Ich möchte euch wieder mal mit einem Reisebericht behelligen. Dieses Jahr ging es von Griechenland quer durch Albanien, Montenegro und Bosnien. Vielleicht etwas früh im Jahr. Aber eins nach dem anderen.
Zunächst zu uns: man soll sich ja eigentlich nicht zuerst nennen. Naja. Wir sehen und meine Frau Arife, Unser Sohn Timur (momentan zweieinhalb Jahre alt) und meine Wenigkeit (Philipp).
Unsere Reisen in Europa und außerhalb plane ich selbst. Zuletzt waren wir häufig mit Klaus und zum Simone oder auch allein unterwegs. Dieses Jahr zusammen mit Klaus (ein anderer), Christine und Simon. Simon ist circa ein Jahr älter als Timo. Die Hoffnung war einen Spielkamerad zu haben. Das hat sich nicht so ganz verwirklicht. Hassliebe trifft es wohl am ehesten.
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Im Reisebericht seht ihr uns ja in bunter Mischung. Mich als „Fotograf“ wohl mit am seltensten. Bei den Kids habe ich jeweils so eine leichte Verfremdung durch einen Balken über die Augen vorgenommen. Das hat schon bei einem letzten Reisebericht etwas für Diskussionen gesorgt. Vielleicht geht es dieses Mal ja ohne? Es ist letztendlich ja unsere Entscheidung als Eltern, ob wir die Kinder ganz, gar nicht oder eben in dieser Form leicht unkenntlich gemacht zeigen möchten. Wem es partout nicht gefällt, der kann ja andere Reiseberichte ansehen.
Noch kurz zu unserem Reisemobilen: Wir fahren HayVan, einen US Ford e350 4 × 4 Umbau Baujahr 2008 mit 5,4 l V8 Benzinmotor, circa 250 PS, Untersetzung, Starachsen und Hinterachssperre. Ein ziemlicher Exot. Fragen dazu beantworte ich gerne.
Klaus und Christine haben einen 130er Defender mit Kabinenaufbau und leichter Leistungssteigerung. Viel genaueres darüber weiß ich nicht, gebe etwaige Fragen aber gerne weiter.
Beide Fahrzeuge hatten auf den circa 4000 km mit teilweise doch etwas anspruchsvolleren Passagen keinerlei Probleme. Auch keine technischen Pannan. Einem Defender macht offroad ohnehin kaum ein Fahrzeug etwas vor. Wir sind aber immer gut hinterher gekommen. Der Wendekreis von unserem „Monster“ ist sogar deutlich besser.
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Der Plan war es dieses Jahr also in circa drei Wochen von Deutschland nach Ancona zu fahren. Dort die Fähre nach Igoumenitsa in Nord Griechenland zu nehmen und nach wenigen Tagen in Nord Griechenland die Grenze nach Albanien zu überschreiten. Dann sollte es recht intensiv durch Albanien und die albanischen Berge gehen, dann schräg durch Montenegro, das wir bereits vor zwei Jahren sehr intensiv bereist haben (und lieben gelernt haben) um dann noch einige Tage Bosnien zu erkunden.
Nicht alles hat so geklappt wie geplant. Aber wann ist das schon so?
Letztendlich hat unsere Route in etwa so ausgesehen (von Süd nach Nord gefahren):
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TAG1:
Los ging es noch getrennt. Wir starten von Nürnberg. Klaus, Christine und ist Simon aus Köln. Treffpunkt war ein Campingplatz am Meer circa 100 km nördlich von Ancona.
Wir ließen es aber langsam angehen. Die Fähre sollte Sonntagnachmittag fahren. Für uns ging es Freitagfrüh los. Wir fuhren von Nürnberg bis nach Trento. Dort blieben wir auf einem Campingplatz, den wir bereits von der Rückfahrt unserer Griechenland/Peloponnesreise 2017 kannten. Soweit alles ganz nett dort.
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TAG2:
Am nächsten Tag ging’s erst einmal zum Lidl in Trient – auch bekannt vom letzten Jahr –. Man merkt, dass die Italiener mehr Wert auf gutes Essen legen. Unglaublich was für eine Auswahl ein Discounter dort hat. Wir haben gleich mal etwas den Kühlschrank aufgestockt.
Relativ schnell waren dann die circa 350 km zum „happy camping“ (oder so ähnlich) circa 100 km nördlich von Ancona zurückgelegt.
Vorteil: direkt am Meer. Schön für Timur zum planschen und Sandburgen bauen. Nachteil: kleine Parzellen meist in praller Sonne, voller Weißware. Immer wieder unglaublich, wenn man dort etwas von Sonderangeboten ab einem Aufenthalt von drei Wochen liest. Wer macht so etwas? Ich war froh als wir wieder weg waren.
Wir waren schon am frühen Nachmittag da, haben aber über WhatsApp erfahren, dass die anderen, die einen viel weiteren Weg hatten, sich durch einen Stau quälen mussten und erst abends gegen 20:00 Uhr ankommen werden. Nachdem sich Timur aber mehrfach im Sand ausreichend eingesaut hatte und wieder abgespült war gingen wir abends noch einen Meter Pizza auf dem Brett essen. Timur durfte ausgiebig die Spielplatzeinrichtung testen.
Schließlich waren auch Christine Klaus und Simon da. Es wurde nochmals Pizza geordert. Kurzer Plausch und dann ins Bett.
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TAG3:
Noch mal ab an den Strand. Erste Möglichkeit der beiden Kleinen sich gegenseitig abzuchecken. Zunächst sieht eigentlich alles ganz gut aus. Im Laufe des Urlaubs wird das noch ein bisschen anstrengender.
Gegen Mittag starten wir in Richtung Ancona. Die circa 100 km liegen recht schnell hinter uns. Der Check In für die Fähre ist schnell gefunden, weil wir erst vor einem dreiviertel Jahr dort waren. Anders als damals klappte beim Check In auch sofort alles problemlos und wir erhalten unsere Papiere.
Interessante Apotheken Automaten gibt es im Fährgelände. Richtige Beschwerden scheint die Menschheit dort nicht zu haben. Neben Aspirin liegen eigentlich nur Hilfsmittel für die glückliche Zweisamkeit in der Auslage.
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Weiter geht es zum Hafen. Die Wartezeit ist überschaubar und wir rollen an Bord.
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Das aber nicht zusammen. Klaus und Familie haben eine Kabine gebucht. Wir, wie letztes Jahr, Camping an Bord. Es war wieder eine gute Erfahrung. Wir schlafen gerne in den eigenen Betten. Die Überfahrt war angenehm und im Vergleich zum Vorjahr (wo es bis nach Patras ging) erstaunlich schnell wieder zu Ende. Irgendwie hatten wir (Arife und ich) uns die Ankunftszeit nicht richtig gemerkt und war und ziemlich erstaunt als plötzlich Land in Sicht war. Aber das ist ja eigentlich schon
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TAG4:
Wir möchten nicht auf direktem Weg nach Albanien durchfahren. Deshalb geht es zunächst nach Ionannina. Und dort auf den Campingplatz Limnopoula. Direkt am nicht wirklich sauberen See. Schwimmen ist nicht. Außer für an der Oberfläche treibende Fische. An sich ist der Platz aber ganz nett. Für einen Zwischenstopp definitiv ausreichend. Gute Sanitäranlagen.
In Ionannina kommen wir noch an einer ziemlich großen Gruppe von Offroadern vorbei, die sich auf einem Supermarktparkplatz sammeln. Überwiegend Jeeps. Ich denke es war Red Rock Adventures.
Kann und soll jeder halten wie er/sie es möchte. Mir wäre so eine Riesengruppe nicht so angenehm. Geplante Reisen sind ohnehin nichts für uns. Aber natürlich: hat alles seine Berechtigung.
Nach einigen Stunden Ankommen, Essen, Ausruhen und Streiten (Kids) machen wir noch einen Ausflug in das ca. 35 km nördlich liegende Epirus Gebirge und die Zagoria Dörfer.
Die Landschaft ist sehr schön. Unsere Zeit reicht aber nur für einen ersten Eindruck. In diese Region kann man sicherlich einmal länger zurückkehren.
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Wir fahren zielsicher nach Monodentri, dem angeblich schönsten Ort der Region, der entsprechend aber auch einige Reisebusse anzieht. Ja, der Ort gefällt. Allerdings hat er mich nicht wirklich umgehauen. Vielleicht waren wir da einfach auch in den falschen Ecken. Auf jeden Fall gab es für Timur genug Gelegenheit wegen nicht schmeckendem Eis und dem Wunsch nach Spielzeugautos auszuflippen. Auch das gehört dazu.
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Auch wenn man das natürlich letztlich nicht vergleichen kann hat mir der Blick vom Oxiya Viewpoint in die Vikos Schlucht deutlich besser gefallen. Da waren wir im Anschluss. Klaus hatte etwas mit seiner Höhenangst zu kämpfen. Dann ging es zurück zum Campingplatz.
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[b}TAG5:[/b]
Richtung Nordwesten geht es aus der Stadt heraus. Die Straße wird zunehmend kleiner, je näher wir dem Grenzübergang nach Albanien kommen (Kakavija).
Die Grenze ist schnell überwundene. Beide Seiten sind sehr freundlich. Der albanische Beamte blickt nach oben aus seinem Häuschen und tut so, als ob er mich dort überhaupt nicht erkennen kann. Ein paar nette Floskeln über das Land. Er freut sich.
Alles in allem sind wir in weniger als 15 Minuten durch. Dann folgt die gut ausgebaute Straße Richtung Gjirokastra in Albanien. Die wäre an sich ja ganz nett. Aus unerfindlichen Gründen hält man es aber für sinnvoll hier überall 40 KMH oder 50 KMH Beschränkung zu machen. Gleichzeitig ist es wohl ein Schwerpunkt von Radarkontrollen. D.h. also schleichen auf bester Straße.
Wenige Kilometer südlich von Gjirokastra liegt Lazarat. Der Ort hat es zu einige Berühmtheit dadurch gebracht, sich Polizei und sogar Militär zu erwehren, weil es der Staat nicht so gut fand, dass dort im großen Stil Hanf angebaut würde. Im Internet und den Reiseführern würde dringend von dem Versuch abgeraten in diesen Ort zu fahren. Wir machen das dann auch mal nicht.
Wenn man in Gjirokastra am zweiten Kreisverkehr (von Südosten kommend) rechts abbiegt und noch einige Kilometer fährt, dann kommt man auf der rechten Seite zum Camping Gjirokastra. (http://www.campinggjirokaster.al)
Klein, schmal an der Landstraße gelegen. Eher der große Garten zu einem turmartigen Wohnhaus. Dennoch eine absolute Empfehlung. Die Inhabertochter ist nett. Die Sanitäranlagen sind in gutem Zustand. Und das vielleicht Beste ist das zugehörige sehr hübsche Restaurant mit schmackhaftem und günstigem Essen. Sollte man sich nicht entgehen lassen.
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Nachdem die Kids etwas geplanscht haben fahren wir mit dem Taxi (natürlich Mercedes) für nicht viel Geld in das er Zentrum von Gjirokastra. Dort bedarf es erst einmal etwas Überredungskunst das Mädel im örtlichen im Telekom Shop dazu zu bringen uns ohne Reisepass (nur mit Personalausweis) eine Albanien Simkarte zu verkaufen. Mit etwas Charme klappt es schließlich.
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Gjirokastra ist an sich ist sehr schön. Es gibt viel alte Bausubstanz aus der türkischen Zeit. Allerdings wollen die Jungs die ganze Zeit auf den Schultern getragen werden und ein Stadtbummel ist so nicht wirklich entspannend. Nachdem noch ein paar Lebensmittel gekauft sind und Eis vernichtet wurde suchen wir uns ein Taxi, das uns zurück zum Campingplatz bringt. Mit den Kindern schaffen wir es leider nicht hoch auf die Burg. Der Ausblick soll super sein. Das muss also auf das nächste Mal verschoben werden. Gjirokastra ist aber definitiv eine Empfehlung!
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Für den Abend haben wir im Campingplatzrestaurant reserviert. Wie gesagt eine gute Entscheidung! Wir ordern quasi einmal von allem, was dann auch schön drapiert auf verschiedenen Platten ankommt. Auch dem heimischen Bier sprechen wir zu. Die Jungs haben Gelegenheit um uns herumzutollen und sich ausreichend zu streiten. Das Essen ist sehr gut und günstig.
TAG6:
Erst mal gut gefrühstückt. Dann fahren wir von Gjirokastra aus wieder ein Stück nach Südosten um dann nach Westen in Richtung Saranda abzubiegen. Unser Ziel für heute ist der Gjipe Beach in der Nähe von Himarë an der albanischen Riviera.
Als Zwischenziel habe ich das so genannte Blue Eye eingeplant, auf albanisch Syri i Kaltër.
Bei Interesse einfach mal selber googeln. Das ist eine Karstquelle. Mit 6 m³/s die wasserreichste Quelle des Landes. Hier kommt das dunkelblaue Wasser leuchtend aus dem Boden. Alles in allem recht hübsch. Auch mit dem leuchtend blau abfließenden Wasser. Allerdings ist der Spot inzwischen trotz wirklich miserable Zufahrtsstraße touristischen schon ziemlich gut besucht. Für einen Zwischenstopp aber aus meiner Sicht trotzdem zu empfehlen.
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Um dort hinzukommen darf man die von Gjirokastra aus allerdings schon einmal in vielen Serpentinen und Kurven erst eine Bergkette hinauf und dann wieder hinunter fahren. Das hat bereits gedauert.
Als wir von dort aus schließlich in Sarande an der Küste einfahren scheint der Weg nach Nordwesten bis zu unserem Ziel nicht mehr so weit zu sein. Aber weit gefehlt. Die Strecke mit 1000den von Kurven zieht sich viel viel länger als man annehmen könnte.
Wir sind schon ziemlich platt als wir am späteren Nachmittag endlich zu dem Abzweig zum Gjipe Beach kommen. Ich habe mir zuvor von der Fahrt nach unten einige Bilder und auch Videos angeschaut. Das war schon nicht ohne. Aber wie wir alle wissen ist das ja immer harmlos auf Fotos und Videos. So auch diesmal.
Die ersten Kilometer bis zu einem Parkplatz sind noch geteert, wenn auch schmal. Das ist auch sehr gut zu fahren. Von dem Parkplatz aus laufen dann die normalen Tages – und Badetouristen. Immerhin gut 3 km recht steil Berg ab und dann wieder bergauf in der Sonne. Das wäre nichts für mich.
Wir machen uns also auf den Weg nach unten von dem Parkplatz aus. Den Defender schicken wir voraus. Von Anfang an ist der Weg sofort sehr schmal, extrem steinig und ausgewaschen. Immer wieder gibt es mittlere Stufen und so weiter.
Die Fotos werden dem nicht gerecht. Und an den wirklich haarigen Stellen vergisst man doch einfach mit der Kamera drauf zu halten. Wesentlich breitere Autos als unser HayVan können hier jedenfalls nicht runterfahren. Und Allrad und Untersetzung sind auch definitiv nötig.
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Unten angekommen aber erwarten einen noch einige Steinstufen, die dann aber direkt in durchaus tiefen Sand führen. Mit 4,0 bar an der Hinterachse und 3,0 bar an der Vorderachse war Sand fahren keine Freude. Ich hatte aber keine Lust Luft abzulassen und erst recht nicht am nächsten Tage langwierig wieder aufzupumpen. Wir schaffen es, uns zu einem angenehmen Stellplatz durchzuwühlen.
Hier findet sich ein buntes Sammelsurium von Aussteigern, Tagesbesuchen, Badegästen und Offroadern beziehungsweise kleineren Offroadgruppen. Das ganze verteilt sich aber gut. Zwischenzeitlich soll es hier auch eine Art kleinen Campingplatz geben. Später kommt jemand vorbei und möchte auf unseren Stellplatz Geld haben. Als wir am nächsten Tag zahlen wollen ist niemand da. Weiter hinten gibt es aber tatsächlich eine gewisse rudimentäre Infrastruktur mit Schlauchdusche und Plumpsklo.
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Die Reifen sind ganz gut im Sand versenkt. Etwas Gedanken mache ich mir schon wie wir am nächsten Tag da wieder rauskommen. Außerdem soll am Folgetag Regen kommen. Für den Sand vielleicht gut. Für die steinige Auffahrt weniger.
Egal, wir essen gut und vernichten einige albanische Korca Biere. Der Abend hier ist wirklich schön. Klaus geht uns zwischenzeitlich bei einer längeren Foto Exkursion abhanden, taucht aber glücklicherweise wieder auf.
Eigentlich wollten wir an diesem schönen Ort zwei Nächte bleiben. So ein Tag zum Entspannen wäre auch echt gut gewesen. Aber die Wettervorhersage sagt nichts Gutes (und soll auch Recht behalten).
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TAG7:
Am nächsten Morgen ist alles wolkenverhangen. Wir geben also den Plan endgültig auf hier länger zu bleiben. Wir wühlen uns relativ erfolgreich durch den Sand bis zum Beginn der steinigen Auffahrt. Nach ein paar 100 m kommt uns der Campingplatzbetreiber entgegen. Er meint wir würden nicht weit kommen, weil weiter oben einen Land Rover mit platten Reifen hängt.
Den hatte ich unten schon gesehen. Mit flachen Straßenreifen hier herunter zu fahren war dann doch etwas übermotiviert.
Wir fahren trotzdem weiter. Was wollen wir auch machen. Der Weg nach oben ist eigentlich besser als nach unten. In der Untersetzung fährt unsere Dickschiff problemlos über alle Hindernisse. Von dem liegengeblieben Havaristen ist schließlich nichts mehr zu sehen. Irgendwann kommen wir wieder oben über den Parkplatz und schließlich an der Hauptstraße an.
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Von dort geht es in nordwestlich zum Llogara Pass. In lang gezogenen Kehren überwinden wir viele Höhenmeter. Vom Aussichtspunkt aus muss der Blick über die albanische Riviera normalerweise wohl genial sein. Bei uns ist leider, wie man sehen kann, alles wolkenverhangen. Kein Blick nach Korfu.
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Nach der Passhöhe geht es auch relativ schnell steil wieder nach unten. Wenige Kilometer später kehren wir ein ins Restaurant Sorkadhja. Als verspätetes Frühstück vielleicht nicht so optimal, weil die Küche doch sehr rustikal ist. Das Essen ist an sich aber wirklich gut.
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Der Plan war eigentlich von der größeren Stadt Vlora aus in Richtung ist Südosten abzubiegen und eine längere Offroad-Tour bis nach Teplena zu fahren. Bei dem zwischenzeitlich ziemlich miesen Wetter sehen wir davon lieber ab. Wir fahren die große Runde auf der Teerstraße zum gleichen Zwischenziel und von dort noch zu dreiviertel durch die Schlucht in Richtung Kelcyrë.
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So langsam lernen wir, dass etwas dran ist an der Aussage, dass man in Albanien – sogar auf Teer - für alle Strecken viel länger braucht als man denkt. Auch jetzt ist wieder wenig vom Tag übrig. Wir fahren also noch bis zu dem Hotel The River in der Nähe des Klosters Gryka e Kelcyrës. Dort fragen wir, ob wir auf dem Hotelparkplatz hinter dem Haus übernachten können. Kein Problem! Für wenig Geld bekommen wir sogar ein Zimmer zur Badnutzung dazu. Passt!
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Nur das Wetter könnte dann doch etwas besser sein. Es regnet immer wieder und teilweise auch stärker. Abends gehen wir lieber in das gegenüberliegende Restaurant zum essen. Für albanische Verhältnisse nicht billig. Aber gut und die Portionen sind riesig. Hätten wir das gewusst, dann hätte es gereicht die Hälfte zu bestellen (was dann auch wieder günstig gewesen wäre). Wer also dorthin will: Empfehlung, aber klassischer Fall von „Friss (bzw. bestell) die Hälfte“.
Es ergibt sich noch ein recht nettes Gespräch mit der Tochter der Hotelfamilie. Vermutlich so Mitte 20. Die ist sehr interessiert an Europa und Deutschland und möchte eigentlich weg aus dem Land. In Albanien ist ihr alles zu eng. Aus irgendwelchen Gründen hat sie auch die griechische Staatsbürgerschaft. Europa steht ihr also anders als den meisten Albanern offen. Auch in dieser Region sind die Religionen eigentlich ziemlich gemischt. Christlich muslimisch. Das harmoniert hier ganz gut. Sie ist sehr verwundert darüber, wie man denn Atheist sein kann und hat hier tausende Fragen.
TAG8:
Für heute war Wetterbesserung vorhergesagt und: Heureka! So ist es auch wirklich.
Das ist heute alles andere als unwichtig, weil wir von unserem Übernachtungsort aus über Kelcyrë, Buzë und Tërpan nach Berat fahren wollen.
Das sind circa 90 km und davon Dreiviertel offroad. Nach meinen Vorinformationen sollte die Strecke eigentlich in ganz gutem Zustand sein. Da war wahrscheinlich nicht berücksichtigt, dass es eben zuvor schon länger immer wieder geregnet hatte. Im Ergebnis war die Strecke über längere Passagen durchaus anspruchsvoll. Teilweise schlammig, steinig, Seitenbereiche abgebrochen und so weiter. Anspruchsvoll zu fahren.
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In Buzë machen wir Zwischenstopp zum Mittagessen. Um den üblichen Streit zu vermeiden bekommen beide Jungs das gleiche Essen. Die Rechnung ist für hiesige Verhältnisse relativ hoch. Aber die Menschen sind hier sehr arm und haben vermutlich auch nicht viele Gäste.
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Für die Dorfjugend sind wir und unsere Autos die Attraktion. Nachdem wir nach Norden hin weiterfahren überholt uns ein 190er Mercedes. Obwohl die Strecke nach Norden zwar besser ist aber immer noch durchaus steinig und anspruchsvoll holen wir diesen Mercedes mit unseren 4 × 4 nicht mehr ein.
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Uns begegnet noch an einer schmalen Strecke am Hang ein alter Mercedes Kastenwagen. Der weicht echt nicht aus, kann es aber vielleicht auch gar nicht hier. Für uns heißt es schräg seitlich in den Hang hineinfahren. Eng aber klappt.
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Wir kommen einfach nicht schnell voran. Dazu ist die Strecke zu schlecht. Jetzt zieht es sich wieder ziemlich bis wir schließlich Berat erreichen und dort circa 10 km nordwestlich den Albania Berat Caravan Camping (http://www.beratcaravancamping.com)
Definitiv zu empfehlen. Schöne Stellplätze auf einer Wiese. Sehr gute Einrichtungen und vor allen Dingen nette und hilfsbereite Leute. Man wird gleich einmal begrüßt mit einem Eiscafé und für die beiden Jungen einen Apfelsaft.
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Hier sind auch einige andere Camper. Auch Offroader mit einem Landcruiser J7 und einen Toyota HiLux. Wir tauschen uns etwas aus. Die Streckenverhältnisse scheinen rundum ziemlich schwierig zu sein wegen längerer Regenfälle. Alles sehr schlammig, glitschig und nicht ungefährlich.
TAG9:
Heute möchten wir Berat ansehen. Berat wird auch die Stadt der 1000 Fenster genannt. Warum sieht man ziemlich gut auf den Bildern denke ich.
Auch hier ist die Altstadt durch die osmanische Zeit geprägt.
In die Stadt kommen wir – wie zwischenzeitlich bewährt – ohne alles abzubauen kostengünstig mit dem Taxi. Dort sehen wir erst einmal eine Moschee an und eine Tekke. Ein älterer Herr erklärt uns alles freundlich.
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Von der Fußgängerbrücke aus hat man einen schönen Blick auf die Altstadt und die darüber befindliche Burg. Letztere anzuschauen ist mit den Kindern leider wieder schwierig beziehungsweise für uns nicht möglich.
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Das Wetter ist heute mal ganz erfreulich, weshalb wir noch eine lange Straße in der Neustadt durchlaufen.
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An deren Ende gibt es eine Art Jahrmarkt mit Fahrgeschäften und so weiter. Für Timur ist es das Größte hier ein Kinderkarussell zu fahren.
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Nach dem emotionalen Höhenflug kommt dann aber auch der tiefe Fall. Er kann nicht verstehen, warum er nicht endlos weiter Fahrgeschäfte besuchen kann und es kommt zu völliger Verzweiflung. Da müssten dann Eltern und Kind durch.
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Zwischenzeitlich ausreichend psychisch und physisch geplättet kaufen wir noch ein paar Dinge ein und suchen dann ein Taxi das uns zurück zum Campingplatz bringt. Das ist dann die letzte Herausforderung des Tages. Der Herr hat es offenbar besonders eilig und bringt es auf über 90 KMH in der Stadt. Hinten in der Mitte sitzend mit Freifluggarantie hat man dann schon ein paar Nahtoderlebnisse.
Am Abend berufe ich dann den Krisenrat ein. Geplant war eigentlich die nächsten Tage mehr oder weniger langsam über Kruje und Burrel durch das Hinterland in die Berge der Mitte und des Nordens Albaniens zu fahren, am schwarzen Drin entlang in Richtung Kukes und von Fierze mit der Fähre Richtung Koman und dann nach Shkodra. Nach meinen Recherchen im Vorfeld eigentlich ein absolutes Highlight von Albanien.
Leider sagen aber alle 723 installierte Wetter Apps für diese Region so ziemlich das gleiche. Sie streiten nur darüber ob es nur grauenhaft oder Weltuntergang ist. Das korrespondiert dann auch noch mit Berichten anderer Reisender.
Gleichzeitig sagen die meisten Reiseberichte, dass diese Offroadpassagen zwar eigentlich gut zu fahren sind, bei Nässe aber deutlich schwieriger bis gefährlich werden.
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Das macht also eigentlich einfach überhaupt keinen Sinn. Schweren Herzens – weil wir so ja doch Den größten und wahrscheinlich schönsten Teil von Albanien gänzlich verpassen – beschließen wir von Berat direkt über Durres nach Shkodra zu fahren. Dort – in der nordwestlichen Ecke von Albanien - soll das Wetter erträglich sein.
TAG10:
Zum Abschied bekommen wir von dem Campingplatz in Berat noch mal Eiskaffee und Saft für die Kleinen. Wir bezahlen einen Preis der völlig angemessen beziehungsweise sehr günstig ist. Wie viel es genau war habe ich vergessen.
Dann machen wir uns auf den Weg nach Shkodra. In Durres tanken wir auf und holen in zweiter Reihe stehend aus einem Bankautomaten noch etwas Geld.
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Dann geht es über autobahnartige Straßen und gut ausgebaute Straßen Richtung Shkodra. Wieder gefühlt deutlich länger als in tatsächlich gefahrenen Kilometern. Teilweise sehr viel Verkehr. Es gibt auch einige beeindruckende Schlaglöcher. Der Verkehr ansonsten in Albanien war eher harmlos. Auf dieser Strecke aber gibt es aber manche die wirklich völlig ohne Sinn und Verstand fahren.
Wie schon 2016 steuern wir wieder den Campingplatz http://www.lakeshkodraresort.com an. Da gibt es nicht viel zu sagen. Für Albanien einfach das Non plus ultra. Perfekt!
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Wie üblich sind hier (neben genug Weißware) auch einige Offroader vor Ort. Jeeps, eine Gruppe Defender. Einige Hilux und ein kleinerer Bremach. Nett!
Ich überlege was wir morgen machen. Von netten Defenderfahrern erfahre ich, dass seit heute der Pass nach Theth frei ist. Die Armee hat den Schnee geräumt.
Klingt erst mal gut! Da sind wir 2016 nicht hingekommen. Wegen schlechtem Wetter. Sollte es also diesmal klappen?
Schlussendlich entscheiden wir uns dagegen (und verpassen ein weiteres Albanienhighlight) aus 2 Gründen:
Hier unten ist es warm. Ja schwül heiß! Da oben aber türmen sich immer wieder dunkle Wolken. Nun ja ...
Besonders aber: Der Defenderfahrer (und es war nur ein 90er!) sagte es sei nur eine schmale Spur am Pass durch den Schnee gefräst worden. An sich gut zu fahren. Aber eben nur für 1 Auto. ... Und jetzt würden natürlich alle von oben runter und von unten hoch fahren wollen. Die üblichen Ausweichstellen seien aber voll Schnee. Sie hätten oft einige hundert Meter rückwärts fahren und etwas suchen müssen bei Gegenverkehr. .... Das Ganze mit unserem HayVan und 2 Autos? Klingt wenig entspannend.
TAG11:
Wir bleiben den ganzen Tag mehr oder weniger faul am Platz. Die Kids nutzen den Spielplatz. Wir essen im brauchbaren Restaurant (gibt bessere und günstigere in Albanien).
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Tja. Aber was dann ab morgen machen? Albanien mag uns leider nicht, was ganz und gar nicht auf Gegenseitigkeit beruht. Aber das Wetter hier ist leider übel und die 687 Wetterapps prognostizieren keine echte Besserung.
Etwas besser sieht es in Montenegro aus. Da wollten wir ohnehin durch. Aber eigentlich nicht so früh und auch nicht so lang.
Arife, Timur und ich waren ja schon 2016 länger hier und waren begeistert:
https://landcruiserfreunde.de/viewtopic.php?t=2824
TAG12:
Bevor es also wie am Vortag beschlossen über die Grenze nach Montenegro geht möchten wir noch nach Shkodra, damit die anderen die Stadt noch kurz sehen und wir etwas einkaufen können. Bilder gibt es hier nicht viele. Mehr findet ihr in dem vorstehend verlinkten Reisebericht.
Shkodra ist lebendig und, jedenfalls im Bereich der Altstadt, eigentlich recht hübsch.
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Den kleinen bewachten Parkplatz ziemlich im Zentrum hatte ich glücklicherweise noch von 2016 gespeichert. Die hatten auch gerade noch Platz für unsere zwei Schiffe.
Von dort fahren wir auf direktem Weg zu dem kleinen Grenzübergang Muriqan/Sukobin. Hier erwartet uns erst einmal eine Schlange von circa 20 Autos. Klingt nicht viel. Zieht sich aber. Es geht zäh voran. Als wir aber dran sind läuft alles ganz normal und professionell ab.
Weil dort das Wetter gut sein soll möchten wir eigentlich zum großen Sandstrand der Ada Bojana fahren.
Erstes Hindernis: eigentlich muss man von der M24 bei Krute nach Süden abbiegen. Das ist der einzige mehr oder weniger direkte Weg. Dieser ist aber aus unerfindlichen Gründen gesperrt und die Umleitung geht immer weiter nach Westen. In die gänzlich falsche Richtung.
Irgendwann reicht es mir und ich vertraue dem Navi, das mir einen Abzweig nach Süden quer durch ein Wohnviertel am Hang vorschlägt. Das gelingt auch. Eng aber passt! Wir kommen auf der Küstenstraße an und können nach Osten in Richtung Ada Bojana fahren.
Die Anfahrt auf die Halbinsel ist noch ganz nett. Wir überqueren die Buna mit schönen Ausblicken.
Angekommen halten wir an und wie üblich steigen Klaus und ich aus um zur Rezeption des Campbereichs zu gehen, die sich als geschlossen herausstellt.
Vielleicht aus gutem Grund? Selbstschutz?
Jedenfalls zeigt sich im Hinblick auf unsere Aufenthaltswünsche Hindernis Nummer zwei in Person von Christine, die uns ausreichend begründet aufgeregt entgegen kommt.
Uns beiden Männern war bis dato gänzlich entgangen, dass unsere Fahrzeuge von kleinen schwarzen Wolken eingenommen worden waren.
Keine Sorge: kein Fall für Akte X. Es handelt sich „nur“ um ca. 2,65 Milliarden große und aggressive Stechmücken. Bei uns waren nur durch das kurze Türen öffnen schon drei drinnen. bei Klaus und Christine viele mehr, was sie einige Zeit mit intensiver Jagd beschäftigte.
Dieses Mal brauchten wir keine lange Beschlussfassung, kein Palaver und keine Abstimmung. Über Funk gab es schnellen Konsens: Flucht!
Jetzt war guter Rat teuer. Zum Glück habe ich aus 2016 auf dem Campingplatz Miami Beach bei Uljinc im Navi und steuere diesen an. Anders als damals war der Platz zwei Drittel leer und so konnten wir uns direkt auf die Plätze nahe an Strand und Meer stellen. Sehr schön.
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Der Strand ist groß und recht schön. Badewetter ist aber nicht gerade.
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Auch den Schnecken gefällt es hier gut. Fun fact: manche von uns denken die sind tot. Ich behaupte ins Blaue hinein, diese würden nachts weg kriechen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich Recht habe. Am nächsten Tag findet man sie früh überall. An den Autos, im Grill und so weiter.
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Abends gibt es Gegrilltes und Hochprozentiges. Nachdem die 928 Wetter Apps ziemlich übereinstimmend sagen, dass das Wetter vor Ort am nächsten Tag schlechter wird, weiter nach Norden in Montenegro aber besser ist ist die Entscheidung klar. Er soll über Podgorica in die Berge gehen.
TAG13:
Nachdem alles wieder in den Autos verstaut ist fahren wir über Uljinc und Bar nach Nordwesten an der Küste entlang. Viel Verkehr auf der einfachen zweispurigen Straße. Bei Sutomore biegen wir ins Inland ab in Richtung Virpazar. Den längeren Tunnel durch das von Nordwesten nach Südosten verlaufende Bergmassiv lassen sich die Montenegriner relativ fürstlich bezahlen.
Nach Virpazar bekommen wir zumindest einen kurzen schönen Blick auf den Lake Shkodra. Mehr aus dieser wirklich schönen Ecke findet ihr in unserem 2016er Reisebericht.
In Podgorica hatten wir 2016 in einem größeren Supermarkt eingekauft. Den steuern wir wieder an. Überraschung: der wurde zwischenzeitlich offenbar abgerissen und in besonders modern neu und riesig wieder aufgebaut. Auch gut!
Nach dem Einkauf stärken wir uns noch in dem zugehörigen Restaurant mit idyllischem Blick auf den Parkplatz.
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Der Plan ist es ab Podgorica nach Osten beziehungsweise Nordosten auf kleinsten und ungeteerten Straßen in die dortigen Berge zu fahren. Es soll einen Track geben bis zum Rikavacko See.
Ich hatte schon meine Zweifel. Es soll bis auf über 1600 m hoch gehen. Da sprach doch einiges dafür, dass wir auf Schnee stoßen werden.
Über winzige Straßen fahren wir stetig bergauf und immer näher an die albanische Grenze. Bis nach Korita.
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Hübsch dort. Aber wir sind schon richtig hoch und unser Track geht in Richtung der kahlen Gipfel im Norden die ordentlich mit Schnee verziert sind.
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Wir halten erst mal in der Nähe des Restoran Dubirog. Dort befrage ich 3 Herren. Offenbar 2 Albaner und ein Serbe. Nur meine abenteuerlich schlimmen Russischkenntnisse helfen etwas. ... Schnell wird klar: Auf unserem Track nach Norden keine Chance. Sneg = Schnee!!
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Es ist schon Nachmittag. Wir hatten überlegt mitten im Ort zu bleiben. Die Männer bestätigen, die Umfahrung im Westen über Orahovo zum Bukuminsko See müsste gehen.
An dem See waren wir 2016. Ich wollte ohnehin wieder dort vorbei. Kurz beratschlagt und los.
Die Stecke zieht sich mal wieder ganz absonderlich. Mag an den gefühlt 7655 Kurven liegen, die munter ineinander übergehen. Aber die karstige Landschaft ist auch im diesigen wolkenverhangenen Licht sehr schön.
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Kurz nachdem wir erste Kurvenübelkeitsopfer hinnehmen müssen erreichen wir den Bukuminsko See. Sehr malerisch in gut 1500m Höhe vor Bergpanorama gelegen.
Wir fahren auf den Aussichtspunkt über dem See. Schön!!!
Aber? Was ist das? Was fliegt denn da??! Nein. Nein! Kann nicht sein!? Wir sind 1500 m hoch!? .... Doch. Stört die Schwaden von Stechmücken leider kein bisschen, die Höhe. Die können einem echt vieles versauen die Mistviecher. Würde ich nicht ohnehin nicht an die Schöpfung glauben, dann wären diese Mistviecher für mich der schlagende Gegenbeweis.
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Kochen und draußen sitzen fallen kürzer aus.
TAG14:
Am nächsten Morgen ist es schön und viel weniger der Mistviecher schwirren herum. Bestens!
Wir machen Frühstück auf der Holzbank über dem See. Timur schafft einen unfreiwilligen Überschlag über selbige. Aber alles ist gut.
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Die Abfahrt in bewegten Bildern:
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Nachdem alle und alles eingepackt sind/ist soll es in Richtung des Rikavacko Sees an der albanischen Grenze gehen. Jetzt also von der anderen Seite aus. 2016 hatten wir während der Abfahrt umgedreht. Das wäre uns damals zu lang geworden. Heute war eigentlich genug Zeit.
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Wenn da nicht nach wenigen Kehren auf der Schotterpiste ..... SCHNEE gewesen wäre. Und wie man sieht nicht wenig, sondern sehr viel. Keine Chance!
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Tja. Soll nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir auf Schnee treffen in diesem Urlaub. Die Region hat wohl dieses Jahr spät viel Schnee abbekommen, der deshalb auch noch ungewöhnlich lange liegt.
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Was bleibt übrig? Wir drehen um und fahren nach Westen bis Verusa auf kleiner Piste.
Die Teerstraße von dort nach Norden in Richtung Kolasin ist bis Matesevo ein Graus. Hier bauen die Chinesen was großes. Autobahn mit Brücken und Tunneln oder so. Es gibt ganze chinesische Bauarbeiterdörfer. Und 2 Mio Schlaglöcher und permanenten LKW Verkehr. Kein Spaß!
Südlich von Kolasin tanken wir noch. Von dort fahren wir an Kolasin vorbei in den Biogradska Nationalpark.
Ich war schon zweimal hier. Zweifellos schön. Aber es gibt ganz andere Highlights in Montenegro. Für einen Zwischenstopp ist es heute bestens. Wir packen unser Essen auf einer der Parkbänke und Tische aus. Gestärkt können wir den Weg dann fortsetzen.
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Der Plan ist es wie 2016 – nur in anderer Richtung – über die Hochebene in nordwestlicher Richtung circa 100 km offroad nach Zabljak zu fahren. Das war nicht nur vor zwei Jahren das Highlight. Das war bislang in Europa für uns eigentlich überhaupt die schönste Strecke.
Im Hinterkopf arbeitet es aber schon wieder: wie hoch war das dort? Werden wir durchkommen?
Um hier einmal die künstlich aufgebaute Spannung gleich wieder zu brechen: Nein!
Die Strecke beginnt noch wunderbar und schön geteert aber sehr schmal. Sie geht über in eine Schotterpiste. Und dann geht es eben sehr steil nach oben in einer Vielzahl von Serpentinen. Wie gebannt schaue ich während des Fahrens immer wieder auf den Höhenmesser im Navi. 1200 m, 1300 m, 1400 m, 1500 m – Mist!
Auf der Hochebene angekommen sehen wir in der Ferne schon einige Schneefelder. Wir fahren trotzdem weiter, weil die Straße noch völlig frei ist.
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Es geht allerdings weiter nach oben. 1600 m, 1700 m… es kommt wie es ja eigentlich kommen musste. Die Piste ist durch ein großes Schneefeld versperrt. Da ist nichts mit durchfahren und lässt sich auch nichts weg schaufeln, wenn man nicht tagelang beschäftigt sein möchte.
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Umkehren? Rechts außen rum gibt es leicht nach unten hängend über eine Wiese mit Felsen und Steinen darin eine Umfahrung. Jedenfalls gibt es hier Spuren von Fahrzeugen die, anfänglich mit einem Rad im Schnee, darum herum gefahren sind, über die Wiese und dann über eine leichte Steigung wieder auf die Spur.
Ich denke das ist kein Problem. Nicht mit unseren Fahrzeugen. Wir beratschlagen kurz und wir probieren es als erste. Tatsächlich kein Problem. HayVan ist an dem Hindernis vorbei. Der Defender und Klaus schaffen es natürlich auch.
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Das hebt die Stimmung. Weiter geht’s… für mindestens 7 Minuten. Dann kommen wir wieder um eine Kurve und es präsentiert sich uns ein noch deutlich imposanteres und großflächigeres Schneefeld.
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Wieder aussteigen, betrachten, überlegen. Es gibt wieder Spuren nach rechts oben über die Wiese und dann steil nach unten. Das sieht allerdings alles wenig vertrauenserweckend aus. Und es macht sich auch die Erkenntnis breit, dass wir auf wenigen Kilometern schon die zweite Umfahrung vor Augen haben. Wir werden es definitiv nicht über die ganze Hochebene schaffen.
Schon in Sichtweite des kleinen Ortes Buzica müssen wir umkehren.
Das ist wirklich schade. Für uns. Besonders aber auch für Klaus und Christine. Wir hatten Ihnen mit Berichten über diese Strecke vorab den Mund wässrig gemacht. Jetzt blockiert uns wieder einmal der Schnee. Wir hatten es ja immerhin 2016 schon gesehen.
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Hier oben auf 1750 m ist es zwar sehr schön aber auch recht frisch. Wir fahren circa 200 Höhenmeter nach unten und finden dort eine schöne Wiese im Wald. Perfekt zum frei stehen. Und: – so gut wie – keine Stechmücken! Geht doch!
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TAG15:
Das war ja nun also ganz anders geplant. Nach dem Essen und ins Bett gehen hatte ich noch ein paar Stunden damit verbracht für den heutigen Tag eine launige Alternative zu finden. Vielleicht auch einmal ohne eine Schneebarrikade!?
Die habe ich dann auch gefunden. Wir fahren wieder zurück in Richtung Biogradska Nationalpark und biegen auf die Hauptstraße nach Norden Richtung Mojkovac. Von dort noch ein paar Kilometer in Richtung Stefanovac. Dann gehen kleine Straßen in den Nordwesten ab, die bald zu Schotterpisten werden. Meistens grob entlang der Tara beziehungsweise parallel zu dieser durch eine bergige, hügelige Landschaft mit wenigen kleinen landwirtschaftlichen Ansiedlungen.
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Die Piste ist meistens eigentlich breit aber relativ rumpelig. Schnell kommen wir nicht voran. In einem Waldgebiet auf einer Lichtung machen wir Pause und essen.
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Die Ausblicke links und rechts sind immer wieder wunderschön. Und es gibt auch fahrerisch einige Herausforderungen. Manche Stellen sind schlammig. Insbesondere aber gibt es ein paar Steigungen mit Geröll, die letztlich aber kein Problem sind.
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Das Ende der Piste ist bei Kosanica nördlich von der Tarabrücke. Die Brücke selbst und besonders den imposanten Ausblick in die Taraschlucht lassen wir uns nicht entgehen. Mit Kindern ist die von Autos befahren der Brücke allerdings kaum zu begehen.
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Die Historie der Brücke ist ganz interessant. Kaum war sie fertiggestellt erhielt der Konstrukteur die Anweisung von Titos Partisanen sie aus taktischen Gründen zu zerstören. Das tat er auch. Dafür wurde er von den Faschisten exekutiert. Ihn ehrt heute am Südende der Brücke ein Denkmal. Die Sprengladungen hatte er so präzise angebracht, dass die Brücke nicht als ganzes zerstört wurde und relativ leicht wieder aufgebaut werden konnte.
Gut. Jetzt also (der Tag war wieder lang) noch 30 km nach Zabljak. Nachdem wir 2016 dort zufrieden waren und freundlich empfangen worden waren fahren wir auf direktem Weg wieder in das Camp Mlinski Potok. Einfache aber sauberer Einrichtungen. Und die Inhaberfamilie ist sehr nett. Wir werden ordentlich mit Begrüßungsschnaps bedient. Der Familienvater ist ein sehr eigenartiger und launiger Typ, der auch deutsch kann, weil er mal mit einer Deutschen verheiratet war und auf Sylt (!) ein lokal betrieben hat.
Der Blick von dem Camp direkt auf die Zacken des Durmitor-Gebirges ist einfach beeindruckend.