Nordafrika-Rundreise

Alles rund um die Reise
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wiber
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Nordafrika-Rundreise

Beitrag von wiber »

Liebe Landcriusergemeinde, nachdem mein BJ45 im vergangenen September eine erste Teststrecke von reichlich 4tkm gemeistert hat, mache ich mir Gedanken, ob mein Traum von einer längeren Tour durch die Sahara und rund ums Mittelmeer realisierbar ist. Eigentlich war dieser Traum der Grund dafür, das Auto in einer 5-Jahresaktion zu rekonstruieren. Nun ist es ja rel. leicht, nach Marokko zu komen. Die Weiterfahrt nach Mauretanien habe ich auch schon einmal erlebt, war auch kein ernsthaftes Problem,speziell die Visumsfrage. Bei Algerien scheint das schon komplizierter zu sein, ebenso in Mali und Niger. Über Lybien, Ägypten, Jordanien, Irak weiß ich überhaupt nicht Bescheid, was Visumsgeschichten betrifft. Wir brauchen hier im Moment nicht die Sicherheitsfrage zu diskutieren, das kann sich alles noch in den nächsten Monaten ändern und muss am Ende unterwegs entschieden werden. Was mich interessiert ist die Frage, ob und wenn ja, welche Erfahrungen ihr evtl. weitergeben könnt in Bezug auf die (Un-)Möglichkeiten der Ein- und Durchreise durch diese Länder... Bin diesbezüglich für alle Informationen dankbar.
Adventliche Grüße aus Ostsachsen von Winfried
BJ45 LV

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saharapoldi
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Re: Nordafrika-Rundreise

Beitrag von saharapoldi »

Hallo Winfried,

wir haben fast alle aufgezählten Länder bereist, allerdings unter weit günstigeren Umständen als heute.

Libyen ist politisch und sicherheitstechnisch wieder ins Mittelalter zurückgefallen, seit die starke Faust des Diktators Gadaffi fehlt. Von Demokratie ist man weit entfernt, es herrschen Clan-Chefs und Warlords, mit denen Du Dich theoretisch vor Ort arrangieren müsstest. Infos siehe Wuestenschiff.de.

Algerien ist nur mit Begleitung einer Agentur, eventuell auch von Militär, bereisbar. Siehe Wuestenschiff.de

Irak ist im Moment sicher nur für Kriegsberichterstatter bereisbar.

Aber ansonsten gibt's kein Probleme.............

Grüsse aus Wien
Saharapoldi

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wiber
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Re: Nordafrika-Rundreise

Beitrag von wiber »

Hallo Saharapoldi, danke erstmal für die Schnellinformation. Bin gerade dabei, die Situation in Algerien zu recherchieren. Seit Oktober diesen Jahres sind wohl einige Gebiete im Süden wieder frei gegeben, allerdings noch nicht alle. Eine Visumsagentur meinte, dass es auch keine "Führer" mehr braucht. Bleibe weiter am Ball.
Gruß nach Wien, bist Du ein echter "Batzie"??
Gruß "Piefke" Winfried
BJ45 LV

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Ozymandias
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Re: Nordafrika-Rundreise

Beitrag von Ozymandias »

Eigentlich kann man den ganzen Plan knicken wenn man ehrlich und realistisch ist, das will zwar der TE nicht gern hören aber es ist so.

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Schoenthal
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Re: Nordafrika-Rundreise

Beitrag von Schoenthal »

Wir brauchen hier im Moment nicht die Sicherheitsfrage zu diskutieren, das kann sich alles noch in den nächsten Monaten ändern und muss am Ende unterwegs entschieden werden.


Traumtänzer oder Hasardeur, was passt besser?

Der Artikel passt gerade gut dazu: BBC - Kidnap ransoms 'fuelling terrorism' - UK Foreign Office
Ironie ist das Körnchen Salz, das das Aufgetischte überhaupt erst genießbar macht.

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Wolle
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Re: Nordafrika-Rundreise

Beitrag von Wolle »

In Marokko zu starten schließt sich derzeit aus, sofern man keine Einreise nach Algerien über Mali oder Niger hinbekommt. Derzeit ist eine Einreise nach Algerien über die südlichen Grenzen nicht möglich. Kann sich ändern, aber nicht in Jahresfrist.
Einreise für Ausländer von Algerien nach Libyen an den beiden Grenzübergängen Ghat und Ghadames ist nicht möglich. Das wird sich binnen 2-3 Jahren NICHT ändern.
Also geht es nur über Tunesien nach Libyen.
Libyen geht nur im Transit mit Geschäftsvisum, also „halblegal“ als Tourist. Touristenvisa gibt es derzeit keine. Änderung vorerst nicht zu erwarten. Der Transit geht nur über die Küstenstraße und mehr oder weniger starker „Agenturbegleitung“. Alle südlichen Gebiete sind de jure Sperrgebiet. Südlich Ghadames, bzw. Jebel Nafusa ist de facto no go Area. Änderung erhofft aber für 2 Jahre nicht in Sicht.

Der organisatorische und finanzielle Aufwand (unabhängig von der Sicherheit) nach DZ und Ly einzureisen ist mit der Einreise Marokko, Mauretanien oder TN nicht im Entferntesten(!) zu vergleichen. Ich schreibe das, weil Du es als Beispiel kennengelernt hast. Das ist eine leider eine andere Welt.

Einreise und Visa nach ET grundsätzlich kein Problem, sofern die Grenze offen ist. Das Problem mit der hohen Zollbürgschaft ET dürftest Du kennen.

Theoretisch machbar ist die Sache nur bei einem Start in Algerien. Über Marokko ist es also derzeit Sackgasse.

Das ist aber alles Theorie.

Ich habe die Länder alle - zum Teil zig mal - bereist und war auch nach der Revolution in Libyen – wenn auch nur im Norden. Derzeit würde ich es nicht machen mit eigenem (ausländischen) Fahrzeug Transit zu fahren. Von Abstechern in den Süden ganz zu schweigen. Die Lage hat sich im letzten Jahr leider ständig verschlechtert.

Wenn Du irgendetwas von der Reise haben willst, dann warte oder bereise Die Länder einzeln wenn sich Gelegenheiten bieten. Es macht keinen Sinn Nordafrika auf der Küstenstraße zu erkunden – mal ganz unabhängig vom Thema Sicherheit.
Du wirst wenn Du in DZ startest z.B. Oran allenfalls in Tunesien die Möglichkeit haben irgendwo mal in die Pampa zu fahren. Ansonsten wird es bis nach ET eine reine Hatz über Schnellstraße mit Hotelübernachtungen. In nördlichen DZ und Libyen ist freies Übernachten etc. für absehbare Zeit absolut no go.

Mein Fazit: Vergiss es für die nächsten drei Jahre.


Grüße
Wolfgang


PS: Ich habe jetzt nur geschrieben was "geht", nicht ob es "sicher" ist, denn das kann man sich selbst beantworten. Nach der Sicherheit war ja nicht gefragt. Aber es ist als ob man über die Besteigung des Mount Everest redet, aber mal die Kälte und die dünne Luft außen vor lässt.

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wiber
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Re: Nordafrika-Rundreise

Beitrag von wiber »

Okay, der Traumtänzer (das hört sich in dem Beitrag so negativ an....) mus einsehen, dass es mit der erträumten Tour wohl soo nichts werden kann, Dank an Hans und Wolle für die ausführlichen Informationen, es ist ohne solche Foren und solche Mitglieder eigentlich nicht möglich, so geballtes Wissen zu bekommen. Und es ist ein Trauerspiel, wenn ich mir den afrikanischen Kontinent bis zum Äquator ansehe und darüber nachdenke, in welchen Ländern dieser riesigen Region eigentlich annähernd normale Bedingungen herrschen... Und die sog. Revolutionen haben es ja im Allgemeinen eher verschlimmbessert.
Werde ich wohl brav nach Marokko und weiter an der Westküste unterwegs sein. Die Verbindung in Mauretanien nach dem Senegal soll ja inzwischen auch durchgehend geteert sein, stimmt das eigentlich? Als ich dort war, bauten wohl gerade die Italiener (?) daran. Wir mussten damals noch die Tour am Strand bei Ebbe machen...
Dank noch mal an Euch - ich melde mich mal wieder
Gruß - Winfried
BJ45 LV

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