j6 dachreparatur

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HJ61-Freak
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Re: j6 dachreparatur

Beitrag von HJ61-Freak »

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Ganz ehrlich, wenn in dem Falz zwischen Dachhaut und Regenrinnenblech der Gilb drin ist, dann wird man nicht drum herum kommen, den Falz rundum mittels Aufbohren der Schweißpunkte zu öffnen, chemisch zu entrosten, mit Schweißprimer vorzukonservieren und nach dem Zusammenschweißen mit kriechfähigen Mittel abschließen von beiden Seiten zu konservieren. Ich habe das Spiel fahrerseitig an dem Regenrinnenstück neben der Frontscheibe mit entrosten, konservieren und lackieren bereits zweimal durch, der Rost kam stets nach 2-4 Jahren wieder durch. Bei meiner derzeit in Bearbeitung befindlichen Karosse werde ich die Dachrinne jedenfalls, auch wenn von außen absolut kein Rost ersichtlich ist, komplett abnehmen und den Falz entsprechend aufarbeiten.

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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Abadias
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Re: j6 dachreparatur

Beitrag von Abadias »

HJ61-Freak hat geschrieben:Ganz ehrlich, wenn in dem Falz zwischen Dachhaut und Regenrinnenblech der Gilb drin ist, dann wird man nicht drum herum kommen, den Falz rundum mittels Aufbohren der Schweißpunkte zu öffnen, chemisch zu entrosten, mit Schweißprimer vorzukonservieren und nach dem Zusammenschweißen mit kriechfähigen Mittel abschließen von beiden Seiten zu konservieren.


Ich sehe das im Prinzip genauso. Nur die praktische Umsetzung ist sicherlich nicht ganz so einfach. An einem Test-Stück, dass der Flex zum Opfer gefallen war (da war sowieso nichts mehr zu retten) hatte ich die Dachhaube von der Rinne getrennt. Das ging durch den vorhandenen Rost recht einfach, da es durch den Rost eine kleine Rückmeldung gab, wenn die Rinne "durch" war. Das waren 3 Punkte am Schraubstock. Ich schätze, dass die komplette Haube mit ca. 100 Schweißpunkten an Rinne und KHolmen hängt. Wenn das ganze dann auch noch intakt ist, wirst Du wohl oder übel ab und zu mal komplett durchbohren. Gerade über der Frontscheibe wäre das nicht der Hit. Im hinteren Bereich müsste man auch von oben bohren, da hier der Winkel durch die D-Säule zu spitz ist, um von unten ansetzen zu können. Wäre jetzt nicht weiter wild, aber die Rinne ließe sich leichter nachbauen.

Auf dem Foto ist oben der Dachhaubenrand und unten das Rinnenblech ... beides Ausschnitte.
DSC00600.jpg


Die Frage ist auch, wo das Wasser/das Kondensat/die Feuchtigkeit überhaupt herkommt.

Ist es unser feuchter Atem, der sich unter dem Dachhimmel sammelt?
Eine undichte Regen- oder Dachrinne, d.h. die Feuchtigkeit wandert zwischen Rinne und Haube ins Auto?
Kaputte Radhäuser / -Läufe und das Wasser kommt von unten durch die Karosse und kondensiert oben am Dach?

Vielleicht wäre es besser ohne Dachhimmel (aber mit Stöpsel) zu fahren, damit die Feuchtigkeit da besser verdunsten kann ....

g Stephan

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HJ61-Freak
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Re: j6 dachreparatur

Beitrag von HJ61-Freak »

Abadias hat geschrieben:Ich schätze, dass die komplette Haube mit ca. 100 Schweißpunkten an Rinne und KHolmen hängt. Wenn das ganze dann auch noch intakt ist, wirst Du wohl oder übel ab und zu mal komplett durchbohren.

Ich weiß nicht, mit welcher Art von Werkzeug Du die Schweißpunkte aufbohrst. Mit dem handelsüblichen Schweißpunktfräser lässt sich die Frästiefe mittels Madenschraube am hinteren Ende des Fräsers auf den 1/10mm genau einstellen. Da bohrst Du nichts mehr durch.


Abadias hat geschrieben:Gerade über der Frontscheibe wäre das nicht der Hit.

Falls man doch mal ein Loch drin haben sollte, könnte man dieses auch mit einem hintergelegten Stückchen Kupfer wieder zuschweißen.

Abadias hat geschrieben:Die Frage ist auch, wo das Wasser/das Kondensat/die Feuchtigkeit überhaupt herkommt.

Mit ziemlicher Sicherheit von außen durch die in den Jahren des Betriebs hart und damit undicht gewordene Karosseriedichtmasse in der Rinne. Kondenswasser und weiter unten in die Karosserie eindringendes Wasser spielt im Bereich der Dachhaut/Regenrinne eher eine untergeordnete Rolle, da ich bislang kein Fahrzeug hatte, was so massiv im Bereich der Regenrinne gerostet hat, wie der J6. Im PKW-Massenbau ist das Fügeverfahren seit Mitte der 70er an dieser Stelle anders: Die Seitenwand einschließlich A- bis D-Säule, Radlauf und Türeinstieg besteht aus einem Stück Blech, welches dann mit der Dachhaut an der Regenrinne verschweißt wird. Dabei sind Dachhaut und Seitenwand bis zum senkrecht nach oben stehenden Blechabschluss gleichlaufend, d.h. das Wasser in der Rinne steht nicht auf einem Spalt, sondern auf der in diesem Bereich noch durchgängig geschlossen Dachhaut. Das Wasser kann also nicht in den Blechfalz zwischen Dachhaut und Seitenwand eindringen. Allenfalls wenn der Lack im Bereich der Rinne beschädigt rostet es dort.

Weiterhin wird im PKW-Bau diese Fügestelle zwischen Dachhaut und Seitenwand schon seit Ende der 70er nicht per Widerstandsschweißzange mit Einzelkopf gepunktet, sondern im Widerstandsschweißverfahren mittels zweier geriffelter Räder als quasi Endlosschweißpunkt zusammen gewalzt. Dadurch wird der Blechfalz durchgängig geschlossen und Rost hat es entsprechend schwer, sich festzusetzen. Diese Herstellungs- und Produktionsverfahren konnten beim J6 wegen der geringen Stückzahlen und der hierdurch auch bedingten Verwendung vieler kleiner Einzelbleche nicht angewendet werden. Mit dem Ergebnis muss man jetzt leben, auch wenn es bisweilen Arbeit bedeutet.

Gruß

Florian
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