Trotz allem was hier geschrieben wurde versuche ich doch noch mal sachlich auf das hier zurückzukommen:
Der Abschuß war/ist für mich der Vorschlag auf ein Einschalten der Behörden ( Militär / Botschaft ) zu verzichten und damit eine professionelle Suchaktion zu verhindern, um eine evtl. zukünftige Führerpflicht zu vermeiden.
Also lieber ein Menschenleben aufs Spiel setzen, um künftig weiterhin ohne Führer im Sand zu fahren.
Das kann man so einfach nicht stehen lassen.
1.Es hat sich niemand in Lebensgefahr befunden.
2.Wenn man doch davon ausgehen kann oder muss, dass es wirklich brenzlig wird bringt es nichts die am leichtesten erreichbaren „Alarmknöpfe“ (Nummer der Botschaft lässt sich in 2min im www finden) zu drücken, sondern die
die was bringen.
Am Anfang kam mal der Hinweis sofort die Suchdienste (SAR) einzuschalten. Nur - das gibt es für die Gegend nicht. Natürlich hat es in Tunesien einen Rettungsdienst, aber es gibt nicht das Pendant zur Bergwacht, die für das Eingreifen in abgelegenen(!) Gegenden bereitsteht. Damit gibt es auch keine „professionelle Suchaktion offizieller Stellen“. Natürlich sind das Militär und die GN (allerdings sehr eingeschränkt) in der Lage nach jemandem zu suchen. Sie machen es auch immer wieder oder beteiligen sich wohl oder übel daran. Aber das ist nicht ihre Aufgabe.
Die Zuständigkeit für das Suchen von Touristen, die sich irgendwo vertüddelt haben hat man aber dennoch geregelt weil das Mil (die haben die Helis) nicht dauernd Mittel dafür aufbringen will: Es ist Sache des Veranstalters (also der lokalen Agentur) ihre Leute zu suchen. Ob man die geltenden und nicht immer ganz klar formulierten Bestimmungen als „Führerpflicht“ bezeichnen will spielt gar nicht so eine Rolle. Von offizieller Seite ist es sagen wir mal „gewünscht“ dass man sich vorab durch das engagieren einer lokalen Agentur absichert. Dazu passt, dass bei den leider doch immer wieder vorkommenden Suchaktionen nicht nur GN und Mil dabei sind, sondern ganz wesentlich die Agenturen um Mithilfe gebeten werden, bzw. wird einfach jeder zusammengetrommel der sich in der Gegend auskennt. Den Agenturen dann gleich (gegen Bezahlung durch die Touristen) die Verantwortung in die Hände zu legen ist also naheliegend. Wer das nicht in Anspruch nimmt, dem wird man vor Ort die entsprechenden Fragen stellen wenn etwas schief geht etc.
Zum Thema Botschaft: die Botschaften leisten konsularische Hilfe aber führen keine Rettungsaktionen durch und können die auch nicht „anordnen“ . Sie können nur ans Innenministerium gehen und von da aus nimmt es dann seinen mehr oder langen Weg bis vor Ort jemand zu suchen anfängt. Das sind aber wieder die gleichen wie oben beschrieben: Leute vor Ort. Die kann man also direkt fragen.
Das wurde hier auch aus gutem Grunde empfohlen. (Das Einschalten der GN passiert dann ohnehin.)
Und dass sich jemand während oder nach der Suche noch nach „Oben“ bei einem Ministerium rechtfertigen muss, weil eine Botschaft sich eingeschaltet hat schafft für die nächste suche weder zusätzliches Verständnis noch Begeisterung. Es bring einfach nix.
Grüße
Wolfgang