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Schwieriges Thema, ich versuche es mal in Kurzfassung:Viel Kabinenbauer bauen ihre Kabinen für die Benutzung auf dem west- und mitteleuropäischen Straßennetz nach den Konstruktionsprinzipien eines Campinganhängers. Die Kisten sind dann schön groß und edel, schwer und wohnlich. die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem monatelangen Einsatz auf Schlagloch- und Wellblechpisten und offroad alles auseinanderfällt, ist jedoch extrem. Die kleinen Pickups sind mit diesen Kisten oft auch schon oberhalb der Zulassungsgrenze beladen, wenn die Tanks gefüllt sind und 2 Personen losfahren wollen. Das dürfte bei den F 250/350 aber kein Problem sein, es sei denn, er hat eine Ablastung auf 3,49 Tonnen.
Ein großer und schwerer Aufbau verändert die Fahreigenschaften erheblich. Vom Grundsatz her sind Pickups für eine auf der Ladefläche gleichmäßig verteilte Last ausgerichtet. Der Schwerpunkt des Fahrzeugs liegt dann relativ niedrig und vor der Hinterachse. Wenn jetzt stattdessen ein Aufbau mit Stehhöhe und Überhang montiert wird, und im Inneren das Mobiliar ergonomisch günstig und bequem verteilt ist, dazu noch Wassertanks im Fahrzeuginneren, große Dachstauboxen ... wandert der Schwerpunkt nach oben und nach hinten. Dann drückt die Last die Hinterachse runter und die Vorderachse wird entlastet. Damit kommt man im Gelände nicht mehr sehr weit/hoch. Solche Fahrzeuge sind dann gerade noch auf Feldwegen oder einer Wiese zu manövrieren, aber nicht geländetauglich.
Bei schnellerer Fahrt ändert sich die Fahrdynamik. Die großen Seitenflächen bilden Segel für den Wind, die hohen Gewichte bringen das ganze Fahrzeug ins Schwanken, Wippen, Aufschaukeln; Grundfahrzeug mit Leiterrahmen, Alkoven und Kabine schwingen gegeneinander; es wird gefährlich.
Der Kabinenbauer Nordstar sagt wenigstens ganz deutlich, dass zwar Kabinen ihrer Firma durch die Sahara geschaukelt wurden und auch heil zurückgekommen sind, dass sie aber für diesen Zweck eigentlich nicht konstruiert und optimiert sind. Tischer, Bimobil sind nach meiner Meinung dafür völlig ungeeignet. Offroad-geeignete Kabinen sind anders gebaut, kleiner, nicht primär auf Komfort, sondern auf Robustheit hin konstruiert. Da der Fahrzeugrahmen im Gelände arbeitet, muss die Kabine entsprechend gelagert sein, sonst reißen die Befestigungspunkte aus. Es gibt unendlich viele Details zu beachten.
Links im dunkelgrünen Bereich unter Links - Hersteller, Teile, Ausbauten... sind einige Vertreter aufgeführt. Auf den Seiten von http://www.dustdevil.de
steht ein ausführlicher Aufsatz zur Problematik, den man auch lesen sollte, wenn man den Stil des Verfassers und die angebotenen Produkte nicht so mag.
Auch den von Peter und Timo angeführten Seiten über die turtles findest du die Information, dass die normalen Ami-Koffer nicht für den Zweck geeignet sind und dass man sich an den europäischen Vorbildern orientiert.
Auch im Forum findest du etliche Threads zu Pickup Umbauten mit vielen wichtigen Tipps und Hinweisen.
Vielleicht sagst du mal, um welchen Ausbau welcher Firma es sich handelt oder veröffentlichst einen Link auf Fotos und Daten, dann können hier viele weiterhelfen.
Transport per Schiff ist auch noch ein Thema. Wenn das Ding in einen Container passen soll, darf es nicht über ca 2,30 Meter hoch sein. Die Einfahrtshöhe ist ungefähr 2,28, ein paar cm bekommt man aber durch Luftablassen oder Beladung oder Notbereifung hin.
Kurzgefasste Grüße, Bernhard