Zitat aus dem aktuellen Explorer Magazin Newsletter:
Es ging heiß her, die letzten Tage, in den sozialen Medien. Das Fehlverhalten einiger Einzelpersonen hat ein gewaltiges Schlaglicht auf unsere deutsche Allrad-Camper-Szene geworfen: Mit ihren Lkw rollten Sie durch geschützte Gebiete Norwegens oder verwandelten eine isländische Hochlandpiste in ein Trümmerfeld. Alles das wohlwissend und ausführlich in Bild und Film dokumentiert und der Welt präsentiert. Eine – in mehrfacher Hinsicht – ziemlich dumme Sache. Während sich die Welt, von Skandinavien bis in die USA, öffentlich und lautstark über das dort sichtbare Fehlverhalten echauffierte, holten wir in der explorer-Redaktion eine schon seit langem reifende Recherche aus der Schublade: ganz offensichtlich ist es nun an der Zeit, über dieses Thema zu sprechen. Das was sich auf den jüngsten Videobildern zeigt, ist nämlich keinesfalls etwas neues, einzig die Tatsache, dass die Filme auf reichweitenstarken Kanälen zu finden waren, gibt dem Thema zusätzliche Umdrehungen.
Schon seit geraumer Zeit ist zu beobachten, dass immer mehr Allrad-Camper immer häufiger weder ihr Fahrzeug beherrschen, noch ein Gespür dafür haben, auf welche Wege ihr rollendes Heim gehört. Und da es heute zum Reisen einfach dazugehören muss, die eigenen Abenteuer zu dokumentieren und zu präsentieren, geistern all diese Fehltritte als digitale Mahnmale durchs Netz. Und das sind erschreckend viel mehr als diese wenigen, die zur Zeit stellvertretend für alle am Pranger stehen.
Fehler, wohlgemerkt, machen wir alle einmal. Es mag sogar verzeihlich sein zu glauben, man habe nach einem einwöchigen Tunesienurlaub die Sahara durchquert, nur weil der Horizont bislang über den märkischen Sandboden nicht hinaus ging. Diese Missgeschicke aber nicht verschämt wegzuhüsteln, sondern der breiten Öffentlichkeit mit geschwellter Brust als männliches Abenteurertum zu verkaufen – das ist neu. Und, so unsere Meinung, höchst problematisch.
Zu Reisen soll doch bedeuten, Natur und Kultur auf der Welt mit Anstand und Respekt erleben zu wollen, sich willkommen zu fühlen. Das zeigen auch die nicht enden wollenden Reaktionen auf die jüngsten Eskapaden, wenngleich der kollektive Aufschrei hohl klingt: Die Menge an ausführlich dokumentiertem Mist, den wir mit unseren Fahrzeugen auf Reisen anstellen, spricht nämlich eine andere Sprache.
Was ist Deine Meinung? Alles nur heiße Luft, oder ist es an der Zeit, dass wir lernen, uns auf Reisen mehr an den Riemen zu reißen? Wünscht Du Dir vom explorer mehr Anleitung, mehr Tipps zu Fahrtechnik und Verhalten, damit es gar nicht erst zu stressigen Situationen kommt, oder braucht es das alles nicht und ist es doch einfach nur schön, den Allradantrieb wirklich einmal gebrauchen zu können.
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