Also der Motor läuft wieder, mit voller Leistung.
Ich hab beim ersten Anlauf scheinbar Kohlen mit einem zu hohen Widerstand eingebaut (lagen noch rum...) und den Kommutator nicht richtig aufgearbeitet weshalb der motor nur auf einem bruchteil der leistung lief, nu gehts wie neu.
In der Vereinswerkstatt hatte ich jetzt ne kleine Drehbank zur Verfügung, das ganze sollte aber auch mit einer Bohrmaschine und einer Feile oder Schleifpapier möglich sein.
So, was hab ich gemacht:
(Dies ist keine Empfehlung und ist das erste man das ich sowas gemacht habe, wenn es jemand besser weiß bitte dazu schreiben! Man könnte mit sicherheit sauberer arbeite und löten, ich hatte aber keine Lust dazu
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
)
Als erstes muss das Lüfterrad vom Motor, das ist eine 8 mm Mutter auf dem Lüfterrad, die muss man lösen, dann kann man mit sanfter gewalt den Lüfter abziehen. Wenn der lange sitzt geht das evtl relativ schwer, dann kann man von beiden seiten gleichmäßig ein wenig hebeln. Die welle ist relativ robust, so schnell verbiegt die sich nicht, sind ca 10 mm duchmesser zwischen den Lagern. Davon gibts kein Bild, ist aber selbsterklärend wenn der Motor ausgebaut ist.
Dann können wir das ganze zerlegen, hier schon mit neuen Kohlen:
![Bild](https://up.picr.de/44994487at.jpg)
Zerlegen geht wie folgt:
Die zwei Schrauben
1 lösen,
2 abziehen, dabei kommen evtl
3 + 4 mit raus, aufpassen das euch die Federn (grüner Kreis) nicht weghüpfen! Am besten in einem Eimer oder einer Kiste öffnen.
Alternativ:
Man kann auch den Läufer samt Welle raus drücken ohne das alles auseinander fliegt, aber das klappt zumindest bei mir nur bei jedem 2. versuch. Dazu den Läufer über die Welle wo das Lüfterrad entfernt wurde raus drücken aus dem Gehäuse
6, das den Magneten fürs Feld enthält.
Bei mir waren die Kohlen verschlissen und der Konduktor (Lauffläche der Kohlen) war stark eingelaufen, ich dachte zunächt irreperabel, aber da ist reichlich Kupfer drauf.
Vorher:
![Bild](https://up.picr.de/44994469nn.jpg)
Nach dem abdrehen: (die welle wurde eingespannt und die Kupferkontakte runter gedreht bis alles glatt war, dann die zwischenräume sauber gekratzt damit es keinen kurzen gibt. Man kann auch die Welle in eine Bohrmaschine einspannen und dann runter schleifen...)
![Bild](https://up.picr.de/44994475lx.jpg)
Neue Kohlen an die Kontakte an der Steckerbuchse Löten:
Die Kohlen brauchen ein maß von ca 7x6,2x13 mm. Ich hab 8x6,5x13 gekauft, und zwar
"2x Bronzekohlen / Kohlebürsten passend für viele KFZ/PKW/LKW-Motoren 8x6,5x13"
Wichtig ist das das anschlusskabel an der seite raus kommt.
Die Kohlen hab ich dann kurz auf den Bandschleifer gehalten bis sie in die Führungen passen, Feile, Schleifklotz etc tut auch, ich war nur faul.
![Bild](https://up.picr.de/44994564hk.jpg)
Dann eben anlöten das ganze.
Ich hab versucht die alten Kohlen zu entlöten, aber das wurde scheinbar iwie heiß gepresst und wollte sich nicht entlöten lassen, hab dann die alten kohlen abgeknips und die neuen drüber gelötet.
![Bild](https://up.picr.de/44994470tc.jpg)
Die Kohlen kommen jetzt in Teil Nummer
2 und werden mit den Federn vorgespant. Damit einem hier nicht alles durch die gegeng hüpft, kann man die kohlen mit nem gummiband kurz fixieren. Geht aber auch mit festhalten. Dann fix über den Kommutator schieben , also
3+4 über
5.
Ein bisschen fett in die Gleitlagerbuchse in
2 tun und aufsetzen. Die Lagerbuchse ist gelenkig gelagert, schaut das die nicht klemmt. Hier kommt man nachher nichtmehr ran ohne dem Motor zu zerlegen, die obere buchse kann man von außen nachschmieren wenn man das Lüfterrad abnimmt.
![Bild](https://up.picr.de/44994477ci.jpg)
Auch muss man schauen das die blanken kupferkabel der Kohlenbürsten (siehe
4) nicht am Metallgehäuse
2 anliegen, lässt sich aber ganz gut drapieren das ganze.
Dann haben wir
2,3,4,5 wieder zusammen und das ganze sieht so aus:
![Bild](https://up.picr.de/44994479rm.jpg)
Jetzt klemmen wir noch eben
7 in
2 und schieben das ganze zusammen ins Gehäuse
6, und passen dabei auf das der Magnet im Geäuse und das ganze nicht wieder auseinander rupft.
Achtet vorm zusammenschrauben mit
1 auf die Orientierung von
7 und
4 im Gehäuse
2 im verhältniss zum Lochraster in
6, es gibt 2 möglichkeiten das einzubauen und wenn man es falsch rum macht kann man den Schlauch und Stecker nicht anschließen weils jeweils auf der falschen seite ist.
Habs natürlich beim ersten versuch falsch rum gemacht.
So und nun ist das ganze zusammen und wir können 12 V anlegen und schauen obs läuft. Dazu entweder einbauen oder 12 v auf die Kontakte geben.
![Bild](https://up.picr.de/44994476ur.jpg)
Geht und der versuch die welle mit den Fingern zu stoppen macht dolle aua ohne das die Welle langsamer wird.
Der Motor läuft übrigens in beide Richtungen je nachdem wie rum man ihn anschließt, also wenn ihr beim einbau der Kohle was verbuchselt habt läuft der motor Rückwärts.
Die Kabel an den Kohlen sind aber normalerweise zu kurz um es falsch herrum einzubauen...glaub ich.
Und nun schreibt gerne was ich falsch gemacht hab und wie es besser geht.
Materialkosten 7 € für Kohlen, und nen paar cent für lötzinn, fett, etc.
Möchte jemand einen Lüftermotor haben? Ich hab jetzt 2...
![Rolling Eyes :roll:](./images/smilies/icon_rolleyes.gif)