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Aus eigener Erfahrung (Afrika, Südamerika im HJ61 sowie Jemen im FJ60/FJ62): Solange Du einen Benziner mit Vergaser oder Saugrohreinspritzung nutzt, ist die Qualität des Benzins nebensächlich. Solange der Anteil des Wassers im Sprit nicht Überhand nimmt, wird der Motor laufen. Dreck im Benzin bekommt man gefiltert. Die Probleme mit der Benzinqualität im Übrigen (ROZ, Additive etc.) fangen möglicherweise dann an, wenn man direkteinspritzende Benziner nutzt, weil die Einspritzsysteme mit deutlich engeren Parametern bzgl. der Spritqualität arbeiten. Der Motor im GRJ ist meines Wissens nach aber noch mit einer Saugrohreinspritzung ausgestattet.Beim Diesel sieht bzw. sah das schon immer anders aus: Selbst eine motorölgeschmierte Reiheneinspritzpumpe reagiert auf Wasser im Diesel allergisch. Selbst geringe Mengen Dreck können den Motor mit verstopften Filter lahm legen. Ein zusätzliches, spülbares Filtersystem ist bei Reisen außerhalb Europas/Nordamerikas Pflicht. Stichwort Nordamerika: Selbst Fahrzeuge mit recht simplen Verteilereinspritzpumpen (1HZ-Motor) bekommen vom Diesel in NORDamerika so ihre Probleme, bis hin zum Totalausfall der Einspritzpumpe. Neben dem Schwefelgehalt ist die Dichte des Diesels auch so ein Thema: Ältere Motoren reagieren auf eine geringere Dichte des Diesels mit Minderleistung. Was neuere Motoren dazu sagen, weiß ich nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass diese zumindest ins Notlaufprogramm schalten, wenn die einzelnen Parameter zu weit auseinander driften.
Und selbst wenn ich beim Diesel mit EURO 5/6 die ganze Abgasreinigung lahm lege bzw. das Steuergerät entsprechend umprogrammiere (was übrigens bei einem in D. angemeldeten und im Ausland betriebenen Fahrzeug neben der Zulassungsproblematik auch ganz klar strafrechtlich beachtenswerte Steuerhinterziehung darstellt!) bleibt das Problem der aufwändige Einspritztechnik bestehen. Im Falle eines Defekts an der Einspritzanlage ist dieser mit den üblichen Mitteln des "Dorfschmieds" mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zu reparieren. Bei einem Benziner mit Saugrohreinspritzung sieht das in aller Regel deutlich entspannter aus.
Im Übrigen gilt aber: Ein Diesel ohne Turbolader ist ein fauler Kompromiss. Ein 1HZ oder jeder andere Saugdiesel wäre allein deswegen für mich keine Option bzw. jeder Benziner hierzu vorzugswürdig.
Dann noch zur Frage der Treibstoffmenge: Man kann natürlich 200 oder 300 l mit sich rumschleppen. Es gibt zwar nicht mehr viele Regionen auf dieser Erde, wo das wirklich nötig ist, aber es gibt diese Regionen. Und ein 1HZ - wie auch jeder andere Saugdiesel - in den Anden auf über 4.000 m Höhe säuft wie ein Loch bei stark eingeschränkter Leistung (20 l und mehr auf 100 km sind realisierbar). Da wird auch bei einem Diesel der Treibstoffvorrat ganz schnell ziemlich relevant.
Fazit: Der GRJ ist vorzugswürdig.
Gruß
Florian