Mein neuer CarPC läuft jetzt soweit, so dass ich mal einen ersten Bericht riskieren kann.
Komponenten:
- CPU Intel Core 2 Duo T5500 (Mobil).
- Mainboard MSI 945GT Speedster-A4R, mATX, Sockel 479
- RAM Corsair ValueSelect 1GB, DDR2-667, CL5
- Festplatte Samsung HM120JI, 120GB, 2.5", SATA
- Netzteil M2-ATX von mini-box.com
http://www.mini-box.com/M2-ATX-160w-Int ... wer-Supply
- Bildschirm Lilliput 7 Zoll transflective-enhanced (Tageslicht-unbeeindruckt) von mp3car.com
http://store.mp3car.com/category_s/82.htm
- USB Hub Trust HU-5770
- GPS Maus SIRFStar III BU-353 von USGlobalSat
http://www.usglobalsat.com/item.asp?itemid=60
- Mini-Tastatur Mini-Key. Nachteile: Kein Tab, kein Escape! Dafür sehr klein.
http://store.mp3car.com/category_s/38.htm
- Spannungswächter: Conrad Modul Bestellnummer 190940 - LN
- Maus: provisorisch eine normale Notebook Maus, später eine Presenter Maus mit Trackball.
- WLAN Stick: Fritz!WLAN
Gehäuse: Keines, statt dessen montierte ich das Mainboard auf ein Sperrholzbrett über dem linken hinteren Radkasten. Die Innenraumabdeckung dient als vorderer Gehäusedeckel, Das Kotflügelblech als Gehäuse. Vorteil: Computer läuft sehr kühl, Einbau ist unsichtbar. Nachteil: Das Mainboard ist vertikal eingebaut , die Pistenschüttelei könnte die Elkos losvibrieren. Ich mach mir aber nicht allzu grosse Sorgen aber man wird sehen.
Festplatte: Ein eigenes Gehäuse aus Aludruckguss, weitgehend staubdicht, vibrationsgedämpft mit einer Lage Schaumstoff, das Ganze mit Klettband ans Blech des Hinteren Kotflügels ebenfalls über dem Radkasten. Ein leiser Lüfter pustet das Aludruckgussgehäuse von aussen an. Die Platte ist vertikal hochkant montiert, was die bestmögliche Position ist. Die Ankopplung mit SATA ist zuverlässiger als sie mit IDE wäre. Das Klettband könnte sich lösen, aber ich denke es wird halten, ansonsten hat die Festplatte optimale Bedingungen.
Bildschirm: Zur Zeit vor der Mittelkonsole, hinter den Schalthebeln montiert. Vorteil, man sieht den Bildschirm von aussen nicht, ausser wenn man direkt durch die Fenster ins Auto hinein schaut. Nachteil: Man muss ziemlich weit runter schauen. Vielleicht verpflanze ich den Monitor noch dorthin, wo zur Zeit das Radio steckt. Dazu muss ich aber das Radio eliminieren, was eine Fünfkanal-Endstufe erfordert. Das werde ich irgendwann später mal angehen.
GPS-Maus: Unsichtbar UNTER dem Armaturenbrett montiert, mit Metall-Lochstreifen und Klettband. GPS Empfang bisher unproblematisch, SIRF III macht einiges wett.
Software:
- TTQV 4.0 zur Navigation. Der Touchscreen Modus bewährt sich. Das TTQV wird automatisch im GPS-online modus mit Touchscreen Modus gestartet.
- iTunes zum Musikhören. Der Audio Ausgang des Mainboards ist am AUX-In des Autoradios angschlossen. Das Autoradio bedient separate Tiefmittel- und Hochtöner und einen Subwoofer mit einer eigenen Endstufe.
- Front End: Viele Leute verwenden sog. Front End Software wie z.B. RoadRunner. Ich werde aber vorläufig ohne Front End auskommen, da mir das iTunes besser gefällt. Dafür ist die Bedienung per Touch Screen unmöglich.
Der Computer verbraucht angesichts der hohen Rechenleistung im Windows-Leerlauf nur 25 Watt , was ausgezeichnet ist. Der Bildschirm verbraucht 9 Watt.
Wenn der Zündschlüssel gedreht wird, geht der Computer von selbst an. Wenn der Zündschlüssel rausgezogen wird, geht der Computer von selbst aus mit einem sauberen Runterfahren. Die Abschaltzeit hab ich zur Zeit auf 30 Minuten gestellt weil der Computer ja sparsam ist, man kann das Netzteil aber auch umjumpern auf zB. 30 Sekunden. Das Schaltsignal des Netzteils geht über den Conrad Spannungswächter. Wenn die Spannung unter den Schwellwert sinkt, den ich grad nicht auswendig weiss, wird der Computer ebenfalls sauber runtergefahren. Der Computer überlebt das Anlassen des Motors ohne Weiteres, weil das Netzteil bis 6V runter spezifiziert ist.
Der WLAN Stick läuft gut. Wenn ich das Auto vor meine Wohnung parkiere, kann ich mein eigenes WLAN empfangen und etwa weitere 10 werden angezeigt. Ich kann somit leicht den Virenschutz und das Windows updaten. Mit einem Schalter kann ich den Computer auch laufenlassen, ohne dass der Zündschlüssel steckt, damit ich bei den Updates nicht dabeisitzen muss. Der Spannungswächter schaltet dann rechtzeitig ab.
Die Mittelkonsole enthält den USB Hub. Dort kann ich auch externe USB Plattem anschliessen für Backups. Dazu gibt es einen freien Festplatten-Stromstecker mit blitzsauberen 5V und 12V vom Netzteil. Auch ein Ethernet Kabel mit X-Adapter kann man zur Mittekonsole rausholen, um den CarPC mit einem Notebook zu verbinden.
Noch zu tun:
- Längere Pistenfahrt, um rauszufinden ob alles hält!
- Ein Controller, mit dem ich Alt-Tab auslösen kann und mit dem ich iTunes steuern kann. Ich nehme an, eine Presenter Maus sollte das können.
- Netstumbler zum Auffinden offener WLANs. Das ist nicht überall illegal.
- VOIP (Voice over IP) Software zum Telefonieren installieren.
- Audiokabel für ein Headset verlegen, ebenfalls zum Telefonieren.
- Die VGA, USB und Audio Kabel an der Mainboard-Grundplatte fixieren, um das Mainboard zu schonen.
- Teleinfo Karte für das TTQV4 mit Routing Funktion beschaffen.
- etc
Der Arbeitsaufwand war ziemlich gross, wobei das Auswählen der Komponenten und das Ueberlegen, wie man das Ganze einbauen soll, einen grossen Teil ausmachte. Auch das Aufspielen der Software bis alles richtig lief inkl. dem notwendigen Bildschrimtreiber für 800x480 Auflösung dauerte etliche Stunden. Der eigentliche Bauaufwand war dann vergleichsweise überschaubar, er bestand im Wesentlichen aus: Mainboardplatte, Festplattengehäuse, Monitorhalterung, GPS Maus unter's Armaturenbrett durch den Radioschacht einfriemeln und aus der Verkabelung.
Die Navigation per Computer ist weit mehr als ein Spielzeug. Der Komfort ist einfach zu unübertrefflich, um noch darauf verzichten zu wollen. Mein alter Notebook mit denselben Karten und TTQV4 kommt als Reserve mit. An die Herren Schulmeister: Bitte die Navigations-Inkompetenz-Moralpredigt woanders, OK?
Und endlich hab ich die komplette Musik dabei. Bei mir sind's 60 GB, ca. 44 Tage nonstop. Wüstenreisen ist schliesslich auch was meditatives und da passt ein ergänzender Soundtrack in guter Qualität einfach gut dazu. Meiner Meinung nach, YMMV.
Fotos? Ich appeliere an euer Vorstellungsvermögen

. Wollte eigentlich keine machen, sieht alles ziemlich rustikal aus.