Hallo
Auch ich habe für das Verbot gestimmt.
Ich gehe nicht soweit das ich fordere die Hunde einer Rasse einzuschläfern. Ein Zucht- und Einfuhrverbot reicht aus. Dann sind diese Rassen in wenigen Jahren weg.
Das große Problem sind die Halter der Hunde. Nicht nur bei den Kampfhunden. Ich wohne unweit eines Weges den viele Leute zum Gassi-gehen nutzen.
Nach meiner Beobachtung sind unter all den Herr-Hund-Pärchen nur etwa 10% wo der Hund auf den Herrn hört, sauber bei Fuß geht und ohne Schreierei und Leine zur Ordnung bzw. zum Herrn gerufen werden.
Etwa 60% sind unauffällig. Sie kommen nach mehrmaligem rufen wenn Sie von der Leine sind. Sind Sie an der Leine hat der Halter Sie gut unter Kontrolle.
Etwa 20% kommen oder auch nicht wenn Sie gerufen werden. An der Leine muss sich der Halter mühen seinen Hund unter Kontrolle zu halten.
Etwa 10% sind mit Ihrem Hund überfordert. Der Hund zerrt an der Leine. Je nach Größe fliegt der Besitzer hinterher. Kommt ein anderer Hund (oder Kind oder Fahrad) entgegen, flüchtet der Halter mit seinem Hund in die Wiese, um eine Konfrontation zu vermeiden. Ist der Hund von der Leine, ist der Halter sehr lange dabei seinen Hund wieder einzufangen.
Die letzten 30% sind das Problem. Bei den ersteren davon fühlt man sich nur nicht wohl wenn man Ihnen begegnet. Bei letzteren hofft man nur das die Leine und der Halter halten.
Ich habe in meiner Stadt bisher erst 2, ich sag mal Ghettokids, gesehen wo man den Eindruck hatte das der Hund als Egoverstärker dabei war. Dazu ist es bei uns halt immernoch zu ländlich.
Verseht mich nicht falsch. Ich bin weder klein noch ängstlich. Ich möchte sogar selbst einen Hund. Am liebsten so einen Labrador oder evtl. einen Spitz. Es fehlen mir allerdings der Platz und die Zeit einen Hund artgerecht zu halten.
Ich hatte Bekannte mit Dogge und mit Bernhardiener. Ich habe Bekannte mit Hunden. 2 mit Dobermann einen mit Schäferhund.
Mit letzterem ist der Umgang auch etwas problematisch. Es ist ein ehemaliger Bauernhof wo der Hund gehalten wird. Dort habe ich schon mehrere Schäferhunde erlebt. Nur der aktuelle hat ein sehr ausgeprägtes Revierverhalten gepaart mit einiger Agresivität. Wenn man dort ankommt rastet der Hund erst mal aus. Es dauert einige Zeit bis sich der Hund beruhigt hat. Ist es dann soweit, kann ich mich sehr gut frei dort bewegen und sogar mit dem Hund spielen oder streicheln. Doch beim nächsten Besuch rastet er erstmal wieder aus. Ich würde keinem Fremden raten das Haus zu betreten wenn die Besitzer nicht zugegen sind. Ich glaube das ich selbst nicht gebissen würde wenn ich das Haus allein betreten würde. Ich bin aber sehr vorsichtig geworden.
Es ist kein leichtes Thema. Und es braucht einiges an Sachverstand um einen Hund zu halten.
Ich habe auch kein Patentrezept wie das Problem vernünftig zu lösen ist. Mir graust es nur immer wenn Kinder einen Hund geschenkt bekommen. Oder die Freundin damit Sie was zum schmusen hat. Oder wie ich es in einem Restaurant erlebte: Da hatte einer einen Pudel auf dem Schoss und beide (fr)aßen vom selben Teller. Zwischendrin werden Bussis ausgetauscht. "Lecker"
Mein Fazit:
Wer einen Hund halten will soll das tun. Nur soll er sich vorher gut informieren ob er zeitmässig, platzmässig und charakterlich dazu in der Lage ist. Und nicht vergessen: Das Auto oder Motorrad kommt auch mal ein paar Tage ohne mich aus. Der Hund muss immer versorgt werden. Jeden Tag! 365 mal im Jahr. Egal ob es stürmt oder regnet. Oder ob ich krank bin oder Urlaub habe. Um den Hund muss sich wer kümmern und das sollte immer die selbe Bezugsperson sein.
Und einen vernünftigen Grund warum es Kampfhund sein muss, den konnte mir bisher keiner nennen.
Gruß Hase