Von 2010 bis 2013 habe ich mich mit der Planung eines Umbaus meines HJ61 auf 6x6 mit zuschaltbarer und zwangsgelenkter dritter Achse beschäftigt. Letztlich gab es dabei vier große Themen:
1. Rahmenumbau mit Verlängerung hinter der an Originalposition verbleibenden zweiten Achse.
2. Konstruktion und Bau einer Tandemachsaufhängung, so dass möglichst immer alle Räder am Boden bleiben (Waagebalkenkonstruktion oder dieser angenähert).
3. Auflastung auf 4 besser 4,5 t.
4. Zuschaltbarer Durchtrieb auf die dritte Achse.
Der KO-Punkt für mein Projekt war letztlich die Realisierung eines brauch- und bezahlbaren Durchtriebs auf die dritte Achse. Deswegen sind 6x4-Lösungen auch häufiger anzutreffen als echte 6x6-Lösungen.
Tatsächlich kommt ein 6x4 selbst mit einer gut bis sehr gut verschränkenden bzw. ausgleichenden Tandemachskonstruktion in halbwegs anspruchsvollem Gelände recht schnell an seine Grenzen, da ist jeder 4x4 besser.
Aber auch die anderen Punkte sind in der Legalisierung solcher Umbauten nicht wirklich trivial: Für die Auflastung auf 4 bis 4,5 t hätte ich einen identischen zweiten Rahmen umbauen lassen müssen, der beim TÜV Nord bis zu dessen statischen Versagen getestet worden wäre. Weiterhin sollte die lenkbare zweite Hinterachse, für die ich eine weitestgehend originale J6-Vorderachse verwendet hätte, bis zu deren Bruch getestet werden. Das Ergebnis dieses Bruchtests hätte man dann mit Sicherheitsabschlägen auf die Fahrzeugachsen übertragen. Je nach Ergebnis dieses Tests hätte ggf. auch noch eine Hinterachse dran glauben müssen.
Das gesamte umgebaute Fahrzeug wäre noch einem ausgiebigen Fahr- und Belastungstest unterzogen worden, vor allem um die Tandemachsaufhängung auf Tauglichkeit zu prüfen.
Gruß
Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe