Elektrikproblem im Tiefen Zambia

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henning
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Elektrikproblem im Tiefen Zambia

Beitrag von henning »

Hallo Fachmaenner, ich hoffe, ich darf euch mal mit einem aktuellen Problem belaestigen. Ich bin gerade im South Luangwa National Park und hab bei meinem HJ 61 Batterieladeprobleme die, wie soll es auch anders sein, etwas schwierig zu beschreiben sind, aber ich versuche es mal der Reihe nach:

- an meiner zweiten Batterie (Minuspol, aber Eingang Pluspol der ersten Batterie) brach die Batterieklemme.
- der Pol ist mir weggeschmolzen, sodass auch noch Batteriefluessigkeit austrat.
- Da ich tiefer in den Busch fahren wollte verzichtete ich auf eine Reparatur und besorgte mir eine neue Batterie. Diese ist deutlicher groesser als die andere, naemlich ca. 90 - 100 V im Gegensatz zu der anderen 66 V Batterie.
- Diese liess ich einbauen, allerdings beruehrte der o. g. Pol die geschlossene Motorhaube und waehrend der Fahrt scheuerte die Plastikabdeckung durch ohne dass ich das gleich bemerkte.
- Der HJ liess sich einwandfrei starten und fahren.
- Nach ca. 50 Km Fahrtstrecke oder 3 Stunden liess sich das Auto nicht mehr starten. Die Ladestromanzeige zeigte Null.
- Beim Oeffnen der Motorhaube entdeckte ich gleich das Problem und behob es und liess mich Anschieben. Die Ladestromanzeige zeigte wieder ca. 27 V.
- Ich fuhr sicherheitshalber zurueck ins Camp.
- Heute morgen startete ich den HJ problemlos und hatte wieder keinen Ladestrom.
- Ich mass den Zustand der Batterien. Die erste (dessen Pluskabel auf dem Minuspol der zweiten Batterie die Motorhaube beruehrte) zeigte nur 8,4 V an und die zweite, die neue etwas groessere zeigte 12,4 V an. Jetzt liess sich das Fahrzeug nicht mehr starten.
- Nachdem ich an den Kabeln gewackelt habe, ca 1 Minute nach dem Fremdstarten, zeigte die Anzeige Ladestrom, aber nur 22 V
- die erste, alte Batterie wurde nur mit 12,4 Volt geladen und die neue, etwas groessere mit ca 13 V.
- Nach ca 20 Minuten Warmlaufen bei ca. 2000 Umdrehungen mass ich bei der ersten, alten Batterie 12,4 V und bei der groesseren, neueren 15,15 V.
-Aus Angst dass mir die Batterie platzt, schaltete ich den Motor aus und weiss nicht mehr weiter.

Wenn mir der ein oder andere Helfen koennte, waere ich euch sehr dankbar und bedanke mich jetzt schon fuer eure Zeit

Henning

P.S. Ich stehe fuer Rueckfragen zur Verfuegung, allerdings nur wenn hier auch das Internet funktioniert, was ja jetzt schon ein Wunder ist.

-

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Onkelchen
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Re: Elektrikproblem im Tiefen Zambia

Beitrag von Onkelchen »

Hallo Henning,

Dein Hauptproblem liegt darin, dass Du 2 unterschiedliche Batterien verbaut hast.


Bei einer Reihenschaltung wie beim 61er (mein 60er hatte es ja genauso), ist es wichtig, immer 2 gleiche Batterien gleichen Alters zu verwenden.

Konkret gesagt: Wenn Du eine Batterie tauscht, tausche auch die andere.

Deine "neue große" Batterie ist ja noch recht neu.
Wenn Du genau die gleiche Batterie nochmal bekommen kannst, tausche die "alte" 66 Ah-Batterie auch aus.

Wenn Du nicht mehr genau die gleiche Batterie bekommen kannst, bleibt Dir leider nichts anderes übrig, als nochmal 2 neue gleiche Batterien zu kaufen. Sonst wirst Du die Probleme immer wieder haben.

Klemme beide Batterien ab, lade jede einzeln richtig voll.

Damit kannst Du den Ladezustand der beiden Batterien "sammeln" und dann mit einem frisch geladenen Gesamtsystem loslegen.

Die noch funktionierende 66er kannst Du dann als "Notreservebatterie" mitführen.

Viele Grüße
Onkelchen
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)

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henning
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Beitrag von henning »

Hallo Onkelchen,

erstmal vielen Dank, dass du dich dem Problem angenommen hast, alleine das Lesen meiner Zeilen finde ich selber etwas kompliziert. Ich kann erst jetzt antworten, denn ich lag die letzten zwei Tage krank im Dachzelt, aber Gott sei Dank ist es kein Malaria.

Es hat sich herausgestellt, dass das Beruehren des Batteriepols mit der Karosserie einen Kurzschluss verursacht hat, der sowohl den Spannungsregulator als auch etliche Massekabel zum Schmelzen gebracht hat. Ein Kfz-Elektriker hat die Reparaturen vorgenommen und jetzt warte ich auf einen neuen Regulator aus Lilongwe.

Wenn ich hier eine neue Batterie auftreiben kann, werde ich deinen Rat sicherlich beherzigen

Nochmals vielen Dank und Gruesse aus Zambia
Henning

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henning
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Beitrag von henning »

@ Onkelchen

Habe grad erfahren, dass ich auf die bauartgleiche Batterie zwei Tage warten muss! Wie schlimm ist es, wenn ich trotzdem meinen Urlaub fortsetze und erst in 18 Tagen/1800 Km wechlse?

Henning

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BJ Axel
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Beitrag von BJ Axel »

Du könntest mitten im Busch liegenbleiben mit einer geplatzten und abgekochten Batterie, Säure im gesamten Motorraum etc.
ADAC-Plus-Mitglied hilft da auch wenig.

Axel
23 Jahre Power-Trax.de - Ingenieurbüro, Sonderfahrzeugbau, Hydraulik-, PTO-, Druckluft-, Berge- & Energiesysteme - Quad, 4x4 bis LkW, Victron Bordnetzsysteme - 22 Jahre BTT-Forum

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hecki
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Beitrag von hecki »

Stehst Du so unter Zeitdruck, dass nicht mal 2 Tage Wartezeit wg. eines Ersatzteils drin sind?

Wenn Dich das von Axel angedeutete Unheil erwischt, werden daraus ganz schnell 2 Wochen.

Bleib' cool, geniesse den Park und warte auf die neue Batterie.

Günter
Democracy must be something more than two wolves and a sheep
voting on what to have for dinner. (James Bovard)

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Christian Foerst
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Beitrag von Christian Foerst »

voraussichtlich 2 Tage in Sambia oder Malawi?!

Da können auch so schnell mehr als 2 Wochen draus werden, in der Zwischenzeit in irgendeinem Kaff (egal wie groß) wie Lilongwe verdammt zur Untätigkeit.....

Da kann man ja eigentlich nur den Tip geben zu versuchen, irgendwo 2 andere, aber Hauptsache identische Batterien zu kriegen!
Christian F., Hamburg

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henning
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Registriert: Mo 7. Jan 2002, 22:26

Beitrag von henning »

OK Leute, das ist doch mal eine einhellige Meinung. Es ist nur so, dass ich bereits seit 8 Tagen hier festsitze und sich mein Urlaub auch mal dem Ende zuneigt. Eigentlich wollte ich ja reisen und Zambia anschauen und nicht nur herumstehen. Wenn das Problem natuerlich so schwerwiegend sein kann, dann bleibt mir wohl nichts anderes uebrig.
Nochmals vielen Dank fuer eure Antworten. Selbstverstaendlich fahre ich nicht in den tiefen Busch bei dem Risiko.
Henning

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