Hallo Buschtaxigemeinde,
ich habe mich nach Jahren der Inaktivität erst wieder registriert, weil ich etwas zu diesem Thema beitragen wollte, da wir seit 2010 mehrere Amarok (deutsche Spezifikation mit DPF) als Organ und Gästefahrzeuge bei Fernreisen einsetzen (Südamerika, Afrika, Russland, Mongolei) und unsere Erfahrungen vielleicht interessant sind. (
www.experience.de //
www.xworld.cc).
Und bevor das große Bashing einsetzt - gleich vorab meine ganz persönliche Meinung zu dem Thema:
Ob Hilux oder Amarok ist eine ganz individuelle und zum großen Teil auch subjektive Entscheidung - mit beiden Fahrzeugen kann man jahrelang glücklich (oder auch unglücklich sein), zum Wertstoffhof oder um die Welt fahren.
So, jetzt aber zu den Erfahrungen mit den Amaroken - mit den Luden gibt es hier ja genug Know How.
Zuverlässigkeit: sehr hoch, am Ende der Südamerikatour hatten wir bei einem von sechs Fahrzeugen eine Fehlermeldung wegen eines defekten ABS Sensors., Auf der Afrikatour hatten wir an unserem Orgaamarok (5 Jahre, 150.000km weltweit) den Ausfall des Klimakompressors und am Ende der Tour eine verkoktes AGR, bei der Inspektion in Deutschland wurde dann noch ein leicht schadhaftes Zweimassenschwungrad gefunden). Dafür, dass die Fahrzeuge von "Gastfahrern" auch auf sehr harten Strecken (Amazonas, RN1 Kongo, Mongolei) gefahren werden ist dies sehr ordentlich. Ansonsten keine komischen Lampen an im Display und auch keine Probleme mit dem DPF.
Über die beim Hilux ja schon legendäre Langzeittauglichkeit kann ich jenseits der 150.000km nichts sagen.
Robustheit: Wir nutzen eine Höherlegung von Seikel und den Seikel Unterfahrschutz, trotz teilweise erschreckend - sagen wir mal - sorglosem Umgang unserer Gäste (ach, der Stein passt schon drunter durch…) hält die Hardware einfach (keine krumme Spur, abfallende Teile, Klappern).
Verbrauch: Trotz Dachzelten und größerer Räder (235/85-16) im Reisebetrieb im Schnitt deutlich unter 10l, minimal auf einer langsamen Tagesetappe in Togo sogar mal 7l, um die 8,5 ist kein Problem. Langsam im Gelände (z.B. Sandpiste Sudan, schnell gefahren 14l).
Service: In den Hauptstädten Südamerikas und Afrikas guter Service und die Standart Teile sind verfügbar. Abseits der Hauptstädte sieht es jedoch mau aus. Dies ist aus meiner Sicht für Fernreisen das Hauptargument für den Hilux - Toyota ist dort deutlich besser aufgestellt.
Automatik: Es gibt ja sehr skeptische Äußerungen zum Geländeeinsatz der Automatikversion des Amarok (diese ist nur ohne Untersetzung zu bekommen). Nach über 50.000km mit 5 Automatikamaroks in Afrika würde ich sagen, dass im Fernreiseeinsatz die Automatik perfekt ist, es gab nie eine Situation in der wir eine Untersetzung gebraucht hätten (die Gänge sind ziemlich kurz und der Wandler kaschiert den Rest). Mit der Automatik gab es keine Probleme.
Ansonsten wäre mein Wunsch an beide Hersteller eine Automatikversion mit Untersetzung (hach - einfach weil man es ja vielleicht doch mal brauchen könnte

) und permanentem Allrad anzubieten - das wäre die Idealversion.
Soweit - wie gesagt nur als Erfahrungsbericht von der Amarokfront gedacht und in keinem Fall um den Hilux abzuwerten!
Matthias