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Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Di 26. Jul 2022, 20:11
von Günter HZJ

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Hallo Finnlux,

Ich hab gerade Deinen tollen Bericht über den Bau Deiner Kabine gelesen. Ich kann gut nachvollziehen wieviel Aufwand, Einfallsreichtum und vor allem Zeit es bedeutet dieses Projekt eigenständig durchzuziehen. Hut ab.
Doch jetzt zum Thema Stromversorgung und unseren Erfahrungen, die wir seit 1 Jahr leben im Wohnmobil gesammelt haben. HZJ79 mit großer Alkovenkabine. Leerkabine bauen lassen, Ausbau und Technik selbst geplant und gebaut.

Komponenten verbaut:
- 200Ah Lifepo4 (Winston)
- Sterling Ladebooster BB1260
- Sterling 100-240VAC/ 40Amp. Batterieladegerät
- Sterling DC/AC Wechselrichter 1600W Reiner Sinus
- Victron BMV Batteriemonitor
- MSTE MPPT 300Watt Solarlader mit 2tem Ausgang für Starterbatterie.
- Solar Swiss 2x120W Solarpanel (gehärtetes Solarglas, weniger Kratz empfindlich)
- Heizung Planar 2D
- Elgena 10l Wasserboiler über Kühlwasser beheizt, optional mit 12V/ 200Watt Heizpatrone.
- LED Lampen

Hauptverbraucher :
- Kissmann 60l Kompressorkühlschrank (60Watt)
- Wasserkocher 1000W
- Eher selten, Fön 1200W. z.B. Island im November!
- Elgena 12V 200W Heizstab im Wasserboiler. Wenn man nach 3 Tagen stehen warm duschen will, wird sonst primär über Kühlwasser geheizt.
- 12V Steckdosen für diverse Ladegeräte. Sollte man nicht unterschätzen was da so zusammenkommt.

Unser Stromverbrauch liegt im Schnitt bei ca. 40Ah pro Tag. Hauptverbraucher ist der Wasserkocher. Wir machen täglich ca. 3Liter kochend Wasser. Kaffee, Tee, Spülwasser, .....
Ich war erstaunt, wie wenig Gas wir verbrauchen genau aus dem Grund und geht zudem auch deutlich schneller als mit Gas.

Mit diesem Setup ist es uns möglich fast unbegrenzt frei zu stehen. Im Winter verbraucht die Standheizung mehr, dafür die Kühlbox weniger als bei höheren Temperaturen, wie wir sie derzeit haben. Egalisiert sich.
Die 200Ah Batterie erlaubt es ohne Solarertrag und Motorstart mindestens 4-5 Tage frei zu stehen, wobei wir das steuern könnten in dem wir einfach das Wasser mit Gas erhitzen sollte die Batteriekapazität knapp werden. Etwas Solarertrag haben wir immer. Bei Sonne ist Nachmittags die Batterie voll, wobei wir eigentlich nie das Auto nach der Sonne ausrichten.

Mein Fazit:
Ich würde heute auf den Landanschluss und das Netzladegerät verzichten. Spart Gewicht und Platz. Der Ladebooster ist ein muss, den der ist die Versicherung die Batterien schnell wieder voll zu kriegen, im worst case Fall. Schneller als mit Landstrom!
Der 1600 Watt Wechselrichter hat sich absolut bewährt und auf den würde ich nicht mehr verzichten. Gewicht egalisiert sich wegen kleinerer Gasflasche.
Die LiFePo Batterie würde ich heute auch eine Nummer kleiner wählen, 160Ah statt 200Ah. Unsere bisher tiefste Entladung war 123Ah.
240W Solar reicht uns aus. Bei schönem Wetter haben wir zuviel Energie, im Winter bewegt man das Auto doch alle paar Tage und dann ladet der Ladebooster die Batterie mit bis zu 50Amp was an Solarertrag zu wenig war. Den Elgena Wassererhitzer würde ich heute mit 2 12V/200W Heizstäben ausstatten. Geht einfach wesentlich schneller und energetisch spielt es keine Rolle. LiFePo würde ich immer wieder nehmen, weil sie bis zum Ladungsminimum hohe Ströme liefern können ohne, dass die Spannung unter 12V einbricht. Die effektive nutzbare Energie wesentlich höher ist als bei herkömmlicher Batterietechnik die man im Schnitt nicht unter 50% der Nennkapazität entladen sollte. Wenn man, wie ich, Einzelzellen verbaut, kann man sie auch getrennt einbauen, was manchmal bei beengten Platzverhältnissen Vorteile bietet. Und natürlich sind sie leichter.
Heute würde ich mir sogar überlegen komplett auf Gas zu verzichten und mit einem Induktionsherd zu kochen, hätte den Vorteil auf das Gas komplett verzichten zu können. Wäre bestimmt Gewichtsneutral möglich. Gas wiegt! Platzmässig müsste es auch günstiger sein.

Hätte ich fast vergessen, ich würde immer eine extra Batterie für die Kabine vorsehen. Ohne wäre mir einfach zu unsicher, vor allem im Winter wenn es bei tiefen Temperaturen doch etwas „schwerer“ geht bis der Diesel startet und man über eine volle Starterbatterie froh ist.

Dein letzter Eintrag ist schon etwas her, aber vielleicht hilft es Dir bei mit Deiner Planung noch etwas.
Gruß
Günter

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 00:33
von finnlux
Moin!

Oha, ist's doch wieder so lange her, dass ich hier antwortete und postete...
Nun ja, es ist wie es ist. 3 Wochen Urlaub fernab der Wohnkabine, andere Sachen umme Ohren, und, gehört wohl auch dazu, eine wochenlange Phase geprägt von Demotivation und überhaupt keinen Bock auf den ganzen Rotz.
Da haben mich einfach mal die Rahmenumstände (räumlicher Natur, weil wegen nur ein blödes Carport, organisatorischer Natur, weil ich mache den ganzen Klumpatsch alleine, und ganz außerordentlicher Natur, die finanziellen Gegebenheiten) arg an dem Projekt zweifeln lassen.
Da bin ich mal ehrlich und transparent: Hilux und Kabinenbausatz wurden vom Erspartem bezahlt. Der Bau und Ausbau sollte aus den wohl kalkulierten Überbleibseln des Monatssalärs berappt werden. Bei der Kalkulation fehlte allerdings der Blick in die Glaskugel, der uns dann was von gallopierender Inflation, immens gestiegenen Kraftstoffpreisen, und ganz was Feines, verdrölfzigten Gaspreisen und Umlagen für am Hungertuch nagende Energiekonzerne erzählt hätte. Kurzum, diese Umstände und der fromme Wunsch, trotzdem noch ein arg dünnes finanzielles Pölsterchen behalten zu können, sorgt dafür, dass für den Kabinenbau nicht mehr allzu viele Penunzen übrig bleiben. Aber nützt ja nix, richtig doll kann mir den Spaß keiner verderben, muss ja weitergehen, abbrechen ist keine Option, Widerstand ist zwecklos :D

Zunächst möchte ich mich nochmal bei den Schreiberlingen zum Thema Elektrik und Strombeedarf (insbes. bei Reiti, Tim und Günter) bedanken. Das sind Erfahrungen, die ich im Hinterkopf behalten werde.
Ich bleibe erstmal bei dem Plan, die beiden Optima 75Ah im Motorraum zu nutzen und keinen 230V Inverter zu verbauen. Mal schauen, wie weit ich damit komme. Aber ich werde definitiv den Platz in der Wohnkabine an der Stirnwand für einen Lifepo (oder vielleicht später NaCl-Akku 8) ), einen B2B-Lader und einen Spannungswandler samt dementsprechender Verkabelung freihalten. Man muss ja auch was zum Basteln haben, wenn das Dingen 'fertig' ist ;). Tatsächlich tendiere ich dazu, und das sollen dann spätere Erfahrungen zeigen, die Kabine auf dem Lux zu lassen. Dann wäre auch ein Unterflur-Wassertank drin, was wiederum für Platz in der Kabine für ein anderes Elektrik-Setup ließe...
Was mich allerding einigermaßen ratlos am Straßenrand der großen Fragen stehen lässt, ist JWDs Exkurs zu den Handtüchern. Keine Anhnung, was ich damit anstellen soll. Hm. Also, ich schätze mal, ich mache nichts verkehrt, wenn ich 42, mithin eher kleine Handtücher einpacke. Kann ja nicht schaden. Aber dafür brauchste ja auch wieder Stauraum... Und damit bewerbe ich mich jetzt für den Übergangspreis in Perlmutt-Bronze-Metallic: Stauraum bedingt Möbelbau!

Hier war ich stehen geblieben, hier geht es weiter. Nicht mehr in aller Ausführlichkeit, wie ich Möbel baue, unter weitestgehendem Verzicht von Schrauben zugunsten von Leimen vermittels allerhand Fräsereien und Flachdübeleien, ist bekannt. Das Hochregal über der Sitzecke. Zwei Frässchablonen für die Ausschnitte, Boden und Steher aus 9mm Queenply (wird weiß lackiert, Front aus 15mm Queenply mit Esche furniert (bleibt Natur / wird nur geölt):

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Regale gleicher Bauweise werden auch links und rechts im Alkoven einziehen. Da lohnt sich schon die Anfertigung einer Schablohne für die Steher, werden es doch 17 an der Zahl:

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So sieht's fertig verleimt aus:

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Und so eingebaut. Mit Gummischnüren innen, die wiegen weniger als Klappen mit Verschlüssen und Scharniere :D Verschraubt an Kabinenseitig verklebten Aluwinkeln. Die 'Freifläche' rechts ist für Displays und Schalter vorgesehen:

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Kaum zu glauben, das geamte Eckregal wiegt nur 3,8kg! :

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Die nächste Baustelle, die Schubkästen. Eigentlich wollte ich die ja mit Okoume beschichteten Pappelsperrholz bauen, das ich von meinem Tischler erhalten hätte. Doch Pustekuchen, das wurde nichts, auch mein Tischler hat mittlerweile die Arschkarte gezogen und erhält sein Holz nur noch kurzfristig und nach Tagespreisen. So ist es dann Pappelsperholz 9mm in der Qualität A/B geworden. Das ist aber mal granatengeiles Zeugs und hat so gar nichts mit Pappel aus dem Baumarkt zu tun! Top Lagen, saubere Oberfläche, keine Flicken und Ausbrüche, absolut formstabil! Damit mag ich bauen...
Also, die Seiten und das Ende werden auf 45° gesägt. Dann Stoß an Stoß auf ein Klebeband gelegt, Leim angegeben, auf 90° zusammengeklappt und mit Winkeln und Zwingen fixiert. Der Boden (auch 9mm Pappel) hat vorne 5mm Überstand (Dementsprechend hat die Front aus 15mm Queenply / Esche eine 5mm Nut) und wird vorne, seitlich und hinten verleimt und verschraubt. Dopplet hält besser :D

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Für die Schubkästen gibt's Vollauszüge. Der untere Boden im Bild dient nur der Stabilisierung des Korpus, da darf man dann doch mal großzügig nicht benötigtes Material wechschneiden... Die mittlere Strebe (12mm Queenply) ist eigentlich nur vorhanden, um neben der Korpusstabilisierung (ist ein windiges Konstrukt...) auch die Verriegelungslasche (sagt man so? :sheep: ) des Verschlusses der darunter beheimateten Schublade sanft und solide zu beherbergen. Nebenbei so allerlei und allerhand Meß- Lehren- und Einstellhölzer :bulb: :roll:

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Eingebaut sieht's dann so aus. Ich habe 'Pull-Locks' mit Lochdurchmesser 38mm aus Amazonien verwendet. Kleine, supersolide und aus dem vollen (Metall) geschnitzte technische Wunderwerke die saugut und leichtgängig funktionieren. Bei dem oberen Schubkasten fehlt dies noch, da die obere Platte, die neben anderen systemimmanenten Zwecken auch die Verriegelung aufnimmt, noch nicht fertig ist.

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Was die anderen Fronten, also nicht aus 15mm Eschefurniertem Quenply betrifft, habe ich echt Unschönes zu vermelden. Der Plan mit 6mm Queenply-Platte auf 9mm Queenply-Rahmen ging mal so richtig schön gar nicht auf. Ich habe die fertigen Fronten nun für ein paar Wochen in der Kabine zweckens der Akklimatisierung in der Kabine gelagert. Resultat: Die werfen sich ganz schick und wurden alle tüchtig krumm. Freut mich voll, ich habe da Wochen an Arbeit und Material für die Tonne produziert. Aber okay, man lernt ja gerne... :ka:
Jedenfalls werde ich alle Fronten nun aus Queenply/Esche anfertigen. Kost ja nich so viel, dafür dusche ich halt ein paar Mal mehr kalt. Soll ja die Durchblutung anregen und gut für den Organismus sein.

Wohlan, genug für heute. Morgen poste ich noch etwas Substantielles zum Thema 'Wie komme ich ohne Trampolin in den Alkoven, was macht man eigentlich mit den Radhäusern, wenn diese mit Schotter und Matsch sprechen wollen, und, gaaaanz wichtig: Ist rosa oder türkis eigentlich eine harmonierende Farbvariante, die mit dem Marlingrau des Hilux korrespondiert? Oder auch: Ein Zwiegespräch mit dem RAL-Farbfächer. Was möchte er mir sagen!?

In diesem Sinne, bis dahin...

Schönen Gruß,
finnlux :elk:

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 06:20
von Harald KJ70
Ganz großes Kino, super ! Top Arbeit :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 06:55
von thores
Schöner Bericht, Basti!

Ist rosa oder türkis eigentlich eine harmonierende Farbvariante, die mit dem Marlingrau des Hilux korrespondiert?


Also Marc alias Colt würde bestimmt „lachs“ als einzig passende Kombination wählen! :aetsch:

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 15:40
von GRJ78
I like!
Sehr nett zu lesen und sehr viel Info, toll!
Viel Erfolg weiterhin!
Flo

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 19:05
von ron
Super Bericht!!!

Superschöne Kabine!!!

viel Spaß damit wünsche ich Euch...

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 19:31
von Marsu
Respekt! Ich habe meine Kabine auch mit den Paneelen von Alex gebaut. Deine Motivationsprobleme kenne ich nur zu gut auch wenn es bei mir teilweise familiäre Gründe hatte.
Dein Möbelbau ist Wahnsinn, sehr geil! :unwuerdig: Wenn ich meine mal anpasse werde ich mir dein Möbelbau noch mal ganz genau anschauen.

Beste Grüsse
Oliver

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 20:07
von finnlux
Moin!

Danke für Lob und Anerkennung, Trost und Zuspruch! :)
@Thomas: ...Lachs!? Äh, nee, zum Frühstück wohl, aber die Kabine möchte ich nicht damit verunzieren. Ich dachte eignetlich, Colt wäre eher Team Mattschwarz!? Da wird er aber im weiteren Verlauf noch gebührend zu Ehren kommen ;)

Weiter im Text: Der Möbelbau: Wie kommt man denn ohne Vertikalspagat in den Alkoven!? Ganz einfach, mit einer Trittstufe :bulb: War wieder eine kleine Kopfnuss, das Ding zu konstruieren. Soll es doch bei Nichtgebrauch nicht im Weg sein, gar irgendwelche Scharniere, Bretter oder Verriegelungen den später hoffentlich hübschen Ausbau verunzieren. Deshalb ist es nun ein ausziehbares, quasi auf dem Kopf stehendes "L" geworden. Liegt links und rechts auf an den Möbel verschraubt und verklebten Aluwinkeln auf und wird ganz simpel durch Loch im Winkel und Holzstift in der Stufe arretiert. Sehr simpel, sehr funktional, Schwerlastauszüge hätten zuviel Platz geraubt.

So isses Ding gebaut. Ein Rahmen aus 9mm Bucheleisten, auf den die 6mm Queenplyfront (nicht im Bild) geleimt wird. Die Stufe selber aus 18mm Birke Multiplex, ein paar Winkel zum Verstärken:

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Dadrüber ein großer Schubkasten für schwere Sachen (wie die Stufe, 30cm tief) in der schon beschriebenen Bauweise. Drüber ein kleines Schränkchen, dem die Türen leider noch fehlen. Warte noch auf Queenply/Esche...

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So, der Möbelbau ist damit weitestgehend abgeschlossen, die restlichen Fronten/Türen/Klappen sind kein Hexenwerk. Dann wird das ganze Geraffel wieder ausgebaut und lackiert.
Lackieren ist mir ein liebes Stichwort, denn das Lackieren der Hüte steht an! Dazu mussten "mal schnell" noch ein paar Vorarbeiten erledigt werden. "Mal schnell" hat sich dann mal wieder typischerweise auf 1.5 Wochen gezogen... :ka: :dazed:
Zuerst wollten die ganzen Eckkappen (20 Stück...) an die Hütte gepappt werden. Ach ja, Funfact: Hätte ich auf die Schrägen verzichtet, wären es nur 12 Stück geworden :roll: Also die übliche Leier. Kabinenseitig 20x anzeichnen, reinigen, anschleifen, abkleben, reinigen, primern. Das Anzeichnen und Abkleben ist mir ziemlich wichtig geworden, das minimiert die obligatorische und unausweichliche Sauerei mit dem Kleber (2K Körapur 666/90) doch ungemein! Naja, dann eben noch 20x die Eckkappen reinigen, schleifen, reinigen, primern...

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Auch wenn ich die Kabine mal wieder hin- und herschieben musste, mir so gar nicht BG-konforme "Arbeitsplattformen" basteln musste, um ganz oben dran zu kommen, hat mir der Teil doch am meisten Spaß gemacht. Glattziehen der Kanten, Klebeband abgnibbeln und darüber freuen, dass die Eckkappen sauber und saugend passen. Da habe ich wohl richtig gebaut :D

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Ebenso zu den Vorbereitungen zählt die Komplettierung des Unterbodens, insbesondere die Radhäuser. Hier galt es noch ein paar Stoßkanten mit GFK-Faserspachtel zu verspachteln und die Radhäuser mit 1,5mm Alublech auszustaffieren. Dazu noch eine Verfugung der Eckleisten von unten. Et Ganze mit Körapur 030 in Grau. Das man jetzt nicht mehr sieht, da der Unterboden und die Radhäuser satt mit Colt-Farbe (Brantho Korrux 3in1) ausgerollert wurde. Ach ja, die unteren Ecken der Radhäuser habe ich höchst intelligent mit Reststücken der Aluwinkelleisten versehen.

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So dann. Nu wurds aber auch mal Zeit, sich Gedanken über den Anstrich der hochmobilen Finca zu machen! Zielsetzung war ein charmanter Grauton, der so halbwegs zum Auto passt aber nicht ganz so dunkel ist. Frau und ich sind ewig mit einen RAL-Farbfächer um Auto und Kabine getanzt, zu allen möglichen Tages- und Nachtzeiten, bei Regen und im prallen Sonnenschein unter fast allen erdenklichen Beleuchtungsverhältnissen und Schattenvarianten.
Resultat: Ein dezent poppiges RAL 7012 / Basaltgrau! Ein durchaus interessanter Farbton. Erscheint recht dunkel, aber wenn der Lorenz draufballert, sieht es doch recht hell aus. Seht selbst, ist der mit dem roten Punkt:

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Gleicher Farbton, unterschiedliche Lichtverhältnisse. Kann es gar nicht erwarten, die Farbe auf der Kabine zu sehen!

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Dazu hat der Postbote dann ein großes Paket von Mipa gebracht. Es wird grundiert mit Mipa WEP 1000-20 Epoxy-Grundierfüller, gedecklackt mit Mipa PU240-30. Die drei Würste enthalten Körapop 225 in Schwarz, damit werden zum Schluß die Eckleisten kontrastverfugt:

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Lackiert (gespritzt) wird in ungefähr 2 Wochen, ich muss dazu noch reichlich was am Carport herrichten. Unter anderem einen Deckenkran installieren, um das Kabinchen vom Podest zu heben... Bleibt also wie üblich spannend 8)



Schönen Gruß,
finnlux :elk:

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 20:19
von Reiti
Grau geht immer! :biggrin:

Toll gehandwerkt und eine unterhaltsame Schreibe. :thumbsup:

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mi 3. Aug 2022, 20:34
von superXcruiser
HI

von mir aus ebenfalls ein großes "Hut ab" für deine Arbeit. Ich hoffe du hast viele tolle Erlebnisse mit deiner Kabine.

bis denn

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: So 7. Aug 2022, 19:37
von finnlux
Moin!

@Marsu: Fein, ein Leidens- und Baugenosse :biggrin: Hast du noch Bilder von deinem Bau?

@Reiti: Man mag kaum glauben, wie bunt die Welt der vielfältigen Grautöne sein kann, also ist grau jetzt das neue Bunt. So!

@superXcruiser: Danke, das unheimlich Coole ist, dass der Bau an und für sich schon ein riesiges Erlebnis ist :)

@all: Frage zur Elektrik! Wie bekomme ich die Rückleuchten mit allem Pipapo zum Leuchten, ohne die originale Verkabelung zu zerfleddern!? Wie haben die Kabinenbauer- und Fahrer ihre Rückleuchten angeschlossen?

Ich würde ja am liebsten die Leuchten über die Anhängersteckdose laufen lassen und die abgezogenen Stecker der originalen Beleuchtung inne Tüte eindichten. Klappt das so, oder würde es dann hochfrequenten Ärger mit den Blinkern geben?

Falls ich den originalen Kabelbaum trennen muss, wo täte ich dies am besten? Hat jemand zufällig das betreffende Toyota Wiring Diagram für einen KUN26?


Schönen Gruß,
finnlux :elk:

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mo 8. Aug 2022, 09:08
von hotsch
Morgen,

was für ein Teil und was für eine Leistung :unwuerdig: Zumindest bei den Absetzkabinen geht man überwiegend auf die AHK. Und wenn bei den neuen Geräten schon der Austausch der Innenbeleuchtung zu Fehlermeldungen führen kann würde ich das auch genauso machen.

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mo 8. Aug 2022, 11:17
von Ragnarök
Moin Finnlux, bei den Aussies gibt's von diversen Anbieter sowas https://www.ozautoelectrics.com/ionnic- ... light.html , mit genau dem Zweck Lampen am Aufbau an den originalen Kabelbaum anzuschließen. Mit ein bisschen Recherche lässt sich vielleicht auch in Europa was passendes finden, vielleicht auch einzelne Stecker und Pins oder man schlachtet einen gebrauchten Kabelbaum.

Lampen komplett abklemmen gibt wahrscheinlich Huddel.


Gruß, Ragnarök

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Mo 8. Aug 2022, 12:56
von Sauerländer-Lux
finnlux hat geschrieben:Moin!

@Marsu: Fein, ein Leidens- und Baugenosse :biggrin: Hast du noch Bilder von deinem Bau?

@Reiti: Man mag kaum glauben, wie bunt die Welt der vielfältigen Grautöne sein kann, also ist grau jetzt das neue Bunt. So!

@superXcruiser: Danke, das unheimlich Coole ist, dass der Bau an und für sich schon ein riesiges Erlebnis ist :)

@all: Frage zur Elektrik! Wie bekomme ich die Rückleuchten mit allem Pipapo zum Leuchten, ohne die originale Verkabelung zu zerfleddern!? Wie haben die Kabinenbauer- und Fahrer ihre Rückleuchten angeschlossen?

Ich würde ja am liebsten die Leuchten über die Anhängersteckdose laufen lassen und die abgezogenen Stecker der originalen Beleuchtung inne Tüte eindichten. Klappt das so, oder würde es dann hochfrequenten Ärger mit den Blinkern geben?

Falls ich den originalen Kabelbaum trennen muss, wo täte ich dies am besten? Hat jemand zufällig das betreffende Toyota Wiring Diagram für einen KUN26?


Schönen Gruß,
finnlux :elk:


An allen Leuchten sollte ein Stück Kabelbaum mit Steckern zum Hauptkabelbaum am Fahrzeugrahmen gehen. Da habe ich die die Fassungen abgeschnitten und die Kabellänge für die neuen Leuchten angepasst. Falls mal zurück gebaut wird, können diese kurzen "Kabelbäume" einzel bestellt werden.

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Di 9. Aug 2022, 13:10
von Lender
Bei unserem Lux (2018) wurden die ganzen Glüh-funzeln hinten durch LED ersetzt. Abgesehen von den Blinkern hat das keine Probleme gegeben. Bei den Blinkern wurde nun vorne, da besser zu "versorgen", je ein 10-Ohm-Leistungswiderstand angeschlossen und nun blinkt es wieder wie es soll.
Sofern ein entsprechender Leistungsbezug bei den Blinkern erfolgt, solltest du da alles an den Stecker hängen können was taugt. Fliegend lassen würde ich nicht, ein passender Blindstecker wäre das mindeste. Bei einem Beutel kann es zu Kondensat kommen und dann den Stecker korrodieren.

P.S.
Sensationeller Ausbau!

Re: Selbstbau einer Wohnkabine für Hilux Doka

Verfasst: Di 9. Aug 2022, 20:13
von finnlux
Moin!

Besten Dank für die Tips, Ideen und Links! So werde ich die Rückleuchten am originalen Fahrzeugseitigen Kabelbaum drantüddeln. Dazu habe ich mich mal auf die virtuellen Socken gemacht und mich mal wieder dumm und dusselig gegoogelt...

Die originalen Heckleuchten haben einen Minikabelbäumchen dran (ET-Nr. 81555-0K160), kostet aber jeweils ~50€. Ich brauche aber nur den Stecker. Den gibt es in der Hilux-Sparte des Toyota-EPC nicht einzeln :ka:
Weiter gegoogelt: Teilenummer gefunden! Das einzelne Steckergehäuse ohne Dichtungen und Kontaktstifte, neudeutsch 'Pins', trägt die Teilenummer 90980-10987. Der Hersteller / die Herstellernummer ist übrigens Yazaki / 7282-7064-40. Kostet aber immernoch ~15€ das Stück....
Also habe ich den Chinamann beauftragt, der schickt mir die Steckergehäuse mit Pins und Dichtungen für eine Hand voll Dollar :biggrin:

Ich weiß noch gar nicht, welche Rückleuchten ich nehme. Die Kriterien "schlicht, kompakt, flach und günstig" beißen sich anscheinend. Mal weiterschauen. Falls es LED-Leuchten werden sollen, und zwar bitteschön ohne irgendwelche Kirmeseffekte, weiß ich nun wenigstens, wie ich die hinsichtlich der Blinkerproblematik anzuschließen habe. Danke! :thumbsup:


Schönen Gruß,
finnlux :elk: