Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

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HeideCruiser
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Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von HeideCruiser »

Hallo zusammen,

an der LadedruckDose ( heißt die so ? ) in meinem 61er ist ein Schlauch, der in den Innenraum zu einer kleinen Stellschraube und dann wieder zurück zu einem anschluss hinter der Dose führt. Klar soweit?
Es ist kein Manometer verbaut, ich weiß also nie, wie die Schraube gerade steht.
Darum habe ich mich entschlossen zurückzurüsten.
Ich habe also den Schlauch einfach abgeschnitten und die Dose direkt mit dem Anschluss dahinter verbunden.

Die Fragen: Ist das in ordnung so? Wirkt sich das negativ aus? Wie sieht das im Original aus?

Abgesehen davon, dass der Schlauch porös ist.

Danke für Eure Antworten
Gruß Sven
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dose turbo klein1.jpg

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bayer07
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von bayer07 »

salut sven
das teil nennt sich wastegate und der anschluss ist korekt.
gruss bayer
Wer Stroh im Kopf hat, fürchtet den Funken der Wahrheit

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MBPetersen
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von MBPetersen »

Der Schlauch muss ab und die Schraube an der EInspritzpumpe ganz raus!
:)

Spaß beiseite, hab ich nie gesehen dass der an eine Stellschraube im Innenraum geht.
Kann man da Wastegate Öffnugnspunkt verstellen? Das wäre natürlich was.

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landcruiser
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von landcruiser »

Dampfrad! :biggrin:

Bild

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MBPetersen
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von MBPetersen »

Ahhh, naklar, das Dampfrad...
Beisst die Maus keinen Faden ab, Dampfrad...ohne Dampfrad gehts nicht :)

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HeideCruiser
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von HeideCruiser »

Danke bayer, da bin ich schonmal beruhigt.

Uwe, erklähr mir das!
Bei mir war die Stellschraube dort, wo auf Deinem Bild der Verteiler mit dem weißen Feil ist.
Wozu ist das gut? Die eine und die andere Variante?
Gruß Sven

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landcruiser
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von landcruiser »

Moin Sven,

das wastegate ist eine Sicherheitseinrichtung.

Bei einem bestimmten Ladedruck öffnet es und lässt einen Teil des Drucks am Turbo vorbei.

Mit dem Dampfrad gaukelt man dem wastegate vor, dass der Druck noch nicht erreicht ist, indem man ihn über ein Ventil vor dem wastegate ablässt.

So bekommt der Motor "etwas" mehr Dampf in Form von Luft. Geht dann (meist) "etwas" besser. Wenn man dann noch die Pumpe richtig einstellt, erwacht ein 12H-T richtig zum Leben.

Übertreibt man es, fliegt einem u.U. der Motor ...

Kann man zum "dran Drehen" im Innenraum installieren oder fest eingestellt im Motorraum.

Weniger "elegant" ist eine Drossel in der Leitung (ohne Ablassen des Drucks).

Grüße

Uwe

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HeideCruiser
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von HeideCruiser »

:bulb: ...danke Uwe.

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HJ61-Freak
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von HJ61-Freak »

landcruiser hat geschrieben:Wenn man dann noch die Pumpe richtig einstellt, erwacht ein 12H-T richtig zum Leben.

Leben ist gut! Der Motor wird aus seinem Dornröschenschlaf erweckt und ist fortan kaum wieder zu erkennen!!!

landcruiser hat geschrieben:Übertreibt man es, fliegt einem u.U. der Motor ...

Bis 1 bar geht das locker ohne LLK und mit bis mindestens 1,5 bar.

HeideCruiser hat geschrieben:Bei mir war die Stellschraube dort, wo auf Deinem Bild der Verteiler mit dem weißen Feil ist.

Wahrscheinlich sah die Stellschraube genauso aus, wie das Teil in diesem Link, dort ganz unten auf der Seite, oder?

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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bayer07
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von bayer07 »

hallo
das mit dem verstellen des ladedrucks sowie der einspritzpumpe wuerde ich gerne mal ausprobieren.
bringt das in allen situationen mehr power?
was sagt das getriebe dazu?
welche teile wuerdet ihr verwenden und wie messe ich den ladedruck und die einspritzmenge?
gruss bayer
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HJ61-Freak
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von HJ61-Freak »

bayer07 hat geschrieben:was sagt das getriebe dazu?

Es jammert! :wink:

bayer07 hat geschrieben:welche teile wuerdet ihr verwenden

Das "Dampfrad" von Mayr ist nicht schlecht, solltest Du aber deutlich preiswerter im Fachhandel für Pneumatikelemente problemlos erwerben können.

bayer07 hat geschrieben:und wie messe ich den ladedruck

MIt einer handelsüblichen Ladedruckanzeige?

bayer07 hat geschrieben:und die einspritzmenge?

Optisch, mittels fachmännischen Blick in den Rück- bzw. Außenspiegel. Du verstellst die Vollastanreicherung so lange Richtung fett, bis er anfängt unter Vollast zu rußen. Dann nimmst Du die Vollastanreichung etwas zurück, bis er gerade noch ein klein wenig rußt. Fertig!

Tipp: Die Installation einer Anzeige zur Überwachung der Abgastemperatur vor dem Turbolader ist angeraten, jedenfalls wenn Du über 1 bar gehen willst und keinen LLK verbaust.

Gruß

Florian
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MBPetersen
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von MBPetersen »

Habe natürlich gleich mal ein "Ladelufteinstellventil" bei Mayr angefragt.
Kostet 72.- plus Versand, Bestellung ist schon raus :)

Ich habe Kontakt zu einigen australischen Kollegen, die haben das Komplette Innenleben des CT26 modifiziert.
Neue Turbine, neues Verdichterrad, mit Geometrien aus dem 21. Jahrhundert :)
Max. Drehmoment kann ab 1600 erreicht werden nach Angabe (ohne Gewähr).
Ob man das seinem Triebwerk zumuten will, sei jedem selbst überlassen.

Abgastemperatur ist leider nur einer der Indikatoren für die thermische Belastung der Motoren. Über die thermische Belastung des Kolbens macht die Abgastemp leider keine vollständige Aussage. (Dafür ist eher die Menge der umgesetzen Energie ausschlaggebend, also Kraftstoffmenge, Ladeluftdruck+Temperatur, Ölkühlung des Kolbens etc).
Ich kann also auch bei gleicher Abgastemperatur meine Kolbenkrone / Brennraum / Zylinderkopf thermisch überladen. Von der mechanischen Überladung mal ganz abgesehen.
Denn die gemessene Temperatur ist lediglich der Mittelwert des Abgasstromes aus allen 6 Zylindern. Die thermische Belastung von 1 kg pro Minute Abgas bei 400°C ist natürlich größer als die von 0,5 kg pro Minute Abgas bei 400°. Nur das wird durch das Thermometer nicht erfasst.

Beispiel: Zündzeitpunkt 3° nach vorne verlegt. Abgastemperatur sinkt, Spitzendruck geht rasant nach oben. Thermische Belastung trotz niedrigerer Abgastemp eher gleichbleibend.
Oder Zündzeitpunkt 3° nach hinten verlegt. Abgastemperatur steigt (Gemisch verbrennt später), Spitzendruck steigt, thermische Belastung der KOLBENKRONE NIMMT AB. (Es steigt aber natürlich extrem die therm Belastung von Auslassventilen und Turbinenrad).

Wirklich verringern tut die thermische Belastung des Motors nur durch einen Ladeluftkühler, da man die Starttemperatur der Verbrennung (Kompressionsendtemperatur) verringert und damit eine niedriegere Brennraumtemperatur erreicht. Oder durch bessere Geometrien von Turbine und Verdichter (annäherung an die Isentrope Verdichtung, niedigere Verdichtungsendtemperatur bzw. in der Turbine umgekehrt, mehr Turbinenleistung bei niedrigerer Abgastemp. bzw. Druck)

Erhöht man den Durchfluß durch den Motor in dem man den Ladedruck anhebt, verbaut man gleichzeitig einen Ladeluftlühler und -ganz wichtig- sorgt für ein größer dimensioniertes Abgassystem, so kann man bei moderater Anhebung der Einspritzmenge Mehrleistung bei gleichbleibender thermischer Belastung erzielen, bei geringfügig höherer mechanischer Belastung.
Ohne LLK würde ich wohl nicht über 10-15% Mehrleistung gehen.
Ob ich 1 bar Ladeluftdruck versuchen würde weiß ich nicht, da müsste man dann sehen das Abgasgegendruck, Turbinendrehzahl und Leistungsplus noch im Verhältnis stehen.
Generell denke ich sollte man auch den Ladeluftdruck / Einspritzmenge auf Erreichen der Rußgrenze einstellen und dann minimal zurücknehmen. (wie schon erwähnt). Einfach nur mehr Luft in den Brennraum zu pumpen hat thermodynmaisch keine Vorteile, dann lieber Wastegate auf und Abgasgegendruck runter.

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bayer07
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von bayer07 »

super
danke euch fuer die ausfuehrlichen antworten und bin mal gespannt aufs ergebniss von mbpetersen.
gruss bayer
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MBPetersen
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von MBPetersen »

Also damit keine Missverständnisse aufkommen, ich werde lediglich erstmal das Ladeluftdruckregelventil einbauen, ein Manometer für den Ladeluftdruck und dann mal sehen ob ich die Einspritzmenge etwas nachjustiert bekomme.

Für alles andere ist zu allererst eine neue Abgasanlage fällig. Florian hat mir ein paar Adressen rausgesucht (vielen Dank dafür nochmal). Jetzt muss ich beim TÜV mal vorsprechen wie man da auf einen Nenner kommt.

Der Turbo aus Australien das wäre schon eine Sünde wert, ich habe ein paar Links über die Performace bekommen, ich frage den Inhaber mal ob ich die teilen kann.

EDIT
http://www.flickr.com/photos/72674819@N02/7399291320/

Da sieht man das Ansprechverhaltens seines Turbos...15 PSI sind etwas über 1 bar, er fährt mit 19 PSI max.
THX Tim and Graeme!!!

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12HT
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Re: Schlauch an Ladedruckdose am 12 H-T

Beitrag von 12HT »

Hallo Peterson,
ich weiß nicht wie pingelig dein TÜV ist aber ich habe meinen HJ61 mit einer Sidepipe gekauft die einfach vor dem HInterrad rausgeht und nur 1 Topf hat, Durchmesser auch sehr üppig dimensioniert. Tüv meinte nur, der Motor nagelt doch eh lauter als der Auspuff an sich. Stört keinen, eintragen tut ihn aber auch keiner :-).
Zum Thema Turbo und LLK kann ich nur sagen, habe den orginal Mayr LLK Kühler drin, im Schein steht was von erhöhtem Ladedruck und Einspritzmenge und 160PS. Ist seit 89 verbaut, also fast das ganze Autoleben.

Bayer07, das Getriebe ist noch nicht überholt worden, hat jetzt 290t weg und läuft noch wirklich super, VTG ist vor 10tkm überholt worden, war ausgeschlagen an den Keilwellen.
Vom Fahren her ist das alles der absolute Wahnsinn, Kraft ohne Ende, und der Verbrauch ist meiner Meinung nach für so ein altes, schweres und überdimensioniertes Fahrzeug einfach nur geil. Brauch zwischen 8L (Landstraße) und 11L (Autobahn, 100-120kmh). Beim Befahren der Route des grandes Alpes konnte man mit 10,1L auch nicht meckern, somal es oft lange bergaufging im 2. oder 3. Gang bei schöner Rußbildung im Rückspiegel :-)

Alles in allen bin ich hellauf begeistert, zumal mein Pajero L040 Benziner immer 13-17L gesoffen hat, egal ob man sich zurückgenommen hat oder nicht, dazu noch 2-3L Öl auf 1000km hehe.

Überlasten tut man den Motor glaub ich auch nicht damit, wir reden ja von einer Literleistung von nur 40PS.
Zudem ist das System bei meiner Karre von Anfang an verbaut gewesen, also seit fast 23Jahren, ohne irgendwelche Probleme!

Gruß Markus

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