale auf den Salomonen oder Schnabeltiere in Australien sein, die man bewundern kann.

Dann fällt mir noch ein Telefonat ein – Homeoffice-Lagerfeuer könnte man es nennen. Mein dzg-Kumpel Zwietschi aus Bad Steben ruft an, ich hatte mir gerade eine Tasse Kaffee gemacht. Wir kamen vom einem ins andere, Zwietschi trank sofort sein Feierabendbier, ich wechselte dann auch zum Gerstensaft, gut das Lagefeuer musste man sich dazu denken, aber es kam dem doch ganz nah. Zwei Kaffee und drei Bier rannen durch meine Kehle. Ein schöner Abend war zu Ende, nach 4 Stunden 31 Minuten. Da sagt mal einer, nur „Weiber“ tratschen!



Margret und Gerhard – meine großen Reise-Lehr-Meister

Diese beiden will ich besonders herausheben, Margret Lüchau und Gerhard Wenzke (dzg) aus Ohu bei Landshut. Dreimal waren Gabi und ich mit den beiden in die tiefsten Tiefen der Sahara vorgedrungen, „dorthin, wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist“, könnte man in „Startreck-Manie“ sagen. Sie hatten die Ausrüstung und vor allen Dingen die Erfahrung für solche Erst-Befahrungen der größte Wüste der Welt. Ich führte damals den größten Kampf meines Lebens, den Kampf gegen den Krebs! Allein schon die Vorfreude, an dieser Expedition teilnehmen zu können, half mir zu gesunden. Unimog fahren durch die Sahara, ein letzter großer Wunschtraum von mir, wurde Wirklichkeit. Diese einzigartige Reise 1995 hatte mich endgültig gesund gemacht, der Krebs war besiegt. (Bild 1 + 2) Was für ein Wiedersehen, mit meinen großen Vorbildern, sie hatten mich vor 22 Jahren auch in die dzg gebracht! 25 Jahre alte Filme, von diesen einzigartigen Fahrten, haben wir angeschaut, von Gerhard damals gedreht. Was für eine phantastische Zeitreise.



Geimpft sind nun alle Personen in meinem Umfeld, die altersbedingt oder an Vorerkrankungen leiden. Alle haben die Impfung ohne Symptome überstanden. Nur ich schaue noch in die Röhre. Kurios ist, ich bin sowohl am Impfzentrum, als auch bei meinem Hausarzt Dr. Martens und bei meinem Laboranten-Kollegen, späteren Sportarzt Dr. Gleisner in Bad Kissingen gemeldet.

Gabi kommt vor zwei Wochen nach Hause: „Ich war heute bei Dr. Martens. Er wollte dich impfen, hat dich telefonisch nicht erreicht. Er hat es auch auf meinem Handy probiert!“ Auf meinem AB war keine Nachricht, Gabi hat auch auf ihrem Handy keinen Anruf erhalten! Ich betrete neulich die Praxis, der Doc kommt extra kurz nach vorne und sagt: „Ich will dich endlich impfen!“ Meine Antwort: „Ich will mich endlich von dir impfen lassen!“ Warum das mit dem Anruf nicht geklappt hat, wissen wir beide nicht. Ich bekomme einen Termin für nächste Woche, Johnson und Johnson, somit reicht mir eine Injektion. Dann kam der Anruf von der Praxis, es ist eine Ampulle Impfstoff zu wenig geliefert! Zu früh gefreut! Aber nächste Woche bin ich sicher dabei, so die Aussage meines Arztes. Und gerade habe ich mit der Arztpraxis den neuen Termin fixiert: Dienstag 08.06. 15.45 Uhr Biontech, also doch zwei Injektionen! Ich freu mich riesig!



Im Juli werde ich wieder auf einer Veranstaltung sein. Das Unimog-Museum hat mich als Referent eingeladen. Sollte mein Landcruiser fahrbereit sein, wird es auch einen dzg-Stand geben! Vielleicht sehen wir uns dort! Haltet die Ohren steif, es geht in jeder Form, wenn auch langsam wieder aufwärts!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
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Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Do 24. Jun 2021, 18:53
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Es geht wieder los! Und schon überschlagen sich die Ereignisse!

Das 4-aktive-Sommercamp wurde nach Polen verlegt! Der „borkenkäfergeschädigte“ Reinhold Korte hat auf die Schnelle einen anderen Platz gefunden! Das Treffen in Burk ist problemlos über die Bühne gegangen!



Event 1:

01.-04.07.2021 4-aktive-Sommercamp in Lomnica in Polen

Die Veranstalter Carmen und Freddy Prommer sind dzg-Mitglieder.

Achtung: Das Treffen wurde kurzfristig von Reichhardtshausen nach Polen verlegt!!!

Freddy schreibt:

Hallo Rudi, wir haben entschieden, das Sommercamp bei uns in Polen zu machen.

Anfahrt am besten mit Google Maps, dabei Folgendes eingeben:

4 active Offroad Action Lomnica Polen, dann einfach der Route folgen.

Toiletten und Duschen sind vorhanden. Wer will, kann schon früher kommen und länger bleiben. Wir sind ab 30.06. vor Ort.

Achtung: Das Treffen ist nur für Selbstversorger! Es ist kein Catering vor Ort!

Kosten: Fahrzeug pro Tag 10 € inkl. aller Beifahrer.

Infos über: mail@4-active.de



Event 2:

01.-04.07.2021 Sauerland-Treffen der Globetrotter auf dem Zeltplatz „Abenteuerland“ in 34414 Warburg-Bonenburg

Der Veranstalter Reinhold Korte ist Gründungsmitglied der dzg!

Alles weitere zum Treffen im Anhang 1: Sauerland-Treffen!



Event 3:

14.07.2021 19 Uhr EAF-Stammtisch im Schneider Bräuhaus Berg am Laim in 81673 München, Baumkirchener Str. 5

20 Uhr Reisereportage von Edelgard und Christian Speer

Bis ans Ende der Welt – 20.000 km bis Magadan

https://www.eaf-ev.de/arabische-kultur- ... rmine.html

Der EAF-Vorsitzende Uwe Griesbach ist dzg-Mitglied.

Eintritt frei!

Kurze Anmerkung von mir: 2005 haben Gabi und ich uns in unserem HJ 61 bis Magadan durchgekämpft. Eines der härtesten Reisekapitel unseres Lebens! (Anhang 2)



Event 4:

30.07. – 01.08.2021 9. Weltenbummlertreffen am Unimog-Museum in 76571 Gaggenau

Die dzg wurde auch 2021 wieder freundlichst zum Treffen eingeladen und ich darf endlich wieder mal einen richtigen Vortrag halten! Was für eine schöne Nachricht, wenigstens für mich!

Freitag, 30. und Samstag, 31.07. Reisereportage von mir

Südseeträume Teil 1 – Samoa, US-Samoa und Tonga

Weitere Vorträge über den Baikalsee und West-Afrika sind im Programm neben diversen Workshops. Neben der dzg sind 11 andere Aussteller vor Ort!

Momentan sind schon alle Plätze ausgebucht, aber die Situation kann sich ja noch ändern!

Anfragen bitte über: Annemarie.Guehmann@unimog-museum.de

https://www.unimog-museum.com


Abgesagt wurde:

Die HeideVAN (Messe für Weltenbummler, auch Nicht-Allradler) vom 09.-11.07.2021 in 21394 Luhmühlen bei Lüneburg

Das Out-and-Out-Testival vom 22.-25.07.2021 in 18356 Barth

Beide Veranstaltungen wurden auf 2022 verlegt!



Reiseblog: Die Welt findet draussen statt.

Am 22.05.2021 erreichte mich eine Email von Günther Schuhmacher-Loose, dzg-Mitglied und Allradler-Autor aus Griechenland. In seinem Blog zu stöbern macht Lust auf Reisen.

https://guenthersleben.de



Website: Nurmalweg

Hier die Website unserer dzg-Mitglieder Silke Heger und Frank Wampula.

Reiseberichte und Unmengen an unglaublich tollen Fotos rund um den Globus. Da kommt Fernweh auf!

www.nurmalweg.weebly.com



Medikamenten-Transport von Deutschland nach Namibia oder Botswana

Mein junger Freund Joshua Steinberg, ich hatte ihn schon mehrmals im Newsletter erwähnt, ist zurzeit mit seiner Partnerin auf einer Afrika-Durchquerung. Eben gerade, weil er an Mukoviszidose und Diabetes leidet lässt er sich nicht aufhalten. Den Medikamententransport plant er immer akribisch voraus, aber diesmal ist ein „Medikamenten-Kurier“ kurzfristig ausgefallen. Deshalb meine/seine Bitte: Fliegt jemand die nächsten zwei Monate nach Windhuk oder Gaborone und könnte das Päckchen mitnehmen. Seine Medikamente reichen bis Ende August. Zollpapiere sind selbstverständlich dabei. Joshuas Bruder bringt das Päckchen an jeden gewünschten Ort in Deutschland und Joshua selbst holt es in Namibia oder Botswana am Flughafen ab.

Er ist momentan in Sambia und schwierig zu erreichen

Rückmeldungen deshalb bitte an mich: rudi.kleinhenz@gmx.de



Vorankündigung 1:

13.-16.08.2021 19. Rhöntreffen der Globetrotter in 97708 Bad Bocklet/Nickersfelden

Nach einem Telefonat und einem Treffen mit dem Bürgermeister von Bad Bocklet (bei einer Maß Bier), sowie einem Besuch im Landratsamt Bad Kissingen steht nun fest. Das Treffen kann in 2021 stattfinden. Momentan kann ich nur 100 Personen auf den Platz lassen, wenn alles so weiter läuft, die Inzidenz-Zahlen weiter fallen, könnten es auch mehr werden.

Fakt ist: Zum Treffen wird man nur mit vorheriger Anmeldung, getestet, genesen oder geimpft zugelassen! Das wird sich auch nicht ändern. Für die Vorträge müssen alle einen Mundschutz dabei haben!

Es wird eine stets besetzte Anmeldung (der blaue dzg-Pavillon) geben, jeder muss sich dort bei Anreise registrieren lassen. Also nicht wie früher einfach auf den Platz fahren und warten bis der Rudi kommt zum Abkassieren! Getränkeverkauf ist vor Ort, ob wir Catering anbieten ist noch nicht sicher!

Mit dem erwirtschafteten Überschuss wollen wir diesmal Impfdosen in Ländern der Dritten Welt kaufen! Eben dort, wo es die Menschen nicht so gut haben wie bei uns in Deutschland!

Anmeldung ab jetzt möglich! Bitte per Email an: rudi.kleinhenz@gmx.de



Vorankündigung 2:

24. AMR-Treffen vom 27.-29.08.2021 in Amelinghausen

kurz ein Update von Carsten Renneke zum aktuellen Stand der Vorbereitungen für das diesjährige AMR-Treffen:

Die in den letzten Tagen und Wochen kontinuierlich fallenden Inzidenzzahlen stimmen uns sehr optimistisch, dass bei dieser hoffentlich insgesamt anhaltenden positiven Entwicklung das AMR-Treffen in diesem Jahr stattfinden wird.

Zuletzt hatten wir in Vorbereitung des diesjährigen AMR-Treffens ein Gespräch mit den Verantwortlichen der Samtgemeinde Amelinghausen, um neben organisatorischen Fragen u.a. coronabedingte Maßnahmen abzustimmen, unter denen die Veranstaltung stattfinden kann. Hierzu erarbeiten wir unter Berücksichtigung der „Niedersächsischen Corona-Verordnung“ und dem „Stufenplan 2.0 von Niedersachsen“ gegenwärtig ein Hygienekonzept.

Grundsätzlich dient der „Stufenplan 2.0 von Niedersachsen“ für uns als Organisatoren und Veranstalter, aber auch für alle Dienstleister, Aussteller und Teilnehmer als guter Kompass, ob und unter welchen Voraussetzungen das diesjährige AMR-Treffen stattfinden wird:

Liegt der Inzidenzwert (RKI) im Landkreis Lüneburg unter 10 (<10), so ist die Veranstaltung grundsätzlich zugelassen. Mit entsprechend steigenden Inzidenzzahlen ändern sich die Rahmenbedingungen entsprechend:

Stufe 1: Erhöhtes Infektionsgeschehen (Inzidenz >10)

Geöffnet mit Hygienekonzept
In eingeschränkten Bereichen Medizinische Maske

Stufe 2: Hohes Infektionsgeschehen (Inzidenz >35)

Geöffnet mit Hygienekonzept
Medizinische Maske

Stufe 3: Starkes Infektionsgeschehen (Inzidenz >50)

Veranstaltung untersagt

Nach aktuellem Stand sind wir als Veranstalter verpflichtet, eine Kontaktnachverfolgung (Luca- oder Corona-App bzw. Formular) sicher zu stellen, was mit einem höheren organisatorischen Aufwand bei der Teilnehmer-Anmeldung verbunden sein wird. Daher werden wir in Kürze ein entsprechendes Anmeldeformular entwerfen und auf unserer WEB-Seite zur Verfügung stellen, das alle Teilnehmer, Aussteller und Dienstleister im Vorfeld herunterladen, ausdrucken und ausfüllen können, um somit den zeitlichen Aufwand vor Ort zu beschränken.

Weitere Informationen u.a. zum Thema "Corona 2021" finden sich auf unserer WEB-Seite www.AMR-Treffen.de, die ständig aktualisiert wird.

Wir würden uns freuen, wenn ihr unser diesjähriges 24. AMR-TREFFEN vom 27. bis 29. August über Eure Netzwerke ankündigen würdet. Für weitere Informationen zu unserer Veranstaltung kontaktiert uns gern.

Für weitergehende Fragen und Informationen stehen wir Euch selbstverständlich jederzeit gern zur Verfügung.

Vielen Dank.

Mit den besten Grüßen und bleibt gesund!

Carsten Rennecke



Meine Covid-19-Erstimpfung – eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Am 08.06.2021 war es endlich so weit, für 15.45 Uhr ist meine Impfung angesetzt, die Arztpraxis hatte nicht, wie die Woche zuvor abgesagt! Der Wecker klingelt wie jeden Morgen um 5.30 Uhr. Ich bin immer gut gelaunt, wenn ich aufstehe, heute aber fühle ich mich um ein Vielfaches besser, der Grund: Meine Impfung. Die Briefe sind sortiert, um 8 Uhr schwinge ich mich bestens gelaunt auf mein Postrad. In der Grabengasse treffe ich meine Nachbarin, ihre Schwiegermutter war eine der beiden Covid-19-Toten aus unserem Dörfchen. Ich musste es raus lassen: „Heute werde ich geimpft! Bist du auch schon?“ Sie antwortet mit nein, obwohl sie in der Pflege arbeitet. Der Grund, sie ist schon in Rente, das wusste ich nicht!

Ein Auto quetscht sich an uns vorbei, am Steuer eine ältere Dame, die ich sehr gut kenne. Sie kam früher oft zu meinen Vorträgen. Wie es das Schicksal so will, habe ich sogar einen Brief für sie, den ich ihr nun persönlich übergebe. Sie entschuldigt sich bei mir, dass sie meine beiden Online-Vorträge nicht geschaut hat, sie wäre PC-Technisch nicht dazu in der Lage. Aber beim nächsten Live-Vortrag ist sie wieder dabei! Wieder muss ich von meiner heutigen Impfung erzählen! Darauf steigen meinem Gegenüber die Tränen in die Augen! Ist sie auch eine Impfverweigerin, Corona-Leugnerin??? Kommt jetzt wieder eine dieser merkwürdigen Situationen zustande, die seit Beginn der Pandemie immer häufiger sind. Ich habe ein komisches Gefühl im Bauch. Dann sagt die Dame: „Herr Kleinhenz, sie haben alles richtig gemacht! Ich bewundere sie für all ihre tollen Reisen, die sie bis jetzt gemacht haben! Ich bin jetzt 86 Jahre alt, schon zweimal geimpft, aber…



Kurzes Schweigen…



Mein Schwiegersohn war 64 Jahre alt, hatte sich mit meiner Tochter zusammen ein Reisemobil gekauft, wollte nun durchstarten, die große weite Welt entdecken und letzte Woche haben sie die Beatmungsmaschine abgeschaltet. Er hatte noch keine Impfung und ist nun kurz vor der verdienten Rente an Covid-19 gestorben!

Auch wenn ich ihn nicht kannte, hat mich das völlig aus der Fassung gebracht. Ich weiß nicht, ob ich die richtigen Worte gefunden habe, um meine Bekannte zu trösten, ich brauchte eine Stunde um mich selbst wieder zu fangen. Umso mehr freute ich mich auf den eigenen Impftermin in ein paar Stunden!

Ich strampele zwei Stunden später die Maxstraße runter, da spricht mich wieder eine mir bekannte Dame an: „Na Rudi, wie geht’s?“ Ihr Mann besucht auch ab und an mal einen Vortrag von mir! Meine Antwort: „Mir geht’s gut, denn ich werde heute endlich geimpft!“ Ihre Antwort: „Du wirst dir doch nicht diesem Dreck spritzen lassen!“ Ich ließ mir nicht die Laune verderben, dachte nur, wer hat dir denn diesen Blödsinn eingeredet! Dann viel Spaß mit Covid-19 und radelte weiter.

Um 15 Uhr schwinge ich mich ein zweites Mal auf mein Rad und lege die 5 km nach Bad Kissingen zurück. 15.30 Uhr betrete ich meine Hausartpraxis. Im Gang grüßt mich ein anderer Typ mit einem freundlichen „Servus“. Ich grüße genauso freundlich zurück. Er wird in die Kabine geführt, ich nehme im Wartezimmer Platz. Nach einigen Minuten sitzt er mir gegenüber und wir fangen ein Gespräch an, beide mit dem Mund-Nasenschutz im Gesicht. Plötzlich macht es klick, die Stimme kenne ich doch. Mein Gegenüber hatte mich sofort erkannt. Es war einer der beiden Typen vom meiner Jugend-Motorrad-Clique, mit denen ich die wilden Zeiten in Ungarn, der Tschechoslowakei und der DDR vor dem Mauerfall erlebte. Genauer gesagt, einer der beiden, die mich damals bei meinem Schäferstündchen am Balaton mit Grit gestört hatten. Was für ein Zufall, wir hatten uns Jahre nicht mehr gesehen.

Es kam noch toller. Ich hatte meine Injektion (Anhang 3) nun auch schon erhalten, saß wieder im Wartezimmer, als die Tür aufging und wer kam herein???

Der andere Störenfried vom Balaton, den ich damals noch aus unserem Zimmer schmeißen konnte.

Hier nochmal der Rückblick Mai 1989 am Balaton, farblich zugeordnet:

Wie schon das Jahr zuvor, fuhr ich mit dem Motorradclub „Les Cascadeurs“ für eine Woche nach Ungarn, Party-Urlaub am Balaton. 5 Tage Delirium, 2 Tage komatöses Dahinvegetieren. Party-all-the-Time war das Motto. 3 DM für 0,5 l Wodka, 3 DM eine Flasche Krimsekt! Der Teppich in der Ferienwohnug war täglich sektgetränkt. Immer wenn sich Nachbarn nachts beschwerten, schickten wir unsere schönsten Mädels raus, die Situation schlichten. Die Jungs hatten ihre Bikes dabei, Rennmaschinen, Goldwings und geile Chopper, alles was eben für extremes Aufsehen sorgte! Diesmal schleppte einer gleich am ersten Abend vier tolle DDR-Mädels mit auf unsere Bude. Was mir in Lloret de Mar nicht gelang, klappte dann mit Fremdhilfe am Balaton. Ein Mädel hatte Interesse an mir. Ich teilte mein Zimmer mit meinem besten Kumpel. Den konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Er bekam die Anweisung, du kommst frühestens in 90 min hoch. Er zwinkerte mir zu. Ich hatte mit Grit die Bude allein, wenigstens für 15 min. Dann stand er doch im Raum mit einer Flasche Krimsekt und der Bemerkung: „Unten ist nichts mehr los!“ „Raus mit dir, du störst!“ Er verzog sich ins Nachbarzimmer. 5 min später stand der nächste im Raum. „Das ist nicht dein Zimmer, raus mit dir!“ Er antwortete: „Wenn meine Alte mit deinem Kumpel in meinem Bett liegt, kann ich wohl auch hier in seinem Bett schlafen!“ Das war ein schlagendes Argument, zumal er dann doch schnell einschlief. So wurde ein bisschen mehr aus diesem Abend. Ich wollte Grit wieder sehen!

Wir schauten uns an, keiner wusste vom anderen, das war göttliche Fügung! Es musste über 10 Jahre her sein, als wir das letzte Mal irgendwo alle drei zusammen waren. Nun sind wir „Impfbrüder“, alle aus der gleichen Ampulle Biontech geimpft. Wir waren früher schon immer extrem laut, jetzt brachen wir in Gelächter aus, dass der Arzt nach vorne geschossen kam, um nach zu schauen, welche Katastrophe sich da in seinem Wartezimmer anbahnte. „Du bist Schuld“, sagte ich zu ihm, „dass wir hier nach so vielen Jahren mal wieder vereint sind!“ Der Doc darauf sichtlich beruhigt: „Da siehst du mal, zu was eine Impfung alles gut ist.“ Normaler weiße wären wir jetzt in eine Kneipe gegangen und hätte einen auf die „Impfbrüderschaft“ getrunken. Das müssen wir eben mal nachholen, am Tag der Impfung ist ja striktes Alkoholverbot!

Dann bekamen wir unsere Impfpässe ausgehändigt und ich suchte gleich die Covid-19-Impfung. Dabei stellte ich erstaunt fest: „Ich habe zur Zeit mehr Stempel in meinem Impfpass, als in meinem aktuellen Reisepass. (Siehe Anhang 4)



Ich bin noch eine Woche Strohwitwer, meine Gabi ist seit 4 Wochen in Bad Steben auf Kur, dort wo mein dzg-Kumpel Zwietschi und seine Karin wohnen. Vor zwei Wochen hatten wir dort eine Wanderung gemacht, ein Stück führte entlang eines Gesundheits-Wanderwegs. (Anhang 5) Passend dazu hatte ich mir die Birne verbrannt. Was 11 Wochen Südsee nicht schafften, drei Stunden Ba(l)d Ste(r)ben machten es möglich!

Bleibt gesund, vielleicht sehen wir uns ja beim Unimog-Treffen in Gaggenau!


Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Di 3. Aug 2021, 10:38
von netzmeister
Liebe Reisefreunde

Doppelt geimpft fühlt man sich zehnmal so gut! Ich spreche aus Erfahrung! Jetzt hoffe ich innigst, dass das englische Johnson-Experiment kein Rohrkrepierer wird und das die Menschen in den ärmeren Ländern der Welt sich auch baldmöglichst impfen lassen können. Umso schlimmer die Nachricht heute aus der Mainpost: In Unterfranken werden erstmals Impfdosen entsorgt! Millionen Menschen weltweit hätten sich darüber gefreut, Deutschland macht es möglich, wir werfen sie weg!?!?!

Es zieht mich erst wieder hinaus in die Ferne, wenn dort, wo ich noch hin möchte der Impfschutz ausreichend ist! 29 Länder warten ja noch darauf, von mir entdeckt zu werden!

Schlagzeilen von Überschwemmungen und Erdrutschen mit apokalyptischen Ausmaßen fordern 179 Menschenleben, Tote und Verletzte durch eine gewaltige Explosion in einer Fabrik, das alles könnten Berichte aus Mosambik, Haiti oder Bangladesch sein. Es gleicht einem Alptraum, ich kann es kaum glauben, alles passierte in unserem schönen Deutschland. Auch Freunde aus der dzg haben alles verloren!

>>>Die Erde wehrt sich, Teil 2!<<<

Eine positive Nachricht! Ihr könnt mich nun Bürger einer UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt nennen. Seit diesem Samstag ist Bad Kissingen mit 10 anderen Bädern in Europa in diesen Kreis aufgenommen worden unter dem Titel „Great Spas of Europe“! (Siehe Anhang 1)

Eine großen Dank noch an alle, die sich angeboten hatten, für Joshua Steinberg den Medikamenten-Transport zu übernehmen, oder zumindest eine Idee dafür hatten. Joshua ist versorgt und auf der Weiterreise in Namibia! Passend dazu der tolle Reisebericht von Walter Zielonkowsky vom Sahara-Club. (Anhang 2)

Der August ist übervoll mit Veranstaltungen, die Reiseszene hat großen Nachholbedarf! Auch ich darf endlich wieder Live-Vorträge halten, also in Gesichter von echten Menschen beim Auftritt blicken!



Event 1:

30.07.-01.08.2010 9. Weltenbummlertreffen am Unimog-Museum in 76571 Gaggenau

Die dzg ist dieses Jahr zum zweiten Mal dabei!

Neben Reportagen über die Mongolei, Namibia, den Baikalsee und West-Afrika werde ich mit zwei Vorträgen im Programm sein!

Freitag, 30.07. um 14.30 bis 16 Uhr

Südsee-Träume Teil 1 – Samoa, US-Samoa und Tonga

Samstag, 31.07. um 13 bis 14.30 Uhr

Südsee-Träume Teil 2 – Kiribati und Tuvalu

https://www.unimog-museum.com/veranstal ... -2020-2-2/

Anmeldung über: Annemarie.Guehmann@unimog-museum.de



Event 2:

12.-16.08.2021 19. Rhöntreffen der Globetrotter in 97708 Bad Bocklet/Nickersfelden

Achtung: Das Treffen ist bereits ausgebucht!

Bitte keine spontanen Anreisen!

Anmeldung nur noch auf Warteliste möglich über: rudi.kleinhenz@gmx.de

https://globetrotter.org/events/globetr ... ffen-2021/



Event 3:

20.-22.08.2021 Adventure Southside in der Messe in 88046 Friedrichshafen in der Dreiländerregion Bodensee

Die Veranstalter Andrea und Ralf Urbanek sind gute Bekannte von mir.

Ca. 150 Ausstellern sind vertreten, die dzg hat die Standnummer: B2-402!

Neben Reportagen über Afrika, Südamerika und einer Reise um die Welt werde ich mit zwei Vorträgen im Programm sein!

Freitag, 20.08.2021 um 12.30 – 14 Uhr in Raum 1

Südsee-Träume Teil 1 – Samoa, US-Samoa und Tonga

Sonntag, 22.08.2021 um 12.30 - 14 Uhr in Raum 1

Südsee-Träume Teil 2 – Kiribati und Tuvalu

dzg-Mitglieder erhalten 20 % Rabatt auf Camping und Eintritt.

Um den Rabatt zu erhalten bitte auf folgenden Link gehen:

Die erste große Messe in 2021: Adventure Southside – Deutsche Zentrale für Globetrotter e.V.

Web: https://adventuresouthside.com



Event 4:

20.-22.08.2021 62. Tesch-Travel-Treffen in Malmedy/Belgien

Die Veranstalter Patricia und Bernd Tesch sind dzg-Mitglieder

Anmeldung bitte über:

https://berndtesch.de/Deutsch/Treffen/6 ... ktuell.pdf



Event 5:
27.-29.08.2021 OTA-Globetrotter-Rodeo in 3721 Limberg in Niederösterreich

Achtung: neuer Veranstaltungsort!

Der Veranstalter Stefan Maier ist eine guter Freund von mir. Die dzg ist mit Infostand, Reiseroundtable und Vortrag dabei.

Neben Reisereportagen über Nordamerika, Afrika und Asien hält mein Freund Jens Lüdicke (dzg) am Samstag, 28.08.2021 um 13 Uhr seinen Vortrag:

Georgien & Armenien – 4 Wochen als Backpacker durch den Kaukasus

dzg-Mitglieder erhalten 20 % Rabatt auf den Eintritt.

https://globetrotterrodeo.at



Event 6:

27.-29.08.2021 24. AMR-Treffen in 21385 Amelinghausen in der Lüneburger Heide

Der Veranstalter Carsten Rennecke ist ein guter Bekannter von mir.

Das Programm ist wie immer mit Vortrags-Highlights gespickt:

https://amr-treffen.jimdo.com/amr-treffen/programm/

Kontakt über: kontakt@amr-treffen.de



Vorschau auf die darauf folgenden Events:



!!!Das Fernreisemobiltreffen fällt aus!!!

Die Veranstalter schreiben dazu:

Liebe Freunde des Fernreisemobiltreffens

Nachdem wir nun alle relevanten Informationen ermittelt und den Ablauf eines möglichen Treffens zu Ende gedacht haben, sind wir schweren Herzens zu der Entscheidung gekommen, das Treffen in diesem Jahr abzusagen!

Maßgeblich für die Entscheidung ist die praktische Umsetzung der Corona-Verordnungen für Veranstaltungen in Rheinland-Pfalz.

Dort sind Zusammenkünfte von mehr als 500 Personen untersagt, wenn die Inzidenz im Kreis über 35 liegt. Dieser Wert wird im Laufe des August voraussichtlich überschritten werden.

Unser ganzer Dank gilt der Gemeinde Enkirch und im Besonderen dem Bürgermeister Roland Bender, der sich für das Zustandekommen des Treffens eingesetzt hat.

Der Wohnmobilstellplatz in Enkirch darf auch oberhalb dieser Inzidenz geöffnet bleiben, zeitweiße auch auf erweiterter Fläche – siehe Webcam und aktuelle Hinweise auf der Website von Enkirch – Gäste sind willkommen.

Wir hoffen nun sehr, dass das Treffen 2022 stattfinden kann.

Wir wünschen uns allen, dass bis dahin noch manch ein Ausflug oder gar eine Reise möglich sein werden!

Gute Fahrt und passt auf euch auf,

liebe Grüße

Sonja & Ulla, Norbert & Klaus





Buschtaxi-Treffen mit neuem Platz:

Nachdem es Probleme mit dem Platz „Finsterloh“ in Wetzlar gab, hat Alex auf die Schnelle einen neuen Platz gefunden! Alex schreibt dazu:

Liebe BTT-Aussteller, liebe Freunde und Partner des Buschtaxis,

Nach langer Suche ist das BTT nun auf dem Segelflugplatz in Dierdorf-Wienau bei Neuwied gelandet. Mit anderen Worten: Es geht jetzt in die Vollen!

Dierdorf ist ein ganzes Stückchen weiter westlich als geplant, aber immer noch einigermaßen zentral gelegen und gut zu erreichen. Das Gelände hat vor allem schöne ebene Wiesenflächen, ein wenig geteerten Platz und, natürlich, eine Landebahn.

Ab jetzt laufen die Feinplanungen auf Hochtouren: Hygiene- und Sicherheitskonzept, Infrastruktur und alles, was zu einem BTT dazugehört. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung (die nächste Version kommt Ende der Woche) lässt uns genügend Freiraum fürs Treffen, die örtlichen Behörden sind zugänglich, und falls uns nichts in die Quere kommt, sehen wir uns alle am zweiten September-Wochenende!

Wir werden uns dieses Jahr dabei vor allem aufs Wiedersehen konzentrieren: Die Filme und Vorträge in der Halle fallen den Corona-Verordnungen vermutlich aus (das ist in Klärung), die Workshops draußen finden jedoch statt, und die Händlermeile soll es natürlich auch geben. Wie genau das alles auszusehen hat und was Ordnungs- und Gesundheitsamt letztendlich vorschreiben oder wünschen, das ergibt sich erst in den nächsten Tagen. Genauere Infos folgen dann.

Liebe Grüße aus der Buschtaxi-Zentrale
und immer eine Handbreit Luft unterm Diff, Euer Netzmeister Alexander
Alexander Wohlfarth




Das Pritz-Treffen fällt aus:

Die Veranstalter schreiben dazu:

Liebe Freunde und Besucher des Pritz-Globetrottertreffens.

Leider können wir mit den aktuellen Corona-Bestimmungen auch dieses Jahr das Globetrottertreffen nicht durchführen.

Wir haben lange darauf gebaut dass die Bestimmungen so werden dass wir das Treffen ohne großen bürokratischen Aufwand durchführen können und Euch auch schöne Vorträge ohne Personenbeschränkung zeigen können. Leider ist dies nicht so.

Wir bedauern dies sehr, sind aber bereits in die Vorbereitung für 2022 eingestiegen.

Wir würden uns freuen Euch dann wieder zu treffen.

Einstweilen viele Grüße und soweit es geht schöne Reisen.

Elmer, Peter, Renate und Horst

35. Pritz Globetrottertreffen in Tittling Bay. Wald
17. bis 19. September 2021 - Abgesagt wegen Corona
Wir hoffen auf 2022
www.pritz-globetrottertreffen.de
Facebook: globitreffen.tittling



OTTO-Treffen:

Jörg Gienap (dzg) schreibt dazu:

Liebe Aussteller der OTTO 2020,

die nächste Ausgabe der Offroad- & Touristik-Tage Ohrdruf nähert sich mit schnellen Schritten.

Gern erinnere ich mich an Eure Teilnahme und das Vertrauen, dass wir auch in Corona-Zeiten eine gute Veranstaltung auf die Füße stellen und durchgeführt bekommen. Auch ganz ohne den Einfluss der Pandemie ist dies nicht zuletzt dank Eurer Beteiligung gelungen und die OTTO 2020 waren in der Tat aus vielen Perspektiven betrachtet ein voller Erfolg.

Selbstverständlich möchten wir in diesem Jahr gern daran anknüpfen und setzten dabei natürlich auch auf Euch. Obwohl niemand sicher voraussagen kann, wie sich die Corona-Lage bis zum Herbst tatsächlich entwickelt, sind wir zuversichtlich und stecken bereits voll in der Vorbereitung und Planung.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr Euch auch in diesem Jahr an der OTTO beteiligt. Einige von Euch haben bereits ihre Anmeldung eingereicht. Sofern Ihr Euch noch nicht angemeldet habt, übersende ich Euch in den nächsten Tagen vorbereitete Anmeldungen auf Basis der Daten letzten Jahres.

Der Standplan wird im Wesentlichen so sein wie 2020 und die Plätze sind bis zum Ende des Monats für Euch reserviert. Selbstverständlich nehme ich auch Änderungswünsche auf, die wir dann im Einzelnen noch abstimmen werden.

Mit freundlichen Grüßen

Jörg Gienapp

Kastanienweg 12 • D-34355 Staufenberg

Telefon: +49 (0) 5543 6449894

Mobil: +49 (0) 176 51770691



Abenteuer Allrad:

Marion Ripberger schreibt dazu:

Liebe Ausstellerinnen und Aussteller,

mit Kabinettsbeschluss vom vergangenen Dienstag hat die Bayerische Staatsregierung beschlossen, dass mit Wirkung zum 1. August der Messebetrieb in Bayern wieder aufgenommen werden darf.

Hier der Link zur entsprechenden Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung:

https://www.bayern.de/bericht-aus-der.../...

Voraussetzung für den sicheren Messebetrieb ist hierbei das so genannte 3-G-Konzept, das eine Messeteilnahme nur für Geimpfte, Genesene und Getestete vorsieht.

Für die ABENTEUER & ALLRAD 2021, vom 21. - 24. Oktober, bedeutet dies grünes Licht hinsichtlich deren Durchführung unter Berücksichtigung der entsprechenden Regeln und des Sicherheits- und Hygienekonzepts.

Dieses Hygienekonzept werden wir nun den Auflagen entsprechend aktualisieren und Ihnen so schnell wie möglich zukommen lassen.

Wir freuen uns jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Ihnen und auf eine erfolgreiche ABENTEUER & ALLRAD.

Herzliche Grüße

Ihre Marion Ripberger



Hier eine Presseinformation der Zeitschrift Reise & Preise:

Test von Urlaubsfliegern in Europa

Die Überraschung wartet am Airport

Wohl jeder Pauschalreisende kennt die Situation: Obwohl der Urlaub bei einem renommierten Veranstalter gebucht wurde, wartet am Gate eine gänzlich unbekannte Airline. Vielfach handelt es sich dabei um eine Fluggesellschaft, die im sogenannten Subcharter eingesetzt wird und nicht in den Reiseunterlagen genannt wird.

Nach dem Konkurs der Traditionsflieger Air Berlin und Germania greifen die Großveranstalter immer mehr auf die Dienste von No-Name-Gesellschaften aus der Türkei, Bulgarien, Griechenland und anderen Ländern zurück, um ihre Kunden an die Urlaubsorte im Süden Europas zu fliegen. Doch was haben diese Airlines zu bieten? Wie alt sind die Flugzeuge, was taugt der Bordservice, wie ist der Sitzkomfort und wie hoch sind die Zusatzkosten für Extraleistungen?

Die Zeitschrift REISE & PREISE hat in ihrer neuen Ausgabe (ab 8. April am Kiosk) die Serviceleistungen der Nischenflieger unter die Lupe genommen und dabei eklatante Unterschiede festgestellt. Der Sitzabstand ist meist eng bemessen, er reicht von 71 cm bis 76 Zentimetern. Das Alter der Flugzeugflotten ist z. T. sehr hoch: Die Maschinen von Bulgarian Air Charter sind im Durchschnitt 29 Jahre alt, auch die Flugzeuge der türkischen Onur Air sind meist 20 Jahre und älter. Die jüngsten Flotten im Test weisen die griechische Sky Express und die türkische Airline Pegasus auf.

Wer mehr Sitzkomfort wünscht, muss gegen Aufpreis (bis zu € 75 pro Strecke) einen Premium- oder XL-Sitz buchen. Zu beobachten ist der Trend zu immer weniger Handgepäck. Die bulgarische Holiday Europe gestattet bei Flügen ab Deutschland magere fünf Kilogramm, knauserig zeigen sich auch die deutsche Sundair und TUIfly (6 kg). Bei der Bordverpflegung ist Edelweiss Air aus der Schweiz die einzige Airline im Test, die auf innereuropäischen Strecken noch eine richtige Mahlzeit gratis serviert. Ansonsten müssen sich Fluggäste mit Snacks und Sandwiches zufriedengeben, die zudem außer bei Sky Express durchweg kostenpflichtig sind. Das gleiche gilt für Softdrinks und alkoholische Getränke. Am günstigsten ist es an Bord von Bulgarian Air Charter: Dort kostet eine ganze Flasche Sekt (0,75 l) nur € 9 und 0,5 cl Spirituosen € 3, eine Stange Zigaretten gibt es für € 28,50.

Mit freundlichem Gruß Jörg Potreck

REISE & PREISE Verlags GmbH

Rupertistraße 31a

22609 Hamburg

Telefon: 040 / 819 570 9-17

Telefax: 040 / 819 570 9-15

Handelsregister AG Hamburg HRB 165469

Geschäftsführer: Oliver Kühn, Torsten Kühn, Lars-Henning Patzke

Firmensitz: Rupertistrasse 31 a, 22609 Hamburg

Redaktion: Hauptstrasse 14, 21614 Buxtehude

Mein Freund Jürgen aus Saarbrücken schickte mir diese Weisheit!



Zwei Wölfe...

Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: "Weißt du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend."

"Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?" fragte der Junge.

"Der Wolf, den ich füttere." antwortete der Alte.



Aus Ermangelung an Zeit setze ich diese Geschichte, zugeschickt von meinem Freund Jürgen aus Saarbrücken, ans Ende dieses Newsletters!



Einige von euch werde ich ja bald auf einer der Veranstaltungen treffen! Lasst uns dann anstoßen, auf eine hoffentlich bessere Zeit!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Do 9. Sep 2021, 16:53
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Der August brachte für mich eine gewisse „Normalität“ zurück! Ich durfte 5 Live-Vorträge halten, echtes Publikum saß vor mir. Auch mein Globetrottertreffen ging mit 100 3-G-Teilnehmern reibungslos über die Bühne. Und eine erste kleine „Auslandsreise“ beendete diesen hoffnungsvollen Monat. Ich war mit dem dzg-Außenteam-Franken (ein Oberfranke, ein Mittelfranke, ein Unterfranke, ein Fast-Franke und ein Frankfurter) auf dem OTA-Globetrotter-Rodeo in Limburg/Österreich! Mein dzg-Kumpel Jens Lüdicke hat in seinem Blog über diese Veranstaltung in Wort und Bild berichtet. Verzeiht ihm die Rechtschreibfehler, das Wochenende war anstrengend und er musste noch die ganze Strecke fahren, was ich sehr genossen habe.

Hier der Link: https://globetrotter.org/ota-globetrotter-rodeo-2021/



Auch im September gibt es einiges an Veranstaltungen! Sorry Sahara-Club, euer erstes Event in 2021 habe ich zeitlich nicht geschafft, war ja am vergangenen WE und ist hoffentlich problemlos über die Bühne gegangen!



Event 1:

Mittwoch, 08.09.2021 um 19 Uhr EAF-Stammtisch im Schneider Bräuhaus Berg am Laim, Baumkirchner Straße 5, 81673 München

Der Vorsitzende des EAF Uwe Griesbach ist dzg-Mitglied!

20 Uhr Reisereportage von Prof. Dr. Horst Kopp

Jemen – vom Arabia Felix zum umkämpften Armenhaus

https://www.eaf-ev.de/arabische-kultur- ... rmine.html

Eintritt frei!



Event 2:

10.-12.09.2021 Adventure Northside in 21493 Gut Basthorst bei Hamburg

Die Veranstalter Andrea und Ralf Urbanek sind gute Bekannte von mir.

Dzg-Mitglieder erhalten 20 % Rabatt auf den Eintritt!

Neben einem vielfältigen Programm aus Workshops und Vorträgen bin ich auch zweimal im Programm vertreten!

Vortrag 1 Freitag 12.00 – 13.30 Uhr im Kuhstall-Obergeschoß:

Verkehrschaos im Dschungel – Im Landcruiser von Kamerun in den Kongo

Vortrag 2 Samstag 16.30 – 18.00 Uhr im Kuhstall-Obergeschoß:

Vom Kongo nach Botsuana – Flucht vor der Regenzeit ins „schöne“ Afrika

https://adventure-northside.com



Event 3:

10.-12.09.2021 Sahara-Club-Herbstreffen SÜD in 86657 Kesselostheim am südl. Ortsrand

Der Sahara-Club ist sozusagen der kleine Partnerclub der dzg und viele Mitglieder haben eine Doppelmitgliedschaft!

https://sahara-club.de/index.php/termin ... taltungen/

Anmeldung über: 2.vorsitzender@sahara-club.de



Event 4:

Donnerstag, 16.09.2021 um 19.30 Uhr im Rentamt in 97653 Bischofsheim/Rhön

Reisereportage von Margarete Voll aus Bischofsheim

Bis nach Odessa – auf einer Vespa durch den Osten Europas

Eintritt frei! Anmeldung über: tourist-info@bischofsheim-rhoen.de

Ich kenne Margarete noch nicht persönlich, werde mir aber diesen Vortrag nicht entgehen lassen und freue mich auf ein persönliches Kennenlernen!



Event 5:

Sonntag, den 19.09.2021 um 18.45 Uhr im Bayrischen Fernsehen in der Sendung FREIZEIT

Mein Freund, der Bad Kissinger Extrem-Radler Walter Lauter ist dort mit seinem Kumpel Max Schmidt mit Falt-Rädern und Packrafts zwischen Bad Bocklet und Bad Kissingen unterwegs. Walter hatte am diesjährigen Rhöntreffen einen Vortrag gehalten:

Mit dem FAT-Bike zwischen -33°C und +33°C

und brachte damit einige Globetrotter zum Staunen!



Event 6:

Freitag, 01.10.2021 um 20 Uhr im Hotel Hohenzollern Moltkestraße 41 in 24837 Schleswig

Reisereportage von Gunnar Green (dzg) aus Sollerup

Rund um Polen – ein Mitreise-Erlebnis durch die Nationalparks mit Elchen, Wisente und Wölfen

Eintritt 15 € Vorverkauf über Buchhandlung Schröder Stadtweg 27a in 24837 Schleswig

www.gunnar-green.de



Achtung: Das Buschtaxi-Treffen vom 10.-12.09.2021 ist nun doch abgesagt!

Alexander Wohlfarth schreibt dazu:



Liebe BTT-Aussteller, liebe Freunde und Partner des Buschtaxis,

Vorhin habe ich das BTT offiziell abgesagt. Es hat einfach nicht sollen sein.

Gestern wurde die 25. CoBeLVO für Rheinland-Pfalz veröffentlicht. Die Hoffnung war, dass R-P den Weg anderer Bundesländer einschlägt und mittels Konzentration auf "3G" und Verzicht auf die Inzidenzstufen Messen und Veranstaltungen ermöglicht. Wir erinnern uns:

Baden-Württemberg, Bayern und seit heute auch NRW zum Beispiel machen da nun sehr viel möglich. Dort werden große Veranstaltungen stattfinden.

Aber die Hoffnung wurde enttäuscht: Es hat sich nichts geändert. Der Passus über Veranstaltungen ist exakt der gleiche, ab einer Inzidenz von

35 ist unser BTT untersagt. Und ja, bei der Ermittlung der Personenzahl werden Geimpfte und Genesene mit einbezogen. Ist auch logisch, wenn man "3G" als Grundlage nimmt.

Der LK Neuwied liegt derzeit bei 52, und nachdem sich die "rote Zone"

rund um Köln in alle Richtungen ausbreitet, wird sich das in den nächsten Tagen und Wochen ganz sicher nicht nach unten bewegen.

Das war´s also für unser BTT. Es wird nicht stattfinden.

Und jetzt wischen wir die Enttäuschung beiseite und schauen nach vorne!

Und zwar auf den 9.-11. September 2022.

Ich werde einige der Planungen für 21 nahtlos aufs nächste Jahr übertragen und das beste Programm ever zusammenbasteln. Tolle Filme, berührende Vorträge, spannende Workshops, interessante Fragestunden, lehrreiche Vorführungen. Und wir werden die coolste, abwechslungsreichste und bunteste Händlermeile aller Zeiten versammeln und uns darüber hinaus ein paar weitere richtig schöne Sachen einfallen lassen, die die Buschtaxi-Familie nach zwei langen Jahren endlich wieder an einem langen gemeinsamen Wochenende zusammenfinden und auch zusammenrücken lassen.

...kurzum:

2022 werden wir das schönste Buschtaxi-Treffen aller Zeiten feiern!

Liebe Grüße aus der Buschtaxi-Zentrale

und immer eine Handbreit Luft unterm Diff, Euer Netzmeister Alexander

Alexander Wohlfarth



Achtung: Das Adventure Southside Camp vom 17.-19.09.2021 ist ebenfalls abgesagt!

Ralf Urbanek schreibt dazu:



Liebe Ausstellerinnen und Aussteller,

leider müssen wir das Adventure Southside Camp absagen, welches für 17.-19. September 2021 in Aach (Hegau) geplant war.

Es gelang uns zwar ausreichend Aussteller zu gewinnen. Jedoch war die Ansprache von Besuchern in der kurzen Zeit (Juli und August), die wir wegen Corona zur Verfügung hatten, nicht so erfolgreich, wie wir uns das gewünscht hatten. Die erwarteten Besucher können wir anhand des Vorverkaufs gut abschätzen.

Eine ausreichende Besucherzahl ist für Sie genauso wichtig wie für uns. Die Absage einer Veranstaltung gut zwei Wochen vor Beginn ist sehr ärgerlich und wir bedauern diesen Vorfall. Noch ärgerlicher ist es allerdings, wenn unsere Kunden, nämlich Sie, ihre kostbare Zeit und ihre Ressourcen vergebens aufbringen, um einer mäßig besuchten Messe beizuwohnen. Zur Vermeidung dieses noch größeren Schadens haben wir uns für die Absage entschieden.

Die bereits bezahlten Rechnungen werden nach der Adventure Northside zurückerstattet und Gutschriften werden dann verschickt. Bitte erlauben Sie uns ein paar Tage Zeit, da wir vor der Adventure Northside, die vom 10.-12. September - mit guter Besucherzahl - in der Nähe von Hamburg stattfindet, leider keine Zeit für die Abwicklung des Adventure Southside Camp's finden.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis. Soweit es geographisch und wirtschaftlich für Sie machbar ist, können wir Ihnen gerne noch einen Standplatz auf der Adventure Northside anbieten.

Herzliche Grüße Ralf Urbanek



Vorschau auf Oktober

Das Badische Allradtreffen in Reichartshausen vom 08.-10.10.2021 ist ins polnische Lomnica verlegt!

Freddy Prommer schreibt dazu:

Hallo Rudi,

wie das Willi-Treffen findet auch das badische Allrad-Treffen nicht statt.

Wir werden wieder in Polen das Treffen veranstalten, weil wir dort eine super Location haben und das Treffen sicherer und freier gestalten können.

Ich hoffe, nächstes Jahr wird alles besser.

Kannst du beim nächsten Newsletter dies bekannt geben.

Das Treffen kann für einen tollen Kurzurlaub im schönen Hirschberger Tal genutzt werden und wer will kann auch länger bleiben.

Duschen u. Toiletten sind vorhanden. Kein Catering vor Ort!

Der Preis beträgt 10 € pro Fahrzeug + Fahrer. Jede weitere Person kostet 5 €.

Wie immer werden wir eine schöne Tageswanderung anbieten.

Offroad-Fahrer können für 30 € am Tag legal im 300 ha großen Offroad-Park bis 3.5 t fahren.

Am besten bei uns anmelden unter: mail@4-active.de.

LG Freddy



Die 3. Offroad- und Touristik-Tage (OTTO) vom 08.-10-10.2021 in 99885 Ohrdruf Burg Ohrdruf finden statt!

Der Veranstalter Jörg Gienapp ist dzg-Mitglied

https://otto-messe.de/

Über den Gutscheincode DZG2021 erhalten dzg-Mitglieder ab einem Buchungswert von 30 € einen Rabatt von 5 €!



story.one – das sind Menschen & ihre Geschichten.

Die Welt braucht Inspiration - hier findest du sie, kannst deine eigenen Stories erzählen, sie mit anderen teilen und dein eigenes Buch veröffentlichen.

„story one“ fragte im März 2021 bei der dzg an, ob wir in unseren Reihen Mitglieder hätten, die in Sao Tome, Ost-Timor, Nauru und Haiti gewesen wären und darüber schreiben könnten. Wenn ja, dann hätten sie über jedes Land der Welt einen kleinen Reisebericht! Norbert Liebeck von der dzg-Trotter-Redaktion fragten Wolfgang Stoephasius und mich, ob wir aushelfen könnten! Wolfgang, der schon alle Länder der Erde bereist hat, übernahm die ersten 3 Storys, ich Haiti!

https://www.story.one/u/wolfgang-stoeph ... -tome-2008

https://www.story.one/u/wolfgang-stoeph ... timor-2003

https://www.story.one/u/wolfgang-stoeph ... ember-2009

https://www.story.one/u/rudi-kleinhenz- ... er-karibik



Hier noch eine Presseinformation der Zeitschrift Reise & Preise:

NACHFRAGE NACH FERNFLÜGEN STEIGT

Günstige Flugpreise, hohe Zusatzkosten

Hamburg, 7. Juli 2021. Auf der lange brachliegenden Langstrecke steigt wegen des Impffortschritts und aufgehobener Einreiseverbote die Nachfrage. Besonderes Augenmerk schenken die Fluggesellschaften derzeit touristischen Destinationen. Allein Lufthansa will in diesem Sommer bis zu 100 Ferienziele weltweit anfliegen, so viel wie niemals zuvor in der Firmengeschichte. Über 50 Prozent der Flotte war zur Jahresmitte bereits wieder am Start.

Die Airlines buhlen mit ausgeklügelten Hygienekonzepten und Dumpingpreisen um die Gunst des Publikums. Beispiel: Nach der von der thailändischen Regierung angekündigten Öffnung des Landes zur Wintersaison ist ein Hin- und Rückflug mit Singapore Airlines von Frankfurt nach Bangkok im November derzeit ab 380 Euro buchbar, Etihad Airways und Air France verlangen mit 410 Euro kaum mehr. »Flugreisende sollten sich von den Angeboten nicht blenden lassen, denn die Airlines lassen sich viele Zusatzleistungen extra bezahlen«, berichtet die Zeitschrift REISE & PREISE.

Besonders gut verdienen die Airlines mit der Sitzplatzreservierung. Wer mit Partner, Freuden oder Familie auf dem Flug zusammensitzen möchte, zahlt für einen herkömmlichen Sitzplatz in der Economy je nach Airline zwischen 10 und 75 Euro pro Person und Streckenabschnitt. Einzig Japan Airlines bietet diesen Service kostenlos an. Ist ein XL-Sitzplatz mit mehr Beinfreiheit erwünscht, etwa an den Notausgängen, werden pro Etappe bis zu 128 Euro fällig. Auf Umsteigverbindungen kann sich der Flug so schnell um mehrere Hundert Euro verteuern.

In der günstigsten Buchungsklasse wird bei vielen Tarifen nur das Handgepäck kostenlos befördert und das ist bei sechs der zwölf untersuchten Airlines mit sieben bzw. acht Kilogramm äußerst knapp bemessen. Warme Mahlzeiten und Getränke sind dagegen bei allen Fluggesellschaften inkludiert. Ausnahme Air Canada: Im »Basic-Tarif« kosten alkoholische Getränke extra.

Langeweile kommt während des Flugs nicht auf. Besonders in Flugzeugen der neueren Generationen sind die Entertainment-Systeme ausgereift, mit einer Vielzahl an kostenlosen Kinofilmen, Musikprogrammen und Spielen; nur wer WLAN wünscht, zahlt für die Nutzung bis zu 30 US-Dollar.

Alles über Zusatzkosten, Sitzabstände und Flottenalter der großen internationalen Fluggesellschaften in Economy, Premium Economy und Business Class finden Sie in der Ausgabe REISE & PREISE 3-21, die ab sofort im Zeitschriftenhandel und über REISE-PREISE.de erhältlich ist.

Haben Sie Fragen? Kontakt: Oliver Kühn, oliver.kuehn@reise-preise.de. Gern schicken wir Ihnen den Beitrag zu.

Mit freundlichem Gruß Jörg Potreck



Bleibt weiterhin zuversichtlich, es geht bergauf!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Mi 29. Sep 2021, 10:12
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Zuerst eine Rückmeldung, die mich richtig gerührt hat!

Hallo Rudi
Jedes Mal lese ich mit Vergnügen deinen Newsletter und die manchmal haarsträubenden Geschichten.
Ich habe einen Onkel, er lebt in Malaysia. Und damit er die fränkische Heimat nicht vergisst, schicken wir ihm ab und zu ein Päckchen mit Erinnerungsstücken (Nürnberger Bratwürste, Meerrettich, Kloßteig, Lebkuchen ...)
Manchmal dauert es etwas länger bis die Päckchen ankommen, und so hat er irgendwann die Figur eines Briefträgers erfunden, der die Päckchen mit dem Moped von Franken nach Kuala Lumpur bringt. Und natürlich hat er die wildesten Geschichten erfunden, was dem Briefträger auf seinen weiten Zustellfahrten durch die Länder dieser Welt alles passiert.
Und beim Lesen der Geschichten meines Onkels musste ich irgendwann an dich denken.
Heute hat mein Onkel 77ten Geburtstag. Bitte mach mir eine Freude und nimm ihn in den Verteiler für den Newsletter auf.

Er wird sehen, das es seinen Briefträger tatsächlich gibt :-)
Vielen Dank
Schöne Grüße aus Nürnberg
Stefan Reinhold

Ich habe mit Stefans Onkel sofort Kontakt aufgenommen!



Und diese Email hat mich aus Armenien erreicht. Mit Hannelore Schughart (dzg) bin ich schon auf haarsträubende Art und Weiße durch Kamerun, Gabun und die Domrep. gereist. Die 75-Jahre junge Globetrotterin gehört zu den Stammgästen des Rhöntreffens. Motoviert durch den Armenien-Vortrag von Jens Lüdicke (dzg) dieses Jahr in Nickersfelden hat sie das Reisefieber wieder gepackt!



Hallo Rudi und Gabi,

Reisen unter Corona-Bedingungen treibt mich zum Wahnsinn. Mein Hostel in Jerewan hatte für mich den Minibus nach Tiflis gebucht ohne mir mitzuteilen, dass ich, obwohl ich geimpft bin, noch einen PCR-Test brauche, ansonsten ich die Grenze nicht überqueren könne. Dass ich das Ding brauche teilte man mir erst gestern Nacht um 11:00 Uhr mit. Dabei hatte ich schon die Unterkunft in Tiflis gebucht, meine Abfahrt wäre heute am Morgen um 10:30 Uhr gewesen. No chance. Also umbuchen. Heute morgen zum Testcenter gefahren, AMD 15000 = EUR 26 geblecht. Heute Abend kann ich das Ergebnis abholen. Wäre der Hammer, wenn ich jetzt plötzlich positiv wäre trotz Impfung, denn ich habe vielleicht auch ein bisschen leichtsinnig die Freiheiten hier genossen. Kaum jemand trägt Maske. Im Hostel kann man trotz ständig wechselnder Gäste ja auch schlecht im Dom mit Maske schlafen.

Genug Klöster und Kirchen habe ich jetzt besichtigt. Das Land ist geradezu damit gepflastert. Spätestens nach dem 10. Kloster sehen die alle gleich aus.

Zusätzlich zur Kultur kommen noch die Fressorgien. Wenn man in Armeniens Weinanbaugebiet Weinproben macht, bekommt man ein tolles Essen dazu. Die Größe der Portion reicht locker für 3 bis 4 Leute. Gelegentlich mal ein gepflegter Durchfall und das Gewicht reguliert sich wieder.

Lieben Gruß Hannelore



Und jetzt zur Veranstaltungsszene!

Event 1:

Freitag, 01.10.2021 um 20 Uhr im Hotel Hohenzollern Moltkestraße 41 in 24837 Schleswig

Reisereportage von Gunnar Green (dzg) aus Sollerup

Rund um Polen – ein Mitreise-Erlebnis durch die Nationalparks mit Elchen, Wisente und Wölfen

Eintritt 15 € Vorverkauf über Buchhandlung Schröder Stadtweg 27a in 24837 Schleswig

www.gunnar-green.de



Event 2:

01.-03.10.2021 Herbsttreffen (mit Jahreshauptversammlung) der Globetrotter in 54668 Ferschweiler

Veranstalter ist die Dt. Zentrale für Globetrotter.

Eintritt 30 €, dzg-Mitglieder erhalten 5 € Rabatt!

Bitte beachten:

Die Anreise ist erst ab Freitag 1. Oktober am Nachmittag ab 15.00 Uhr möglich!
Die dzg-Mitgliederversammlung findet am Samstag, 2. Oktober um 15.00 Uhr in der Gaststätte "Eifeler Hof", Büchelstraße 7, Ferschweiler statt!

Alles weitere unter folgendem Link:

https://globetrotter.org/events/herbstt ... tter-2021/



Event 3:

08.-10.10.2021 15. Badisches Allradtreffen in Jelenia Gora in Polen

(Achtung: wie 2020 geänderter Veranstaltungsort)

Die Veranstalter Carmen und Freddy Prommer sind dzg-Mitglieder.

Aus dem Badischen wird wegen Corona das Schlesische Allradtreffen! Carmen und Freddy laden euch ein in der schönen Landschaft des Hirschbergertals zu lagern.

Anfahrt: Auf Google Maps eingeben: 4 active Offroad Action Polen Lomnica.

Duschen u. Toiletten sind vorhanden. Kein Catering vor Ort!

Der Preis beträgt 10 € pro Fahrzeug + Fahrer. Jede weitere Person kostet 5 €.

Wie immer werden wir eine schöne Tageswanderung anbieten.

Offroad-Fahrer können für 30 € am Tag legal im 300 ha großen Offroad-Park bis 3.5 t fahren. Anmelden unter: mail@4-active.de.

http://www.4-active.de/Events/Badisches-Allradtreffen/



Event 4:

08.-10.10.2021 3. Offroad- und Touristik-Tage (OTTO) in 99885 Ohrdruf Burg Ohrdruf

Der Veranstalter Jörg Gienapp ist dzg-Mitglied

Ein großer Teil der Aussteller der beiden bisherigen OTTO-Messen hat sich auch wieder für die Händlermeile 2021 angemeldet.

Die dzg ist mit ihrem Info-Pavillon, zwei Vorträgen und dem Reiseroundtable vor Ort!

Freitag, 08.10.2021 um 16 Uhr Reisereportage von Rudi Kleinhenz

Im Landcruiser von Bad Kissingen nach Gambia

Samstag, 09.10.2021 um 14 Uhr Reisereportage von Andreas Hülsmann

Osterfahrung – Sibirien, Mongolei und Zentralasien

Samstag, 09.10.2021 um 17 Uhr Reisereportage von Rudi Kleinhenz

Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone und Liberia – die Länder südlich des Senegal

Achtung, die kostenlosen Vorträge sind auf aktuell 20 Teilnehmer begrenzt. Voranmeldung Online möglich!

Sonntag, 10.10.2021 um 10 Uhr

Reiseroundtable mit Rudi Kleinhenz/dzg

Über den Gutscheincode DZG2021 erhalten dzg-Mitglieder ab einem Buchungswert von 30 € einen Rabatt von 5 €!

https://otto-messe.de/



Event 5:

Mittwoch, 13.10.2021 um 19 Uhr EAF-Stammtisch im Schneider Bräuhaus Berg am Laim, Baumkirchner Straße 5, 81673 München

Der Vorsitzende des EAF Uwe Griesbach ist dzg-Mitglied!

20 Uhr Filmreportage von Ton van der Lee und Klaus Dieter Eichler

Djenne – „Heavenly Mud“

https://www.eaf-ev.de/arabische-kultur- ... rmine.html

Eintritt frei!



Event 6:

21.-24.10.2021 Abenteuer & Allrad Messe in Bad Kissingen

pro-log GmbH Gesellschafter Peter Rösner ist dzg-Mitglied! Die dzg ist neben über 350 anderen Ausstellern auf der Messe vertreten!

Dzg-Mitglieder erhalten auf der Camp-Area bei Vorlage des dzg-Mitgliederausweißes 5 € Rabatt!

Hier das Vortragsprogramm auf dem Messe-Gelände:

Donnerstag, 21.10.2021 12 + 15 Uhr Reisereportage von Konstantin Abert

Allrad Abenteuer pur in Russland

Freitag, 22.10.2021 12 Uhr Reisereportage von Tanja & Denis Katzer

Soweit der Akku reicht

Freitag, 22.10.2021 15 Uhr Reisereportage von Alexander Eischeid

Vespericana – mit der Vespa von Alaska nach Feuerland

Samstag, 23.10.2021 12 + 15 Uhr Reisereportage von Thomas Rahn & Sabine Hoppe

Unbekanntes Zentralamerika – im Oldtimer von den USA bis nach Kolumbien

Eintritt pro Vortrag: 9 €

Am Sonntag ist Joey Kelly um 12 Uhr auf der Messe zu Gast!

www.abenteuer-allrad.de

Reiseblog von Edelgard und Horst Ronkholz

Unsere dzg-Mitglieder Edelgard und Horst sind direkt vom Rhöntreffen der dzg Richtung Osten aufgebrochen! Wer an ihren Erlebnissen teilnehmen möchte, kann sich dort einloggen. Sie schreiben dazu:

Liebe Reisefreundinnen und Reisefreunde,
WE ARE ON THE ROAD AGAIN!
Trotz Corona-Bedingungen haben wir uns auf den Weg gemacht, unser Traumziel die Fahrt auf dem Pamir Highway, Wirklichkeit werden zu lassen. Da z. Z., aufgrund der Corona-Einschränkungen noch einige Grenzen geschlossen sind, können wir erst vor Ort entscheiden, wie unsere Reiseroute verlaufen wird.
Im Moment sind wir auf dem Balkan unterwegs, in der Hoffnung, dass sich in der nächsten Zeit entweder die Grenze zu Israel oder dem Iran öffnen wird.
Von unterwegs berichten wir wieder in einem Blog bei: umdiewelt.de.
Unter folgender Adresse könnt Ihr Euch wieder mit Eurer E-Mail-Adresse eintragen, um jedes Mal benachrichtigt zu werden, sobald es Neuigkeiten bei uns gibt:
https://www.umdiewelt.de/n975
Danach erhaltet Ihr eine Bestätigungsmail, die Ihr bitte bestätigen, um benachrichtigt zu werden.
Die feste Anmeldung, hat auch den Vorteil, dass Ihr darüber mit uns chatten könnt.

Mit reisefreudigen Grüßen
Horst und Edelgard

Neues aus Burundi

Margit Boxdörfer (dzg) hat Mitte Juli die ersten 1.300 Euro an Sixte Niyuhire in Burundi überwiesen, damit er Schulbücher für das nächste Schuljahr drucken lässt. Natürlich unter Aufsicht und Mithilfe des Schuldirektors.

Vielleicht hat ja der eine oder andere von euch noch ein paar Euros für die Kids in Bujumbura übrig.

Hier ihre letzte Email an mich:

Hallo Rudi,

ich möchte mich wieder melden und dir die Updates bzw. das Aktuelle mitteilen,

was sich zuletzt zugetragen hat.

Sixte hat die 1.300 Euro empfangen (es gab kein Problem mit der Bank)

und er hat die nötigen Schulbücher bestellt.

Daraufhin organisierte er eine Veranstaltung und verteilte sie an die Schüler.

Im Video sieht man wie sich alle freuen.

Klasse! Man würde am liebsten mitsingen. Danke nochmals.

Vielleicht kannst du diese Neuigkeiten in deinem Newsletter bringen? Und nochmals eine Werbung machen?

Denn wir wollen die 8.000 Euro noch erreichen. Es sind insgesamt drei Grundschulen und eine Hauptschule, die zu versorgen sind.

Ich hoffe es ist alles gut bei euch!

Liebe Grüße Margit

Weitere Infos unter folgendem Link:

https://www.gofundme.com/f/schreibtisch ... orters-v5b

dzg-Landcruiser-Oldtimer-TÜV:

Meine ersten größeren Reisen machte ich im Ford Granada Kombi. Ziele waren Skandinavien bis zum Nordkap 1988 und Marokko, Algerien und Tunesien 1989. „Ein geländegängiger Kombi, das wär´s“, dachte ich damals! Als ich mit dem Granada 24 km Piste in Tunesien bewältigte!

1990 lernte ich Gabi kennen und mit ihr zusammen begann meine Flugkarriere. Nord- und Südamerika, südliches Afrika und Ost-Asien waren die Ziele.

1995 und 1999 die beiden Sahara-Expeditionen von Gerhard Wenzke geführt, der mich dann in die dzg brachte!

Im Jahr 2000 die Reise durch Äthiopien mit zwei Fahrern in einem Landcruiser BJ60. Was dieses Auto aushalten konnte, ich war begeistert. Dann die Fahrt in die Mongolei mit zwei Magirus 170 D 11 und dem Landcruiser HJ60, die Rückfahrt im Letzteren 4 Tage samt völlig irren Konsul, ab und zu fliegend, durch die Mongolei, weiter auf der Seidenstraße Richtung Bad Kissingen. Die Entscheidung über das richtige Reisemobil war gefallen! Ein Toyota Landcruiser, bevorzugt der Typ HJ61 (mit Turbomotor) musste bei!

2002 fand ich ihn bei Allrad-Keba in Botenheim, diverse Umbauten, wie ein 220-l-Tank und ein Schnorchel waren für mich ein Muss und haben sich später bewährt. Eine Seilwinde war am Auto. Beim ersten Rhön-Treffen der Globetrotter im Jahr 2002, es war mein 40ster Geburtstag, bekam ich ihn direkt von Siggi Burk (dzg) von Allrad-Keba auf den Platz geliefert. Die nachfolgenden 17 Treffen gehörte er dazu, wie Gabi und ich! Er diente vor Ort als Zugmachine, Depot für sämtliche benötigten Dinge und mir generell als Schlafplatz.

2004 – 2005 dann die Reise an die „Enden der Welt“, zum südlichsten Punkt Südamerikas und zum nordöstlichsten Punkt Asien. Dabei die BR 230 Transamazonika und BR 319 durch den Amazonasdschungel (Bild 1), die Grand-Chaco-Piste von Bolivien nach Paraguay, die Nordroute in der Mongolei und die Kolima-Trasse von Jakutsk nach Magadan (Bild 2) gefahren. Wahre „Alp“-Traumstraßen unserer Erde, Mensch und Material mordend! Wir waren ein gutes Team, Gabi, unser World-Cruiser und ich!

Seit 2015 ist er Werbeträger für den Globetrotter-Verein, sozusagen das dzg-Mobil und mit mir und dem dzg-Außenteam auf allen größeren Veranstaltungen der Reiseszene vertreten.

2019 dann mit 31 Jahren das verdiente Oldtimer-Kennzeichen (Bild 3).

2020 im Jahr der Pandemie immerhin eine Reise durch Ost-Deutschland auf der Suche nach geheimnisvollen und kuriosen Orten.

März 2021 im Logdown 3 die erste Fahrt zum Oldtimer-TÜV nach Botenheim. Dieser Versuch scheiterte kläglich, weil hinten rechts die Haupt-Blattfeder direkt an der Achse gebrochen war. Ich bestellte gleich ein neues Fahrwerk, Lieferzeit fast 5 Monate! Auf die Frage, wo denn mein Toyota sei, antwortete ich ab jetzt:

„Der hat Corona und ist zu Hause in Quarantäne!“

Auf der adventure southside stand plötzlich Siggi Burk vor mir, mit der schon kaum mehr erwarteten Nachricht, dein Fahrwerk ist da, du kannst kommen!

Am letzten Samstag sind Gabi im Acila und ich im Landcruiser zu Allrad Keba gefahren! Das war übrigens die exakt zweite Fahrt dieses Jahr, mit gleichem Ziel. Der Toyota hat nun 33 Jahre auf dem Buckel und begleitet mich seit knapp 20 Jahren, also ein Drittel meines Lebens, bzw. zwei Drittel meiner Reisekarriere. Er ist ein Teil von mir geworden! Eine weitere große Reise ist in Planung: 6 – 12 Monate durch Nordamerika – vom Eismeer bis zum Panamakanal.

Aber die witzigsten Erlebnisse hatten wir mit ihm in Deutschland! Hier zwei Beispiele, zwei weitere folgen im November-Newsletter!



Die hektische Gabi!

Donnerstags hat Gabi Musikprobe. Stets kommt sie hektisch mit dem Rad von der Apotheke nach Hause, um sofort in den Kleinwagen zu springen und nach Poppenroth zu rasen. An einem Donnerstag war ich gerade den Kleinwagen am reparieren. Sie aufgeregt: „Ich brauche das Auto!“ Ich antworte: „In 10 Minuten ist es fertig!“ Gabi: „Das dauert mir zu lange, dann nehme ich den Toyota!“ Sie brettert los. 10 min später ruft sie an: „Der Toyota ist vor Poppenroth einfach stehen geblieben!“ Sie hat schon ihren Bruder mit dem Trecker Bescheid gegeben. Mir war klar, der Tank ist leer. Ich rase im reparierten Kleinwagen zu Gabi, ihr Bruder mit dem Trecker ist schon da, fülle 10-l-Diesel ein, entlüfte und der Toyota springt wie immer anstandslos an. Gabi nimmt den Kleinwagen und ich fahre den Toyota nach Hause. Diese Aktion hat 40 min gedauert, hätte sie besser die 10 Minuten in der Garage gewartet!



Rudi „Radlos“!

Das Motorrad-Globetrotter-Treffen bei Dresden steht auf dem Programm. Manfred Hofmann und ich sind gute Freunde und deshalb soll ich als Nicht-Biker unbedingt kommen. „Das Rad-Lager vorne rechts macht schon länger Geräusche, vielleicht sollte ich es mal tauschen lassen“, denke ich so, als ich zu Hause los fahre. Ich ignoriere alles, will ich doch schnellstmöglich in Struppen ankommen! Viel schneller als gewöhnlich, jage ich über die Autobahn, 130 im Schnitt, statt der normalen 100 km/h. Der 4-Liter-Turbodiesel läuft auf Hochtouren. An einer kleinen Steigung bemerke ich den Leistungsverlust! Komisch denke ich und fahre weiter! Ein Kleinbus überholt, durch die Heckscheibe sind drei Kameras auf mich gerichtet. Der Bus lässt sich zurückfallen und alle fotografieren mein Auto von hinten! Den Funkenflug rechts konnte ich durch Motorhaube und Geschwindigkeit nicht sehen. Die Idioten im Bus machen keine Anstalten mich zu warnen! Ich muss nachschauen, da geht ein Ruck durchs Auto, vorne rechts hängt der Toyota tiefer, etwas Schwarzes schießt davon. Mein Vorderrad auf Kollisionskurs mit einem Opel Corsa, der sich mit 150 km/h an mir vorbei schiebt. Mir schwant Schlimmes, zum Glück schläft der Fahrer nicht. Mein Rad prallt an der Mittelleitplanke ab und kommt weit vorne auf der Standspur zum Liegen. Der Toyota lässt sich mit drei Rädern bei Tempo 130 problemlos auf die Standspur lenken. Hatte ich wieder mal einen Schutzengel oder ist der Toyota mein Schutzengel??? Egal, ich stelle das Warndreieck auf, dann rufe ich den ADAC: „Bitte kommen sie mit einem großen Abschleppwagen, ich habe nur noch drei Räder am Auto, der abgetrennte Achsstumpf vorne rechts ist rotglühend.“ (Bild 4) Der ADAC versteht und kommt sofort mit dem richtigen Fahrzeug. Der Achsstumpf wird auf ein Rollbrett gehoben und der Toyota so auf den Abschleppwagen gezogen! Das ebenfalls noch glühende Vorderrad hatte ich zwischenzeitlich schweißtreibend wieder zum Auto gerollt. Ob ich einen Mietwagen haben möchte, fragt mich der ADAC-Fahrer. „Das wäre toll“, sage ich als ADAC-Plus-Mitglied. Dazu müsste ich ihm aber den Personalausweiß vorlegen, oder den Reisepass! Ersteren besitze ich nicht, den zweiten habe ich nicht dabei. Der Führerschein tut es auch, der müsste im Auto sein, ist aber unauffindbar. So wird es nichts mit dem Mietwagen und das Treffen kann ich auch knicken. Der ADAC bringt mein Dreirad-Auto samt mir nach Bad Kissingen, direkt vor unsere Haustür, gegenüber ist die Fränkische Schmankerlstube. Worüber dort die nächsten Wochen diskutiert wurde ist nachvollziehbar. Ich melde den Toyota ab, denn mit drei Rädern kann man nicht fahren, logisch! 6 Wochen später steckt ein Strafzettel am Scheibenwischer. Mittlerweile war die Abenteuer Allrad und Siggi Burk von Allrad Keba hatte mir eine gebrauchte Achse mitgebracht! Meinen Führerschein finde ich nicht mehr, lasse mir ein Provisorium ausstellen! Als ich die nächste Flugreise antrete, fragt mich der Beamte an der Passkontrolle in Frankfurt: „Haben sie ihren Führerschein wiedergefunden???“ Unglaublich, oder!

Fazit: Mit Gewalt, oder einem hirnlosen Fahrer kriegt man auch einen Landcruiser kaputt! Diese Achse soll mal bei Allrad-Keba einen Sonderplatz bekommen!

Nichts ist unmöglich – Rudi im Toyota!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
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www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Mi 27. Okt 2021, 10:56
von netzmeister
Liebe Reisefreunde


Die neugewonnene Normalität hat mich regelrecht überrollt. Die vielen Veranstaltungen der letzten 2 1/2 Monate arteten schon „fast“ wieder in Stress aus. Vor kurzem wurde mir bewusst, dass ich momentan im Besitz keines einzigen gültigen IT-Papieres bin! Vor lauter verschobenen Reiseaktivitäten und anderem privaten Durcheinander fand ich ein Schreiben eines Bankdepots vom 21.09.2021, „Ihr Ausweis benötigt ein Update!“ Ich renne zu meinem Vermögensberater, der sagt: „Du brauchst einen neuen Reisepass, dein alter ist am 14.10.2021 ausgelaufen!“ Ich zum Passamt Bad Kissingen: „Frühester Termin für die Beantragung ist der 08.11.2021! Dann Ausstellungsdauer 6 – 8 Wochen!“ Ich hatte schon mal drei gültige Reisepässe gleichzeitig, jetzt nur noch einen Ungültigen! „Toll wie ich das wieder gemacht habe!“ Ich träume schließlich von einer ersten Flugreise nach 2 Jahren der Entbehrung im Februar 2022!



Hier eine weitere wichtige Info von der 77 Jahre jungen Hannelore Schughart (dzg) die durch den Kaukasus reiste und jetzt zu Hause in Quarantäne sitzt!

Hallo Rudi,

es ist eine" Digitale Einreiseanmeldung" notwendig bei einem Voraufenthalt in einem Hochrisikogebiet. Dazu zählte Armenien etwa seit Mitte September. Das habe ich Gott sei Dank zufällig noch wenige Stunden vor Abflug erfahren. Diese "Digitale Einreiseanmeldung" wird beim Einchecken verlangt. Ohne hätte man mich nicht an Bord gelassen. QR-Code des Impfnachweises muss hochgeladen werden. Man muss Impf-, Test- oder Genesungsnachweis an das Gesundheitsamt übermitteln. Für das Versenden muss die Upload-Funktion am Ende der "Digitalen Einreiseanmeldung" genutzt werden. Man findet die "Digitale Einreiseanmeldung" auf www.einreiseanmeldung.de

Antworten auf Fragen zur "Digitalen Einreiseanmeldung" findet man auf der Website des Bundesministeriums für Gesundheit.

Jetzt kommt noch die Hiobsbotschaft: Ich bin positiv auf Corona getestet, trotz zweifacher Biontech-Impfung und bis 14. Oktober in Quarantäne. Ich hatte lediglich zwei Tage vor Abreise aus Armenien eine leichte Halsentzündung und Schnupfen. An Corona habe ich dabei nicht gedacht. Fieber hatte ich auch keins, als es am Flughafen gemessen wurde. Der Flieger war voll bis unters Dach. Während des Fluges fingen die Hustenattacken an. Zu Hause hatte ich mittags plötzlich 38,4 Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen. Da kam auch mir der Verdacht, dass wohl irgendetwas nicht stimmte. Am nächsten Morgen rief ich dann mal beim Gesundheitsamt an - meine Daten waren schon da, denn Big Brother is watching you. Ich wurde zum PCR-Test geschickt, der das bereits erwähnte Ergebnis brachte. Es geht mir aber schon wieder besser, Fieber ist auch weg. Ich war heute damit beschäftigt meine Versorgungskette aufzubauen und Aufgaben zu delegieren. Was würden wir bloß ohne Smartphone, WhatsApp, Instagramm, Telefon und Co. machen?

Mein Dackel verlängert seinen Landurlaub und ist damit beschäftigt den Garten seiner Gastgeberin weiter umzugraben.

Lieben Gruß Hannelore



Und jetzt zur Veranstaltungsszene!



Event 1:

Samstag, 30.10.2021 um 19.30 Uhr im Kulturbahnhof 65510 Idstein, Am Güterbahnhof 2

Reisereportage von Patricia und Peter Geib (dzg) Idstein

2000 Tage auf Achse – das Unterwegssein war unser Alltag (Teil 1)

2-G-Bedingungen/Nachweis erforderlich

Eintritt 10 € (als Paket 18 €, siehe Teil 2 am 20.11.2021)

https://www.kulturbahnhof-idstein.de/veranstaltungen/



Event 2:

Freitag, 05.11.2021 um 19.30 Uhr im Kurhaus „ZUM ALDE GOTT“ in 77887 Sasbachwalden, Talstraße 51

Reisereportage von Kari Kloth (hoffentlich bald dzg) und Walther Altmann

Faszination Amazonien und die Guyanas – acht Monate Dschungel pur

Karten-Vorverkauf: 07841-1035

Eintritt 12 €



Event 3:

Mittwoch, 10.11.2021 um 19 Uhr EAF-Stammtisch im Schneider Bräuhaus Berg am Laim, Baumkirchner Straße 5, 81673 München

Der Vorsitzende des EAF Uwe Griesbach ist dzg-Mitglied!

20 Uhr Reisereportage von Dr. Christine Strauss-Seeber

Der Totentempel der Hatschepsut

https://www.eaf-ev.de/arabische-kultur- ... rmine.html

Eintritt frei!



Event 4:

12.-14.11.2021 Globetrotter-Backpacker-Hüttentreffen im Vater-Bender-Heim in 63679 Schotten-Hoherodskopf

Der Veranstalter Dieter Leonhard ist dzg-Mitglied.

Eintritt 25 €, dzg-Mitglieder erhalten 5 € Rabatt

Achtung: Die Teilnahme ist auf 25 Personen begrenzt und nur nach vorheriger Anmeldung und Bestätigung durch den Veranstalter bis 10.11.2021 möglich!

Anmeldung über: huettentreffen@globetrotter.org

Alles weitere unter: https://globetrotter.org/events/globetr ... ffen-2021/



Event 5:

Montag, der 15.11.2021 19.30 Uhr in der Wandelhalle im Kurpark in 97708 Bad Bocklet

Veranstalter ist die VHS Bad Bocklet

Reisereportage von Rudi Kleinhenz (dzg) Bad Kissingen

Südseeträume Teil 2 – Kiribati und Tuvalu

Eintritt 5 €



Event 6:

Samstag, 20.11.2021 um 19.30 Uhr im Kulturbahnhof 65510 Idstein, Am Güterbahnhof 2

Reisereportage von Patricia und Peter Geib (dzg) Idstein

2000 Tage auf Achse – das Unterwegssein war unser Alltag (Teil 2)

2-G-Bedingungen/Nachweis erforderlich

Eintritt 10 €

https://www.kulturbahnhof-idstein.de/veranstaltungen/



Event 7:

Montag, der 29.11.2021 19.30 Uhr in der Wandelhalle im Kurpark in 97708 Bad Bocklet

Veranstalter ist die VHS Bad Bocklet

Reisereportage von Rudi Kleinhenz (dzg) Bad Kissingen

Nairobi Bad Kissingen, die Rückreise Teil 1 – Kenia, Djibouti und Süd-Äthiopien

Eintritt 5 €



dzg-Landcruiser-Oldtimer-TÜV Teil 2:

Was für ein geiles Gefühl! Mein Landcruiser hat TÜV bis Oktober 2023! (Bild 1) Der für 2023 geplanten Nord-Amerika-Reise steht autotechnisch nichts mehr im Weg. Vor zwei Wochen sind Gabi und ich in unserem Kleinwagen nach Botenheim gefahren und haben ihn abgeholt! Der für dieses Wochenende geplante private Vortrag für Siggi Burk´s (dzg) Schwiegermutter zu ihrem 85sten Geburtstag mussten wir leider verschieben, da die halbe Familie nicht zu Hause war!

Wir bekamen eine andere Übernachtungsmöglichkeit im 20 km entfernten Mundelsheim, bei Robert Mutschler! Diesen hatte ich auf der adventure southside im August kennen gelernt. Auch wenn er meinen Landcruiser, und damit mich, beleidigt hat (Zitat Robert: „Das du dich mit deinem „Reisekocher“ ins Reich von Mercedes, Audi und Porsche traust!“), will ich doch kurz Werbung für ihn machen! Er hat uns auf seine eigene urige Art zu Hause verköstigt und versucht uns mit merkwürdigsten Getränken abzufüllen, z. B. Rotwein mit Whiskey-Geschmack und alkoholfreiem Bier (das war die zweite Beleidigung)! Eine kleine Ortsführung folgte am nächsten Morgen, bevor Gabi und ich nach einem Abstecher zu den Hessigheimer Felsengärten die Heimreise antraten!

Unimog-Safari-Rental:
Robert Mutschler hat ein kleines Familien-Reiseunternehmen in Namibia! Dort steht ein von ihm persönlich ausgebauter Unimog 416 zur Vermietung bereit!

Alles weitere unter: https://unimog-safari-rental.de

Hier die beiden anderen angekündigten Landcruiser-Geschichten aus „Deutscheland“!

Fehlkauf oder Fehlkonstruktion!

Großen Wert legte ich seit Anfang auf den Verbrauch meines Reisefahrzeugs! Als ich den Landcruiser HJ 61 bei Allrad Keba kaufte, versicherte mir Siggi Burk: „Der braucht max. 10 l auf 100 km!“ Damit kann man Leben, bei 2,3 t Gewicht und einem 6 Zylinder 4 l Turbo-Dieselmotor mit 136 PS. Mein bester Kumpel „Corner“ besaß zur selben Zeit einen Chevrolet Pickup mit gleicher Motorleistung aus über 6 l Hubraum und einem 8 Zylinder Saugdiesel! Corner erzählte mir stolz: „Meiner braucht 9 l auf 50 km!“

Ich hatte diesen sonderangefertigten Tank einbauen lassen, Fassungsvermögen über 200 l. Das genaue Volumen war nicht bekannt! Mit vollem Tank habe ich eine stolze Reichweite von 2.000 km, so nutzte ich bedenkenlos den Landcruiser einmal zum Kurierfahren im Jahr 2003, einem Nebenjob, den ich damals drei Jahre bis zur Weltreise ausübte. Bad Kissingen – Würzburg-Mainpost-Zentrale und zurück mit Abholstationen ca. 200 km/Tour. Ich hatte meine Post-Fracht ausgeladen, fuhr in Würzburg auf die Autobahn, als der Motor ins stocken kam! Der Tacho zeigte 1.123 km als ich ausrollend glücklich einen Autobahn-Parkplatz erreichte. Motorschaden war mein erster Gedanke, der Tank konnte ja unmöglich leer sein! Was tun, den ADAC anrufen! Die Notrufsäule war ausgefallen, Handy besitze ich heute noch nicht! Ein Bundeswehrfahrzeug fuhr in den Parkplatz. Wir waren, wie soll es in Deutschland auch sein, in einem Handy-Funkloch!

Verzweiflung kam auf, ich verfluchte Siggis Prognose über mein „sparsames“ Auto! Nach 10 Minuten ratlosem Rumstehen entschied ich, meinen 5-l-Reservekanister rein zufüllen! Nach dreimaligem Starten lief der Motor wieder vollkommen rund! Ich verstand die Welt nicht mehr, also 20 Liter Verbrauch auf 100 km. Der Burk kriegt was zu hören, wenn ich zu Hause bin, so verlies ich den Parkplatz Richtung Bad Kissingen, die erste Tankstelle ansteuernd. Siggi musste mich erst mal beruhigen! „Du fährst größere Reifen, da stimmt der Tacho nicht mehr. Nimm die gefahrene Strecke x 1,16, dann kommst du auf die richtige zurückgelegte Distanz!“ „Das wären dann 1.302 km, 15 l auf 100 km, immer noch deutlich zu viel“, erwiderte ich. Siggi: „Du tankst zu Hause voll, kommst du zu mir und wir lassen den Tank komplett ab! Dann sehen wir was los ist! Der HJ 61 braucht nur max. 10 l/100 km, das ist sicher!“ Ich tat, wie mir befohlen, fuhr mit vollem Tank die 208 km nach Botenheim. Siggi Burk lies den Tank komplett leerlaufen. Das Auffanggefäß enthielt über 200 Liter Diesel. Der Absaugrüssel des Tanks war eine Fehlkonstruktion, es war noch eine „Restblase“ von mehr als 100 Liter Diesel im Tank, als ich auf der Autobahn stehen blieb.

Siggi baute eine Absaugung von unten an, somit hatte ich die prognostizierte Reichweite von 2.000 km, zumindest in Deutschland, Westeuropa, Nordamerika und Australien. In Südamerika und Asien sollte es unser größtes Problem auf reisen werden. Dort bekommt man keinen sauberen Diesel, jeder Dreck der oben rein gefüllt wird verstopft die Dieselleitung, unser Toyota hat seine Achillessehne! (Bild 2 zeigt Dreck aus dem Wasserabscheider in Ecuador, an deren Tankstellen steht generell: Diesel Filtrato!)

Geschlechterkonflikt auf innerdeutschen Reisen

Unser beider Freund und dzg-Mitglied Werner Zachmann hatte im November 2009 zum dritten Mal zu seinem Überwinterungs-Abschied in die Karibik, nach Seckach bei Osterburken eingeladen!

Ich sitze mit Gabi im Landcruiser, den ganzen Tag schon dicke Luft! Sie wieder einen Schundroman in der Hand, sage ich: „Du könntest auch mal den Autoatlas aufschlagen, damit wir uns nicht verfahren!“ Navi hatten wir noch keines! Die Luft ist noch dicker! Nach 90 min erreichen wir die Ausfahrt und Gabi sagt: „Hier müssen wir ab!“ Mein Kommentar: „Gut gemacht, danke!“

Ab jetzt kenne ich den Weg, die nächste Kreuzung rechts ab, dann durch das Städtchen, danach kommt Seckach. Die Kreuzung naht, ich setze den rechten Blinker, da schreit Gabi: „Geradeaus!“ Ich schieße erschrocken über die Kreuzung und sage zu ihr: „Wir hätten abbiegen müssen!“ Schweigen im Auto.

Wir stehen am Rand einer Bundesstraße mit durchgezogener Mittellinie und immensem Verkehr in beide Richtungen. Nach gefühlter halben Stunde kann ich endlich wenden. Gabi: „Pass auf, da ist ein Straßengraben!“ Ich: „Das ist ein Geländewagen, einer der besten, die je gebaut wurden!“ Was jetzt passierte, ist mir bis heute nicht schlüssig. Wir stecken mit dem rechten Hinterrad im Straßengraben! Gabi: „Siehste, ich hab dich gewarnt!“ Ich in Gedanken: „Blöde Kuh!“ und gebe Vollgas. Nichts passiert, nur Dreck fliegt nach hinten weg!

„Ich werde doch hier auf einer deutschen Bundesstraße nicht den Allrad zuschalten müssen?“ Aber alles hilft nichts. Deshalb meine Bitte an sie: „Leg bitte die Nabe rechts um, ich die linke“, so wie wir das auf Reisen immer machen, wenn es mal hakt. Gabi: „Nein, ich hatte dich ja gewarnt, mach selbst!“ Ich steige aus, linkes Rad Nabe rein, rechtes Rad ich sinke im Gras des Grabens ein, wie damals in Amazonien oder Sibirien. Wir sind mitten in Deutschland! Erst mal die Sandale säubern, zurück ins Auto, den Allradschalter rein und Vollgas!

Nichts tut sich, außer noch mehr fliegendem Dreck hinten rechts. Mein Vorderrad dreht sich nicht! Deshalb Frage an Gabi: „Dreht sich das rechte Vorderrad?“ Gabi: „Keine Ahnung!“ Ich: „Würde gnädiges Fräulein vielleicht mal zum Fenster rausschauen?“ Gabi: „Schau doch selbst!“ Nun drehe ich hol, vorwärts, rückwärts, vorwärts, rückwärts!

Der Erfolg, wir stecken nun mit beiden rechten Rädern im Graben, 30 % Schlagseite! Gabi: „Nimm doch die Seilwinde, da vorne ist ein Verkehrsschild!“ Tolle Idee, biegen wir das Schild noch krumm, da stecken sie uns gleich in den Knast! Ich: „Ruf bitte Werner an, er soll mit seinem LKW kommen!“ Gabi: „Und wie bitte!“ Ich bin kurz vor dem Ausflippen: „Mit deinem Handy vielleicht, ich habe schließlich keines und unser Festnetzanschluss ist zu Hause im Wohnzimmer!“ Gabi: „Ich habe keine Nummer vom Werner!“ Ich dem Herzinfarkt nahe: „Du bekommst doch jeden Tag irgendwelche SMS von ihm, ich müsste eigentlich eifersüchtig sein!“

Werner ist am Handy! Ich: „Werner komm bitte mit deinem LKW, wir stecken hier richtig im Straßengraben fest!“ Werner: „Mein LKW ist nicht angemeldet, wir kommen mit dem Kangoo!“ Ich: „Werner mach keinen Scheiß, dein Kleinwagen nützt uns gar nichts!“ Werner: „Ich bringe noch Alfons und Gerd mit, wir machen uns auf den Weg!“

Hoffnungslosigkeit macht sich breit, schlimmer als in den entlegensten Regionen unserer Erde. Tatenlos sitzen wir im Auto und harren der Dinge, erwarten unsere drei Globetrotter-Freunde. Da geschieht ein Beinahe-Wunder. Ein Opel Corsa hält an, ein wunderschönes Mädel am Steuer, fragt sie: „Soll ich sie rausziehen?“ Wie viele Männer jetzt schon mit viel größeren Autos vorbeigefahren sind, frage ich mich soeben, ich hätte die Süße knutschen können! Es gibt aber Naturgesetze und die besagen: „Ein 800 kg schwerer Kleinwagen kann keinen 2.300 kg leichten Geländewagen aus dem Graben ziehen!“ Trotzdem bin ich dankbar, ein kleiner Trost in dieser ärgerlichen Zeit.

Ein Opel Kadett hält an, ein anderes Mädel bietet die gleichen Dienste an, hat dann aber eine bessere Idee: „Mein Bruder wohnt in der Nähe, hat einen großen Trecker, damit hat er schon andere aus dem Graben gezogen!“

Mittlerweile sind Schaulustige eingetroffen. Ihr Bruder sagt zu, in ca. 30 Minuten da zu sein! Das Mädchen denkt weiter mit: „Ich stell mein Auto mit Warnblinker hinter euch!“ So läuft sie vor zu ihrem Kadett, um fest zu stellen, dass dieser nicht mehr anspringt! Mein Auto hat keine Startprobleme, steckt aber immer noch in diesem verdammten Straßengraben einer deutschen Bundesstraße fest!

Ich hole meine Starterbatterie, der Kadett läuft wieder und steht nun hinter uns mit Warnblinklicht! Noch mehr Leute sind hier, es dämmert schon! Der riesige Trecker taucht wie ein Monster aus dem Nebel auf. Ein IHC mit Rädern, größer als der Landcruiser! Eine Kette hat er vorsorglich mitgebracht! Ich zum Trecker-Fahrer: „Bleib einfach stehen, ich will meine Winde ausprobieren!“ Diese wurde nach der Weltreise 2004/05 repariert und seitdem nicht mehr gebraucht. Ich hacke mein Windenseil im Fangmaul des Treckers ein! Ein Raunen geht durch die Menge, vor allen Dingen die Buben stehen gebannt da, harren dem, was nun passiert!

Die Winde zieht, der riesige Trecker kommt mir entgegen! Ich versteh nur noch Bahnhof, suche entgeistert die versteckte Kamera, eine andere Erklärung habe ich nicht mehr für diesen gottverdammten Irrsinn!

Der Trecker-Fahrer, tritt die Bremse, ein gewaltiger Ruck geht durch beide Fahrzeuge! Ein Junge schreit: „Das Windenseil ist gerissen!“ Das hätte kein Hollywood-Regisseur dramatischer schreiben können. Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu! Der beste Geländewagen der Welt??? Erst funktioniert der Allrad nicht, nun reist das Windenseil. Das ist wie zweimal in einer Stunde vom Blitz getroffen!

Wir nehmen die Kette, eine Minute später steht der Landcruiser mit 4 Rädern auf Teer, am rechten Hinterrad ein riesiger Schlammhaufen!

Dankbar drücke ich dem Trecker-Fahrer 20 € in die Hand, seiner taffen Schwester 10!

Daraufhin kommt die Frage: „Wo wollt ihr eigentlich hin?“ Meine Antwort: „Seckach, einen Freund besuchen!“ Der Trecker-Fahrer lacht verschmitzt: „Da hättet ihr geradeaus fahren können, das ist die neu gebaute Bundesstraße und führt direkt dorthin! Ihr seid nicht die ersten, die ich hier aus dem noch schlammigen Graben gezogen habe!“

In Gabis Gesicht macht sich ein siegessicheres Grinsen breit!

Was sagt uns das, liebe Männer! Hört ab und an auch mal auf eure Frauen, wir haben nicht immer recht!

So drehen wir ein weiteres Mal um, auf dieser deutschen Bundesstraße, Kurs Seckach. Da fällt uns ein, wir haben ja den Werner bestellt, der bis jetzt nicht aufgetaucht ist! Hat der sich auch festgefahren, sinne ich so vor mich hin! Gabi: „In der Schlange der entgegenkommenden Fahrzeuge, hat einer gerade das Licht ausgeschaltet, das war garantiert Werner!“

Ich traue mich nicht zu wiedersprechen, aber „männliche“ Logik ist das nicht. Es war tatsächlich Werner mit seinem alten VW-Bus, schwerer als der Kangoo hatten sie ihn genommen. Dieser hatte ständig Zündaussetzer! Und wieder hat das Weibchen recht!

Es wurde trotzdem eine tolle Abschiedsfete, Dauer bis zum Morgengrauen!

Werner ist mittlerweile komplett in die Karibik ausgewandert! Anfangs trieb er sein Unwesen auf Trinidad, jetzt besitzt er ein Haus auf Grenada in der Nähe des alten Militärflughafens. Mai 2020 hatten wir fest geplant, dort seinen 70sten Geburtstag zu feiern, wäre da nicht ETWAS dazwischen gekommen!

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Mi 1. Dez 2021, 23:11
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Der plötzliche Tod eines großen Globetrotters hat diesen Newsletter kurzfristig beeinflusst. Näheres dazu am Ende. Rekordinfektionszahlen, überfüllte Intensivstationen, die 100.000-Tote-Marke überschritten und kein Ende in Sicht! Meine Geheimnisvolle-Orte-Nord-Deutschland-Reise scheint zum dritten Mal zu scheitern! Das Auto hat wieder TÜV, meinen neuen Reisepass bekomme ich am 30.12.2021, also doch noch dieses Jahr ausgehändigt, die Booster-Impfung hole ich mir zeitgleich! Im Februar 2022 möchte ich Deutschland endlich wieder mal per Flugzeug verlassen! Die Hoffnung stirbt zu Letzt!



Globetrottertreffen oder Reisemessen sind im Dezember generell nie gewesen! Wenn, dann gab es Bilderveranstaltungen oder einzelne Reisevorträge. Aber auch da sieht es mau aus! Mein zweiter VHS-Vortrag in Bad Bocklet wurde diesen Montag abgesagt, beim Ersten vor zwei Wochen waren auch nur 3 Zuschauer, zum Glück hatte sich der Hausmeister noch dazu gesellt!



Einiges Schönes, bzw. Hoffnungsvolles gibt es doch zu berichten!

Der neue Rumänien-Adventskalender ist da:

www.rumaenienadventskalender.de

dzg-Mitglied Wolfgang Post, unser Weitwanderer hat ihn mir wieder zugemailt!



Globetrottertreffen in Ladakh:

Das letzte Jahr abgesagte höchstgelegene Globetrottertreffen in einem Kloster in Ladakh ist für 2022 wieder in Planung! Heinz Zimmer (dzg) und ich haben einen neuen groben Termin Juni 2022 angesetzt! Ob es zu realisieren ist, müssen wir abwarten! Ich halte euch auf dem Laufenden.

Heinz Zimmer schreibt dazu:

2017 lernte ich durch einen Zufall den jungen Mönch Lama Samten kennen. Wie sich herausstellte, wurde er im Alter von 7 Jahren als Novize im Kloster Lamayuru in Ladakh aufgenommen. In diesem Kloster war ich zweimal zu Gast, zu einer Zeit, als es kaum Tourismus in Ladakh gab, diese Region auch bei uns nahezu unbekannt war und Lama Samten noch nicht geboren bzw. (beim 2. Besuch) gerade drei Jahre alt war. Wir freundeten uns an und er lud mich zu einem Besuch in sein Kloster Tserkarmo nach Ladakh ein.

2020 nahm ich diese Einladung an, besuchte ihn in Tingmosgang und die Freundschaft verfestigte sich. Lama Samten, der in Ladakh sich für verschiedene Projekte sehr engagiert, machte mich u.a. auch mit dem Waisenhausprojekt Nalanda vertraut. Hier sollten über 100 Waisenkinder eine Schulbildung erhalten, die ihnen sonst nicht gewährt werden konnte.

Im Kloster Tserkarmo planten wir dann zusammen eine Vortragsreihe in Deutschland, zu der 5 Mönche und 2 Künstler aus Ladakh anreisten, um zusammen mit mir mit Maskentänzen, Gesängen und Gebete ihrer Heimat zu präsentieren und meine Multivisionsshow meiner Reise zu begleiten. Es waren Benefizveranstaltungen, die helfen sollten, Spenden für diese Schule einzusammeln und das Projekt vorwärts zu bringen.

https://abenteuermuseum.jimdofree.com/s ... tour-2020/

Nach einem äußerst erfolgreichem Start und großzügigen Spenden wurde die Vortragsreihe durch Corona von einem Tag auf den anderen beendet und die Ladakhis saßen in einem buddhistischen Tempel in meiner Nachbargemeinde fest.

Statt der erwarteten Spenden wurde es zum finanziellen Debakel. Dies konnte allerdings durch die großzügige Hilfsbereitschaft des vietnamesischen Mönches im Kloster in Saal in Grenzen gehalten werden!



Freunde des Abenteuermuseums

Für 2022 hat Heinz Zimmer (dzg) wieder eine Vortragsreihe in Saarbrücken geplant! Alles weitere auf dem Flyer (Bild 1 Flyer Freunde des Abenteuermuseums 2022)! Aktuelle Termine kündige ich in den jeweiligen Newslettern an!



EAF-Stammtisch in München:

Wie mein VHS-Vortrag diesen Montag abgesagt wurde, hat sich auch Uwe Griesbach, Vorsitzender des EAF und dzg-Mitglied entschlossen, den Dezember-Stammtisch abzusagen!

Trotzdem gibt es Positives aus seinem Umfeld zu berichten! Uwe hat mir diese Email vor kurzem aus Indien geschickt!

Hallo Rudi,

wir haben es in einer "Nacht und Nebel" -Aktion geschafft, den Toyota über die Nepal-Indien-Grenze zu bringen und jetzt wieder ganz legal mit neu gestempeltem Carnet in Indien unterwegs zu sein. Dann hat es uns allerdings vor 3 Tagen 800 km vor Mumbai mit einem Schaden an der Wasserpumpe erwischt. Da es kein Ersatzteil in Indien gibt, haben wir das Teil jetzt in Deutschland bestellt, Lieferung irgendwann nächste Woche. Mit dem geplanten Rückflug am 4.12. wird es wohl nichts und damit stünde auch unser Vortrag am 8.12. in Frage. Da es bei der Corona-Entwicklung in Deutschland sowieso fraglich ist, wie viele Besucher kommen, habe ich mich zur Absage entschlossen.

Viele Grüße Uwe

Gustav-Adolf Junge, der meistgereiste dzgler ist tot!

Gustav ist einer der wenigen Menschen, zu denen ich wirklich aufblicke, ein absolutes Vorbild für mich! Hier zuallererst seine beeindruckende Reisestatistik!

https://greatestglobetrotters.com/?top=detail&peer=855

Gustavs Reise-Vita in Kurzform:

Karl May ist schuld. Und das nicht nur bei mir! Seine Bücher mit den plastischen Beschreibungen von Land und Leuten haben bei mir das Fernweh geweckt. Nachdem ich mit 16 Jahren einmal um Deutschland mit dem Fahrrad fuhr, bin ich in den Abiturvorbereitungsferien das erste Mal im Ausland gewesen. Während der Semesterferien ging es wieder ins Ausland. Während des Sportstudiums setzte ich dann ein Semester aus und fuhr die damals übliche Route mit dem VW-Bus nach Indien. 1979/80 bin ich ein Jahr um Afrika getrampt. Mit 39 Jahren hatte ich dann alle Länder der Welt bereist, (damals) als jüngster Mensch der Welt. Danach habe ich mit dem Reisen erst richtig angefangen. Die dzg kenne ich fast seit Anfang, aber da ich jeden Pfennig für meine Reisen brauchte, bin ich erst spät, vor ca. 30 Jahren Mitglied geworden! Dort habe ich viele gleichgesinnte Freunde kennengelernt!

Auf der Website des Travellers´1313 Club ist zu lesen:

Gustav Adolf Junge besuchte alle 193 unabhängige Länder der UN, alle Kontinente, 322/329 Ländern und Territorien der Travelers-Century-Club-Liste, 796/995 Ländern und Territorien der MTP-Liste, 1.177/1.301 Regionen der Nomadmania-Liste, 511/1.121 UNESCO-Weltkurlturerbe-Stätten und war 13 Jahre on the road!

Ich war gerade zwei Jahre dzg-Mitglied, als meine erst Langzeitreise hinter mir lag (unter anderem 4 Tage mit dem irren Konsul durch die Mongolei). Auf meinen ausführlichen Bericht im Trotter meldete sich das erste Mal ein dzgler telefonisch bei mir mit den Worten: „Hallo Rudi, ich bin Gustav-Adolf Junge von der dzg („allein deswegen wurde ich schon nervös“), und obwohl ich schon in allen Ländern der Erde gewesen bin, bräuchte ich von dir für meine nächste Reise ein paar Informationen!“ Ich hatte regelrecht Herzrasen, ein Mensch der schon die ganze Welt gesehen hatte, ruft mich an! Es ging Gustav um das Altai-Gebirge in Innerasien, geteilt durch die russisch-mongolische Grenze. Er wollte die Grenze zwischen beiden Länder überschreiten, was damals (2001) tatsächlich noch unmöglich war. Ich war der erste Ausländer, dem es im September 2000 gelungen war! Wobei der dt. Konsul seine Beziehungen hatte spielen und mich als seinen Chauffeur an der Grenze gemeldet hatte! Ohne diese speziellen Papiere, damals keine Chance. Für mich war dieses Telefonat mit Gustav gleichzusetzen mit der Begegnung mit dem Dalai Lama!

Ein Jahr später lernten wir uns am dzg-Jahrestreffen in Hachenburg persönlich kennen. Er hatte das ausgefallenste Reisemobil auf dem Platz, einen ausgebauten Doppelstöcker-Reisebus, war damit aber nie wirklich unterwegs! Wenn Gustav Vorträge hielt, handelnden sie generell von Zielen, die selbst viele am Globetrottertreffen gar nicht kannten! Mir fallen da z. B. die Inselgruppe der Kerguelen, gelegen im südlichen indischen Ozean, oder Tristan da Cunha, die einsamste Insel der Welt ein! (Bild 2: Mit Legenden am Lagerfeuer in Hachenburg)

Im Jahreswechsel 2004/05 wären wir uns fast am anderen Ende der Welt begegnet, Gustav hatte mit anderen dzglern eine Antarktis-Kreuzfahrt gebucht, die in Feuerland begann. Gabi und ich waren gerade auf unserer großen Südamerika-Umrundung in unserem Landcruiser.

Gustav gehörte, wenn er nicht gerade auf Reisen war, zu den Stammgästen des Rhöntreffens, d.h. wirklich oft war er nicht da! Die Mainpost berichtetet mal über ihn am Rhön-Treffen 2016: https://www.mainpost.de/regional/bad-ki ... rt-9321498

Unsere gemeinsame Zeit im Vorstand der dzg lief leider nicht so harmonisch, dauerte auch nur drei Monate. Fremdgesteuert könnte man sagen, stand unsere Freundschaft auf dem Spiel. Ich hatte ihm sogar vorgeworfen, er wäre der Grund für meinen Rücktritt gewesen. In einem späteren klärenden Gespräch stellte sich alles anders heraus.

Gustav hat sein eigenes Treffen ins Leben gerufen, nur alle zwei Jahre, aber mit wirklich „edlen“ Gästen besetzt! Mindestens zwei weitere Globetrotter lernte ich dort kennen, die alle Länder der Welt bereist hatten, einer kam extra aus Kanada zum Treffen!

Hier einer der Tipps, die ich von Gustav Ende 2018 bekam. Mein Reiseziel war die Südsee, unter anderem der Inselstaat Kiribati. Gustav riet mir, weil wir nur eine Woche Zeit hatten, unbedingt einen Abstecher auf das Atoll Butaritari zu machen. Für eine Übernachtung dort hatte er auch eine Adresse parat! Er hatte an derselben Stelle übernachtet! (Bild 3: „Globetrotter-Hotel“ auf Butaritari)

Vor dem diesjährigen Rhöntreffen, Teilnahme nur unter vorheriger 3-G-Anmeldung möglich, war Gustav zu einer Skandinavien-Reise aufgebrochen, mit dem Minivan seiner Frau. Als er am Freitag in Nickersfelden auftauchte, eigentlich unangemeldet, freute ich mich ungemein, es waren ja drei Angemeldete nicht gekommen. Gustav war Humanmediziner, natürlich doppelt geimpft, hatte sogar anderen dzglern nicht nur die Covid-19-Impfung, auch früher schon Gelbfieber verabreicht!

Vor meiner Weltkarte in Nickersfelden stehend, fragte ich ihn: „Was hast du denn in Skandinavien getrieben! Es ist doch für einen so weit gereisten Menschen wie dich eigentlich kein Ziel mehr?“ Wie schon erwartet, erzählte er von entlegenen Inseln, einer Insel in einem Binnensee und einer Mikronation, die der Grund für diese spezielle Reise waren. Keinen dieser sechs Namen hatte ich vorher gehört und konnte mir auch keinen einzigen davon merken. Ich bin ja auch schon ein bisschen rum gekommen!

(Bild 4: Gustav am Rhöntreffen 2021)

Mit seiner Frau Elisabeth ist er der Einladung zu Gabis 50sten am 08.11.2021 in Poppenroth gefolgt! So hatten wir uns dieses Jahr trotz Pandemie sogar zweimal gesehen. (Bild 5: Gustav auf Gabis Party) Am Tag nach der Fete, seine Frau hatte sich den Fuß schmerzhaft verdreht, fuhr ich mit beiden zum Röntgen ins Helios-Krankenhaus nach Bad Kissingen. „Die Ruine dort auf dem Berg ist die Botenlauben, das große Gebäude rechts der alte Schlachthof“, spielte ich ein bisschen Reiseführer! Gustavs Antwort: „Ok. Elisabeth, dann fährt uns Rudi erst ins Krankenhaus und dann zum Schlachthof!“ Elisabeth, die Schmerzen hatte, fand das nicht witzig. Ich konnte mir das Lachen über Gustavs trockenen Männerwitz nicht verkneifen, entschuldigte mich aber sofort bei seiner Frau.

„Nächstes Jahr erwarte ich von Gabi und dir, dass ihr wieder Gäste auf meinem Treffen seid!“ Wir versprachen hoch und heilig unsere Teilnahme, bevor die beiden die Heimreise antraten, in keiner weiße ahnend, dass dieses von ihm organisierte Treffen, nun vorverlegt und auch sein Letztes sein wird und wir uns zum letzten Mal sahen!

Gustav Adolf Junge ist am 25.11.2021 verstorben, wurde leblos, aber äußerlich völlig unverletzt im heimischen Garten aufgefunden. Ironie des Schicksals, wenn man bedenkt, wo er überall seinen Fuß hingesetzt hatte!

P.S.: Zu Gabi sagte er: „Ich muss mal mit dem Rauchen aufhören!“ Einem anderen Reisefreund hatte er erzählt: „Ich muss mein Herz mal kontrollieren lassen!“ Bist du Gustav ein Fall von: „Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe!“ Wenn ja, bin ich stinksauer auf dich, auch wenn es keinem mehr was bringt! Ich trauere um dich!



Die Weisheit des Universums

Vor langer Zeit überlegten die Götter, dass es sehr schlecht wäre, wenn die Menschen die Weisheit des Universums finden würden, bevor sie tatsächlich reif genug dafür wären. Also entschieden sie, die Weisheit des Universums so lange an einem Ort zu verstecken, wo die Menschen sie solange nicht finden würden, bis sie reif genug sein würden.

Einer der Götter schlug vor, die Weisheit auf dem höchsten Berg der Erde zu verstecken. Aber schnell erkannten die Götter, dass der Mensch bald alle Berge erklimmen würde und die Weisheit dort nicht sicher genug versteckt wäre.

Ein anderer schlug vor, die Weisheit an der tiefsten Stelle im Meer zu verstecken. Aber auch dort sahen die Götter die Gefahr, dass die Menschen die Weisheit zu früh finden würden.

Dann äußerte der weiseste aller Götter seinen Vorschlag: "Ich weiß, was zu tun ist. Lasst uns die Weisheit des Universums im Menschen selbst verstecken. Er wird dort erst dann danach suchen, wenn er reif genug ist, denn er muss dazu den Weg in sein Inneres gehen."

Die anderen Götter waren von diesem Vorschlag begeistert und genauso versteckten sie die Weisheit!

Wurde mir zugemailt von meinem Reisefreund Jürgen Mosbach aus Saarbrücken



Ich habe gerade einen Artikel gelesen, der mit der Aussage endete:

„Vergesst Omikron, nehmt endlich Delta ernst!“



Also bleibt gesund, eine schöne Adventszeit und bis zum letzten Newsletter 2021, meine Gabi hat heute ihre Booster-Impfung bekommen!

Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

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***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Mo 3. Jan 2022, 17:19
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



2022 hat unfallfrei begonnen, ich habe aus meinem Fehler gelernt, die Sektflasche ohne Blessur geöffnet! Somit hat das Jahr besser begonnen als 2021!



Meinen Reisepass habe ich am 30.12.2021 erhalten, wieder ein Problem gelöst, dafür liegt mein Landcruiser mit Getriebeschaden in Buxtehude und wartet dort auf den Transport zu Allrad-Keba in Botenheim. Ich war auf dem Weg zur Totenfeier von meinem verstorbenen Freund und dzg-Mitglied Gustav-Adolf Junge. Freitagabend übernachtete ich bei meinen Bekannten Kati und Alex in ihrem Forsthaus im Wald in der Nähe von Hannover. Das war wirklich ein wunderschöner Abend mit leckerem Essen, Bier, einem kleinen Vortrag und Lagerfeuer in einem echten Tipi.

Am Samstagmorgen startete ich die letzten 250 km bis zur Nordseeküste, als ich ca. 70 km vor Freiburg an der Elbe plötzlich keinen Gang mehr einlegen konnte, ca. 90 min vor Beginn der Totenzeremonie. Mit über 3 Stunde Verspätung traf ich dann doch noch Dank ADAC, wo ich seit meiner ersten Auslandsreise August 1984 Mitglied bin, dort ein. Das war eine kurze Toyota-Fahr-Freude. Immerhin konnten wir im November zwei schöne Wochenendtouren mit ihm unternehmen, die gut 200 Liter 90-Cent-Diesel verfahren, die ich damals mit dem Post-Rad nach Hause gestrampelt hatte, bevor sie noch verschimmeln.



Event 1:

Freitag, 21.01.2021 18 Uhr Vortragsreihe Freunde des Abenteuermuseums im Schlosskeller in 66113 Saarbrücken

Reisevortrag von Hans Hess (dzg)

Südafrika/Mosambik – attraktive Vielfalt im Doppelpack

Der Veranstalter Heinz Zimmer ist dzg-Mitglied

http://www.abenteuermuseum.de/vortraege/ Eintritt frei!



Event 2:

28. – 30.01.2021 Wintertreffen der Globetrotter im Nibelungenturm in 67549 Worms, Am Rhein 1

Veranstalter ist die dzg, organisiert von Petra Decker/Worms und Dieter Leonhard/Offenbach. Für dieses Treffen ist wegen der begrenzten Übernachtungsmöglichkeiten und der aktuellen Corona-Lage unbedingt eine Anmeldung erforderlich bis 20.01.2022 unter wintertreffen@globetrotter.org

Kosten pro Person 35 €, dzg-Mitglieder 30 €!

https://globetrotter.org/events/wintert ... tter-2022/



Menschen zu denen ich aufblicke:

Heinz Rox Schulz – König der Globetrotter, Mr. Survival Rüdiger Nehberg, Gustav Adolf Junge – der meist gereiste Deutsche, drei große Globetrotter, alle nicht mehr unter uns, trotzdem werde ich sie nie vergessen.

Es gibt nur wenige Menschen zu denen ich aufblicke, bis auf eine Ausnahme sind sie alle aus der Reiseszene und bis auf eine weitere Ausnahme sind sie alle älter als ich. Von Letzterem will ich heute berichten. Er kam schon oft in meinem Newsletter vor, ich hatte Vorträge angekündigt, von seinen Reisen berichtet und auch jemanden gesucht, der ihm seine Medikamente ins südliche Afrika brachte:

Joshua Steinberg aus Wetzlos, noch keine 30 Lenze alt und mit Leib und Seele Globetrotter, immer den Kontakt mit den Einheimischen suchend!

Als Josh das Licht der Welt erblickte, waren seine Eltern überglücklich. Aber recht schnell stand die Diagnose Mukoviszidose fest, er wird wohl das Erwachsenenalter nicht erreichen, sagten seine Ärzte. Was in seinen Eltern damals vorging, kann man nur erahnen! Damit nicht genug der Hiobsbotschaften, den 15 Jahre später erkrankte Joshua zusätzlich an Diabetes Typ 1, ohne tägliche Insulin-Injektion kein Leben möglich.

Unsere „zivilisierte“ Gesellschaft ignoriert wegen Nichtigkeiten. Von Josh kann sich jeder eine Scheibe abschneiden, er hat schnell gemerkt:

„Jeder ist seines Glückes eigener Schmied.“ „Der Wille versetzt Berge.“ „Wo ein Wille ist, ist immer auch ein Weg.“

Durch absolute Willensstärke, korrekte Medikamenteneinnahme, täglichen Sport und seiner tollen Lebensgefährtin Joanna, führt er ein abenteuerliches Leben jenseits unserer Wohlstandsgesellschaft, die die wahren Werte im Leben scheinbar völlig verloren hat!



Joshua Steinberg - Warum ich vieles anders mache.

(Bilder 1 – 4 ) Homepage: www.WetzlosWeltWärts.de

Der folgende Bericht sollte nicht als wissenschaftliche Abhandlung, einzige Wahrheit oder allumfassende Anleitung zum Umgang mit gesundheitlichen Problemen verstanden werden. Er klingt in Teilen vielleicht etwas überheblich, aber ich möchte begreiflich machen, dass man seinem Schicksal nicht willenlos gegenüber steht. Dass nicht die anderen daran Schuld haben, das es gar nicht um die Schuld geht, dass man fast immer eine Wahl hat und dass man diese auch gegen Widerstände wahrnehmen, sich nicht einfach in Selbstmitleid ergeben sollte.

Was Sie im Folgenden und bei allen zukünftigen Medizinberichten lesen, ist in erster Linie ein Erfahrungsbericht. Es ist eine Zusammenfassung vieler subjektiver Erfahrungen mit chronischer, wie auch akuter Erkrankung, im Alltag, auf Reisen und in Extremsituationen.

Es ist sowohl eine simple Chronologie der verschiedenen Herausforderung und Entscheidungen, die ich in den vergangenen Jahren treffen musste, als auch eine komplexe Suche nach den Grenzen des Machbaren. Letzteres mögen viele nicht verstehen und durchaus berechtigt als übertrieben und gefährlich einstufen.

Bevor es hier Kritik hagelt, möchte ich bemerken, dass niemand gezwungen ist diesen Bericht zu lesen oder gar meinem Beispiel zu folgen. Wer es doch tut, der ist mit Lesen dieses Berichtes zumindest ein oder zwei Schritte weiter als ich es in den meisten grenzwertigen Situationen war und muss nicht nochmal die gleichen Fehler machen, wie sie mir passiert sind.

Ich hoffe also dieser Bericht hilft mehr Schaden zu verhindern, als er verursacht. Es ist keineswegs Ziel dieser Schilderungen jemanden auf dumme Ideen zu bringen und Dinge zu tun, von denen doch alle wissen, dass er sie nicht kann. Nichts desto trotz zeigt meine Erfahrung, dass die dummen Ideen sich im Nachgang doch oft als die besten herausstellen.

Ein Beispiel: Meinem Bruder Nino und mir hat in einem schneereichen Winter jemand erzählt, man könne in Haunetal kein Snowboard fahren. Nichts desto trotz sind wir immer mal wieder mit den Boards auf die flachen Hügel der Umgebung gezogen und ein paar Meter runtergerutscht. Eines Tages wurde uns das zu langweilig und so banden wir uns an einen mit Schneeketten bestückten VW Bus. Schnell war auch jemand gefunden der ein solches Gefährt auf Schnee und Glatteis mit den zugewehten Gräben auf beiden Seiten der Wege sicher steuern kann. Natürlich. Papa Lars. Wie wir die Theorie widerlegt haben, dass man in Haunetal kein Snowboard fahren kann, seht ihr hier: https://youtu.be/0aHag5nwxyU

Ob man etwas kann oder nicht wird man erst wissen, wenn man es wirklich versucht hat.

An dieser Stelle ist ein Dank angebracht an meine unheimlich tolerante und was gute Ideen angeht, inspirierende Familie. Ohne sie wäre ich nie geworden, wie ich bin. Ich hätte keine Chance gehabt so gut in der Welt zu Recht zu kommen.

Seit Geburt habe ich Mukoviszidose. Eine autosomal rezessiv vererbbare Krankheit, die sich in Verdauungsstörungen, Lungenfunktionsbeeinträchtigung und anfälligem Immunsystem manifestiert. In der frühen Kindheit kam dazu eine asthmatische Komponente, die mich auf gewisse Substanzen mit einer Verengung der Lunge reagieren lässt. Mit 16 Jahren kam ein Diabetes Typ 1 dazu. Ein Totalausfall der Insulinproduktion.

Im ersten Moment klingt das heftig. Mit Sicherheit war es das auch zu Beginn, zumindest für meine Eltern. Als Kind jedoch habe ich das gar nicht richtig mitbekommen. Die Medikamenteneinnahme war, und ist bis heute, ein normaler Teil meines Lebens. Die Diagnose des Diabetes mit 16 Jahren hat mich dann schon, zumindest für ein paar Wochen, mehr mitgenommen. Zum ersten Mal seit ich alt genug war den Begriff Krankheit in seiner ganzen Tragweite zu begreifen, verschlechterte sich mein Gesundheitszustand nicht schleichend, sondern plötzlich. Eine Entscheidung musste getroffen werden.

Zu dem Zeitpunkt, zu dem sich der Diabetes manifestierte, war ich ständig beschäftigt mit dem Training für mein neues Hobby Parkour bzw. Turnen und meiner vorübergehenden Lieblingsmusik, dem Punkrock. Es war schwer als sportbegeisterter Jugendlicher, der ohnehin schon nicht die besten Voraussetzungen hatte, nochmal einen Rückschlag höherer Gewalt akzeptieren zu müssen. Schon früher war ich nie der Beste, der Schnellste oder der Ausdauerndste, geschweige denn der Größte in der Klasse. Gelegentlich war ich auch derjenige, auf den man es abgesehen hatte auf dem Schulhof. Viele wollten mir helfen und redeten mir ein: „Du kannst ja nichts dafür“, „Geh ihnen einfach aus dem Weg“, „Schau doch mal bei unserem Sozialarbeiter vorbei“.

Mein Vater hatte da glücklicherweise andere Ansätze. „Du musst eben härter trainieren, um so fit zu sein wie die Anderen und noch härter, um fitter zu sein als sie“. Das leuchtete mir gleich ein und ich begann mit 13 Krafttraining und Ausdauersport zu betreiben. Als sie immer noch nicht aufhörten mich zu belächeln, hatte er noch einen Tipp parat: „Wenn sie dich wieder ärgern, dann ziel auf die Nase, da ist jeder empfindlich“. Das hat sehr gut funktioniert. Ich habe früh gelernt, mich selbst zu recht zu finden.

Diese Einstellung half sehr mit der neuen Situation meines Körpers klar zu kommen. Wer mich nach der Diagnose auf der Kinderstation besucht hätte, der hätte viele Kinder und Jugendliche vorgefunden, die brav ihre Tabellen ausfüllten, ihre Insulindosen auswendig lernten und mit ihren traurig schauenden Eltern in „besser Essen, besser Leben“ Zeitschriften rumblätterten. Mich hätte man in meinem Zimmer selten angetroffen. Ich war so oft es ging in der Physiotherapie. Wenn ich dort nach Meinung der Therapeuten schon zu lange trainierte, was jeden Tag passierte, dann hing ich zum Graus der Schwestern am Geländer meines Balkons im zweiten Stock und übte Klimmzüge. Ansonsten schlenderte ich in meinen 16 Loch Springerstiefeln, meist mit freiem Oberkörper, zum Eingang des Klinikums und holte mir einen Döner ab, den mir einer meiner Kumpels oder meine Eltern vorbei brachten. Von dem Krankenhausessen wurde ich nicht satt. Weder mein Appetit, noch mein diszipliniertes Training haben mich je wieder verlassen. Konfrontiert mit noch einem Handicap wusste ich, ich muss noch mehr tun, um es zu kompensieren. Ich denke, dass jede Schwächung des Körpers meinen Geist gestärkt hat.

Ungeachtet der Macht des Geistes über den Körper sollte man unnötigen Schaden dennoch meiden. Wenn man sich unsere Reisen anschaut, mag der ein oder andere an der folgenden Aussage vielleicht zweifeln, aber Gesundheit steht für mich bei den meisten Entscheidungen an erster Stelle. Niemand kann entscheiden, ob er Diabetiker wird oder nicht. Jeder kann allerdings entscheiden, ob er sich eine Stunde am Tag bewegt oder vorm Fernseher sitzt, ob er Cola oder Wasser trinkt, ob er sich selbst bemitleidet oder etwas tut. Gesunde Rahmenbedingungen sind die Voraussetzung für einen gesunden Körper und begünstigen natürlich auch eine gesunde Einstellung im Geiste. Wichtig sind deshalb die Entscheidungen, die man trifft.

Ich hatte vor einiger Zeit den Traum meine handwerklichen Fähigkeiten weiter zu verbessern und damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Also fing ich eine Schreinerausbildung an. Mit Robin, meinem Meister und einzigem Mitarbeiter der Schreinerei Hahn in Kruspis, hatte ich wirklich den perfekten Ausbilder gefunden. Wir hatten eine super Zeit zusammen, die Arbeit machte wirklich Spaß. Da wir nur zu zweit waren, war ich überall eingebunden und jeden Tag lernte ich etwas Neues. Es passte alles. Nach neun Monaten Ausbildung und den zwei wichtigsten überbetrieblichen Schulungen hörte ich Mitte des zweiten Ausbildungsjahres auf. Meine Lungenfunktion war in diesen neun Monaten um knappe 20 Prozent gefallen. Ich hatte eine leichte und eine schwerere Lungenentzündung und musste mir eingestehen, dass der Preis für diese Ausbildung zu hoch ist. An dieser Stelle bedanke ich mich bei Robin, der die Situation mit viel Verständnis genommen hat und mich bis heute stets unterstützt.

Ich habe danach ein paar Monate gebraucht wieder auf den alten Fitnessstand zu kommen. Viel Training, Höhenluft und diszipliniertes Inhalieren waren nötig, um alles wieder in Form zu bringen. Im Sommer 2019 sah es dann so aus, als würde alles wieder im Lot sein. Die Reisevorbereitungen gingen langsam los. In der Nacht des 25. Juni 2019 traf ich dann auf einer Nachttour mit dem Motorrad gegen zwei Uhr morgens einen jungen Rehbock. Genau genommen trafen wir uns gegenseitig. Ich mit 80KmH von vorne und er mit einiger Geschwindigkeit von der Seite. Mein Vorderrat wurde förmlich weggerannt und der dann folgende unkontrollierte Sturz auf das Asphaltbrocken-Schotter Gemisch des Feldweges in den Haunewiesen traf mich hart. Vierfacher Mittelfußbruch, Schultereckgelenksprengung, drei Rippen, einige Minuten bewusstlos. Nachtdienst im Rettungsdienst in Neukirchen hatte ausgerechnet mein Vater und der hatte nach dem Einsatz in dieser Nacht wahrscheinlich den größten Schock von allen.

Nach zwei Wochen Rollstuhl konnte ich mich das erste Mal aufs Motorrad setzen, welches ich schon vom Rollstuhl aus wieder soweit fahrfertig gerichtet hatte. Mit dem Gips konnte ich zwar wegen der Kupplungsproblematik noch kein Auto fahren, aber Motorrad fahren ging. Disziplinierte, tägliche Physiotherapie half mir die Verletzungen inklusive des bis heute gerissenen Bandes in der Schulter schnell zu kompensieren und bereits nach acht Wochen konnte ich schon wieder auf Moppedtour bis in die Alpen fahren, klettern und wandern.

Während der ersten vier Wochen Regeneration war meine körperliche Betätigung sehr gering. Ich konnte nur flach atmen und kaum husten. Die Rippen schmerzten noch zu sehr. Das führte natürlich in Verbindung mit dem, durch den Unfall zusätzlich geschwächten Immunsystem, zu einer Lungenentzündung, die mich gleich das zweite Mal diesen Monat in die Notaufnahme brachte. Von dort ging es nach Gießen in meine Mukoviszidose-Ambulanz zur Ärztin meines Vertrauens. Sie erklärte sich bereit mir die intravenösen Antibiotika zur Therapie nach Hause liefern zu lassen und so begann die Eigentherapie. Es war die schwerste Lungenentzündung meiner bisherigen Laufbahn und ich lag eine ganze Woche nur in der Gegend rum. Es folgten leider im Laufe des Jahres zwei weitere. Die Folgen des Unfalls für die Lunge stellten sich als viel gravierender heraus, als die Folgen für Knochen und Bänder. Auf jeden Fall war meine Lungenfunktion im Januar 2020 auf 40% gefallen. Das war etwas zu wenig für meinen Geschmack.

Bereits im Dezember hatte ich eine Kur beantragt, Mitte Januar teilte man mir mit, ich könne eventuell im Mai eine Kur antreten. (Danach wurde die Kur schließlich noch zwei Mal verschoben und schließlich wegen COVID gestrichen). Die Nachricht traf mich schon hart. Noch nie seit ich volljährig war, hatte ich eine Kur beantragt, obwohl mir mit meiner Vorerkrankung jedes Jahr problemlos eine Kur bewilligt und bezahlt werden würde. Dieses eine Mal hätte ich sie gebraucht und man vertröstete mich um mehrere Monate, um sie dann ganz zu streichen.

Im Nachhinein betrachtet tat mir die Nachricht gut. Sie erinnerte mich in meiner Lage wieder an etwas, was mir schon früher beigebracht wurde. Du musst dir selber helfen. Verlass dich auf deine guten Freunde, deine Familie und niemanden sonst.

Ich arbeitete zu dem Zeitpunkt bei der Kreishandwerkerschaft Hersfeld Rotenburg unter meinem Chef Hubert Lorenz. Wieder einmal hatte ich Glück mit meinem Vorgesetzten und Hubert brachte viel Verständnis für die Lage auf. Eine kompetente Kollegin wurde mir in meinem Projekt zur Seite gestellt und sie übernahm peu a peu einen Teil meiner Aufgaben, bis sie den Laden schließlich ab Juni quasi alleine schmiss. Meinen zweiten Job mit zehn Stunden in der Grundschule Haunetal reduzierte ich auch soweit es ging. Die Gesundheit ging vor.

Mein Tagesablauf sah Wetter-, und Wochentagunabhängig fast immer gleich aus. Früh aufstehen, eine Stunde wandern und dabei inhalieren, eine halbe Stunde selbstständige Lungenphysiotherapie auf dem Teppich vorm Kamin, gesundes Müslifrühstück, Ingwertee, Arbeit oder Heimarbeit. Heimkommen, gut kochen, eine Stunde Krafttraining, Dehnübungen, ein Stück spazieren gehen, inhalieren, Lungenphysio, schlafen. Fernsehen, Internetsurfen, Videoschauen oder chatten haben mich noch nie interessiert. Das Schrauben, Lesen, Freunde treffen und Schlagzeug spielen musste natürlich etwas unter den Umständen leiden. Die Wochenenden wurden mit Trial fahren, Klettern, Wandern, Fahrradfahren, Sauna und gutem Essen gefüllt. Ich machte meine eigene Kur. Sie steigerte sich monatlich. Gegen Ende enthielt sie viel Höhentraining in den Alpen und Ausdauerläufe. Die Kur dauerte an bis ich Anfang August 20 Kilometer ununterbrochen joggen konnte, die beste Lungenfunktion seit meinem elften Lebensjahr hatte und mich mit ganzen 60Kg unbesiegbar fühlte. Wo ich im Januar noch beim Aufstieg der Treppen in unsere Dachwohnung keuchen musste und die Reise den Bach runtergehen sah, konnte ich im September mit der Fitness meines Lebens wie geplant auf Tour gehen.

Nicht möglich wäre das gewesen ohne meine Familie, meine guten Freunde und die Kollegen bei der Handwerkerschaft, die mich immer unterstützt haben. Auch Heike Eckert und Frank Klein aus der Diabetespraxis in Schenklengsfeld, Azadeh Bagheri von der Muko Ambulanz Gießen, das Team der Marktapotheke Burghaun und allen voran Isabel Großcurth, Mario Paviciullo und das ganze Team der Gemeinschaftspraxis in Haunetal. Nicht zu vergessen unser Freund und Neurologe des Vertrauens, auch wenn ich noch nie beim Neurologen war, Roland Sporleder. Er weiß einfach immer Rat.

Danke euch allen!



Würde ich Joshua mittlerweile nicht so gut kennen, würde ich diese Geschichte kaum glauben! Umso weniger verstehe ich das Verhalten vieler gesunder Menschen (aus meinem eigenen Umfeld) gleichen Alters nicht, wie sie ihre Gesundheit mit Füßen treten: eine Schachtel Kippen pro Tag, 3 – 4 Mal pro Woche 5 und mehr Halbe Indus, mit 220 km/h über die Autobahn rasen, auch sonst keinen Meter ohne motorisiertes Fortbewegungsmittel zurücklegen, ganz abgesehen von den finanziellen Folgen dieses maßlosen Konsumverhaltens!



Joshua Steinberg – wie ich eine Reise vorbereite

Homepage: www.WetzlosWeltWärts.de

Deutschland-Italien-Tunesien-Ägypten-Sudan-Kenia

September 2020 – März 2021

7 Reisemonate

20.000 Kilometer

Der folgende Bericht beruht auf persönlicher Erfahrung und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Die beschriebene Therapie sowie die Vorgehensweisen bei Krankheit und Therapieproblemen unterscheiden sich auf der Reise durch ferne Länder oft grundlegend von denen in unserem ärztlich gut aufgestellten Heimatland. Ich möchte hier kurz darstellen, wie ich trotz chronischer Erkrankung mit etwas Vorbereitung, ein wenig Fachwissen, der nötigen Disziplin, etwas Improvisationsgeschick und einer guten Basis in der Heimat ein Reisevorhaben beliebiger Länge in die Tat umsetzten kann.

Die Vorbereitung einer solchen Reise ist weniger aufwendig als viele denken. Dennoch gibt es ein paar Dinge zu erledigen. Bevor es losgeht, ist es empfehlenswert sich die nötigen Schutzimpfungen für die geplanten Reiseländer zu besorgen. Bei dieser Reise wurden anstandslos alle Impfungen von unser beider Krankenkassen übernommen (Josh: Barmer, Joana: DAK). Für weitere Nachfragen zu den weltweit empfehlenswerten Impfungen können wir ohne Bedenken die tropenmedizinische Praxis Dr. Marion Fuhrmann in Fulda empfehlen. Marion ist selbst viel in der Welt unterwegs und kennt die Reisepraxis aus erster Hand. Sie hat uns stets hervorragend beraten und ihr Wissen über die Besonderheiten der verschiedenen Länder ist beeindruckend. Am besten gefällt uns, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt, aber auch nichts überspitzt, als übertrieben gefährlich darstellt oder versucht einem die Reiseroute auszureden. Wir haben da mit anderen Ärzten durchaus andere Erfahrungen gemacht. Die Impfungen werden in der Regel rezeptiert und direkt an den Hausarzt, in unserem Falle die Gemeinschaftspraxis Großcurth in Haunetal, geliefert und dort verabreicht. Bei genauer Kenntnis der nötigen Impfungen können die einzelnen Dosen auch direkt über den Hausarzt verordnet werden.

Unsere bisherigen Reiseimpfungen:

Gelbfieber,

Cholera (2 Dosen),

Japanische Enzephalitis (2 Dosen),

Pneumokokken (2 versch. Typen),

Meningokokken (2 Dosen),

Hepatitis A/B (2 Dosen),

Tollwut (3 Dosen),

FSME (3 Dosen),

Typhus,

Corona (3 Dosen).

Für unsere Reise durch drei, eventuell vier Kontinente brauchten wir also 20 Spritzen. Um die empfohlenen Impfabstände ungefähr einhalten zu können und die regelmäßigen Arztbesuche nicht in Stress ausarten zu lassen, sollte man am besten ein Jahr vor Abreise mit der Impfplanung beginnen. Wer Impfungen eher skeptisch gegenüber steht, braucht nur Gelbfieber, in seltenen Fällen Cholera und mittlerweile Covid. Die anderen Impfungen werden an keiner mir bekannten Grenze kontrolliert. Aus eigener Erfahrung und nach Rücksprache mit der MUKO Ambulanz, Tropeninstitut und Hausarzt kann ich präventive Impfungen, gerade mit einem etwas schwächeren Immunsystem, definitiv empfehlen. Ein paar Nebenwirkungen im heimatlichen Haunetal vor dem Kamin mit dem nächsten Krankenhaus und Rettungsdienst in Rufnähe ist einer anständigen fiebrigen Typhusinfektion in der heißen Steppe des südlichen Sudan, 600 Kilometer vom nächsten Krankenhaus entfernt, eindeutig vorzuziehen.

Abgesehen von den Reiseimpfungen bestand die medizinische Vorbereitung in regelmäßiger körperlicher Betätigung, um fit in die Reise zu starten, der genauen Ermittlung vom tatsächlichen Medikamentenbedarf und der Lösung von technischen Problemen bezüglich Transport und Instandhaltung der Medikamente und Hilfsmittel. Mit ein bis zwei Stunden abwechslungsreichem Sport am Tag ist der Körper mehr als ausreichend auf die Reisestrapazen vorbereitet. Klettern, Mountainbiken, Joggen, Motorradtrial, Enduro, Kraftsport, Kajakfahren, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, nur bewegen sollte man sich auf jeden Fall!

Eine kleine Tabelle auf dem Telefon oder dem Notizblock über den Bedarf an Insulin für die tägliche Zuckerverarbeitung und Kreontabletten für die Fettverdauung, am besten ein paar Monate vor Abreise zu führen, macht auf jeden Fall Sinn. Es hilft ungemein sich ausreichend, aber nicht über die Maße, mit seinen Medis einzudecken. Zu viele Medikamente sind unnötiges Gewicht, zu wenige bedeuten mühsame Suche vor Ort oder hohe Versandkosten, um vorzeitig Ersatz zu bekommen. Ich nehme im Schnitt Pillen für ca. drei Monate mit. Beim Reisen durch Länder mit schlechter medizinischer Infrastruktur, instabilen politischen Verhältnissen und eventuellen spontanen Grenzschließungen gerne mal ein oder zwei Monate mehr.

Man kann sich im Voraus der Reise entweder über Jahre hinweg immer etwas mehr Medikamente verordnen lassen als man wirklich braucht, um eventuelle Lieferengpässe zu vermeiden oder spontane Lieferungen zu ermöglichen. Die Alternative ist ein sehr guter Draht zu seiner behandelnden Ambulanz oder dem Facharzt zu haben. Manchmal muss es einfach schnell gehen und eine gewisse Flexibilität ist oft bei der Lösung exotischer Probleme gefragt. Das sind leider nicht gerade die Stärken der Ambulanzen und Fachärzte, die leider meist wenig Zeit haben, von Papierkram und Vorschriften gelähmt sind und nicht gerne ans Telefon gehen. Die Flexibilität der Vorschriften, das hat ausführliche Recherche und viele Telefonate mit meiner Krankenkasse, der Ärztekammer Hessen und meiner Ambulanz ergeben, ist größer als man denkt. Folgender Abschnitt, aus den zwischen Ärztekammer und Kassen ausgehandelten Regularien zur Verschreibung und Kostenübernahme von Medikamenten, wurde dabei entdeckt: LINK (Link zu vorher auf der Homepage hochgeladenem Dokument „Medikamentenverordnung über Quartalsbedarf“) Dort steht kurz und knapp, dass die Ambulanz oder der Facharzt bei stabiler Therapie bis zu 6 Monate (2 Quartale) Medikamentenbedarf auf einen Schlag verordnen können und die Kasse die Kosten in vollem Umfang übernimmt. Entscheidet man sich dennoch für die Vorratshaltung, dann bitte nach Ablaufdatum sortieren und in richtiger Reihenfolge aufbrauchen. Das letzte was die Welt braucht, sind noch mehr weggeworfene, in anderen Teilen des Globus potentiell dringend gebrauchte und lebensrettende Medikamente. Kreon, Insulin, Antibiotika, Schmerzmittel, Salbutamol und Kochsalz sowieso (Ich frage mich was an Wasser mit Salz ablaufen soll???) kann man, so zeigt die Erfahrung, noch einige Monate oder auch Jahre nach Ablaufdatum verwenden. Das Wegwerfen von Medikamenten wegen oft willkürlich gesetzter Ablaufdaten produziert schon im öffentlichen Gesundheitssystem Tonnen von Abfall, Millionen von Verlusten (und natürlich Gewinnen für jene, die die nächste Packung verkaufen können). Man muss im privaten Bereich nicht auch noch damit anfangen.

Als Orientierung hier mal mein Monatsbedarf:

400 Einheiten NovoRapid Insulin (1,3 Ampullen)

300 Einheiten Levemir Insulin (1 Ampulle)

100 Blutzucker-Messtreifen (Morgens/Abends/Zuckerentgleisung)

30 Nadeln für die Insulinpens (muss man nicht jeden Tag wechseln)

10 Nadeln für das Messgerät

500 Kreonkapseln (im Ausland wird das Essen gerne mal fettiger)

30 Antibiotika Tabletten (Dauerantibiose Grüncef 1000mg/Tag)

60 Tabletten Kaftrio

30 Tabletten Kalydeco

60 4ml Ampullen Mucoclear 3%

Salbutamol Spray

Dazu kommen die Hilsfmittel: Blutzuckermessgerät, 2 Insulinpens, Inhalator mit hochwertigen AA Akkus und kleinem Akkuladegerät (In vielen Ländern gibt es nur minderwertige Batterien zu kaufen und man ist gezwungen eine Menge Sondermüll zu produzieren. Akkus sind die bessere Lösung.)

Zu alledem kommt natürlich noch eine Erste Hilfe Tasche, um in akuten Notfällen sich selbst oder anderen helfen zu können. Eine Satteltasche ist mit dem medizinischen Bedarf voll ausgelastet. Jetzt gilt es an Unterhosen zu sparen, um den Platzmangel zu kompensieren!

Die genannten Tabletten müssen für den effektiven und platzsparenden Transport umgepackt werden. Ich löse sie aus ihren übertriebenen Papier-Plastik-Blister Riesenverpackungen heraus und fülle sie in kompakte Dosen oder Flaschen. Hierbei auf saubere Hände und trockene Umgebung achten. Die Gefäße sollten am besten aus flexiblem, aber robustem Hartplastik bestehen (einfach mal auf ein leeres Gefäß drauftreten und schauen ob es überlebt) und wasserdicht sein (auch das vorher prüfen). Die alten, weißen Kreondosen aus Plastik sind hervorragend geeignet (mittlerweile bekomme ich oft welche in Glasfläschchen, höchst ungeeignet, schwer, zerbrechlich und nicht wasserdicht). Wer seine Reise etwas im Voraus plant, sollte jede leere Dose, der er habhaft werden kann, sammeln. Am besten vor Abfahrt zur großen Reise auf ein paar kleinen Touren testen, welche am geeignetsten sind. Ich habe große Vorratsdosen mit den einzelnen Medikamenten befüllt und zusätzlich zwei kleinere Dosen mit dem Zehntagesbedarf, einem Mix der benötigten Medikamente für die kommenden zehn Tage (Kreon/Antibio+Kaftrio+Kalydeco). Dazu kommt die Tagesdose (alles was ich am Tag brauche). Beim Umpacken sollte man auf ordentliche Beschriftung achten, am besten mit Klebeetiketten, dann muss man keine Dose unnötigerweise öffnen, um zu schauen was drin ist. Die Gefahr der Verunreinigung oder Feuchtigkeit ist zu hoch, wenn man die Dosen ständig öffnet (Das Umfüllen findet nicht immer dort statt, wo man es sich wünscht, wenn die Tagesdose aufgebraucht ist).

Es gibt Tabletten, die bei den buckeligen Wellblechpisten Afrikas und den stetigen Vibrationen des Einzylinder Motors innerhalb weniger Wochen in den Aufbewahrungsdosen zu Staub zermahlen werden. Welche da empfindlich sind, ist schwer zu sagen. Selbst vom selben Wirkstoff gibt es verschiedenen Präparate, die unterschiedlich auf Dauervibrationen reagieren. Die Anfälligkeit von Tabletten für diese Art der Belastung ist meines Wissens nach nirgends je getestet oder kategorisiert worden (Ich nehme an, die haben die Zielgruppe der Muko-Diabetes-Asthma-Enduristen auf Weltreise einfach völlig vergessen). Kreon ist auf jeden Fall nicht anfällig und Kalydeco/Kaftrio nur sehr wenig. Beim Insulinpen mit montierter Nadel (ich verwende diese ja mehrfach) tritt durch eindringende Luft vermehrt Blasenbildung in der Ampulle auf, die dann durch die Komprimierbarkeit der Luft beim Spritzen zu kleinen Abweichungen zwischen der eingestellten Dosis und der tatsächlichen Injektion führt. Es hilft den Pen am Körper zu tragen oder zwischen weicher Kleidung zu verpacken. Wer unendlich Platz hat, kann auch einfach hunderte von Nadeln mitnehmen und jedes Mal wechseln. Auf dem Motorrad kommt das nicht in Frage. Bei den vibrationsanfälligen Tabletten gibt es zwei Möglichkeiten die Pulverisierung zu verhindern. Die Zersetzung der Pillen ist möglich, weil sie in ihrer Dose Spiel haben, um aneinander und an der Dosenwand zu reiben. Ist die Dose bis zum absoluten Rand gefüllt und oben noch mit etwas Klopapier zugestopft, um die letzte Luft zwischen Deckel und Tabletten auszufüllen, zersetzt sich nichts. Falls man den Füllstand der betreffenden Dose regelmäßig ändert, z.B. durch Entnahme einiger Tabletten, hilft entweder das stetige Auffüllen des Lehrraums mit Kreon Kapseln (wobei man bei jeder Entnahme wieder sortieren muss) oder das Auskleiden der Dose mit einem Stoffbeutel (alte Sonnenbrillenhülle geht hervorragend). Der Stoff reduziert die Reibung an der Dosenwand durch Polsterung und auch zwischen den Tabletten durch Kompression. Für ganz ruppige Gegenden empfiehlt sich eine Kombination aus beiden Möglichkeiten, um dem Sortieren aus dem Weg zu gehen: Abfüllen der anfälligen Tabletten in den Stoffbeutel in der Dose, Verschließen des Beutels, übrigen Raum bis zum Deckel mit Kreon auffüllen. Spart auch wieder Platz. Man sollte die Dosen ungefähr entsprechend des Wochen-/Monats-/Quartalsbedarfs wählen, um den Überblick nicht zu verlieren und keinen Platz zu verschwenden. Es hilft vorheriges Experimentieren oder exaktes Berechnen. Auch daheim fülle ich mittlerweile alle Medikamente in praktische Gefäße um, auch um spontan mal auf einen Wochenendtrip fahren zu können ohne einen halben Koffer unhandlicher Packungen mit mir rumtragen zu müssen. Auch außerhalb der Originalverpackung behält das Medikament seine volle Wirkung über einen sehr langen Zeitraum.

Neben der Anfälligkeit für Vibrationen kommt bei manchen Medikamenten und Geräten die Anfälligkeit für extreme Temperaturen dazu. Jeder Motorradfahrer weiß, dass Batterien und Akkus bei sehr niedrigen und extrem hohen Temperaturen nicht so gut funktionieren wie bei normalen. Dazu kommt noch die Höhenempfindlichkeit der Geräte. Dies gilt es zu berücksichtigen bei der Funktionalität von Inhalator und Blutzuckermessgerät. Mein Messgerät streikt bei Temperaturen unter -5 Grad, auch bei Höhen über 4000 Meter hat es so seine Probleme. Die Inhalatorbatterien sind bei Kälte deutlich früher geleert, der Vernebler vernebelt auf Höhen über 4500 Metern nahezu gar nicht mehr. Die Luft ist glücklicherweise dort oben so gut, dass der Inhalator meist überflüssig ist. Schwieriger wird es hier bei denjenigen, die neben dem reinen Kochsalz, welches man bei ausreichender Fitness auch mal ein paar Tage auslassen kann, noch andere Medikamente über den Inhalator aufnehmen müssen (vorher verschiedenen Modell und ihre Höhenfunktionalität testen).

Stichwort Temperatur: Insulin sollte bei ca. 8°C gelagert werden. Praktisch ist die Einhaltung dieser Empfehlung auf einer Reise nicht umsetzbar. In der Sahara gibt es leider keine Kühlschränke hinter jeder zweiten Düne. Auch sollte das Insulin nicht unter 0 Grad erreichen. Auf dem Altiplano Südamerikas oder den Höhen des Mount Kenya wird diese Temperatur des Nachts jedoch weit unterschritten. Welche Temperaturen verschiedene Insuline in der Praxis tatsächlich aushalten und wie lange sie diesen ausgesetzt werden dürfen, findet sich ausgezeichnet beschrieben in diesem wissenschaftlichen Bericht. https://journals.plos.org/plosone/artic ... ne.0245372

Obwohl das Insulin nicht ganz so sensibel ist wie der Arzt oder Apotheker uns erzählt, gibt es doch eine gewisse Grenze, die nicht unter- bzw. überschritten werden sollte. Eine Nacht unter -10°C, so meine Erfahrung, reicht aus, um das Insulin gefrieren zu lassen und damit die Wirkintensität erheblich zu reduzieren. Ich nehme die Ampullen deshalb mit ins Zelt, bei sehr geringen Temperaturen in die Innentasche des Schlafsacks. Wenn man mehrere Schlafsäcke verwenden muss, dann natürlich in den Körpernächsten.

Ist die Temperatur zu hoch, kann das Insulin auch an Wirksamkeit verlieren, jedoch deutlich langsamer als es bei Frost der Fall ist. Temperaturspitzen über 30 Grad setzen dem Insulin schon zu. Die Wirkintensität des Stoffs bei langer Exposition hoher Temperaturen lässt langsam aber stetig nach. Temperaturspitzen kann man leicht vermeiden, indem man das Insulin in eine Thermoskanne packt und mit etwas Polstermaterial umwickelt, um die Ampullen durch Vibrationen/Stürze nicht zu beschädigen. Diese Kanne am besten in einen geschützten Bereich der Satteltasche, weit weg vom Auspuff und den Außenwänden (sie werden bei schwarzen Taschen in der Sonne sehr schnell sehr heiß), umgeben von isolierender Kleidung, Schlafsack etc. verstauen. Das Insulin sollte dann maximal die Tag-/Nacht- Durchschnittstemperatur erreichen. Sollte diese in sehr heißen Gegenden deutlich über 30°C liegen (z.B. im südlichen Sudan passiert), dann kann man versuchen kalte, idealerweise gefrorene, Wasserflaschen zu kaufen und diese in unmittelbare Nähe der Thermoskanne verstauen. Ist man in Gegenden ohne Strom unterwegs, gibt es einen Trick, der immer funktioniert, vorausgesetzt man hat genug Wasser (falls man in diesen Gegenden nicht genug Wasser findet, hat man ohnehin ganz andere Probleme). Einfach ein helles Stück Baumwollstoff (T-Shirt, Pulli, Handtuch) mit Wasser tränken und um die Satteltasche wickeln. Der Fahrtwind lässt das Wasser verdampfen (endotherme Reaktion) und kühlt dabei die Satteltasche.

Die oben genannten Probleme und Lösungsansätze können so für fast alle längeren Reisen in ähnlicher Form angewandt werden.

Nun möchte ich auf ein paar speziellere Herausforderungen der ersten sechs Monate unserer Überlandreise von Deutschland bis nach Kenia vom September 2020 bis März 2021 eingehen.

„Mit Diabetes, Mukoviszidose und Asthma ist es keine gute Idee gerade jetzt zu Corona Zeiten in die Welt zu reisen“ so lautete der ärztliche Rat im August 2020. „Mit Diabetes, Mukoviszidose und Asthma weiß man gerade zu Zeiten von Corona nie wie lange man noch fit ist, also halte ich es für eine besonders gute Idee jetzt aufzubrechen“. Auf die Antwort folgte kein Versuch mehr uns die Reise auszureden. Tatsächlich ist die Ansteckungsgefahr auf Motorradreise mit Übernachtung im eigenen Zelt weit geringer als beim Arbeiten oder Einkaufen in der Heimat. Wir halten uns natürlich an die Grundlagen der Hygiene. Maske, Hände waschen, Abstand. Ebenso wichtig ist natürlich zu allen Zeiten die ausgewogene Ernährung und der tägliche Sport. Sollte es uns doch erwischen, ist der Körper und die Abwehr zumindest in Form und hat der Erkrankung etwas entgegen zu setzen. Wer meint er zieht eine Maske auf und hat damit alles getan um sich zu schützen, ist etwas auf dem Holzweg. Gegen Erkrankungen jeglicher Art schützt man sich zu allererst, indem man seinen Körper pflegt, stärkt und ruht, wenn er es braucht.

Auf dieser Reise war bis jetzt eine gute Überwachung unserer Gesundheit garantiert. Sieben PCR Tests haben wir in den letzten sechs Monaten durchlaufen. Unsere Temperatur wurde einige hundert Male gemessen und die Hände haben so viel Alkohol ertragen müssen wie nie zuvor. Noch akribischer als sonst habe ich auf die Therapiedisziplin geachtet. Immer wieder gibt es aber unerwartete und nicht planbare Situationen, die man im Reisealltag meistern muss. So wurde es in Tunesien etwas brenzlig, als DHL Deutschland die Lieferung meiner Medikamente von versprochenen acht Tagen auf 30 Tage verschleppte. Ohne Angaben von Gründen oder der Möglichkeit die Medis zurück zu ordern. Wir hätten sie sofort mit anderen, deutlich zuverlässigeren Anbietern verschicken können, hätten wir vorher über diese Inkompetenz bei DHL Bescheid gewusst. Zum Beispiel TNT, mit denen wir eine ähnliche Lieferung innerhalb von 48 Stunden in dasselbe Land geschickt haben.

Zwei Wochen musste ich die neue Therapie mit Kaftrio/Kalyeco mangels Nachschub unterbrechen. Das führte zu ernsthaften Problemen. Hauptproblem war mein munter auf- und abtanzender Blutzucker und die vermehrte Bildung von Sputum in der Lunge. Nur mit sehr häufigen Messungen und täglicher Anpassung der Bolus Rate ist das Problem mit dem Zucker halbwegs in den Griff zu bekommen. Gegen das Füllen der Lunge mit Sputum hilft häufiges Inhalieren mit gezielter Atmung und Dehnen und Komprimieren der Atemhilfsmuskulatur. Das ist mitunter etwas anstrengend und führt zu Muskelkater im gesamten Brustbereich. Alternativen gab es aber in dieser Situation keine. Das 3%ige Kochsalz war auch schnell leer. In Tunesien und in den meisten anderen Ländern dieser Welt ist Kochsalz nur in den Konzentrationen 0,9% und 10% erhältlich. Wenn man 10%tiges Kochsalz mit destilliertem Wasser im Verhältnis 1:2 mischt (z.B. 10 ml 10%tiges Kochsalz, 20 ml destilliertes Wasser) bekommt man ungefähr 3%tiges. So kann man sich seine Dosis selbst mischen. Erst nach dreißig Tagen Wartezeit traf DAS Paket endlich ein und die Situation war entschärft. Mehr zu dieser Begebenheit im Bericht „Das Paket“ https://www.xn--wetzlosweltwrts-clb.de/ ... /das-paket

Nach der Lieferung der Medikamente brachen wir nach Ägypten auf und von dort aus in den Sudan. Wegen der Schwierigkeiten mit dem ägyptischen Zoll https://www.xn--wetzlosweltwrts-clb.de/ ... n-aegypten waren wir gezwungen einige Tage in Kairo und später ebenfalls wegen Problemen mit den Motorrädern fast drei Wochen in Khartum zu verbringen. In diesen riesigen, überbevölkerten, von LKWs verstopften, staubigen Millionenstädten ist die Luftqualität unterirdisch. Sämtliche körperliche Aktivität sollte man in die ganz frühen Morgenstunden und am besten aufs (Flach-)Dach des Hauses verlegen, wenn die Dunstglocke über der Stadt noch nicht ganz so dicht ist. Viel Inhalieren hilft etwas gegen den Staubhusten. Gegen Staub in der Unterkunft (Zeltplätze gibt es keine) hilft regelmäßiges Aufdrehen der Dusche. Am besten ist natürlich, solche Städte zu meiden oder zumindest nicht zu lange dort zu verweilen, wenngleich die Atmosphäre und der Trubel dort sehr faszinierend sein können. Wir achten dennoch auf der Reise darauf möglichst viel im ländlichen Raum, in den Bergen, Hochebenen, Steppen, Regenwäldern und Sandwüsten abseits der Ballungszentren und der großen Verkehrsadern unterwegs zu sein. Hier ist das Leben meist noch interessanter und die Leute freundlicher als in den Städten.

Sollte es trotz aller Vorsicht mal zu einer ernsten Lage kommen, ist ein guter Kontakt zu der heimischen Ambulanz sehr hilfreich. Am besten organisiert man für größere Unternehmungen die Privatnummern seiner Ärzte des Vertrauens. Falls es mal schnell gehen muss. Büros der meisten Krankenhäuser oder Ambulanzen sind in Deutschland noch im Mittelalter der technischen Entwicklung. Meist keine Erreichbarkeit über Internettelefonie, WhatsApp, Skype, Zoom und manchmal sogar keine Kommunikation per Email (sie haben ja ein Faxgerät :-D). Sehr unflexibel und wenig erfinderisch, was technische Lösungen angeht und oft nicht einmal telefonisch aus dem Ausland erreichbar, weil die Telefonzentralen gegen solche Anrufe abschirmen. Es ist für durchschnittliche Patienten mit kleinen Rückfragen aus Deutschland schon schwierig mal jemanden ans Telefon zu bekommen, für reisende Exoten, die aus dem Sudan anrufen und etwas über Tropenkrankheiten wissen wollen, ist es nahezu unmöglich.

Ausnahme hier ist unsere Gemeinschaftspraxis in Haunetal, die Praxis Dr. Klein in Schenklengsfeld und die Marktapotheke in Burghaun. Hier ist immer jemand erreichbar und sie setzen mit einem Anruf wirklich alle Hebel in Bewegung, egal ob kleine Medikamentenverordnungen oder wirklich kritische Situationen. Da sollten sich die großen Ambulanzen mal ein Beispiel nehmen. Nach vorheriger Terminvereinbarung, am besten per Email, da die telefonische Erreichbarkeit nahezu nicht existent ist, kann man auch bei der Mukoviszidose-Ambulanz in Gießen jemanden erreichen. Mittlerweile, durch Corona ermöglicht, sogar ein Arztgespräch über Videotelefonie führen. Die Überwachung meiner Leberwerte durch Blutabnahme vor Ort und Übermittlung der Ergebnisse per Email bekommen wir mittlerweile auch alle drei Monate hin. Es tut sich ein bisschen was in der Digitalisierung Deutschlands, aber Länder wie Kenia oder Tunesien sind uns viele Jahre voraus. Sie haben nicht die lähmende Kralle des völlig übertriebenen Datenschutzes am Bein und können in allen Sektoren des Lebens ergebnisorientiert und effektiv mit den digitalen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte arbeiten.

Soviel zur unmittelbaren Vorbereitung und den bis jetzt gesammelten medizinischen Erfahrungen auf den ersten Kilometern dieser Reise. Bis jetzt sind wir beide topfit, gut drauf und freuen uns über all die schönen Länder, die wir bereisen dürfen.



Ich habe mit voller Bewunderung diese Berichte von Josh gelesen und weiß jetzt ein weiteres Mal mehr, was für ein Geschenk es ist, gesund zu sein!

Auf eine seiner Impfungen will ich kurz eingehen: Meningokokken, die fehlt mir tatsächlich noch in meiner Sammlung, die anderen Impfungen haben Gabi und ich auch allesamt. Und genau nach dieser Impfung wurden wir beim Grenzübertritt von der Zentralafrikanischen Republik nach Kamerun 2012, vom Arzt bei der Ausreise gefragt, der unsere Impfpässe akribisch kontrollierte!

Josh du bist ein Super-Typ, einer der trotz aller Widrigkeiten nie aufgibt! Du und kein anderer wärst der Sohn, den ich mir wünschen würde, aber nie hatte!



Das Leben – eine afrikanische Kurzgeschichte

Die von der Dankbarkeit erzählt, die wir viel zu oft vergessen.

Eines Tages begab sich „das Leben“ auf die Wanderschaft durch die Welt. Es ging und ging, bis es zu einem Menschen kam. Der hatte so geschwollene Glieder, dass er sich kaum rühren konnte. “Wer bist du?” fragte der Mann. “Ich bin das Leben.” “Wenn du das Leben bist, kannst du mich vielleicht gesund machen”, sprach der Kranke. “Ich will dich heilen”, sagte das Leben, “aber du wirst mich und deine Krankheit bald vergessen.” “Wie könnte ich euch vergessen!” rief der Mann aus. “Gut, ich will in sieben Jahren wiederkommen, dann werden wir ja sehen”, meinte das Leben. Und es bestreute den Kranken mit Staub, den es vom Wege genommen hatte. Kaum war das geschehen, war der Mann gesund. Dann zog das Leben weiter und kam zu einem Leprakranken. “Wer bist du?” fragte der Mann. “Ich bin das Leben.” “Das Leben?” sagte der Kranke. “Da könntest du mich ja gesund machen.” “Das könnte ich”, erwiderte das Leben, “aber du wirst mich und deine Krankheit bald vergessen.” “Ich vergesse euch bestimmt nicht”, versprach der Kranke. “Nun, ich will in sieben Jahren wiederkommen, dann werden wir ja sehen”, sprach das Leben. Es bestreute auch diesen Mann mit Staub vom Wege, und der Kranke ward sogleich gesund. Wieder begab sich das Leben auf die Wanderschaft. Nach vielen Tagen kam es schließlich zu einem Blinden. “Wer bist du?” fragte der Blinde. “Das Leben.” “Ach, das Leben!” rief der Blinde erfreut. “Ich bitte dich, gib mir mein Augenlicht wieder!” “Das will ich tun, aber du wirst mich und deine Blindheit bald vergessen.” “Ich werde euch bestimmt nicht vergessen”, versprach der Blinde. “Nun gut, ich will in sieben Jahren wiederkommen, dann werden wir ja sehen”, sagte das Leben, bestreute den Blinden mit Staub vom Wege, und der Mann konnte wieder sehen. Als sieben Jahre vergangen waren, zog das Leben wieder in die Welt. Es verwandelte sich in einen Blinden und ging zuerst zu dem Menschen, dem es das Augenlicht wiedergegeben hatte. “Bitte, lass mich bei dir übernachten”, bat das Leben. “Was fällt dir ein?” schrie der Mann es an. “Scher dich weg! Das fehlte mir gerade noch, dass sich hier jeder Krüppel breit macht.” “Siehst du”, sagte das Leben, “vor sieben Jahren warst du blind. Damals habe ich dich geheilt. Und du versprachst, deine Blindheit und mich niemals zu vergessen.” Darauf nahm das Leben ein wenig Staub vom Wege und streute ihn auf die Spur dieses undankbaren Menschen. Von Stund an wurde er wieder blind. Dann ging das Leben weiter, und es gelangte zu dem Menschen, den es vor sieben Jahren von der Lepra geheilt hatte. Das Leben verwandelte sich in einen Leprakranken und bat um Obdach. “Pack dich!” schrie der Mann es an. “Du wirst mich noch anstecken!” “Siehst du”, sagte das Leben, “vor sieben Jahren habe ich dich von der Leprakrankheit geheilt. Damals hast du versprochen, mich und deine Krankheit niemals zu vergessen.” Darauf nahm das Leben ein wenig Staub vom Wege und streute ihn auf die Spur des Mannes. Im selben Moment wurde der Mann wieder von der Leprakrankheit befallen. Schließlich verwandelte sich das Leben in einen Menschen, dessen Glieder so geschwollen waren, dass er sich kaum rühren konnte. So besuchte es jenen Mann, den es vor sieben Jahren zuerst geheilt hatte. “Könnte ich bei dir übernachten?” fragte ihn das Leben. “Gern, komm nur weiter”, lud der Mann das Leben ein. “Setz dich, du Armer, ich will dir etwas zu essen machen. Ich weiss recht gut, wie dir zumute ist. Einst hatte ich ebensolche geschwollenen Glieder. Gerade ist es sieben Jahre her, als das Leben hier vorüber kam und mich gesund machte. Damals sagte es, dass es nach sieben Jahren wiederkommen wolle. Warte hier, bis es kommt. Vielleicht wird es auch dir helfen.” “Ich bin das Leben”, sagte das Leben nun. “Du bist der einzige von allen, der weder mich noch seine Krankheit vergessen hat. Deshalb sollst du auch immer gesund bleiben.” Als es sich dann von dem guten Menschen verabschiedet hatte, sagte es noch: “Ständig wandelt sich das Leben. Oft wird aus Glück Unglück. Not verwandelt sich in Reichtum, und Liebe kann in Hass umschlagen. Kein Mensch sollte das jemals vergessen.”

Diese Geschichte wurde mir von dzg-Mitglied Manni Caspers zugemailt!

Da sollten sich die PEGIDA- und AFD-Anhänger mal 31 Jahre zurückerinnern!



"Wer sich über das freut, was er hat, hat keine Zeit mehr, über das zu klagen, was er nicht hat."

Zitat von Ernst Ferst



„Nicht wer alt ist weiß viel, sondern wer viel herumgekommen ist!“

Ein altes türkisches Sprichwort!



„Einmal selbst sehen ist mehr wert, als hundert Neuigkeiten hören!“

Sprichwort aus Japan!



„Wer nicht reist, wird nicht den Wert der Menschen schätzen lernen!“

Sprichwort aus Mauretanien!



Wir könnten von fremden Völkern, die von uns als „unzivilisiert“ bezeichnet werden, viel lernen, unser Wohlstand hält uns davon ab. Verzichten will kaum einer mehr auf völlig überteuerten und total unnötigen Luxus. Gerade dieser Wohlstand der sogenannten zivilisierten Welt ist verantwortlich für die Umweltverschmutzung, die Erderwärmung, die „Völkerwanderungen“ und auch die Entstehung und Ausbreitung von Pandemien! Wir sind erst am Anfang der Katastrophe, die wir wohl kaum mehr vermeiden können, obwohl wir es schon Jahrzente wissen. Ich nenne diese sich unaufhaltsam ausbreitende „Seuche“ „Wohlstandsverblödung!“



Was haben Donald Trump und Rudi Kleinhenz gemeinsam?

Sie sind beide geboostert! Mein Einstellung zu Donald Trump hat sich grundlegend geändert. Seine Anhänger hatten ja die Rettung der Welt durch IHN vorausgesagt! Ich fragte mich ständig, wie er das wohl schaffen wird? An diese Möglichkeit hätte ich nie und nimmer gedacht! Bis zu deinem nächsten Fauxpas jedenfalls, bist du auch mein Idol! Jeder macht Fehler, auch ich. Nur wer nichts aus seinen Fehlern lernt, dem ist nicht zu helfen!



In diesem Sinne, bleibt gesund und zuversichtlich, 2022 werde ich mein Heimatland sicher wieder nach 2-jähriger Durststrecke per Flugzeug verlassen!


Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
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Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Mi 2. Feb 2022, 10:49
von netzmeister
Liebe Reisefreunde

Das neue Jahr hat besser begonnen, ich habe mir keinen Sektkorken ins Auge geschossen! So hatte der erste Newsletter für 2022 begonnen. Einer tollen Wanderung am 02.01. folgte ein 6-tägiger Trip in den Ruhrpott. 6 Tage am Stück nicht zu Hause, das ist der Rekord der letzten 14 Monate. (Anhang 1: Meine Reisestatistik 2021). Nach dieser knappen Woche unterwegs, folgten 2 Wochen, bei denen ich zu Hause im Doppelbett mit dem Kopf nach unten schlief. Näheres dazu im Kapitel: Appell an einen echten Freund!

Während das Wintertreffen in Worms nun doch nicht stattfand (allerdings bin ich da nicht ganz auf dem Laufenden), ging der Vortrag der Freunde des Abenteuermuseums in Saarbrücken mit 65 statt 130 Zuschauern über die Bühne, d. h. die Reihe wird im Februar mit halber Zuschauerzahl fortgesetzt. Auch der EAF-Stammtisch wird im Februar stattfinden.

Hier die mir gemeldeten Veranstaltungen!



Event 1:

Samstag, 05.02.2022 um 18.00 Uhr im Kurhaus „ZUM ALDE GOTT“ in 77887 Sasbachwalden, Talstraße 51

Reisereportage von Kari Kloth (dzg) und Walther Altmann

Faszination Afrika

Karten-Vorverkauf: 07841-1035

Eintritt 13 €

https://www.kari-kloth.de/angebote/bild ... index.html



Event 2:

Mittwoch, 09.02.2022 um 18.30 Uhr EAF-Stammtisch im Schneider Bräuhaus Berg am Laim, Baumkirchner Straße 5, 81673 München

Der Vorsitzende des EAF Uwe Griesbach ist dzg-Mitglied!

19.30 Uhr Vortrag von Mouna Sabbagh

Eine Reisen nach Aleppo – Bildervortrag einer bewegenden Reise in das Syrien nach dem Krieg

In Aleppo geboren und schon lange in Deutschland lebend, gründet Mouna Sabbagh 2013 den Verein „Hilfe für Aleppo e.V.“, um den Opfern des Krieges in ihrer Heimatstadt zu helfen. Im Juli 2021 besucht sie erstmals seit Ausbruch des Krieges wieder Syrien, um ihre Verwandten zu sehen und um die dort laufenden Projekte zu besuchen.
Mouna Sabbagh wird von ihren beeindruckenden Erlebnissen und Erfahrungen auf der Reise berichten und uns einige der Projekte ihres Vereins vorstellen.

https://www.eaf-ev.de/arabische-kultur- ... rmine.html

Eintritt frei!



Event 3:

Freitag, 11.02.2022 um 18.00 Uhr im VHS Centrum Saal 4, Schloßplatz 2 in 66119 Saarbrücken

Reisereportage von Heinz Zimmer (dzg)

Mit dem Fahrrad im Himalaya

Achtung: Geänderter Veranstaltungsort!

https://abenteuermuseum.jimdofree.com/aktuelle-vorträge/vortrag-saarbrücken/

Der Eintritt ist frei!

Heinz bittet jedoch um Spenden für ein Waisenhausprojekt in Leh!



Youtube-Kanal Sphärenklänge & Natur pur

https://www.youtube.com/channel/UCyXBJh ... 2RE5bZaazQ

Peter Neuber, mit dem ich 2007 das nördlichste Globetrottertreffen der Welt in der Petunia-Bucht auf Spitzbergen organisiert und durchgeführt hatte, hat diese Filme bestehend aus wunderbaren Naturbildern (teilweise aus Spitzbergen) mit sanfter und sphärischer Musik untermalt.

Es lohnt sich mal rein zu „schaulauschen“!



Menschen zu denen ich aufblicke, Teil 2:

Ich hatte es ja geschrieben, es gibt nicht viele Menschen zu denen ich aufblicke, und nur einer davon ist jünger als ich, Joshua Steinberg und nur einer davon ist nicht aus der Reiseszene. Von diesem werde ich heute berichten und will es gleich vorweg nehmen, es handelt sich nicht um Donald Trump!

Ich muss weit zurückgehen in meinem Leben, ich war damals im selben Alter wie Josh, hatte aber lange nicht seine Lebenserfahrung. Es ist ein Sprung zurück ins Jahr 1993, ich war 31 Jahre alt und seit 3 Jahren mit Gabi zusammen. In der Labor L&S AG hatte ich die oberste Stufe entsprechend meiner Ausbildung erreicht, deshalb schickten mich die Chefs auf einen Sicherheitsbeauftragten-Lehrgang ins Kongresszentrum in Laubach. Eine Woche dauerte diese Ausbildung, direkt im Anschluss hatte ich mit Gabi eine 4-Tage-Tour zu Freunden nach London gebucht.

Schicke modische Klamotten besitze ich bis heute nicht, so bin ich damals mit meiner besten Levis-Jeansjacke und in Nike-Turnschuhen nach Laubach gefahren. Völlig „underdresst“ betrat ich das Gebäude! Die Damen in tollsten Kleidern, die Herren im Anzug samt Schlips, ich kam mir komisch vor. Nur ein Typ mit Motorrad-Lederjacke passte ebenfalls nicht in diese Kleiderordnung.

Der Kursleiter bat nun alle, sich vorzustellen, Wohnort, Arbeitsplatz, Hobbies, usw.

Der Lederjacken-Typ sagte nicht viel über sich, beschimpfte irgendwelche Kursleiter und sprach dann die ganze Woche kein Wort mehr. Als ich an der Reihe war erzählte ich stolz: „Ich ein erfahrener Reisender (das glaubte ich damals tatsächlich, mit immerhin schon 41 bereisten Ländern), plane alle Länder der Erde zu bereisen und direkt im Anschluss an diesen Lehrgang fliege ich nach London.“ Der Lederjacken-Typ kam in der ersten Pause auf mich zu und sagte: „Du bist der einzige normale Mensch hier in diesem Laden!“ Warum auch immer, ich dachte genauso von ihm. Wir verbrachten nun sämtliche freie Zeit, die ganze Woche über zusammen. Es scheint eine Art von Schicksal zu sein, immer diese besonderen Charaktere kennenzulernen, ja irgendwie anzuziehen. Ich nenne sie liebenswerte Chaoten, Menschen eben, die nicht in diese unsere 0-8-15-Welt passen.

In London wurden wir von Martin Cooper, unserem Bekannten schon am Heathrow abgeholt und erst mal zu Hause bei seiner Familie einquartiert. Resi seine Mutter war eine geborene Trapp und wie ich in Kleinbrach geboren. Sie hatte ihren englischen Mann Ron nach dem Krieg kennengelernt und ist mit ihm nach London gezogen.

Ich muss diese Familie Trapp kurz erwähnen, da sie für ein 350-Seelen-Nest wie Kleinbrach was Besonderes ist. Geboren sind sie im Kleinbracher Wehr-Haus am Luitpold-Sprudel! Wer schon bei mir zu Besuch war, kennt das Anwesen, denn ich laufe mit allen unseren Gästen diese „Kleinbracher Historische Route“, (das „Echo“, das im 8. Jahrhundert erbaute Dionysius-Kloster und das Wehr-Haus mit Bohrturm)! Der Jüngste der Trapp-Geschwister blieb im Wehr-Haus bis zu seinem Tod. Einer zog ins Nachbardorf Hausen, einer nach Frankfurt/Main, einer nach Berlin, Resi nach London und einer nach Los Angeles. Und einmal im Jahr trafen sie sich bei meiner Schwester in der Fränkischen Schmankerlstube zur großen Trapp-Familien-Feier! Deshalb kannte ich sie persönlich, obwohl alle Kleinbrach schon vor meiner Geburt verlassen hatten. Es waren wilde Feten, in den „gefressen“, „gesoffen“, „gequalmt“ und gesungen wurde, „Gallischen Feten“ gleichend.

Zurück nach London. Man hatte uns zwei Matratzen ins Wohnzimmer gelegt, die kleine Wohnung hatte nur zwei separate Schlafzimmer.

Es wurden die drei schlimmsten Nächte meines Lebens und das meine ich wirklich ernst.

Ron stand jeden Morgen, obwohl schon Rentner um 4 Uhr auf, hatte seine allmorgendlichen Gewohnheiten nicht abgelegt. Er lass die Times, trank dazu 1 Kanne Kaffee und rauchte eineinhalb Schachteln Zigaretten, jeden Morgen, auch die drei Tage, die wir in diesem Raum schliefen. Um 4.10 Uhr war für mich die Nacht vorbei, ich hustete nun bis weit übers Frühstück um 7 Uhr hinaus, bis wir endlich diese Folterkammer Richtung Frischluft verlassen konnten. Resi und Ron, auch zwei weitere der Trappgeschwister starben übrigens im Alter von 70 an Lungenkrebs!

Martin, der wie wir nie rauchte, führte uns durch seine Stadt. Natürlich besuchten wir auch Madam Tussauds und staunten nicht schlecht, als wir gleich im ersten Raum einen Schulkollegen von Gabi aus Poppenroth trafen. Es sollte nicht die einzige besondere Begegnung an diesem Tag sein. In jeden Raum war fiel los, überall stand Wachpersonal, ich dachte, das wäre eben normal.

Plötzlich öffnete sich eine große Doppeltür, die Blicke aller Besucher richteten sich dorthin, ein Raunen ging durch die Menge. Irgendeine außergewöhnliche, fast überirdische Aura strömte in den Raum, füllte ihn komplett aus. Auch ich blieb gebannt stehen und schaute zu dieser Tür. Weitere Sicherheitskräfte betraten den Raum, stellten sich Spalier, das Raunen wurde lauter. Was passiert hier gerade, ich rieb mir die Augen, als ich diesen gottgleichen Menschen in seiner roten Mönchskutte erkannte. Es war tatsächlich

seine Heiligkeit, Tenzin Gyatso, der 14. Dalai Lama.

Ich hatte ihn doch gerade erst fotografiert, seine Wachsfigur mitten im Raum stehend. Aber dieser Dalai Lama bewegte sich, war lebendig und zur Einweihung seiner Statue extra angereist. Das wussten viele Londoner, wir und auch Martin nicht. Alle Menschen in unmittelbarer Nähe zupften an seinem Gewand, versuchten ihn zu berühren. Gabi war wieder mal nicht in meiner Nähe, so gibt es auch kein Foto von folgender Situation. Ich war zur Salzsäule erstarrt, blickte einfach verzaubert ständig auf diese gottgleiche Erscheinung, die ich seit langem schon mehr verehrte, als irgendeine andere irdische Person. Plötzlich stand er vor mir, nur einen Meter entfernt. Ich war immer noch wie gelähmt, als sich plötzlich mein rechter Arm hob und sich meine rechte Hand ihm zum Gruß entgegenstreckte. Der Dalai Lama ergriff sie, drückte sie ganz fest, sagte mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht ein paar Worte und legte mir seine linke Hand auf meine rechte Schulter!

Das war mein ganz persönlicher Ritterschlag.

Gabi beobachtete die Situation aus einige Metern Entfernung, nicht in der Lage diesen wohl größten Moment in meinem Leben, in einem Dia festzuhalten! Sie sagt bis heute: „Rudi hat sich seitdem nicht mehr die rechte Hand gewaschen!“ John Major, der damalige britische Premier war auch anwesend, wie sich später auf den Dias zeigte. (Anhang 2: Dalai Lama)

Umso mehr freue ich mich auf das geplante Globetrottertreffen in Ladakh, dass wir letztes Jahr aufgrund der Corona-Lage verschieben mussten. Auch wenn der Dalai Lama nicht anwesend sein wird, so vielleicht doch einer der anderen Größen des Buddhismus. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, Heinz Zimmer und ich bleiben dran! Ende März hoffen wir diesbezüglich klarer sehen.



Appell an einen echten Freund

Es gibt Menschen, zu denen fühlt man sich besonders hingezogen, wie z. B. zu dem Motorradfahrer auf dem Sicherheitsbeauftragten-Lehrgang 1993. Ich ziehe seit meiner Lehre als Biologielaborant solche liebenswerten Chaoten wie ein Magnet an. Die Mofa-Clique, die Berufsschule, die Bundeswehr, der Motorradclub, die Clique „Amboss-Bar“, auch im Globetrotter-Verein sind sie anwesend. Fast alle sind mittlerweile Gott sei Dank geboostert!

Jetzt will ich erzählen, warum ich die ersten beiden Wochen im Doppelbett mit dem Kopf nach unten geschlafen habe. Wir kamen am Sonntag von der Ruhrpott-Tour zurück, hatten am Montag noch frei und sind am Dienstag beide zur Arbeit gegangen. Ich bin täglich um 12 Uhr zu Hause, Gabi kommt gewöhnlich erst nach 17 Uhr. An diesem Dienstag steht sie mit hochrotem Kopf um 13 Uhr in der Wohnungstür und sagt: „Ich fühle mich nicht gut, habe wahrscheinlich eine Grippe und bin deswegen nach Hause gegangen! Die anderen machen auch wegen jeder Kleinigkeit krank.“ Ich denke: „Recht hat sie!“ Sie hustet und niest, ich halte Abstand, will mich nicht anstecken!

Ich stehe am Mittwoch, wie jeden Arbeitstag gegen 5 Uhr auf, sortiere meine Post und erledige alles, was man um diese Uhrzeit erledigen kann. Um 7 Uhr steht Gabi mit glühendem Kopf im Wohnzimmer, worauf ich sie frage: „Warum bleibst du nicht im Bett, bleibt doch heute nochmal zu Hause?“ Ihre Antwort zwischen einem Nies- und einem Hustenanfall: „Ich fahre heute ausnahmsweise mal mit dem Auto zur Arbeit!“ Wir sind über 31 Jahre zusammen und in dieser Zeit ist sie keine 10 Mal mit dem Auto die 7 km zur Arbeitsstelle gefahren! Meistens geht sie zu Fuß, alternativ nimmt sie das Rad! Da hätte ich schon stutzen müssen! Gegen 11 Uhr komme ich in die Apotheke, wie täglich und Gabis Chefin fragt mich entgeistert: „Was machen sie denn hier! Gabi ist zu Hause, hat Corona, wie fühlen sie sich denn?“ Ich fahre gleich zum Test-Center, erzähle das meine Frau positiv ist, bekomme deswegen unangemeldet einen Termin und mein Ergebnis ist zum Glück: NEGATIV!!!

Ich soll mich immer wieder testen lassen, denn ich würde es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit auch schon haben, gibt man mir mit auf den Heimweg. Wir blieben zu Hause auf Abstand, wie gesagt zwar gemeinsam im Bett geschlafen, aber diagonal mit über zwei Meter Abstand! Auch die 31 Jahre Zusammenleben spielen da natürlich eine große Rolle. Gabis Fieber war nach zwei Tagen vorbei, die anderen Erkältungserscheinungen blieben noch ein paar Tage, der Schnelltest eine Woche später zeigte noch positiv, 5 Tage später endete die Quarantäne. Ich bin bis zum heutigen Tag negativ, nach etlichen Schnelltests. Gabi ist seit Ende November geboostert, trotzdem hatte es sie, den Umständen entsprechend ganz schön erwischt. Sie hat eine gesunde Lunge, raucht nicht, geht jeden Tag bis zu 20 km zu Fuß und trotzdem lag sie zwei Tage flach. Ohne Impfung wäre sie eventuell im Krankenhaus gelandet.

Die Pandemie spaltet die Nation in 75% Geimpfte und 25% Ungeimpfte. Auch hier gilt für mich die Regel: „Jeder ist seines Glückes eigener Schmied!“ Es gibt 4 noch nicht Geimpfte in meinem engsten Freundeskreis, der Rest dieser 25% sind mir egal.

Um einen meiner nicht geimpften Freunde mache ich mir berechtigt Sorgen! Wir kennen uns seit der adventure southside 2017, als er zu mir ans dzg-Pavillon gekommen war. Das war „Männerliebe auf den ersten Blick, platonisch“! Ein Bier hatte ich spendiert, als ich ihm die Vorteile der dzg-Mitgliedschaft erzählte! 30 Minuten später sagte er: „Wenn ich noch ein Bier bekomme, unterschreibe ich hier sofort das Anmeldeformular!“ Das waren mir die 80 Cent wert. Allein letztes Jahr hatten wir zwei wunderbare gemeinsame Wochenenden, einmal am Globetrotter-Rodeo in Limburg im dzg-Pavillon und davor im Lockdown 3 das Lagerfeuer im „Halbossiland“ mit zwei weiteren „dzg-Chaoten“, unsere Postkarte ist, wie passend, im Jubiläums-Trotter 200 auf Seite 13 abgebildet!

Entsetzt bin ich über deine körperliche Verfassung! Du hattest seit unserem letzten Kontakt locker einen Viertel Doppelzentner zugelegt. Ein gemeinsamer Spaziergang war nach nicht mal einem km für dich zu Ende, nach Luft japsend bist du an der ersten kleinen Steigung gescheitert. Du rauchst wie ein Fabrikschlot und bist an COPD erkrankt!

Deswegen meine große und ernstgemeinte Bitte nur GANZ SPEZIELL AN DICH: „Lass dich impfen, du „Vollpfosten“, ich will nicht, dass du der nächste bist, zu dessen Beerdigung ich fahren muss!“

Wenn Gabi, dreifach geimpft, nie geraucht, mit einer gesunden Lunge solche Probleme hatte, sehe ich für dich schwarz mein Freund! Umso mehr freue ich mich auf unser nächstes Treffen, wann und wo auch immer!



Corona ist im Paradies angekommen:

Ich hatte irgendwann mal geschrieben, dass ich nicht der Schuldige sein will, der die Seuche in die entlegenen Winkel dieser Erde verschleppt, z. B. auf das paradiesische Eiland Tikurere, ein Teil von Butaritari, einem der 33 Atolle Kiribatis. (Anhang 3: Tikurere/Kiribati).

Gerade habe ich folgenden Link gefunden!

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/p ... hp&pc=U531



"Es gibt nur ein Mittel, sich wohl zu fühlen: Man muss lernen, mit dem Gegebenen zufrieden zu sein und nicht immer das verlangen, was gerade fehlt." (Theodor Fontane)

Dieses wieder mal sehr zutreffende Zitat schickte mir Renate aus Gaggenau
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub

Re: Rudis Globetrotter-Newsletter

Verfasst: Di 1. Mär 2022, 11:46
von netzmeister
Liebe Reisefreunde



Wieder sind große Reisepläne einiger Freunde wie Seifenblasen geplatzt!

Das Ende der Welt scheint so nah, wie nie zuvor! Wladimir Putin, der zweitmächtigste Mann der Erde dreht durch, startet einen Eroberungskrieg und droht der gesamten Menschheit mit Nuklearwaffen!



Am 22.02. rief mich mein Elftbester-Freund aus Essen an. Unser Gespräch kam auch auf den Russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze. Gerd meinte: „Da passiert gar nichts.“



Am 24.02. hat mich diese Email einer früheren Laborkollegin erreicht:

Hallo Rudi

Wie siehst du als Weltenbummler diese grausige Situation mit dem Putin?

Ich trau dem alles zu, nachdem er gesagt hat, wer sich einmischt, der wird ein noch nie dagewesenes Gemetzel erleben. Ist das nicht furchtbar? Du warst sicher schon in Russland und auch in der Ukraine!

Ein trauriger Abend! Ich lenke mich grad ein bisschen mit Australien ab im NDR

Schöne Grüße an Gabi und dich von Renate



Meine Antwort war beide Male: „Russland (das russische Volk) ist immer noch mein Lieblingsland, aber dem Putin traue ich nicht weiter, wie ich ihn sehe, d. h. ich traue ihm gar nicht. Er ist hochintelligent gefährlich und lenkt seit über 30 Jahren die Geschicke Russlands, in „seiner eigenen demokratischen Art und Weiße“, früher schon als KGB-Offizier. Trump dagegen ist dumm gefährlich!“



Wir sind selbst schuld an der jetzt entstandenen Situation, höre ich des Öfteren.

Die NATO-Osterweiterung, der NATO-Belagerungsring um Russland, kein Wunder das sich Russland bedroht fühlt! Wer denkt dabei an das Schicksal der kleinen ehemaligen von den Sowjets besetzten Republiken. Die drei Baltischen Staaten z. B. hatten 50 Jahre kommunistischen Terror erlebt! Was das bedeutet können wir uns, die im Westen aufgewachsenen und dort glücklicherweise auch weiter noch im Wohlstand lebenden Menschen nicht vorstellen. Sie haben den Schutz des Westens gesucht, aus dem einfachen Grund, nicht wieder von Russland unterjocht zu werden, eben dem Schicksal zu entgehen, dass jetzt die Ukraine trifft. Wer hat das Recht über das Schicksal anderer zu entscheiden, als sie selbst! Auch hier gilt: „Jeder ist seines Glückes eigener Schmied!“



Putin hatte Amerika schon im Griff. Trump hatte die NATO als überflüssig bezeichnet, mit Europa einen Wirtschaftskrieg begonnen. Was wäre, wenn Trump jetzt in seiner zweiten Amtszeit wäre? Damals hatte ich prognostiziert: „In seiner ersten Amtszeit zerstört er Amerika (das hat er fast geschafft), in seiner zweiten Amtszeit die ganze Welt!“ Trump lobt Putin und beschimpft den Westen: Das ist ein Mann, der sehr klug ist. Ich kenne ihn sehr gut. Sehr, sehr gut.



Was passiert wenn Putin weitermarschiert, auch das Baltikum angreift, einfach aus dem Grund, die russische Enklave Kaliningrad (ehemals deutsch Ost-Preußen) an sein Mutterland anzubinden? Sie ist komplett von NATO- und EU-Grenzen umgeben! Parallelen zum 2. Weltkrieg sind erkennbar!



Spätestens dann werden wir uns in die Zeit zurückversetzt wünschen, als uns die „Merkel-Diktatur“ gleich mehrfach wochenlang zu Hause, gegen unseren Willen „eingesperrt“ hat!

Ich hoffe aufs innigste, dass ich damit falsch liege!



Umso mehr freue ich mich auf unsere erste Flugreise nach 2 ½ Jahren Auslandsendzug, diesen Sonntag geht’s für 3 Wochen auf die Azoren. Auch hier gibt es Parallelen in meiner Geschichte. Am 17.01.1991 bin ich mit Gabi auf unserer ersten gemeinsamen Flugreise nach Madeira geflogen. Als wir im PKW Richtung Flughafen fuhren, brach gerade der erste 1. Golfkrieg aus. Ich sagte zu Gabi: „Wenn die Bundeswehr mit in den Krieg zieht, bleiben wir auf Madeira, da finden sie uns nicht!“ Ich dachte damals Reservist zu sein, war ja gerade erst 7 Jahre vorher, von der Bundeswehr entlassen worden.



Nun zu den Events in der Reiseszene. Die Pandemie lässt ja wieder Veranstaltungen zu. Der Vortrag des Euro-Arabischen-Freundschaftskreis e. V. hebt sich situationsbedingt aus dem Programm heraus.



Event 1:

Mittwoch, 09.03.2022 um 18.30 Uhr EAF-Stammtisch im Schneider Bräuhaus Berg am Laim, Baumkirchner Straße 5, 81673 München

Der Vorsitzende des EAF Uwe Griesbach ist dzg-Mitglied!

19.30 Uhr Vortrag von Najd Boshi

Aus der Hölle des Krieges in Syrien zur Schiffskapitänin auf dem Tegernsee

Nach einem kurzen Vortrag über die wichtigsten Stationen ihrer Flucht aus Syrien wird Najd Boshi über ihre Ankunft in Deutschland und die Herausforderungen des Eingewöhnens in der neuen Umgebung berichten, die sie und ihre Kinder zu meistern hatten und haben.

https://www.eaf-ev.de/arabische-kultur- ... rmine.html

Eintritt frei!



Event 2:

Freitag, 11.03.2022 um 19.30 Uhr im Kurhaus „ZUM ALDE GOTT“ in 77887 Sasbachwalden, Talstraße 51

Reisereportage von Kari Kloth (dzg) und Walther Altmann

Von Sasbachwalden nach Tibet per Truck unterwegs

Durch die Wüsten Ägyptens, Sudans und Äthiopiens. Über die somalische Piratensee in den Jemen, Oman und Iran. Auf felsigen Pisten durch Pakistan, Indien, Nepal zum heiligen Berg Mt. Kailash in Tibet!

Karten-Vorverkauf: 07841-6407980 oder 0174-9528294

Eintritt 13 €, Kinder ab 6 Jahren 8 €, unter 6 Jahren frei.

https://www.kari-kloth.de/angebote/bild ... index.html



Event 3:

13. – 27.03.2022 14. Weltenbummler-Treffen in 08451 Crimmitschau im China-Restaurant „Happy Garden“ Markt 8

Der Veranstalter Harald Lasch ist dzg-Mitglied. Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um folgende Vortragsreihe.

13.03. um 13.30 Uhr Vortrag von Annett Friedrich (Eintritt 7 €)

Dem Schicksal auf der Spur in Indien - Phänomen Palmblattbibliotheken.

7000 Jahre alte Schicksalstexte auf Palmblättern mit dem Schicksal aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

14.03. um 19 Uhr Reisereportage von Peter Lauer (Eintritt 7 €)

Jakobsweg – von den Pyrenäen bis zum Ende der Welt

15.03. um 19 Uhr Reisereportage von Robert Neu (Eintritt 8 €)

Kanada und Alaska – 3000 km Wildnis und Freiheit am Yukon

16.03. um 19 Uhr Reisereportage von Mario Eberlein (Eintritt 7 €)

Im Corona-Sommer 100 Tage mit dem Fahrrad vom Erzgebirge auf den Balkan

21.03. um 19 Uhr Reisereportage von Andre Cariowitz (Eintritt 7 €)

Bhutan – im Land des Donnerdrachens (Bhutan, Sikkim, Nepal)

22.03. um 19 Uhr Reisereportage von Thomas Meixner (Eintritt 8 €)

Afrika Projekt – 27.000 km von Deutschland zum Kap der guten Hoffnung

23.03. um 19 Uhr Reisereportage von Tine Lickert und Jörg Lehmann (Eintritt 7 €)

„Kokshaal-Too“ – Expedition am Westrand des Tian Shan in Kirgistan

27.03. um 13.30 Uhr macht mein Freund und dzg-Mitglied Wolfgang Post den Abschluss dieser Reise in Bildern um die Welt mit seiner Reisereportage

3.000 km zu Fuß auf dem EB-Wanderweg von Herborn nach Budapest

Voranmeldungen unter Tel.: 03762-489893



Event 4:

Freitag, 25.03.2022 um 18.00 Uhr im VHS Centrum Saal 4, Schloßplatz 2 in 66119 Saarbrücken

Reise-Reportage von Armin Fell

Indonesien – the Ring of Fire

Achtung: Geänderter Veranstaltungsort!

https://abenteuermuseum.jimdofree.com/aktuelle-vorträge/vortrag-saarbrücken/

Der Eintritt ist frei!



Vorankündigung!

05.-08.05.2022 Sauerland-Treffen der Globetrotter in 58566 Kierspe-Röhnsal auf dem Zeltplatz „Auf der Gathe“

Anmeldungen bei Reinhold Korte bis zum 12.04.2022 erforderlich über Tel.: 0160-7717312



Mein indirekter Kontakt zu Putin und warum man mich früher in der dzg „Russen-Rudi“ nannte!

1999 traf ich auf einer Prolog-Veranstaltung in Bad Kissingen auf A. S., der mir von einer geplanten Überlandreise 2000 mit anderen Offroad-Freunden in LKWs von Deutschland über Russland in die Mongolei erzählte. Er konnte mich gleich überzeugen, als fünfter Teilnehmer mitzufahren, denn ich hatte eh schon ähnliche Pläne gehabt. Über diese Reise hatte ich ja schon öfter im Newsletter berichtet. Vait Scholz vom mongolischen Reisebüro „Steppenfuchs“ www.mongolei.com sagt auch heute noch, 22 Jahre später: „Das war die chaotischste Truppe, die je über Land in Ulan Bator angekommen ist.“

Die Truppe bestand aus 6 Deutschen (drei Offroader, zwei Globetrotter und einem Selbstdarsteller), sowie zwei Russen als Dolmetscher. Am Baikalsee stießen noch zwei Globetrotter dazu. Als Fahrzeuge dienten ein blauer und ein roter Magirus 170 D 11, sowie ein weißer Toyota Landcruiser HJ 60. Das waren, wie passend, die Farben der russischen Flagge!

Conrad Coester aus Neuhof bei Fulda hatte einen Kontakt nach Russland, genau gesagt nach Barnaul. Und dort gleich zum ranghöchsten General, sozusagen dem „Markus Söder“ der russischen Republik Altai: Alexander (Sascha) Suckow.

Saschas Schwägerin arbeitete in Conrads Apotheke in Neuhof, sie war Russlanddeutsche genau wie Saschas Frau Maria. Der General hatte uns damals die Einladungen ausgestellt, die wir für das Einreise-Visum für Russland brauchten!

Als sich der Konvoi am 15.07.2000 Richtung Mongolei in Bewegung setzte, war schon fest eingeplant, dass Conrad in Begleitung von Robert, einem unserer Dolmetscher, sich von der Gruppe für ein paar Tage trennte, um dem General in Barnaul einen Besuch abzustatten. Ich bat Conrad mitfahren zu dürfen, weil ich als Einziger der Anreisegruppe, auch wieder über Land zurück nach Deutschland fahren wollte. Und da war ein hochrangiger Kontakt in Russland bestimmt kein Nachteil.

Das aus dieser Situation eine langjährige Freundschaft zwischen Sascha Suckow und mir entstand, hätte ich damals nicht mal erahnt. Sascha war einer der Generäle, die mit Putin am runden Tisch saßen, bis zu seiner Pension.

Am 29.07.2000 traf ich dann mit Conrad und Robert im Landcruiser in Barnaul ein. (Bild 1) Der General wirkt sichtlich nervös, weil der deutsche Apotheker zu Besuch kam. Maria, seine Frau spricht perfektes Deutsch und mit Robert als Dolmetscher gab es keine Verständigungsprobleme. Sascha legte sich ins Zeug, wir wurden wie Könige hofiert. Der Tisch war fürstlich gedeckt, Wodka floss in Strömen, die Banja war geheizt. Pure russische Gastfreundschaft, für mich ein unglaubliches neues Reise-Erlebnis! Im Wodka-Voll-Suff dann die Katastrophe in der Banja, Conrad kippt einen ganzen Eimer Wasser auf die heißen Steine, das Ergebnis Verbrennungen dritten Grades beider Oberschenkel und seiner Männlichkeit! Conrad war einer der härtesten Hunde, denen ich in meinem Leben begegnet bin. Jeder andere wäre nun mit dem nächsten Flieger in die Heimat geflogen. Conrad kam aus der Klinik in Barnaul, setzte sich ans Steuer des Landcruisers und fuhr Robert und mich die über 300 km zurück zum Rest der Reisegruppe, die diese Zeit in Tomsk verbrachte. Die riesigen Wunden heilten während der Weiterreise. Er wurde ein echter Freund, trat in die dzg ein und wir schmiedeten weitere Reisepläne, wollten gemeinsam nach Magadan fahren. Conrad ist später leider bei einem Verkehrsunfall in Fulda ums Leben gekommen.

Am 23.09.2000 erreichte ich auf dem Heimweg, allein im Landcruiser Barnaul, doch Maria und Sascha waren zu dieser Zeit in ihrem Wochenendhaus im 150 km entfernten Sarinsk. (Bild 2) Dort am 24.09.2000 angekommen, wurde ich empfangen wie ein alter Freund. Alle deutschstämmigen Bekannten wurden eingeladen, sodass nur Sascha in der Runde kein Deutsch sprach. Er lud mich zu einem Jagdausflug in Altai-Gebirge am nächsten Tag ein, dazu kam es nicht, weil zu viel Alkohol im Spiel war. „сто грамм“ aus 100-ml-Gläsern trinkt der Russe Wodka, das sind jeweils 5 Schnäpse. Was ich damals nicht wusste, man muss gar nicht leertrinken. Ich tat es aber und irgendwann ging dem Rudi das Licht aus, man könnte sagen für 36 Stunden ein „Komplett-Black-Out“. Sascha stand am nächsten Tag gegen 10 Uhr am Bett: „Auf Rudi, wir wollen ins Altai fahren!“ Ich bettelte um eine weitere Stunde. Nach weiteren zwei Versuchen gab Sascha auf. Der Jagdausflug viel flach, Rudi war „out of order“! Das war der schlimmste Suff in meinen nun bald 60 Lenzen. Als ich am 27.09.2000 weiterfuhr, sprach Sascha mir eine Einladung zur russischen Weihnacht aus, Voraussetzung war: „Bring deine Frau mit!“ Die Russen feiern Weihnachten an „Drei König“, also gab es keinen Konflikt zur Familienfeier zu Hause.

Am 06.01.2001 ging unser Flug von München über Moskau nach Novosibirsk, Maria hatte vorher angerufen: „Wollt ihr wirklich kommen? Bei uns hat es -42°C!“ Als Globetrotter will man auch mal sibirische Kälte spüren, wir flogen. (Bild 3) All unsere mitgebrachte Ausrüstung, Kleidung, Schuhe, egal was, nichts war dieser Kälte gewachsen. Sascha hatte seine Staatskarosse samt Chauffeur geschickt, Pelzmantel, -stiefel und –kappe, ein Fresspaket und eine Flasche Wodka war im Wolga, um uns die Fahrt ins 290 km entfernter Barnaul zu versüßen. Kaum in Sarinsk angekommen, saßen Sascha und ich schon mit 6 Bier und Salzfisch in der Banja, danach waren die Damen dran. Er musste die folgende Woche arbeiten, aber für uns war alles voraus geplant mit Überraschungen aller Art, Maria begleitete uns. So verbrachten wir auch zwei Nächte in einer Kurklinik in Belokurichka, morgens mit dem Chef der Klinik frühstückend. Dieser hatte rein optisch große Ähnlichkeit mit Wladimir Putin! Für einen Tag wurde die öffentliche Banja von Sarinsk geschlossen, nur Familie Suchow, Gabi und ich hielten uns 6 Stunden darin auf, Essen und Trinken, natürlich auch Wodka im Überfluss, alles war dabei. Eine Pferdeschlittenfahrt, sowie Ausflüge ins verschneite Altai-Gebirge gehörten auch zum Programm, alles auf Kosten des Generals! Sogar der High Society Barnauls wurden wir als Freunde aus Deutschland präsentiert! (Bild4) Als wir am 13.01.2001 nach Hause flogen, hatten wir einen Sack voll sibirischer Schnitzereien im Gepäck, sogar zwei Ölgemälde. Die Hälfte dieser Geschenke war für Conrad Coester bestimmt.

Am 03.04.2005 starteten wir, während unserer Weltreise von Bad Kissingen nach Osten mit Fernziel Magadan, die östlichste auf dem Landweg erreichbare Stadt in Sibirien. Barnaul lag auf dieser Reise zweimal auf dem Weg.

Am 08.06.2005 erreichten wir Barnaul mit unserem Landcruiser HJ 61 (jetzt auch als dzg-Mobil bekannt). (Bild 5) Zitat Gabi damals: „Besauf dich nicht wieder bis zur Bewusstlosigkeit!“ Das Ergebnis dieser Wiedersehensfeier, einer deutsch-russischen Freundschaft, stand am nächsten Tag in Form einer 80 cm hohen Blumenvase aus Glas, dreiviertel voll mit Gabis Mageninhalt, neben ihrem Bett! Sascha kontaktierte den General am Grenzübergang zur Mongolei in Taschanta, so wurden wir dort vom Sekretär des dortigen Generals zum Übernachten eingeladen, es gab Essen im Überfluss und was wohl, natürlich Wodka. Wir bekamen eine Flasche Kartoffelschnaps und Orangen als Wegzehrung mit auf den Weg durch die Mongolei!

Am 10.08.2005 auf dem Rückweg von der erfolgreichen Fahrt nach Magadan, machten wir wieder zwei Tag Pause in Barnaul. Maria erzählte, das sie nächstes Jahr ihre Schwester in Deutschland besuchen wird, Sascha käme nicht mit, da er Geheimnisträger ist und das Land nicht verlassen dürfte, auch nicht wollte. (Bild 6) Das war mein letzter direkter Kontakt zu General Alexander Suckow.

Am 07.04.2006 holten wir Maria Suchow in Neuhof ab und gaben unser Bestes um ein bisschen dieser russischen Gastfreundschaft, ihr auf Deutsch zurückzugeben. Wir besuchten den Kreuzberg und die Residenz in Würzburg, gingen fein Essen und gaben ihr auch ein paar Geschenke mit, unter anderem einen fränkischen Bocksbeutel!

Ein Versuch der Kontaktaufnahme vor einigen Jahren durch einen Bad Kissinger Bekannten, der nach Barnaul reiste, scheiterte. Maria und Sascha waren in Barnaul unter der mir bekannten Adresse nicht mehr auffindbar.

Ich träume immer noch von einer weiteren Reise nach Magadan, um all die Menschen nochmal zu treffen, die uns damals wie selbstverständlich bei sich aufgenommen hatten, ich hoffe es bleibt kein Traum! Auch wenn die Realität momentan anders aussieht!

Wir hatten überall in Russland, bis ins tiefste Sibirien hinein unsere Bekanntschaften, ja regelrechte Freundschaften in so kurzer Zeit geschlossen. Waren bei Bauern, LKW-Fahrern, Geschäftsleuten, Maffia-Bossen oder bei den Professorinnen des Baikal-Info-Center-Gran in Irkutsk zu Gast. Egal in welcher Gesellschaftsschicht, sie gaben uns alles was sie besaßen, eben was ihr Geldbeutel entsprechend hergab. Gastfreundschaft, wie ich sie nirgends intensiver erlebte, in keinem der anderen 163 Länder, die ich bis jetzt besuchen durfte!

Die Russen sind für mich das tollste Volk der Welt, egal was dieser Aggressor zurzeit auch anrichtet. Das ist nicht die Mentalität Russlands!



Die Welt in Ordnung bringen

Ein kleiner Junge kam zu seinem Vater und wollte mit ihm spielen. Der aber hatte keine Zeit für den Jungen und auch keine Lust zum Spiel. Also überlegte er, womit er den Knaben beschäftigen könnte.

Er fand in einer Zeitschrift eine komplizierte und detailreiche Abbildung der Erde. Dieses Bild riss er aus und zerschnipselte es dann in viele kleine Teile. Das gab er dem Jungen und dachte, dass der nun mit diesem schwierigen Puzzle wohl eine ganze Zeit beschäftigt sei.

Der Junge zog sich in eine Ecke zurück und begann mit dem Puzzle. Nach wenigen Minuten kam er zum Vater und zeigte ihm das fertig zusammengesetzte Bild.

Der Vater konnte es kaum glauben und fragte seinen Sohn, wie er das geschafft habe.

Das Kind sagte: "Ach, auf der Rückseite war ein Mensch abgebildet. Den habe ich richtig zusammengesetzt. Und als der Mensch in Ordnung war, war es auch die Welt."

Jürgen aus Saarbrücken hat mir wieder diese passende Weisheit zugeschickt, danke dafür!



Ich zähle auf das russische Volk, auf dass es im April 2022 den nächsten Newsletter zum Verschicken gibt!
Gruß Rudi Kleinhenz
Eichelberg 4
97688 Bad Kissingen
Tel: 0971-7854617

Mitglied der Deutschen Zentrale für Globetrotter e. V. (dzg)
***seit 1974 gemeinsam unterwegs - Der Club fürs Fernweh***
www.globetrotter.org , www.facebook.com/GlobeTrotterClub