Rahmen "richten" LN65 - welche Firma

[La4200]

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Hallo Gerhard!

Es geht nicht ums Richten sondern ums Schweißen von größeren Rostschäden. Das soll halt ein Fachbetrieb machen, der sich mit Rahmen auskennt, da evtl. geschäftet werden muss usw.

[Gerhard2]

Hi,

ist der Rahmen nackig (ohne Achsen, Motor, ....)?
Meinst Du mit Schäften (kenne ich als Süddeutscher nur aus dem Bootsbau) auf Stoß schweißen? Oder das Überlappen von Blechen?

Auch wenn der Rahmen nach dem Schweißen nicht 101%-ig so ist wie vorher, ist er deswegen nicht unbedingt schlechter. Unnötiger Wärmeeintrag ist unnötiger Verzug und je nach Kaltverformung auch Verlust von Festigkeit. In Sachen H-Kennzeichen gibt das sicher keine Probleme.

Gruß
Gerhard

[jfk]

Ne im Moment ist alles noch am Stück. Die Frage ist, ob sich so auch etwas machen lässt, sonst kann man ja auch gleich den Rahmen tauschen...

[Ozymandias]

Wäre eventuell die bessere Alternative, dann hast du komplett Neu und nicht Stückwerk. Kommt halt drauf an wie sehr dein Rahmen schon "abgenutzt" ist.
Und natürlich ob der dauerhafte Erhalt des Fahrzeuges dir die Investition wert ist.

[jfk]

es geht hier nicht um mich
somit liegt das nicht in meinen Händen

[La4200]

Hi,

ist der Rahmen nackig (ohne Achsen, Motor, ....)?
Meinst Du mit Schäften (kenne ich als Süddeutscher nur aus dem Bootsbau) auf Stoß schweißen? Oder das Überlappen von Blechen?

Auch wenn der Rahmen nach dem Schweißen nicht 101%-ig so ist wie vorher, ist er deswegen nicht unbedingt schlechter. Unnötiger Wärmeeintrag ist unnötiger Verzug und je nach Kaltverformung auch Verlust von Festigkeit. In Sachen H-Kennzeichen gibt das sicher keine Probleme.

Gruß
Gerhard

Süddeutschland Bootsbau??? Nein Spaß beiseite
Unter Schäften verstehe ich bei einem Profil eine Beschädigung heraustrennen, diese Ersetzen und außen eine Versteifung drübersetzen. Dies ist im ersten Gedanke nicht unbedingt nötig, allerdings muss man bedenken dass der Hilux ein Doppel C Profil hat, welches ineinander liegt. Das heißt Ober- und Unterseite liegen Doppelt. Und hier kann der Rost schön von innen nach Außen fressen. Wenn jetzt also ein Seitenteil durch gerostet ist muss dieses herausgeschnitten werden und dann erstzt werden. darüber kommt dann noch eine versteifung. Außerdem ist beim Wolfgang über den forderen Blattfederaufnahmen alles weg... Kannste durchgucken!

Nach einem LN65 Rahmen halten wir schon seit langem ausschau... Das wird wohl nüscht werden. Es gibt aber noch neue Rahmen für ca. 5000€.

Achso und das mit der Kaltverformung, stimmt grundsätzlich erstmal. Allerdings bringst du ja mit Formen gerade erst Steifigkeit in die Angelegenheit. Sprich ein L-Profil hat mehr Steifigkeit als ein Flachprofil. Deshalb weis ich jetzt nicht genau was du damit meinst?

[Ozymandias]

Wenn das Fahrzeug erhalten werden soll wären die 5K€ gut investiert, den neuen Rahmen direkt Feuerverzinken und dann hast nie mehr ein Problem.
Manchmal ist es sinnvoller einmalig mehr Geld auszugeben als alle paar Jahre wieder.

[La4200]

Mein Reden Und die Reperatur kostet mit sicherheit auch nicht viiiieeeel weniger..

[Ozymandias]

Definitiv, und man hat immer noch nen alten Rahmen der Stückweise erneuert, geschweißt ist. Vom Standpunkt Rostschutz her nicht ideal, man kann ja die Doppel-C Profile nicht auf ganzer Länge trennen um den Zwischenrost der zweifellos vorhanden ist zu entfernen.

Für mich wäre der Fall klar, aber ich bin ja nicht die Referenz.

[xsteel]

Servus miteinander,

also Feuerverzinkung:
Das zu verzinkende Gut wird im Regelfall erst in einem Säurebad / nasschemisch vorbehandelt.
Im Anschluß nach dem Abtropfen kommt das zu verzinkende Teil in eine ca. 450° heißes Zinkbad.
Lackierte Teile werden vorher chemisch abgebeitzt.

Bei der planung von Stahl-Konstruktionen wird darauf geachtet (zumindest von denen die sich auskennen) dass es
zu keinen überlappungen von Teilen kommt die nicht umlaufend voll verschweißt wurden.
Bereits angerostete Teile werden durch das Bad vorher entrostet und daher gibt es hiebei keine Probleme mit der Haltbarkeit der Verzinkung.

Nun aber zur Crux an der Sache:
1.) Die Säurebrühe läuft in den sehr dünnen Spalt bei den inneinander greifenden C-Profile. Und ein Rest verbleibt dort da dieser nicht ablaufen kann. Beim Eintauchen in das Zinkbad hört man das schön scheppern... und da nun das Zink wesentlich dickflüssiger ist kommt es NICHT in diesen Bereich. Hier arbeitet die Säurebrühe in den nächsten Jahren lustig weiter.

2.) Die Rahmen von Fahrzeugen sind konstruktiv NICHT für das Verzinken konstruiert.
Also auch nich darauf hin ausgelegt, dass bei Temperaturen von 420-480° sich die Gesamtkonstruktion verzugfreies Verhalten aufweist.
Sprich: kann leicht sein dass der Rahmen dannach verzogen ist!

Wer sich darüber informieren will kann sich ja mal da umschauen: http://www.feuerverzinken.com/

Gruß
Sigi

[jfk]

sehr interessant Sigi!

[timschoch]

@Sigi: was würdest du denn als Alternative empfehlen, mit den gleichen Vorteilen aber ohne die Nachteile des Verzinkens?

[Ozymandias]

Jeder wie er mag, Fahrzeugrahmen zu verzinken ist längst in der Großserie angekommen, bis dato hat mir noch Keiner über Problemen damit berichten können.
Aber das Gerücht mit den völlig verzogenen und rostenden Rahmen hält sich hartnäckig. Sorry, ist so.

Grüße Ozy

[xsteel]

@Sigi: was würdest du denn als Alternative empfehlen, mit den gleichen Vorteilen aber ohne die Nachteile des Verzinkens?

Servus Tim,
würde da gerne was empfehlen....

Ich wollte nur mal bisschen auf die Thematik und Problematik des Feuerverzinkens eingehen.
Grundsätzlich wäre es für die Hersteller einfach einen Feuerverzinkten Rahmen anzubieten.
Scheitert an... Kosten.
Die einzelteile könnten nach dem Kaltumformen verzinkt werden und müssten allerdings dann genietet / verschraubt werden. Der Aufwand ist für den Hersteller unverhältnismässig. Ausser uns Spinnern ist für die meisten ein Fahrzeug ein Gebrauchsgegenstand der seine "vorübergehende" Daseinsberechtigung hat.
Nach ein paar jahren warten die meisten doch schon auf den Nachfolger mit stärkerem Motor oder anderen Gadgets.

Nun zum verzinkten Rahmen zurück.
Wer das Ding verzinkt könnte z.B. bei der eigentlichen Verzinkung anwesend sein, und wenn der Rahmen noch so knapp 100° hat, all die Fugen mit Seilfett oder Liquid Fluid voll laufen lassen.
Und dann auch regelmässig diese Bereiche behandeln als wäre der Rahmen nur Lackiert.
Ändert nichts daran das dieser sich verziehen kann, und dass u.U. nicht die ganze Säure aus den Fugen zu bekommen ist.
Entweder regelmäßig mit Seilfett einsprühen, oder Neuen Rahmen soweit freilegen das mit einem guten LKW-Rahmenlack die Sache gleich mal mit ein paar μm aufbessern.

Ihr könnt ja hier mal reinlesen: http://www.feuerverzinken.com/anwendungen/fahrzeugbau/

Gruß
Sigi

PS: Denkt nicht dass ich mich nicht auch tierisch über den Rost ärgere.....

[La4200]

Das ist kein Gerücht, das ist Tatsache!
Habe auch schon viel darüber nachgedacht und mit 3 Betrieben darüber gesprochen. Alle haben mir davon abgeraten. Das Problem sehen die Experten auch nicht beim Verzug des Rahmens sondern Tatsächlich bei der Korrosion an den noralgischen Stellen, die eben nicht vom Zink erreicht werden.

Die Rahmen, die heutzutage verzinkt werden, sind auch entsprechend konstruiert. Da muss der Konstrucktions-Ingeneur mit der Galvanik eng zusammenarbeiten und Ablaufstellen vorsehen usw..

Grüße - Jan

[xsteel]

Jeder wie er mag, Fahrzeugrahmen zu verzinken ist längst in der Großserie angekommen, bis dato hat mir noch Keiner über Problemen damit berichten können.
Aber das Gerücht mit den völlig verzogenen und rostenden Rahmen hält sich hartnäckig. Sorry, ist so.

Grüße Ozy

Ozy,
ich habe nicht über "völlig" verzogene Rahmen gesprochen und Großserie...

Auszug aus vorhin gesendetem Link zum verzinken im Fahrzeugbau
Das Feuerverzinken von Nutzfahrzeugen hat nur theoretische Gemeinsamkeiten mit den verzinkten PKW-Karosserien. Während für Personenfahrzeuge die Stahlbleche im Durchlaufverfahren verzinkt werden und erst danach zu einer Tür oder einem Kotflügel gepresst werden, können beim Stückverzinken massive Stahlträgerkonstruktionen komplett in ein bis zu 20m langes Zinkbad getaucht werden.
Hierzu ist eine durchdachte Konstruktion notwendig, damit die 450ºC heiße Zinkschmelze sämtliche Stahloberflächen erreicht und kein Verzug entsteht.
Das Ergebnis ist eine drei bis viermal dickere Zinkschicht als bei verzinkten PKW-Blechen, die für viele Jahre auch unter härtesten Anforderungen schützt und keiner zusätzlichen Farblackierung bedarf. Doch nicht nur bei den Chassis ist das Feuerverzinken der Maßstab für Zuverlässigkeit geworden, zahlreiche andere Nutzfahrzeugbauteile werden heute ebenfalls feuerverzinkt ausgeführt. Hierzu zählen beispielsweise Stoßstangen, Reserveradhalterungen, Beschläge aller Art, Einstiegshilfen oder Rückrollkeile. Die Stückverzinkung bietet einen optimalen und wirtschaftlichen Schutz für ein raues LKW-Leben und erlaubt den Auflieger-Herstellern Garantieleistungen von bis zu 15 Jahren.

...und ein Hilux oder J7 Rahmen entspricht dem NICHT

Gruß
Sigi