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Wieder mal was neues.
Diesmal war das Scheibenwischerlager für die Beifahrerseite extrem schwergängig.
Angekündigt hat es sich schon viele Monate früher durch gelegentliches leichtes Quietschen des Scheibenwischers, auch bei hochgeklappten Wischern.
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Damals hat ein spritzer Öl in Richtung Wischerlager für zeitweilige Ruhe gesorgt.
Jetzt jedoch war jedesmal ein lautes, trockenes Knarzen zu hören.
Durch das für die kommende Woche angekündigte Regenwetter mußte ich mich beeilen. Autofahren bei Regen ohne Scheibenwischer wollte ich mir nicht antun.
Zuerst müssen natürlich die Wischerarme abgeschraubt werden. Eine kleine Plastikabdeckung die mit den Fingern abgezogen werden kann, verdeckt die Mutter, Schlüsselweite 12.
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![Bild](http://s1.up.picr.de/4648413.jpg)
Durch den Konus sitzen die Wischerarme recht fest, etwas Wackeln hat bei mir geholfen.
Jetzt muß das Windleitblech entfernt werden. Dieses wird von 4 Kreuzschlitzschrauben und rechts und links je einem Plastikstopfen gehalten.
![Bild](http://s2.up.picr.de/4648415.jpg)
![Bild](http://s3.up.picr.de/4648416.jpg)
Um dort ranzukommen die Motorhaube öffnen. Zwischen Motorhaube und Kreuzschrauben ist nicht viel Platz, eine Ratsche mit Kreuzbit half mir hierbei.
Jetzt kann das Windleitblech etwas nach vorn weggezogen werden. Links und rechts hängt es noch in kleinen Plastikhaltern, wenn man vom Motorraum aus drunterguckt, sieht man es.
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![Bild](http://s5.up.picr.de/4648418.jpg)
Die drei schwarzen Plastikgitter gegen Laub und gröberen Schmutz gehen leicht auszuhängen und das Wischergestänge ist jetzt gut zu sehen.
![Bild](http://s6.up.picr.de/4648419.jpg)
![Bild](http://s7.up.picr.de/4648420.jpg)
Die Wischerlager sind mit je drei 6er Schrauben befestigt. Wie konnte es auch anders sein, eine davon riss mir natürlich ab.
Um das Gestänge herausnehmen zu können, muß es noch vom Wischermotor getrennt werden.
Der Wischermotor ist Gummigelagert auf der Beifahrerseite oben an der Spritzwand mit vier 6er Schrauben befestigt.
![Bild](http://s8.up.picr.de/4648421.jpg)
Sind die Schrauben gelöst, lässt sich der Motor ein kleines Stück herausziehen.
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Nach öffnen der Mutter (SW12) kann man den Konus der Motorwelle vom übrigen Gestänge lösen.
![Bild](http://s1.up.picr.de/4648437.jpg)
![Bild](http://s4.up.picr.de/4648440.jpg)
Durch die große Öffnung auf der Fahrerseite kann jetzt das Scheibenwischergestänge nach oben herausgenommen werden.
![Bild](http://s5.up.picr.de/4648441.jpg)
![Bild](http://s6.up.picr.de/4648442.jpg)
So sieht es da drinnen aus.
![Bild](http://s7.up.picr.de/4648443.jpg)
Die schwarze Leiste zwischen Windleitblech und Frontscheibe muß man nicht entfernen. Wem das dummerweise doch passiert, die kleinen oberen Nasen etwas wegziehen, die Leiste von oben aufstecken und nach unten einrasten.
![Bild](http://s8.up.picr.de/4648444.jpg)
Die bisherige Vermutung wurde jetzt zur Gewissheit.
Während sich das Wischerlager der Fahrerseite von Hand drehen ließ, wenn auch schwer, saß das Andere richtig fest. Auch unter zuhilfenahme einer Zange bekam ich es nur ein kleines Stück weit gedreht. Auf den ersten Blick sah ich auch keine Möglichkeit die Welle aus dem Lager zu bekommen.
Ich war schon drauf und dran beim Händler anzurufen und ein neues Wischergestänge zu bestellen, als mir einfiel das Samstags zwar jemand da ist, aber der Feiertag wohl auch dort gilt.
Nach einer gründlicheren Reinigung als vorher entdeckte ich am oberen Ende der Wischerwelle eine kleine Lücke, ca. 1mm breit. Mein Verdacht fiel auf einen Sprengring.
Oben, direkt unter dem Konus.
![Bild](http://s8.up.picr.de/4264705.jpg)
Drehen ließ sich auch nach einigen leichten Hammerschlägen auf die Welle noch immer nichts. Also setzte ich eine passende Nuß von oben über die Welle auf das Wischerlagergehäuse und klopfte kurz drauf. Als Ergebnis konnte ich jetzt den Sprengring drehen, und mit einem spitzen Messerchen heraushebeln. Die darunter liegende Scheibe bekam ich dann auch herunter.
Mit leichten Hammerschlägen konnte ich dann die Welle nach unten aus dem Gehäuse herausschlagen.
Als ich die dann sah, erklärte sich das Knarzen von selbst.
Die Welle war total verkeimt und rostig.
Hier schon etwas gereinigt.
![Bild](http://s4.up.picr.de/4264700.jpg)
Das Gehäuse selbst aus Aludruckguß, und die Lagerstellen oben und unten aus Kunststoff sahen noch OK aus.
![Bild](http://s2.up.picr.de/4264698.jpg)
![Bild](http://s3.up.picr.de/4264699.jpg)
Zwischen Wellenunterteil und Gehäuse fanden sich auch noch zwei dünne, sehr rostige Scheiben.
![Bild](http://up.picr.de/4264696.jpg)
![Bild](http://s1.up.picr.de/4264697.jpg)
Die unterste mit einem Außendurchmesser von 24,2mm, einem Innendurchmesser von 12,5mm und einer Dicke von nur 0,3mm war leicht gewellt. Ich nehme an, die stellt eine gewisse Spannung her.
Die darüberliegende Scheibe mit den Durchmessern 18,8mm, 12,8mm und 0,2mm dicke.
Bei den beiden Scheiben habe ich den Rost nur mit dem Messer abgekratzt und sie wiederverwendet.
Auch bei der Welle habe ich den abgelagerten Dreck erst mit dem Messer weggekratzt, und mit der Drahtbürste nachgeputzt.
![Bild](http://s5.up.picr.de/4264701.jpg)
Die Nut in der Welle für den Sprengring.
![Bild](http://s6.up.picr.de/4264703.jpg)
Der Zusammenbau (mit viel Fett!) war dann nur noch ein Kinderspiel.
Nachdem sich die revidierte Welle viel leichter bewegen ließ als die andere, kam die dann auch noch dran.
P.S.
Da sich die Welle des Wischermotors beim Lösen der Mutter etwas mitdreht, vor dem Verbinden des Wischergestänges mit dem Motor den Wischer noch mal einen Takt laufen lassen, für die Nullstellung.