_Malte_ hat geschrieben:Zudem scheint mir bei der derzeitigen Ausbreitungsgeschwindigtkeit außerhalb Chinas verordnete Sorglosigkeit und buisiness as usual nicht geignet für eine wirksame Eindämmung. So ein bisschen Eigenverantwortung ist nicht schlecht, wie es ja generell heutzutage seltener geworden ist. Hat mit Panik nix zu tun.
Meinst du damit mich? Wo habe ich den Eindruck der Sorglosigkeit vermittelt?
Ich habe bereits geschrieben das wir zwei kleine Kinder haben, nebenbei eine diagnostische Praxis mit einem Patientenstamm über 70.000 betreiben. Du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft mangelnde Eigenverantwortung in Sachen Hygiene unterstellen? Wir können uns das ganze Jahr über keinen einzigen Ausfalltag leisten, insofern sehe ich die Sache eher kritisch.
Und laß deinen Taschenrechner drin. Um simple Prozentrechnung gehts nicht. Kommt halt immer drauf welche Zahlen man zur Verfügung hat.
Ich habe mich am Wochenende mit einer Oberärtzin für Kinderintensivmedizin über die aktuelle Problematik unterhalten. Fazit: Es gibt keinen Plan... Keinen! Weitermachen und schauen. Ebenso gibt es keinen detaillierten Plan vom RKI für die Privatpraxen. Nix! Außer die Standregeln der Hygieneverordnung.
Die besagte Oberärtzin, lieferte noch ein interessantes Beispiel aus dem Jahr 2015/16. Es grasierte eine Influenza, welche hauptsächlich Kinder betraf. Überdurchschnittlich viele Kinder mussten intensivmedizinisch betreut werden. Die Kapazitäten waren völlig erschöpft, es wurde auf Adultstation ausgewichen. Dies wäre wohl im Vergleich zu jetzt richtig schlimm, vor allem für die Eltern. Das Personal war nach der Saison völlig erschöpft und abgekämpft. Das weiß kaum jemand aus der Bevölkerung. Ist vllt auch besser so.
Jedenfalls finde ich es fragwürdig wie mit dem derzeitigen Covid umgegangen wird, welche Aufmerksamkeit er bekommt, vorallem wenn andere Praxen klagen das die "normale" Influenza derzeit das größere Problem ist. Natürlich ist Covid ein Problem und viel ansteckender, als Influenza. Andererseits auch häufig milder und sehr oft gar nicht bemerkt. Ich hatte letztlich auch plötzlich Halsschmerzen, Husten und ganz leicht erhöhte Temperatur. Kein Schnupfen, ebenso bei dem Rest der Familie. Rein theoretisch sprachen die Symptome für Covidinfektion, muss aber keinesfall sein. Testen? Geht nicht. Komme nicht aus Risikogebiet, hatte keinen Kontakt zu bestätigten Covidpatienten und auch kein hohes Fieber. So ergeht es wohl derzeit vielen, die tauchen auch gar nicht in der Statistik auf. Man stell sich vor, in der "grippalen Hauptsaison", würde jeder mit Husten und Halsschmerzen in die Klinik oder zum HA rammeln und sich testen lassen. Welch groteske Vorstellung. Das System würde völlig kollabieren.
Wer weiß wieviele Träger des Covis draußen rumlaufen?
![Keine Ahnung :ka:](./images/smilies/ka.gif)
Hat nix mit Panikmache oder mangelnder Eigenverantwortung zu tun. Ich finde lediglich die Aufmerksamkeit bemerkenswert, mit welcher quasi jede Infektion in den Medien gemeldet wird. Mit welchen Ziel? Aus welchen Zweck heraus? Das waren meine eingänglichen Überlegungen. Es war auch als Frage dargestellt und nicht als allgemeine Ansichtsweise und Verhaltensmuster.
Ich hoffe wir bleiben alle gesund, wissen das zu schätzen und freuen uns bald über den nahenden Frühling.