Erfahrungen mit runderneuerten 9.00R16?
Erfahrungen mit runderneuerten 9.00R16?
Guten Tag,
die Michelin XZL 255/100R16 auf meinem Bremach sind jetzt nach fast 80000 km erneuerungsbedürftig. Weil der Originalreifen von Michelin doch ganz schön teuer ist, überlege ich vielleicht runderneuerte zu kaufen.
Hat jemand von euch persönliche Erfahrungen mit runderneuerten Reifen?
Bei der Recherche bin ich auf den Fedima Sirocco gestoßen.
Bei www.velar.de steht: "Durch seine Wulst-zu-Wulst Heissbesohlung entspricht er der Qualität eines Neureifens."
Wie verhält sich der Fedima Sirocco bei niedrigem Druck (0,8 - 1,0 bar) und hohem Tempo (80 kmh), wenn man im Gassi mal Schwung holen muß, um die nächste Düne hoch zu kommen, im Vergleich zu einem Neureifen? Die selbst haben keine Erfahrungen mit heißen Reifen.
Auf Fels werden die Reifen wegen langsamen Tempos nicht heiß und auf Schotter fährt man ja mit höherem Druck, aber habt Ihr mit dem Fedima Sirocco persönliche Erfahrungen in den Dünen?
Wer produziert eigentlich den Fedima Sirocco? Vielleicht kann ich da fragen.
Die 9.00R16 von www.aircrafttyers.com sind kalt runderneuert, wie sie schreiben. Geht das im Sand bei geringem Druck und hohem Tempo, oder verliert man da das Profil?
Ich hoffe auf eure persönlichen Erfahrungen, oder wißt ihr alternativ eine günstige Quelle für den Michelin XZL 255/100R16?
Mit freundlichen Gruessen
Wolfgang Seelig
die Michelin XZL 255/100R16 auf meinem Bremach sind jetzt nach fast 80000 km erneuerungsbedürftig. Weil der Originalreifen von Michelin doch ganz schön teuer ist, überlege ich vielleicht runderneuerte zu kaufen.
Hat jemand von euch persönliche Erfahrungen mit runderneuerten Reifen?
Bei der Recherche bin ich auf den Fedima Sirocco gestoßen.
Bei www.velar.de steht: "Durch seine Wulst-zu-Wulst Heissbesohlung entspricht er der Qualität eines Neureifens."
Wie verhält sich der Fedima Sirocco bei niedrigem Druck (0,8 - 1,0 bar) und hohem Tempo (80 kmh), wenn man im Gassi mal Schwung holen muß, um die nächste Düne hoch zu kommen, im Vergleich zu einem Neureifen? Die selbst haben keine Erfahrungen mit heißen Reifen.
Auf Fels werden die Reifen wegen langsamen Tempos nicht heiß und auf Schotter fährt man ja mit höherem Druck, aber habt Ihr mit dem Fedima Sirocco persönliche Erfahrungen in den Dünen?
Wer produziert eigentlich den Fedima Sirocco? Vielleicht kann ich da fragen.
Die 9.00R16 von www.aircrafttyers.com sind kalt runderneuert, wie sie schreiben. Geht das im Sand bei geringem Druck und hohem Tempo, oder verliert man da das Profil?
Ich hoffe auf eure persönlichen Erfahrungen, oder wißt ihr alternativ eine günstige Quelle für den Michelin XZL 255/100R16?
Mit freundlichen Gruessen
Wolfgang Seelig
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- Robert Stückle
- Beiträge: 1279
- Registriert: 21. Dezember 2003 22:36
- Wohnort: 72622 Nürtingen
Grüß Dich, kann Dir die Fedima echt net empfehlen.
Fürs Gelände gut, aber auf der Strasse nicht wirklich fahrbar.
Lieber bei den Michelin bleiben.
Fürs Gelände gut, aber auf der Strasse nicht wirklich fahrbar.
Lieber bei den Michelin bleiben.
Wer mit andern in der Grube gräbt, hat ein allrad Spaßgerät
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- Manfred Franz
- Beiträge: 630
- Registriert: 4. August 2003 14:23
- Wohnort: Krefeld + Gibraltar
Von runderneuerten Reifen kann ich nur abraten!
Besonders wenn niedriger Luftdruck erforderlich ist.
Du weisst nie was die alte Karkasse schon hinter sich hat!
Die Kostenersparnis ist nicht so groß und den Mehrpreis
sollte Dir Deine Sicherheit und die Anderer wert sein.
Autofahren hat eben seinen Preis und billig gekauft ist
oft am Ende wesentlich teurer ...
Besonders wenn niedriger Luftdruck erforderlich ist.
Du weisst nie was die alte Karkasse schon hinter sich hat!
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- vetcruiser
- Beiträge: 144
- Registriert: 13. Dezember 2005 13:38
- Wohnort: Österreich
Kann mich nur anschliessen,
rechne mal nach was du bezahlst, wenn die "Echten" 80tkm halten , von einem Runderneuerten kannst Du diese Lebensdauer nicht erwarten.. 2-3x Wechsel würde ich rechnen - dann ist das schon eine ganz andere Kalkulation..
.. ganz abgesehen von all den Nachteilen die Dir erwachsen mit den second-hand Schrott...
meine meinung
rechne mal nach was du bezahlst, wenn die "Echten" 80tkm halten , von einem Runderneuerten kannst Du diese Lebensdauer nicht erwarten.. 2-3x Wechsel würde ich rechnen - dann ist das schon eine ganz andere Kalkulation..
.. ganz abgesehen von all den Nachteilen die Dir erwachsen mit den second-hand Schrott...
meine meinung

Grüsse -- v e t c r u i s e r -- ! ............................lebe liebe lache !
ehemals LC J95 3.0TDE `97 - jetzt fährt ihn peter : http://www.aufunddavon.at

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Aus einem früheren Posting von mir, bei dem es auch ganz allgemein um die Maßhaltigkeit von runderneuerten Reifen ging:
Die Abmessungen des runderneuerten Reifens haben ihren Ursprung in der Form, die für die Produktion benutzt wird. Das betrifft zumindest die Heißerneuerung von Reifen.
Da auch die zur Runderneuerung benutzten Karkassen unterschiedliche, jedoch innerhalb der Normtoleranzen (s. ETRTO), Abmessungen haben, ist es die kostengünstigste Entscheidung mit nur einer Form zu produzieren, in die dann auch die größeren Karkassen passen.
Dies hat dann auch den Vorteil, dass die runderneuerten Reifen eines so produzierenden Herstellers alle die gleichen Abmessungen haben.
Da sich bei Verkauf/Vertrieb/Montage kaum jemand die Mühe macht, nach beispielsweise 4 gleichen Unterbauten zu suchen, kommen dann überwiegend Karkassenmischungen ans Auto.
Vorne links Fulda, vorne rechts Bridgestone, hinten links vielleicht BF Goodrich und hinten rechts Cooper.
Da auch die Karkassenkonstruktion für den technischen Unterschied und das spätere Fahrverhalten verantwortlich ist, können sich hier unangenehme Effekte einstellen. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, dass das Fahrzeug nach einer Seite zieht.
Ein anderer Nachteil ist die unterschiedliche Materialstärke, mit der ja die Karkassen letztendlich egalisiert werden. Ein wesentlicher Faktor ist hierbei die Wärmeableitung, die bei einem dünnwandigen Reifen wesentlich besser ist. Überhitzung ist eine häufige "Todesursache" für Reifen.
Viele Runderneuerer machen bezüglich der angelieferten Altreifen lediglich eine Sichtkontrolle und auch eine Altersbegrenzung kann individuell festgelegt werden. Im Extremfall werden Reifen auch mehrfach runderneuert. - Die Konsequenzen kann sich jeder selbst ausmalen.
Auch die beste Karkassenprüfung kann spätere Ausfälle, z.B. durch Ermüdung des Stahlcord-Kautschukverbunds, nicht ausschließen.
Wenn man bei Off-Road-Reifen eine durschnittliche Laufleistung von 65.000 km und einen Preisvorteil runderneuerter Reifen von 50.- Euro pro Reifen zugrunde legt, liegt das Einsparpotential bei 4 Reifen in der Größenordnung von 0,3 Cent/km.
Die Treibstoffkosten liegen etwa bei 10 - 15 Cent/km.
Vielleicht macht das ja den einen oder anderen etwas nachdenklich!
Die Abmessungen des runderneuerten Reifens haben ihren Ursprung in der Form, die für die Produktion benutzt wird. Das betrifft zumindest die Heißerneuerung von Reifen.
Da auch die zur Runderneuerung benutzten Karkassen unterschiedliche, jedoch innerhalb der Normtoleranzen (s. ETRTO), Abmessungen haben, ist es die kostengünstigste Entscheidung mit nur einer Form zu produzieren, in die dann auch die größeren Karkassen passen.
Dies hat dann auch den Vorteil, dass die runderneuerten Reifen eines so produzierenden Herstellers alle die gleichen Abmessungen haben.
Da sich bei Verkauf/Vertrieb/Montage kaum jemand die Mühe macht, nach beispielsweise 4 gleichen Unterbauten zu suchen, kommen dann überwiegend Karkassenmischungen ans Auto.
Vorne links Fulda, vorne rechts Bridgestone, hinten links vielleicht BF Goodrich und hinten rechts Cooper.
Da auch die Karkassenkonstruktion für den technischen Unterschied und das spätere Fahrverhalten verantwortlich ist, können sich hier unangenehme Effekte einstellen. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, dass das Fahrzeug nach einer Seite zieht.
Ein anderer Nachteil ist die unterschiedliche Materialstärke, mit der ja die Karkassen letztendlich egalisiert werden. Ein wesentlicher Faktor ist hierbei die Wärmeableitung, die bei einem dünnwandigen Reifen wesentlich besser ist. Überhitzung ist eine häufige "Todesursache" für Reifen.
Viele Runderneuerer machen bezüglich der angelieferten Altreifen lediglich eine Sichtkontrolle und auch eine Altersbegrenzung kann individuell festgelegt werden. Im Extremfall werden Reifen auch mehrfach runderneuert. - Die Konsequenzen kann sich jeder selbst ausmalen.
Auch die beste Karkassenprüfung kann spätere Ausfälle, z.B. durch Ermüdung des Stahlcord-Kautschukverbunds, nicht ausschließen.
Wenn man bei Off-Road-Reifen eine durschnittliche Laufleistung von 65.000 km und einen Preisvorteil runderneuerter Reifen von 50.- Euro pro Reifen zugrunde legt, liegt das Einsparpotential bei 4 Reifen in der Größenordnung von 0,3 Cent/km.
Die Treibstoffkosten liegen etwa bei 10 - 15 Cent/km.
Vielleicht macht das ja den einen oder anderen etwas nachdenklich!
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Gerade bei "hohen Reifentemperaturen" Finger weg von den runderneuerten: Das ist bei einigen Stunden 110 km/h auf der Autbahn genauso kritisch wie bei niedrigem "Sandluftdruck": Der Reifen walkt, wird heiß und dann verabschiedet er sich. Soo billig kann der Runderneuerte nicht sein.
Grüsse,
Peter
Grüsse,
Peter
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- Manfred Franz
- Beiträge: 630
- Registriert: 4. August 2003 14:23
- Wohnort: Krefeld + Gibraltar
Danke Thomas für die ausführliche Info!
Wie ich schon sagte - billig ist teurer ... und lebensgefährlich!
Aber Geiz ist geil.
Wie ich schon sagte - billig ist teurer ... und lebensgefährlich!
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- Robert Stückle
- Beiträge: 1279
- Registriert: 21. Dezember 2003 22:36
- Wohnort: 72622 Nürtingen
Als Kiesgruben und Wettbewerbsreifen fahr ich Simexnachbauten. Auf der Strasse nur neue.
Wer mit andern in der Grube gräbt, hat ein allrad Spaßgerät
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Re: Erfahrungen mit runderneuerten 9.00R16?
wseelig hat geschrieben:und auf Schotter fährt man ja mit höherem Druck
Hallo Wolfgang,
warum eigentlich? Ich mach's umgekehrt.
Nimm einen Luftballon und blase den stark auf. Dann mit 'ner Nadel ganz leicht anpieksen -> Peng!
Neuer Lufballon, aber nur halb so viel Luft, wieder leicht anpieksen -> Ballon immer noch ganz!
Muss mich aus Platzmangel von meinen fünf 9.00-16 Mich XS trennen (nur 4 Wochen gefahren). Interesse?
Gruß,
Wolfram
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Ja, Wolfram, genau das ist der Punkt, warum ich schon seit Jahren nicht mehr ausatme! Viele halten mich nun, na sagen wir mal für dick!
Aber nun zum sachlichen Teil:
Mit dieser Methode - Faulheit den Luftdruck auf felsigem / geschottertem Untergrund wieder zu erhöhen - habe ich mir im letzten Winter einen Reifen (mutwillig) zerstört. Der Reifen walkt stärker, die Flanken kommen weiter nach aussen und genau dort hat dann bei Schrittgeschwindigkeit ein spitzer Stein den Weg in die weiche Seitenwand des Reifens gefunden

Aber nun zum sachlichen Teil:
Mit dieser Methode - Faulheit den Luftdruck auf felsigem / geschottertem Untergrund wieder zu erhöhen - habe ich mir im letzten Winter einen Reifen (mutwillig) zerstört. Der Reifen walkt stärker, die Flanken kommen weiter nach aussen und genau dort hat dann bei Schrittgeschwindigkeit ein spitzer Stein den Weg in die weiche Seitenwand des Reifens gefunden

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Hi Thomas,
das hat nichts mit Faulheit zu tun, weil ich zur Zeit nur auf Teer oder Schotter fahre, kein Sand. Und dabei hat's mir vor drei Wochen 'nen spitzen Stein durch die Lauffläche des voll gefüllten Reifen getrieben.
Ein Patentrezept scheint's hier wohl nicht zu geben. Ich denke aber, mit meiner Meinung, auf Schotter den Druck zu reduzieren, nicht allein dazustehen.
Gruß,
Wolfram
das hat nichts mit Faulheit zu tun, weil ich zur Zeit nur auf Teer oder Schotter fahre, kein Sand. Und dabei hat's mir vor drei Wochen 'nen spitzen Stein durch die Lauffläche des voll gefüllten Reifen getrieben.
Ein Patentrezept scheint's hier wohl nicht zu geben. Ich denke aber, mit meiner Meinung, auf Schotter den Druck zu reduzieren, nicht allein dazustehen.
Gruß,
Wolfram
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- Manfred Franz
- Beiträge: 630
- Registriert: 4. August 2003 14:23
- Wohnort: Krefeld + Gibraltar
Wolfram, auf Wellblech und im Sand sollte man (aus verschiedenen
Gründen) den Druck verringern. Auf Schotter aber ist es, wie oben
schon geschrieben, gefährlich für die Flanken.
Gründen) den Druck verringern. Auf Schotter aber ist es, wie oben
schon geschrieben, gefährlich für die Flanken.
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- Beiträge: 75
- Registriert: 9. März 2004 15:54
- Wohnort: OWL
Moin,
das mag ja alles stimmen, was ihr über Runderneuerte so schreibt, bei den Fedima 9.00R16 trifft das aber alles nicht zu.
Es gibt weltweit nur seeeehr wenige Hersteller, die eine Radialkarkasse in 9.00R16 herstellen, in Europa ist außer Michelin m.W. keiner vertreten.
Ergo kommen die Karkassen für Fedima von Michelin.
Fedima macht eine Komplett-Erneuerung, d.h. der Altreifen wird sowohl an der Flanke als auch an der Lauffläche so weit wie möglich der Gummischicht beraubt. Bei der Herstellung der neuen Reifen werden die alten Karakassen in eine geschlossene Form gegeben und wie bei Neureifen vollständig mit einer neuen Gummischicht versehen.
Ich meine also, der Fedima Scirocco in 9.00R16 ist einem Neureifen nicht unterlegen, sofern Fedima nicht total gammelige Karkassen eingesetzt hat.
Für eine Fernreise ist der trotzdem nicht geeignet, das Profil ist viel zu brutal in Richtung Schlamm/Modder ausgelegt.
Gruß
Jens
das mag ja alles stimmen, was ihr über Runderneuerte so schreibt, bei den Fedima 9.00R16 trifft das aber alles nicht zu.
Es gibt weltweit nur seeeehr wenige Hersteller, die eine Radialkarkasse in 9.00R16 herstellen, in Europa ist außer Michelin m.W. keiner vertreten.
Ergo kommen die Karkassen für Fedima von Michelin.
Fedima macht eine Komplett-Erneuerung, d.h. der Altreifen wird sowohl an der Flanke als auch an der Lauffläche so weit wie möglich der Gummischicht beraubt. Bei der Herstellung der neuen Reifen werden die alten Karakassen in eine geschlossene Form gegeben und wie bei Neureifen vollständig mit einer neuen Gummischicht versehen.
Ich meine also, der Fedima Scirocco in 9.00R16 ist einem Neureifen nicht unterlegen, sofern Fedima nicht total gammelige Karkassen eingesetzt hat.
Für eine Fernreise ist der trotzdem nicht geeignet, das Profil ist viel zu brutal in Richtung Schlamm/Modder ausgelegt.
Gruß
Jens
Eines der geländegängigsten Transportmittel der Welt, das isländische Pferd
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Jens16syncro hat geschrieben:Es gibt weltweit nur seeeehr wenige Hersteller, die eine Radialkarkasse in 9.00R16 herstellen, in Europa ist außer Michelin m.W. keiner vertreten.
Ergo kommen die Karkassen für Fedima von Michelin.
Hier sehe ich einen Lichtstreif am Horizont

IVECO stellt sein neues 4x4 Gefährt auf eben diese Dimension. Es müsste mit dem italienischen Teufel zugehen wenn nicht irgendwann Pirelli diese Größe produziert.

Jens16syncro hat geschrieben:Fedima macht eine Komplett-Erneuerung, d.h. der Altreifen wird sowohl an der Flanke als auch an der Lauffläche so weit wie möglich der Gummischicht beraubt. Bei der Herstellung der neuen Reifen werden die alten Karakassen in eine geschlossene Form gegeben und wie bei Neureifen vollständig mit einer neuen Gummischicht versehen.
Es ist eben keine "Kompletterneuerung". Der wesentliche, nämlich tragende Teil, die Karkasse, bleibt der alte.
Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Heisserneuerung von Wulst zu Wulst die optisch ansprechendste. Der Runderneuerer kann das Flankendesign nach eigenem Gusto kreieren, seinen Markennamen schön verewigen, etc. Gleichzeitig werden kleine Defekte im Flankenbereich schön "überdeckt".
Dann gibt es die Heisserneuerung von Schulter zu Schulter. Hier sieht man wenigstens in welchem Zustand sich die Flanke befindet, was es für ein Fabrikat ist und ob es dort eventuell Reparaturstellen gibt.
Technisch sind diese beiden Verfahren gleichwertig.
Die dritte Variante ist die sogenannte Kalterneuerung, bei der ein vorproduzierter Laufstreifen auf die entsprechend vorbearbeitete Karkasse vulkanisiert wird. Hierbei entsteht die geringste thermische Belastung des Stahlcord-Kautschuk-Verbunds der Karkasse und sie ist somit schonender.
Natürlich bleiben auch hier alle Details der Flanke des ursprünglichen Reifens gut sichtbar, was ich als Vorteil betrachte.
Die Laufstreifen (das Profil) gibt es in verschiedenen Breiten, sodass man es bestmöglich an die vorhandene Reifenkontur anpassen kann.
Wenn schon Runderneuerung, dann würde ich diese vorziehen, da sehe ich wenigstens, was ich bekomme. Auch zum Beispiel, wie rissig eventuell schon der Gummi im Laufe der Zeit geworden ist!
Jens16syncro hat geschrieben:Ich meine also, der Fedima Scirocco in 9.00R16 ist einem Neureifen nicht unterlegen, sofern Fedima nicht total gammelige Karkassen eingesetzt hat.
Jetzt sind wir beim Thema Laufleistung, Karkassenprüfung und Reifenalter.
Was meinst du für welche Laufleistung eine Karkasse in dieser Grösse konstruiert ist? 100.000 km? 200.000 km? 500.000 km?
Wie wird die Karkasse geprüft? Sichtprüfung? Röntgenstrahlung? Holographie?
(Das sind teilweise ja auch erhebliche Kostenfaktoren und es soll ja schließlich nicht teurer werden als ein Neureifen!)
Wie alt ist der Reifenunterbau? Für welches Reifenalter sind Karkassen konzipiert? 6 Jahre? 8 Jahre? 10 Jahre? 20 Jahre?
Und übrigens, woher weißt du, ob es die erste, zweite oder gar dritte Runderneuerung ist?
Es gibt sicherlich Einsatzbereiche, in denen eine Runderneuerung wirtschaftlich sinnvoll ist. Aber es ist auch eine Vertrauens- und Glaubensfrage.
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Moin!
Auch wenn es nicht so relevant ist, möchte ich mal meinen Senf dazu geben.
Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit, in Uruguay eine Produktionsstätte für runderneuerte Reifen zu besichtigen. Dort werden LKW- und Agrarreifen im vom Thomas erwähnten Kalterneuerungsverfahren runderneuert.
Vorab, es werden keine Einzelreifen, sondern mindestens ein Paar eines Modells erneuert.
Im Produktionsablauf bekommt jeder Reifen einen Sticker einvulkanisiert der anzeigt, wie oft ein Reifen schon runderneuert wurde. Nach maximal 3x erneuern ist Schluss, dann muss der Reifen in die Tonne.
Zum Ablauf selber, erst wird der alte Reifen gereinigt ( mit weichen Drahtbürsten abgebürstet), auf sichtbare Schäden untersucht und dann geröntgt. Als nächstes wird die alte Lauffläche abgetragen, der Reifen vermessen und eventuelle äussere Schäden (Risse, Löcher usw) repariert. Der beschädigte Punkt wird grossflächig ausgefräst und mit zähflüssigem Gummi verfüllt. Reifen mit Brüchen im Geflecht werden direkt ausgesondert! Danach wird die Lauffläche mit einem Primer / Haftgrund besprüht und die neue Lauffläche wird, nachdem sie auf den exakten Reifenumfang zurecht geschnitten wurde, auf den Reifen geklebt. Zwischen neue Lauffläche und altem Reifen kommt eine Art zweiseitiges Klebeband. Kurz bevor die Reifen dann in den Ofen gehen (nein, nicht zum Heizen!) werden sie in einer flexiblen Form (innen Felgenring, aussen Schlauch) unter Vakuum gesetzt. Dann geht es in einen Ofen, in dem der Reifen bei etwas über 100 Grad C für ca. 5 Stunden mit der Lauffläche eine innige Verbindung eingeht. That’s it.
Wenn man nun die uruguayischen Strassen schon mal ‚erfahren’ hat, dann wundert es einen schon, dass die Laufleistung der runderneuerten genauso hoch ist, wie bei einem Neureifen.
Die gerechtfertigte Reklamationsrate bei dieser Firma liegt übrigens bei unter 2%.
Im Grossen und Ganzen müssen runderneuerte Reifen nicht schlecht sein…
Um aber beim Thema zu bleiben, die Fedima Sirocco sind mit Sicherheit keine schlechten Reifen, solange man nicht mehr als 50km bei Sonnenschein auf Teer fährt… Deren Einsatzzweck liegt ganz klar abseits befestigter Wege!
Schönen Gruss,
finnlux
Auch wenn es nicht so relevant ist, möchte ich mal meinen Senf dazu geben.
Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit, in Uruguay eine Produktionsstätte für runderneuerte Reifen zu besichtigen. Dort werden LKW- und Agrarreifen im vom Thomas erwähnten Kalterneuerungsverfahren runderneuert.
Vorab, es werden keine Einzelreifen, sondern mindestens ein Paar eines Modells erneuert.
Im Produktionsablauf bekommt jeder Reifen einen Sticker einvulkanisiert der anzeigt, wie oft ein Reifen schon runderneuert wurde. Nach maximal 3x erneuern ist Schluss, dann muss der Reifen in die Tonne.
Zum Ablauf selber, erst wird der alte Reifen gereinigt ( mit weichen Drahtbürsten abgebürstet), auf sichtbare Schäden untersucht und dann geröntgt. Als nächstes wird die alte Lauffläche abgetragen, der Reifen vermessen und eventuelle äussere Schäden (Risse, Löcher usw) repariert. Der beschädigte Punkt wird grossflächig ausgefräst und mit zähflüssigem Gummi verfüllt. Reifen mit Brüchen im Geflecht werden direkt ausgesondert! Danach wird die Lauffläche mit einem Primer / Haftgrund besprüht und die neue Lauffläche wird, nachdem sie auf den exakten Reifenumfang zurecht geschnitten wurde, auf den Reifen geklebt. Zwischen neue Lauffläche und altem Reifen kommt eine Art zweiseitiges Klebeband. Kurz bevor die Reifen dann in den Ofen gehen (nein, nicht zum Heizen!) werden sie in einer flexiblen Form (innen Felgenring, aussen Schlauch) unter Vakuum gesetzt. Dann geht es in einen Ofen, in dem der Reifen bei etwas über 100 Grad C für ca. 5 Stunden mit der Lauffläche eine innige Verbindung eingeht. That’s it.
Wenn man nun die uruguayischen Strassen schon mal ‚erfahren’ hat, dann wundert es einen schon, dass die Laufleistung der runderneuerten genauso hoch ist, wie bei einem Neureifen.
Die gerechtfertigte Reklamationsrate bei dieser Firma liegt übrigens bei unter 2%.
Im Grossen und Ganzen müssen runderneuerte Reifen nicht schlecht sein…
Um aber beim Thema zu bleiben, die Fedima Sirocco sind mit Sicherheit keine schlechten Reifen, solange man nicht mehr als 50km bei Sonnenschein auf Teer fährt… Deren Einsatzzweck liegt ganz klar abseits befestigter Wege!
Schönen Gruss,
finnlux

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