ihr werdet es nicht glauben, was ich gestern bei einem Renault-Nissan-Händler in Hamburg Bahrenfeld erlebt habe. Aber ich schwöre das es wahr ist. Ich war dort, um mir einen gebrauchten Nissan Patrol anzuschauen (EZ 10/05, 10610 km, 28740 Euro, ein Auto aus aktuellem Nissan-Programm mit vierzylindrigem 3.0-Diesel). Das ist der Dialog mit dem Fachberater:
Ich gehe zunächst in den Verkaufsraum und erkläre, dass ich mir den Patrol angucken möchte. Ein Verkäufer, der dort herumsteht, weist auf seinen Kollegen: „Wenden Sie sich an diesen Herren, der kennt sich aus mit dem Wagen.“
Wir gehen raus, öffnen die Tür des silberfarbenen Patrol und ich setze mich auf den Fahrerplatz. Der Verkäufer steht daneben. Ich stelle ein paar Fragen:
„Ich kenne mich mit dem Patrol nicht so aus ist. Gibt es dieses Modell noch neu zu kaufen?“
„Nein, den können Sie nicht mehr bestellen. Dafür gibt es jetzt den Pathfinder.“
„Und der Motor: Ist das ein Diesel mit vier oder mit sechs Zylindern?“
„Das ist ein Sechszylinder.“
„Was für ein Allradsystem hat der Patrol? Permanent oder zuschaltbar?“
„Das ist ein zuschaltbarer Allradantrieb, sehen Sie, dort ist der Schalter.“ Der Verkäufer zeigt auf den Schalter für die Differentialsperre.
„Und wie groß ist der Tank?“
„80 Liter“ (Im Prospekt steht: 95 Liter).
Ich steige aus und wir schlendern ein wenig um das Auto herum.
„Hat der einen Leiterrahmen?“ frage ich.
„Nein, aber den kriegen Sie im Zubehör. Kein Problem.“
Wir gehen wieder in den Verkaufsraum. Dort liegen Prospekte und Preislisten für den Patrol aus.
„Oh, den gibt´s also doch noch neu,“ sagt der Verkäufer.
Fazit: Offenbar genügt zum Job des Autoverkäufers als Qualifikationsnachweis, dass man einen Taschenrechner bedienen kann. Wenn man beim Media Markt eine Kaffeemaschine kaufen und später eine derartige Beratung nachweisen würde, könnte man den Konzern wahrscheinlich verklagen. Und so ein Händler will mir allen Ernstes ein Produkt für 60000 Mark verkaufen...
Viele Grüße
Und dann die angetäuschten Inbusschrauben - peinlich
