Hi
Ich bin viele Jahre mit dem Motorrad in vielen Ecken Europas gewesen und auch in einigen Ländern Nordafricas. Durch so manche Schieflage im Leben, wurde es notwendig Reisen neu zu denken und zu überlegen.
Mit dieser Idee bin ich aufs Auto umgestiegen um zu Reisen. Mein erstes Ziel war es, alles was mich immer am Motorradfahren besonders störte, abzustellen. Dazu gehörte u.a. die Reichweite, die Versorgungslage, die Bequemlichkeit und nicht mehr auf dem Boden im Zelt zu schlafen, da gerade Böden eher selten sind und steinige Böden fast jeden Häring krumm werden lassen.
Fahrspass sollte ebenfalls vorhanden sein beim Fahren, aber leider geht der Schutz des Materials vor allem bei langen Reisen und macht schnelles fahren im Gelände oder auf der Straße sehr gefährlich.
Ich fragte mich also, was brauche ich, ein Allrad-PKW viel raus, zu wenig Bodenfreiheit, zu filigrane Gelenke usw...
Ein Bus ist schon ziemlich genial, aber als ich anfing zu überlegen was der Markt so her gab an Allradbussen, sah die Welt doch sehr klein aus, also ebenfalls raus, heute sieht die Welt anders aus und das Buskonzept ist sehr genial da der Raum im Auto optimal genutzt wird, anders als bei einem Geländewagen, der erst viel Motorhaube hat, bis etwas "passiert".
Nochmal, ich bin u.a. umgestiegen um meinen Horizont in Sachen Entfernung, Komfort und Autarkie zu erweitern.
Nachdem klar war, dass ich einen Geländewagen haben möchte(keinen PickUp), musste das Auto robust sein, geländegängig, für lange Strecken geeignet. So etwa 30l Sprit am Motorrad bringen einen nicht weit in der Sahara......
Komfort hat ein Auto eigentlich sofort wenn man drin sitzt, aber gerade wenn ich stehe, will ich ebenfalls Komfort.
Es müssen also Tisch und Stühle dabei sein, ein Kühlschrank und ein Bett. Warum ein Bett(auch wenn man es sich jeden Tag bauen muß)? Um von der Außenwelt unabhängiger zu werden. Wind, Regen, Hagel, Kälte, können doch sehr unangenehm werden im Zelt(auch im Dachzelt, oder Klappzelt). Deshalb im Auto schlafen und von diesem ganzen Zeltzeug unabhängig werden.
Das geht alles mit einem Geländewagen, wenn man etwas kreativ wird im Innenraum und auf die Hecksitze verzichten kann während des Urlaubs.
So war mein erster Geländewagen robust, mit großen Tank für Reichweite und hatte genug Platz für den "Luxus" wenn man stand und der Möglichkeit darin zu schlafen. Ein Bodenzelt ist auch immer dabei, wird genutzt, wenn es passt.
Mein erstes Auto in Sachen Gelände war ein HZJ 78, von allem sehr viel, vor allem Größe und Robustheit die ich aber irgendwie nicht soooo brauchte, wie gedacht. Das Ding ist/war sperrig zu fahren im Straßenverkehr, der Motor eine Wanderdünde und hat mit 12-14l Diesel auch ordentlich Durst gehabt. Das gefiehl mir nach einem Jahr und etwa 40000km überhaupt nicht mehr und kaufte damals einen kurzen J9 (J12 gab es noch nicht). Der war wendig wie eine Bergziege, wog 1820kg mit 163PS und brachte mich über 150000km an wirklich entlegende Orte in Mauretanien und Marocco.
Das Auto war so aufgebaut, dass ich über 2000km ohne zu tanken fahren konnte mein Zeugs darin seinen Platz fand und noch drin schlafen konnte mit etwas Umbauarbeit. Tolles Auto und machte einfach keine Probleme.
Wenn dir das Fahren wichtig ist, nimmst du einen Prado, der ist agil, relativ sparsam und nicht so plump wie die dicken Sechszylinder(obwohl der 80iger da die Ausnahme ist). Sofern du unbedingt einen Geländewagen von Toyota haben willst.
Jeder Cruiser hat seine Vor-Nachteile und seine Schwerpukte, die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Ob es unbedingt ein Dreitürer sein muss, halte ich von der Frage Abhängig auf wieviel Komfort kann/will ich im Stand verzichten und wie wichtig ist mir ein agiles Auto. Ein Dieselmotor gab mir persönlich ein besseres Fahrgefühl wegen dem Drehmoment, Verbrauch und auch Sound.
Suchst du aber eine höhere mechanische Sicherheit und hast das Gefühl in Gegenden fahren zu wollen die mehr von deinem Auto fordern, dann wären mir Starrachsen und Sperren wichtig und ein Diesel-Sechszylinder der mit sehr wenig Elektrik auskommt. Da wäre ein J105 ein tolles Auto.........Den würde ich nehmen, da er breit genug ist und robuster als ein 100er. Toll wäre ein J105 mit einem Motor und Getriebe aus einem J100.
Die 500kg Mehrgewicht merkst du übrigens zu einem Prado in jeder Kurve und auf jeden Terrain. Aber es gibt auch diese unsagbare Sicherheit und Ruhe ins Fahrzeug, die für Fernreisen unbeschreiblich viel vermitteln und den LandCruiser als solchen ausmachen. Dies wird wahrscheinlich oft der Grund sein warum man sich doch einem solchen Dino hingibt.
Preise habe ich bewußt außen vor gelassen, da man gerade wenn man neu ist auf dem Gebiet, schnell eine Werteschablone nutzt, die man bei anderen Autos anlegt und dann daraus einen Preis entwickelt.
Mir wäre z.B. ein Sechszylinder Schiffsmotor mit hoher Kilometerleistung mehr Wert als ein Vierzylinder mit der Hälfte an Kilometern, da ich fest davon überzeugt bin, dass dder Sechszylinder weniger Ärger macht, allein wegen des geringen Einsatzes von Elektronik. Und ja, Tankstellennetze werden immer besser, aber auch die Tankstelle an der du gerade gestrandet bist? Der Iran fällt übrigens mit einem modernen Diesel völlig raus.
bis denn
PS: Ich schlafe übrigens extrem gern im Auto, da ich dort das Gefühl habe zuhause zu sein, egal wo ich bin. Ein Hotelbett kann mir das nicht bieten, vor allem wenn man vor dem einschlafen im Hotel darüber nachdenkt, wer denn gestern in diesem Bett gelegen haben könnte........und es gibt Hotels auf dieser Welt, die nicht immer die Betten auch neu beziehen.