Hallo zusammen!!!
Nachdem ich es endlich mal geschafft habe, mich zu registrieren, und nicht nur ständig aus diesm Forum Infos zu saugen, möchte ich auch meinen Beitrag zur allgemeinen Information bezüglich der Toyos reinstellen.
Meine Erfahrungen beziehen sich vorwiegend auf den HJ 60.
Leider mußte ich ihn aus "rostigen" Gründen verkaufen- fährt allerdings noch immer in Afrika.
Mehrmals habe ich schon verzweifelte Postings gesehen, wo LC`s mit hohen Laufleistungen krampfhaft gesucht wurden- nun, damit kann ich dienen!!
Beim Verkauf hatte mein HJ 60 einen Kilometerstand von (mindestens) 950tkm!!! In Worten: neunhundertfünfzigtausend.
Dieses gute Stück, Baujahr 82, habe ich mit einem Tachostand von ca. 200tkm gekauft.
Irgendwann platzte mir dann ein Kühlerschlauch, weshalb eine Motorreinigung unumgänglich wurde.
Dabei entdeckte ich zufällig einen Ölwechselzettel (damals bereits zehn Jahre alt) mit der Aufschrift- nächster Ölwechsel bei .......650tkm......schluck.....
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Auto selbst bereits über 200tkm bewegt.......
Soviel also zum Thema Langlebigkeit
Ich selbst fuhr das gute Stück ca. 340tkm- bis der Rost uns scheidete.......
In dieser Zeit zeigten sich folgende "Schwachstellen":
1. Rost........an der kompletten Karosserie, vorwiegend im Bereich der Heckklappe, den Radläufen, Türen und Seitenschwellern. Leider auch am Rahmen, vor allem im Heckbereich, was auch zu einem Bruch der Stoßdämpferaufnahme führte.
2. Bruch der Blattfedern. Unterwegs lässt sich das zwar problemlos schweißen, für ein "Pickerl", wie es in Österreich so schön heißt, reicht das allerdings nicht. Die Brüche entstanden allerdings zumeist durch Überladung und entsprechende Fahrweise.......vor allem im Einsatz als Baustellenfahrzeug mit 1500kg Zement im Kofferraum....
3. Elektrik......der Vorbesitzer hatte die Elektrik ziemlich verbastelt- der 24V Anlage sei Dank
.
Dabei kann man zwar Verschmerzen, dass mal ein Heckscheibenwischer ausfällt, eher unlustig ist aber der Verschleiss an Batterien, der sich aus ungleichmäßiger Belastung ergibt....
4. Antriebseinheit (Getriebe, Verteilergetriebe, Achsen..) sind zwar äußerst robust, bedürfen aber der ständigen Pflege. Eine vernachlässigte Abschmierung rächt sich fürchterlich. Auf Grund des Fahrzeugalters kann man auch damit rechnen, dass der Getriebesimmering das Zeitliche segnet und das Getriebeöl sich langsam aber sicher in der Kupplungsglocke sammelt, was der Kraftübertragung eher hinderlich ist .......nicht jeder, der gut schmiert, fährt auch gut
Von Getriebeschäden, die einen Freund von mir regelmäßig im HJ 61 ereilen blieb ich allerdings verschont.
5. Der Motor ist das mit großem Abstand beste Stück am ganzen Auto- wirklich unzerstörbar!!!
Nach über 900tkm kein Ölverbrauch, volle Leistung und ein Verbrauch von rund 10 bis 12 Liter bei zügiger Fahrweise. Erstaunlich auch die Robustheit bezüglich Starten mit Starterspray bei minus 29 Grad und eingefrorenem Kühler......ein moderner Turbodiesel würde dabei vermutlich explodieren....
Die Anbauteile halten da nicht so lange.....
Ein Austausch von Lima, Auspuff (mehrmals), Wasserpumpe, Kühler, Batterien (jährlich) und der Glühkerzen war notwendig.
Wobei dies bei Laufleistungen geschah, wo andere Autos sowieso bereits das Zeitliche gesegnet haben...
Auf die Schnelle fällt mir nichts mehr ein, ausser dass ich gerade dabei bin, meinen "neuen" Landcruiser zu restaurieren- einen LJ 73, Bj 90.
Wobei sich das Restaurieren eher als ein "Fahrbereitmachen" darstellt- Verschönerungen sind keine geplant. Bin da sehr pragmatisch.
Dabei zeigt sich allerdings wieder die sprichwörtliche Toyota-Qualität:
Das Auto stand 10 Jahre nach einer Zylinderkopfreparatur auf einem Hof im Freien.
Starterkabel angeschlossen.....pfrrrt.....Toyota läuft
)))
Der Mann vom ÖAMTC war sprachlos.....ich auch.....
P.S: Danke für die vielen, wertvollen Infos in diesem Forum......und LG an Alle!!!