Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Alles technische, was sonst nirgends paßt
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Saharacruiser
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von Saharacruiser »

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Lebhafte Diskusion hier!

Sandfahren ist mein täglich Brot. Ich neige dazu, daraus keine Wissenschaft zu machen.
Hat ganz nützliche Tips dabei in diesem mittlerweile unübersichtlichen Faden.

Meine Vorgehensweise:
Luft raus, 4x4 rein, wenns ihn den überhaupt braucht - und los. Hab mich mit den 9R16 XZL unterm HJ61 nicht einmal so eingelocht, dass ich Bleche oder Winde brauchte. Geschweige denn Bergegurt, bin ja eh immer alleine unterwegs.
Stichwort: Wenn man abschätzen kann, das man noch durchs überraschend aufgetauchte Sandfeld kommen könnte, dann den Motor vollgas weiterwürgen, bis man draussen ist und er wieder Fahrt bekommt. Auch Runterschalten geht oft noch.
Will er aber absterben, weil Gang zu gross, sofort Kupplung treten und Gas weg, damit er sich nicht eingräbt und es keinen brutalen Schlag in den Antriebsstrang gibt. So rollt er quasi aus, ohne viel Sand aufzuhäufen. (Ich neige eher dazu, einen zu grossen Gang zu nehmen. Das hat den Vorteil, dass man gar nicht erst weitergräbt und einsinkt. Die Leistung reicht dafür ja dann nicht aus.) Dann den kleinstmöglichen Gang nehmen und in die Richting anfahren, wo es trägt. Keinenfalls ist das Rückwärtsfahren in der eigenen Spur eine Garantie fürs Freikommen, kann aber funktionieren. Notfalls kann man sich vorwärtsgraben. Dabei beobachten, ob man ebenso vorwärtskommt, wie einsinkt, dann gehts nämlich. Pflanzlicher Bewuchs ist ein Indiz für tragfähigen Boden, diesen ansteuern. Dies sollte vorher erkundet werden. Nicht immer ist Falllinie der beste Ausweg.
BERNA 2VM '66 - BERNA 5VM '72 - Toyota Landcruiser HJ61 '87

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Franco
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von Franco »

Kann man die Reifen auch mischen? Also zB vorne Sommerreifen und hinten AT Reifen?

Bringt das was? Hatte festgestellt dass unser Guide in Algerien mit abgefahrenen Sommerreifen vorne und sehr guten AT Reifen hinten gefahren ist.

Ist das hier in Europa noch erlaubt mit zwei verschiedenen Reifentypen zu fahren.

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Odessa
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von Odessa »

Meines Wissens nach ja. Allerdings darf die Bauart, also Radial- oder Diagonalreifen, nicht gemischt werden.
Gruß Florian

---------
2019er GRJ76 auf 255/85 R16 mit hydraulischer Seilwinde, ARB Bullbar, two tone, Parabelfahrwerk und Toughdog adjustable - auch unter DO2FL unterwegs.

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Bondgirl
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von Bondgirl »

Wichtig ist dass die Reifen noch in einem brauchbaren Zustand sind. Sandfahren hat mehr mit Technik und Sandlesen zu tun als mit 200 PS, Automarke und Schalter/Automatik. Ich fahr mich sehr selten fest weil ich das Riesenglück hatte das Sandfahren (ausversehen) von jemand zu lernen als Beifahrerin der es verdammt gut konnte und ne unglaubliche Quasselstrippe war und jeden Meter kommentiert hat. Ich war dann mit 64 PS Saugdiesel im Samurai 5x in Tunesien, mit 113+x Turbo unbekannten pumpenaufgedrehten PS 1x Tunesien, 2x Libyen und 1xMarokko und 1x 150PS Turbo in Marokko.
Jeder Fahrer und jedes Auto ist anders. Wenn man aber nal das „Gefühl für Sand“ verstanden hat ist’s fast wie beim Skifahren. Man kommt mit jedem Ski runter und hat mehr oder weniger Spaß. Ich fahre tatsächlich in den Dünen immer in der Untersetzung. Allrad eh, egal ob Zuschalt oder Permanent. Dünen haben eine Lee- und Luvseite. Das ist sauwichtig zu wissen. Gerippelter Boden ist immer hart. Reifendruck variiert in den Dünen zwischen 1.0 und 0.4 bar. Piste nie unter 1.5
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Gruß,
die Anna

Defender 130 Puma mit Ortec Kabine "Bender" 2015
Defender 90 300Tdi Softtop "Bitzer“ 1996
Defender 130 300Tdi "Dreiraum" 1996

https://www.instagram.com/annadreiraum
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Bondgirl
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von Bondgirl »

Sichertheitstipp Nr.1 ist glaube ich den Moment zu erkennen wo es kritisch wird und exakt auf den Punkt keinen Gruppenzwang mehr zu folgen. Freeze. Auf den Rest der Gruppe warten und dann eine saubere Technik zum Abbergen des „Fast- Havaristen“ auszuarbeiten. Im Zweifelsfall immer superkonservativ seitlich gegen das Kippen sichern. Vor Aktion einen Masterplan aufstellen.
Und ja ich bin voll bei @landkind: die tun. Badewannen sind sturzkritischer als die Achterbahnhohen Dünen
Gruß,
die Anna

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quadman
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von quadman »

...endlich wieder Bilder. Ich dachte schon, da kommt gar nichts mehr ;-)
Danke.
Hilux 2.5 xtracab, 235/85R16, Snorkel, OME schwer, Webasto ThermoTop, Tempomat, Zusatztank, Alu UFS, ARB-bar, Dachkonsole und ein gullwing mobile workshop canopy.
Hilux 2.4 xtracab duty, 235/80R17, Snorkel, Ironman HD, Tempomat, Zusatztank, Dachkonsole, Alu UFS und eine graugrüne Wohnkabine.

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Landkind70
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von Landkind70 »

steffen_k hat geschrieben: Fr 7. Jun 2024, 10:08
Hallo zusammen,

ein Punkt der hier noch garnicht zur Sprache gekommen ist Schalter vs. Automatik.
In dem Video hört man, daß es ein Automatik-Fahrzeug ist und das er im Hang nochmal zurückschaltet. Das kann man beim Schalter vergessen.

Ich selbst bin bisher nur Schalter im HZJ78 gefahren, plane dieses aber mit dem HDJ80 mit Automatik in die Dünen zu gehen. Ich bin gespannt wie gut es funktioniert.

Der Vergleich J7/J8 hinkt naürlich, da der J8 mehr Leistung, größere Räder und Schraubfedern hat.

Hat jemand Erfahrungswerte?

Gruß Steffen

Meine Erfahrung, neben Moped, Magirus und co. , Schalter ( VDJ 78 mit 315er), Automat ( HDJ80, 305er). Was jetzt besser ist...schwer zu sagen. Der Schalter hat den Vorteil das man mit weniger Gas,viel Gefühl und somit geringerer Grab Neigung fahren kann.
Der Automat hat den Vorteil das man immer den richtigen Gang drin hat. Leider, hier mit einem Automat älterer Bauart, aber immer mit relativ viel Gas fahren muss um den Wandler mit wenig bzw keinem Schlupf arbeiten zu lassen.
Somit meist aggressiver und auch deutlich Verbrauchsintensiver. Im direkten Vergleich mehrere 80er, hatte ich auf einer reinen Dünenetappe einen bis zu 50% höheren Diesel Verbrauch mit dem Automaten vs dem besten Schalter.

Zusammengefasst würde ich allerdings sagen das ein Automat für einen Beginner die bessere Wahl ist. Da einfacherer zu fahren. Der Schalter unter versierter Hand aber mehr Potential bzgl Spass, Performance und Reichweite,bietet.
...Landcruiser...


VG Burkhard

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Nizzacruiser
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von Nizzacruiser »

IMG_8335.jpeg
IMG_8335.jpeg (9.49 KiB) 579 mal betrachtet
@Bondgirl

Ich ergänze das mal, nicht alle kommen aus dem Segelsport oder Wetterdienst.

Wenn etwas „Sau wichtig zu wissen ist“ dann sollte man das auch so erklären dass es alle verstehen oder?😊

Wurde auch schon thematisiert, Windseite (LUF ) Sand ist härter, Windabgewande Seite (Lee) Sand ist weicher.

Du wolltest sicher sagen dass eine Seite flacher ist, und eine Seite steiler. Richtig?

Dass man bevorzugt die flache Seite hochfährt und die steile Seite abfährt sollte klar sein.

Der Segler spricht übrigens immer von Luv und Lee und nicht umgekehrt.

LUF steht für Luft (Wind), Lee steht für leer (windfrei) als Eselsbrücke.

IMG_8336.jpeg
Hilux Duty Workhorse 2024
PZJ 75 Alligator Mobiles Kabine 1991

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wüstenfreund
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von wüstenfreund »

Danke Anna!
Auch für die schönen Bilder

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Bernhard_K
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Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

Beitrag von Bernhard_K »

Hallo,
ich glaube noch nicht angesprochen wurden beim Dünenabfahren:
    Räder gerade stellen
      Keinen zu kurzen Gang einlegen falls man Düne runter Gas geben muss wenn das Heck ausbricht. 3ter Gang Reduktion ist gut
      FOTO_145.JPG
      Viele Grüße, Bernhard

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      Bernhard_K
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      Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

      Beitrag von Bernhard_K »

      Noch etwas:
        immer mit Gegenverkehr rechnen
          Rückwärtsfahren mit Spiegel und möglichst in der Spur bleiben (wenn es denn die Falllinie war)
          FOTO_259.jpg
          VG, Bernhard

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          Bernhard_K
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          Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

          Beitrag von Bernhard_K »

          Und ja, Dünenfahren hat seine Tücken und ist nicht ungefährlich. Allerdings erschließen sich so Ausblicke die anders nicht möglich sind. Auch wären manche lohnenswerte Ziele ohne Dünenfahrt gar nicht erreichbar. Hier noch ein paar Impressionen von der letzten Algerienreise.
          FOTO_091.JPG
          VG, Bernhard
          Dateianhänge
          FOTO_092.JPG
          FOTO_095.JPG
          FOTO_099.JPG
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          FOTO_112.JPG

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          Bernhard_K
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          Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

          Beitrag von Bernhard_K »

          Die Fahnen haben sich bewährt
          FOTO_139.jpg

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          xsteel
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          Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

          Beitrag von xsteel »

          🤭😂👍
          Gruß, Sigi

          HZJ79 Bj.2011

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          Bernhard_K
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          Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

          Beitrag von Bernhard_K »

          noch ein paar Bilder
          FOTO_109.jpg
          FOTO_197.jpg
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          FOTO_183.JPG

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          Bernhard_K
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          Re: Sand - die Technik des Fahrens im Sand - Dünen und im Allgemeinen

          Beitrag von Bernhard_K »

          Und wenn der Zwerg viel Dünenspaß hatte lupft er manchmal zur Freude auch ein Rad ... :lol:
          FOTO_116.JPG

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