Ich schalte mich hier mal schnell ein mit der Bitte zur Differenzierung. Man kann nicht alle Umweltschützer über einen Kamm scheren, das ist mindestens so schlimm wie wenn die Extremisten alle grösseren Autos als "Off-Roader" in einen pott schmeissen. Umweltschützer treten in verschiedensten Formen auf, vom technikfeindlichen Extremisten zum "stinkenden" Land Cruiser fahrenden und liebenden Pragmatiker (so sehe ich mich).
Manche singen jede Modemelodie nach (vom Waldsterben über das Ozonloch zur Klimaerwärmung), andere sehen die Sache etwas differenzierter. Letztere tendieren auch eher dazu, die Wissenschaft zu zitieren, erstere sind oft eher etwas esotherisch angehaucht.
Zu den Modethemen: Das Waldsterben war bekanntlich nix, das Ozonloch jedoch sehr wohl. Vom Klimawandel wissen wirs erst wenns zu spät ist. Wer ist schuld am Klimawandel? Findet er überhaupt statt?
Er findet statt, oder zumindest eine aussergewöhnlich starke momentane Fluktuation welche grosse Schäden und Opfer verursacht. Ob dies ein langfristiger Trend ist wissen wir erst wenns zu spät ist. Ob der Mensch schuld ist ebenfalls. Wollen wir das riskieren? Denn was auf dem Spiel stehen würde bestreitet eigentlich keiner: Unser Ueberleben. Die Natur überlebt sogar die worst case Szenarien ohne Probleme, das hat sie schon mehrmals gemacht. Damals sind jedoch etwa 90% aller Arten ausgestorben. Dass die Menschen in diesen 90% (oder 50 oder was immer) enthalten wären, muss ich wohl nicht noch explizit erwähnen.
Natürlich finde ich auch dass die gegenwärtige Hysterie etwas übertrieben ist, andererseits muss irgendwie die komplette Ignoranz und trotzige Verneinung eines Problems (mit erheblichen finanziellen Interessen dahinter) etwas überwunden werden.
Wir haben wirklich andere Probleme. Wenn ich als Amerikaner Europa anschaue, dann sehe ich einen Kontinent, der sich keine Sorgen macht um den Terrorismus, eine mögliche Nuklearmacht Iran, den aufstrebenden Islamismus, sondern um die Klimaerwärmung. Das ist eine Form gesellschaftlicher Dummheit. Europa will sich gut und wichtig fühlen, das ist dumm. Und gleichzeitig wird kein europäisches Land die Kioto-Kriterien erfüllen können. Nein, ich verstehe das alles nicht: Man soll sich jetzt neue Glühbirnen anschaffen. Was soll das helfen? Sind denn alle am Durchdrehen? Ich hoffe, das hört bald auf.
Genau solche Ignoranz meinte ich. "Europa will sich gut und wichtig fühlen, das ist dumm". Dies aus dem Mund eines US-Amerikaners. Interessant. Ist Terrorismus so ein grosses Problem wie es manche wichtige Leute in den USA glauben machen wollen? Ist ein Atomkraftwerk im Iran ein solch grosses Problem? So einen unglaublichen Verhältnisblödsinn habe ich noch selten gehört, tut mir leid. Durch verstärkte tropische Unwetter sind millionen Menschen betroffen und tausende sterben. Durch Terrorismus... Moment... millionen sind durch den neuen Sicherheits- und Ueberwachungswahn betroffen. Immerhin.
Mit Feuer worde noch selten ein Haus gelöscht.
Zum letzten Statement: Strom sparen ist der billigste Strom, das ist ein alter Hut. Jede Kilowattstunde, welche mit einer Stromsparbirne gespart wird ist erheblich billiger als jede produzierte. So einfach ist das. Natürlich verdient damit nicht der Oel- oder Kohlemulti sein Geld, welcher vermutlich dieses Statement verbrochen hat...
Um abzuschliessen, ich sehe mit grösster Besorgnis die Anstrengungen, "Off-Roader" aus den Städten zu verbannen und uns alle zu verteufeln, weil es gerade Mode ist schicke Karossen welche 20 liter oder mehr saufen schau zu fahren, und wieder mal verallgemeinert wird. Mit einer Haltung wie "Ihr seid alles Terroristen und wollt unsere Freiheit stehlen" tun wir uns keinen Dienst, wir müssen distanziert und objektiv argumentieren, sonst sehe ich wirklich schwarz für unsere Lieblinge, welche mit den eher wahren Problemen, den SUVs, welche nie einen Kiesweg sehen und Lastwagenmotoren haben, etwa so viel gemeinsam haben wie mit einem Fiat Uno. Gegen eine Hysterie hilft meist nur Vernunft, selten eine Gegenhysterie.
Ich hoffe, niemanden auf den Schlips getreten zu haben, ansonsten entschuldige ich mich dafür.