Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

My Car, my Castle!
Ronny
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Re: Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

Beitrag von Ronny »

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Guten Abend,
vielen Dank für Eure Hinweise/Tipps.

Der Anhänger darf 1230kg laden, was gut ist zum Brennholz holen, die Kabine hat aber nur gut 500kg (bepackt). Den 1500kg Anhänger hab ich geommen, weil er die größten Reifen hat (185R16). Ich fahr die mit 4bar Druck.

@Sard-Lux : Wir sind leider schon wieder zu Hause, Pfingstferien sind vorbei.

Viele Grüße,
Ronny

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Hydro
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Re: Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

Beitrag von Hydro »

Uiii 4bar sind ne Hausnummer da würde ich ansetzen und mal mit der Hälfte davon fahren ... und schauen wie er sich dann verhält.

4bar nimmst wenn du hart überladen auf die Deponie musst. Aber bei wahrscheinlich um die 700-800 Kilo Last auf einem Rad wundert mich das nicht dass der so ne Faxen macht.
Land Cruiser Prado GRJ 120

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Onkel Tom
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Re: Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

Beitrag von Onkel Tom »

Hallo Zusammen,

ich möchte mal unsere Erfahrungen weitergeben. Wir fahren jetzt einige Jahre mit Wohnwagen, meistens aber nur im Winter. In den anderen Jahreszeiten hat sich auf Dauer weniger ist mehr bewährt, d.h. ein Fahrzeug mit Aufstelldach ist eigentlich völlig ausreichend und viel leichtfüßiger zu fahren, als ein Gespann. Das ist natürlich auch vom Reiseland stark abhängig. In Skandinavien ist es sehr angenehm, in den Alpen kann ich auf den Anhänger gut und gerne verzichten. Rückwärtsfahren auf engen Wegen mit dem Trailer- vor allem nachts - kann man machen aber Spass macht das nicht.

Im Winter bei richtig kalten und nassen Wetter ist der Wohnwagen natürlich fantastisch und eine sehr gute Homebase. Während es im Wagen mit
Aufstelldach zu eng und unbequem ist, können wir im WW Tage verbringen ohne jegliche Probleme. Ich bin auch schon sehr heftig zugeschneite
Wege reingefahren, die ziemlich hoffnungslos waren - alles kein Problem. Schwierig wird es allerdings in feinen Sand - da kommt das Fahrzeug
ja schon alleine schwierig voran - mit Anhänger kann man das meiner Erfahrung nach ziemlich vergessen.

Unser erster Wohnwagen war einer von der Stange, Eriba Touring 430, gemütlich, zweckmässig, alles drin, cooles Aufstelldach, aber bei Sauwetter
auch zu benutzen, bisschen Schwitzwasser am Dach aber sonst wintertauglich. Läuft sehr gut auf der Straße, Gelände kann der gar nicht. Ein
paar Feldwege mit fliegenden Steinchen haben gereicht, um die ersten Dellen ins weiche Blech zu bringen. Meiner Erfahrung nach viel zu
schade fürs Gelände, nicht mal für Gravel geeignet, außer man ist schmerzfrei. Dafür für knapp über 20 Tsd volle Hütte (vor ca. 5 Jahren).
Toller Wohnwagen aber definitiv auf der Straße zu Hause, nicht offroad. Zum Service geht´s dann zu Hymer, was man mögen muss.
Ist einfach eine ganz andere Klientel. Wir haben den Eriba dann recht schnell wieder verkauft.

Danach haben wir einen Expeditionstrailer (früher Lapp Trailer - heute Gavon Expeditionstrailer) als Leerkabine gekauft, was viel Arbeit
aber auch Kreativität beim Ausbau mit sich bringt. Dieser Trailer spielt in einer ganz anderen Liga. Läuft gut auf der Straße, ebenso aber
auch auf Schotterpisten. Leichtes Gelände - kein Problem. Richtig offroad machen wir damit nicht. Hat zwar sehr viel Bodenfreiheit, die
Kabine ist recht stabil. Der Anhänger läuft auch bei heftigen Schlaglochpisten gutmütig hinterher. Man hat den Vorteil einer kleinen
Manufaktur, kann eigene Wünsche realisieren, was sich der Hersteller aber auch sehr hochpreisig bezahlen läßt. Kleinserie kostet eben.
Wir sind beim Lapp mit vielen Eigenschaften glücklich, es gibt aber auch viele Mängel im Detail hinsichtlich Verarbeitung, die man
einfach besser machen kann, vor allem in diesem hohen Preissegment. Was uns wirklich gar nicht gefällt, ist der unglaublich schlechte Support seitens Gavon.
Es wird extrem verzögert geliefert, Zusagen werden nicht eingehalten und wir fühlen uns ziemlich im Stich gelassen aber die Rechnung
kommt garantiert pünktlich. Das ist schade, denn generell ist das unser Erfahrung nach erst mal ein gutes Produkt, wird aber durch das
Verhalten des GF und Fertigungsmängel kaputt gemacht. Hätten wir das vorher gewußt, hätten wir auf jeden Fall mehr verglichen und
wären nicht mit der Rosabrille an die Sache herangegangen, weil es unbedingt dieser Trailer sein sollte.
Ein wichtiger Punkt ist generell auch das Gewicht, welches man unbedingt im Auge behalten sollte. Das betrifft insbesondere auch den Lapp,
der bauartbedingt eben auch kein Leichtgewicht ist.

Kurioserweise bin ich kein Gespannfahrer und fahre lieber so leicht wie möglich - hab mich aber von einer Reise und vielen Videos aus Australien
anfixen lassen. Deshalb ist dieses Reisegespann für uns äußerst interessant. Sieht man die Vorteile und nimmt die Nachteile in Kauf, ist
das fahren mit einem Offroadtrailer eine vielleicht in Deutschland nicht sehr verbreitete aber sehr interessante Alternative und für
uns vorteilhafter, als ein Allradkastenwagen oder LKW. Insgesamt betrachtet sind wir mit der Variante Geländewagen + Trailer zufrieden.

Michael

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Sard-Lux
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Registriert: So 29. Mai 2022, 20:39

Re: Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

Beitrag von Sard-Lux »

Ronny hat geschrieben: Di 4. Jun 2024, 22:34 Tipps.

Der Anhänger darf 1230kg laden, was gut ist zum Brennholz holen, die Kabine hat aber nur gut 500kg (bepackt). Den 1500kg Anhänger hab ich geommen, weil er die größten Reifen hat (185R16). Ich fahr die mit 4bar Druck.
@Sard-Lux : Wir sind leider schon wieder zu Hause, Pfingstferien sind vorbei.
Hab ich's mir gedacht da ich das vom fahren mit leeren Bootsanhängern kenne.

Es tut mir leid, aber so wird das nix gescheites, wegen der zu leichten Last und wegen den 4 Bar in den Reifen, das sind gleich 2 Probleme zusammen.
Du müsstest Dich mal informieren ob Du die 4 Bar Reifen mit 3 oder 2.5 Fahren kannst wenn Du halb beladen bist, ich hab da so was im Kopf das dies keine gute Idee ist. Ich meine das 4 Bar Reifen einen Mindestdruck haben da die Seitenwand bei halben Druck zu sehr ausbeult und die Seitenwand durch das übermässige walken beschädigt werden kann. Befrag dazu mal den Anhänger- oder Reifenhersteller.
Das mit dem halben Ladegewicht ist - ausser mit mehr beladen was wohl die einzige Lösung ist - kaum zu lösen da der Austausch der Gummifederung sehr teuer ist und Du dann beim Brennholz holen zu wenig Last haben wirst.

Chris
2022 2.8L Hilux Extra Cab Invincible Grey
Verendet oder Verkauft:
Lada Niva - BJ70 - LR Discovery - Isuzu D-Max - Ford Explorer - RAM 1500 - Dodge Dakota - VW Amarok

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Lindenbaum
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Re: Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

Beitrag von Lindenbaum »

Der Reifendruck ist das A&O.

Ich hab einen 1t Humbaur. Mit 155R13 drauf. Wenn der richtig beladen wird müssen schon 4 bar auf die Reifen, wenn nur kleinzeugs drauf ist, ein kleines leichtes Motorrad ode rgar leer, gehe mit dem Reifendruck auf 2 bar runter weil der Anhänger sonst hüpft.

Die mögliche Traglast eines Reifen wird immer über den Luftdruck definiert. Also zu wenig Druck reduziert die Traglast (in Abhängigkeit zur Geschwindigkeit) Höherer Druck erhöht die mögliche Traglast.

Die Traglastangaben beziehen sich nacht Ertro auf 2,5 bar

https://www.anhaenger-schuhknecht.de/pd ... abelle.pdf

https://www.motointegrator.de/blog/reif ... eitsindex/

Daher kommt wohl auch dass ich bei dem Humbaur Reifen mit LI 82 eingetragen habe, was 950kg Achslast entspricht, ab Werk. Durch den von Humbaur angegebenen Druck von 3,4 bar erhöht sich die mögliche Traglast.


Gruß, Michael

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Gurti
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Re: Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

Beitrag von Gurti »

Wenn der Reifen weniger Last zu tragen hat, darf er natürlich auch mit weniger Druck gefahren werden. Ein Problem dabei sind die vermaledeiten 50er Niederquerschnittsreifen und die kleinen, breiten 10 und 12 Zoll Rädchen auf Anhängern, die brauchen immer relativ viel Druck, federn sehr wenig und neigen bei Unebenheiten zum Springen, je kleiner, desto heftiger.
Große, schmale Räder mit hoher Seitenwand federn und dämpfen Schläge viel besser ab, man kann sie mit wenig Luft fahren und je schmaler sie sind, desto geringer ist der Rollwiderstand im Gelände, wenn man entsprechend Luft ablässt.

(Erfahrungen aus der Landwirtschaft, früher hatte man keine 300 ps Schlepper mit 10 to Leergewicht. Da kam es manchmal schon auf den Rollwiderstand des Anhängers an)
Hilux Doka 2,4 D4D Executive, 2018
Astra Twintop 1,6 in Behördenausstattung, 2006
Am Ende des Lichts kommt ein Tunnel. Jedes Mal.

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Lindenbaum
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Re: Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

Beitrag von Lindenbaum »

Gurti hat geschrieben: Mi 5. Jun 2024, 11:17 Wenn der Reifen weniger Last zu tragen hat, darf er natürlich auch mit weniger Druck gefahren werden.
Hab noch eine Ertro Tabelle zum Thema gefunden.

Gruß, Michael
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Luftdruck-Tragfähigkeit.pdf
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Odessa
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Re: Erfahrungen mit (Offroad-)Anhängern

Beitrag von Odessa »

Gurti hat geschrieben: Mi 5. Jun 2024, 11:17 Große, schmale Räder mit hoher Seitenwand federn und dämpfen Schläge viel besser ab, man kann sie mit wenig Luft fahren und je schmaler sie sind, desto geringer ist der Rollwiderstand im Gelände, wenn man entsprechend Luft ablässt.
Und deshalb läuft meiner auf den 225/95 R16 8)
Gruß Florian

---------
2019er GRJ76 auf 255/85 R16 mit hydraulischer Seilwinde, ARB Bullbar, two tone, Parabelfahrwerk und Toughdog adjustable - auch unter DO2FL unterwegs.

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