allrad - was ist das...?

...und natürlich auch BJ, J2 und J3...also 1951 - 1986
Torsten Boehm
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allrad - was ist das...?

Beitrag von Torsten Boehm »

Hi liebe Gemeinde,

dies ist keine Provokation. Mein BJ 42 wird diese Tage hier unten in
Toulouse eintreffen und ich freue mich schon darauf. Ein paar (dumme?)
Fragen habe ich trotzdem noch:

1) man hört immer wieder von "echtem 4-wheel drive", 2*4, 4*4, Freilaufnaben (manuell oder auch nicht). Kann mich bitte mal einer
über die verschiedenen Aspekte zu diesem Thema kurz und bündig
aufklären. Was hat mein BJ42? Was sind Vor -und Nachteile der diversen
Antriebsarten.

2) anderes Thema: softtop. Mein BJ 42 ist ganz normal mit einer
Blechkarosserie ausgestattet. Kann man diesen einfach (wie beim
Landrover) in ein offenes Fahrzeug umwandeln? Wenn ja, wo bekommt
man (*günstig*) so ein Softtop her? Es wäre doch zu schön hier
in Südfrankreich offen oder zumindest halboffen herumzufahren. Was meint
ihr?

...ich bin mir auch nicht zu blöd solche einfachen Fragen zu stellen...
...ach ja, bevor ihr herumschreit: ich habe die Foren nach den Suchbegriffen durchsucht....

beste Grüsse,
Torsten - der Mann, der in den Pyrenäen tanzte
Torsten Böhm
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netzmeister
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Beitrag von netzmeister »

Hallo Torsten,

Zu Frage 1)
Dein BJ42 hat Heckantrieb mit zuschaltbarer Vorderachse über manuelle Freilaufnaben.

Das heißt im Klartext: Du hast an der Vorderachse jeweils links und rechts einen Drehschalter, mit dem Du die vordere Achse mit den Rädern starr verbinden kannst. Ziehst Du jetzt am Mitteltunnel den Hebel von 2H (Heckantrieb ohne Untersetzung) auf 4H (Allradantrieb ohne Untersetzung), schaltest Du in diesem Moment am Getriebe den Antrieb der Vorderachse zu - die Achse wird nun über die Kardanwelle angetrieben. Sind die Naben vorne verriegelt, geht die Kraft weiter an die Vorderräder. Sind sie es nicht, laufen die Vorderräder immer noch "frei", es wird nur die Achse angetrieben.

Ebenso umgekehrt: Fährst Du im Heckantrieb (2H) mit offenen Freilaufnaben, laufen nur die Vorderräder (die Kardanwelle zur Vorderachse steht still). Sind die Naben verriegelt, drehen die Vorderräder die Achse mit.

Darüberhinaus hast Du die Möglichkeit, weiter auf "4L" zu schalten - das ist die sogenannte Untersetzung. Dem Getriebe wird das Vorgelege zugeschaltet, das die Kraft erhöht und die Ausgangs-Drehzahl vermindert. Die Gänge sind ganz normal schaltbar.
Das ist wie beim Fahrrad: Du hast vorne Deine Großen Kettenblätter und hinten die Ritzel. Wenn Du vorne vom mittleren Blatt auf das kleine schaltest, wirst Du bei gleicher Tretgeschwindigkeit langsamer, hast aber gleichzeitig mehr Kraft und kannst die hinteren Ritzel normal durchschalten - Du "untersetzt" also das Getriebe noch einmal.

Als Faustformel gilt: Die Untersetzung verringert die Höchstgeschwindigkeit im 5. Gang auf ca. 50 km/h und erhöht das am Rad anliegende Drehmoment um das 10fache.
So kannst Du im Standgas ein Einfamilienhaus vom Fundament ziehen...

Zu Frage2)
Dein 42er hat ein Hardtop, das Du abnehmen kannst. Dann kannst Du ein Softtop draufsetzen. Ein solches zu bekommen, ist heutzutage nicht wirklich einfach - ich würde eine Anfrage im Marktplatz starten und ansonsten in den Zeitschriften, Ebay, Internet usw. nachschauen.

Einen schönen Gruß,
Der Netzmeister

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Torsten Boehm
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Beitrag von Torsten Boehm »

danke netzi,

heisst das dann auch folgendes:

Wenn ich die Freilaufnaben auf Kontakt gestellt habe (also starr mit der
Achse verbunden), und in 2H fahre, dann bringt mir das nichts ausser
Spritverschwendung und eventuell andere Abnutzung, oder?
Der einzige Vorteil wäre dann, schneller von 2H auf 4H umschalten zu
können. Wie zeigt sich der Unterschied zwischen 2H und 4H im Tempo
und im Spritverbrauch? Auf der Strasse fährt man dann wohl immer 2H,
bei Schnee oder Eis 4H, und im unwegsamen Gelände im extremfall
sogar 4L, richtig? Und jedesmal heisst es aussteigen, Freilaufnaben
umschalten etc...
...ich glaube ich verstehe es nun eingigermassen...

beste grüsse -hier ist die Hitze unerträglich...

Torsten
Torsten Böhm
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Timo
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Beitrag von Timo »

Hallo Thorsten,

ich denke Du hast es erfasst. In der Regel ist aber absehbar, ob man den Allrad benötigt oder nicht und dann kann man ja einfach vor Fahrtbeginn die Freilaufnaben umstellen, so daß man eben nicht beständig anhalten und aussteigen muß.  Spritverschwendung und Abnutzung sind wohl eher minimal.
Darauf einen Pastis!!!

Gruß,
Timo
ABSOLUT. LC HJ60 - when in doubt, floor it !
&
LC 78 - der RAMBLER - when you're ready to get serious !

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Torsten Boehm
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Beitrag von Torsten Boehm »

Wunderbar, der Pastis wird schon vorbereitet.
Aber diese Hitze hier....

torsten
Torsten Böhm
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Tom2
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Beitrag von Tom2 »

Hallo Torsten,
die meisten Zuschaltallradler wie dein BJ42 hatten und haben überhaupt keine Freilaufnaben(siehe 460/461er Baureihe Mercedes G und Serie Landrover) und in Afrika sowiso fast keiner.
Einfach die Naben auf Lock und gut ist. Dann kannst du rumschalten wie du willst und machst nix falsch.
Fahr mal in die Auberge 4x4 von Jonny Riedel in Süd Frankreich (Musst du dir aus dem Netz suchen) und lasst dich ins Geländefahren und die Technik einweisen.
Denn so ein Schätzchen wie ein BJ ist auch etwas sensiebel und will nicht gleich vergewalltigt werden ;)
Gruß
Tom
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Torsten Boehm
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Beitrag von Torsten Boehm »

Jetzt stehe ich aber auf dem Schlauch: wie kann ich die Naben auf "lock"
stellen, wenn ich gar keine Freilaufnaben habe? Irgendwie peile ich das
nicht ganz...

den Tipp von Jonny Riedel merke ich mir, habe auch schon die webpage
angeschaut. Zum Träumen laden hingegen auch die Reiseberichte im Buschtaxi zum Thema Pyrenäen ein...eine superwilde phantastische
Landschaft (die Ardeche ist leider schon ein wenig überlaufen).

..ach ja, und was im Besonderen ist denn so empfindlich beim BJ 42?

gruss und dank
torsten
Torsten Böhm
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landcruiser
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Beitrag von landcruiser »

bin da etwas anderer Meinung als Tom:

m.E. gibt es manuelle und automatische Freilaufnaben

der BJ42 hat manuelle Freilaufnaben, d.h. man muss sie manuell (händisch an jedem Rad) sperren (von free auf lock stellen)

das ist m.E. aufgrund der bekannten Probleme immer besser als die automatischen Naben, die ich vom Innenraum per Schalter oder beim Einlegen des 4WD betätige

ob nun Sinn macht die Freilaufnaben immer gesperrt zu lassen oder nicht ist Geschmackssache

erhöhten Verbrauch mit gesperrten Naben konnte ich (und die Tester seinerzeit) z.B. beim KJ73 nicht feststellen, wie es mit dem Verschleiß aussieht kann ich nicht beurteilen

auf jeden Fall sollte man das Fahrzeug gelegentlich (16 km -kommt von 10 miles- im Monat lt. Handbuch) mit gesperrten Naben und 4WD bewegen, damit sich das Fett mal wieder verteilt und alles gängig bleibt

ich halte es so:

fahre grundsätzlich mit offenen Naben, wenn ich weiß ich brauch den Allrad, sperre ich die Naben und habe so die Möglichkeit den 4WD jederzeit zuzuschalten

man kann das angeblich bis 80 km/h machen, da ja die Vorderräder die Wellen mitdrehen, mache ich nicht, da ich sowas für Materialschinderei halte und es für mich keine Notwendigkeit dafür gibt

ich nutze den 4WD auch möglichst nicht auf festen Straßen, sondern nur auf entsprechend "schlüpfrigem" Untergrund, um Verspannungen im Antriebsstrang zu vermeiden

was ist am BJ empfindlich ?

- das Blech ! - die braune Pest lauert überall

- fang nicht an das Amperemeter zum Anzeigen zu bringen, das Schätzeisen zeigt nix

- schau mal nach Scheuerstellen der Ölleitungen zum "Kompressor" (wie heißt das Ding richtig?) für den Unterdruck der Bremsen hinten auf der Limawelle

- wenns kein 5-Gang ist, quäl ihn nicht mit Höchstgeschwindigkeit auf der Bahn, der Motor mag keine hohen Drehzahlen

- überleg mal, ob Du ihn nicht mit Pflanzenöl fahren willst (siehe Suchmaschine)

der BJ 42 hat i.d.R. keine Differentialsperre, auch keine automtische Teilsperre, wenn Du ins Gelände willst wäre zu überlegen sowas nachzurüsten

ach ja, und er dürfte 24 Volt haben, falls Du es noch nicht wusstest

viel Spass mit dem Urgestein
scheu Dich nicht weitere Fragen zu stellen

uwe

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BJ Axel
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Beitrag von BJ Axel »

Ah, automatische Sperren, wer ruft mich? ;)
499,- EUR für einen Autolocker für den BJ - Probefahrt desselben gibts bei mir.

Axel - fully Autolocked
23 Jahre Power-Trax.de - Ingenieurbüro, Sonderfahrzeugbau, Hydraulik-, PTO-, Druckluft-, Berge- & Energiesysteme - Quad, 4x4 bis LkW, Victron Bordnetzsysteme - 22 Jahre BTT-Forum

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fraschumi
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Beitrag von fraschumi »

Moin Torsten,
Apropos Verdeck, schau mal bei www.cabrio.de , da gibt es was für dein Auto....

Gruß Frank

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Torsten Boehm
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Beitrag von Torsten Boehm »

Vielen lieben Dank für die Antworten. Und jetzt sagt mir bitte
noch einer, was das mit der automatischen halb teil oder volldifferentialsperre
so auf sich hat :-)
was bringt die noch mehr gegenüber 4L? Gibt es die original von Toyota
für den BJ42? Wie teuer und schwierig einzubauen? sinnvoll????


torsten
Torsten Böhm
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landcruiser
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Beitrag von landcruiser »

gibts bei Zuschaltallrad nur für die Achsen, also zwischen den Rädern

was ein Differential- oder Ausgleichsgetriebe ist weißt Du ? (Ausgleich der Drehzahlunterschiede z.B. bei Kurvenfahrt zwischen kurveninnerem und kurvenäußerem Rad wg. unterschiedlicher Wegstrecke)

die Sperre/Bremse hindert das Ausgleichsgetriebe am Arbeiten, die Kraft wird also bei einer 100% Sperre gleichmäßig an beide Räder übertragen

bei einer 70/30 Sperre wird eben nicht voll gesperrt usw.

alles klar ?

sag mal Toulouse ? Airbus oder so ?

(Edited by landcruiser at 17:44 am 11. June 2003)

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Tom2
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Registriert: Fr 14. Sep 2001, 16:08
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Beitrag von Tom2 »

Hallo noch mal,
@Landcruiser:
ich sagte nichts von Automatischen Freilaufnaben, (sind m.E. Schrott) sondern entweder manuelle oder garkeine.
Und garkeine sind weltweit mehr verbreitet als Autos mit Freilaufnaben.
Die Spritersparniss ist nicht spürbar, sondern nur die Geräuschminderung ist spürbar.
Bei einem Zuschaltallradler mit manuellen Freilaufnaben, oder überhauptkeinen Freilaufnaben wird der Allrad wärend der Fahrt zugeschaltet und nicht im stehen. Genauso wird er auch in der bewegung rausgenommen.
Ein und ausschalten geht ohne Verschleiß bei jeder Geschwindigkeit.
Auf trocknem Asphalst fährt man nicht mit Allrad und sonst je nach belieben.
@Torsten:
dein BJ42 hat warscheinlich Freilaufnaben, desshalb kannst du die auch auf Lock stellen.Wenn nicht hat es sich ja eh erledigt.
W"enn du keine Geländeerfahrung hast, dann mach mal erste Gehversuche im Gelände und dann wirst du dich wundern wie weit du ohne Sperren und Helferchen kommst.
Eh du an die Grenzen kommst vergeht noch reichlich Zeit.
Gruß
Tom
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ulidoc
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Beitrag von ulidoc »

Hallo Gemeinde!
Wie Tom 2 schon sagt,"Versuch macht kluch".Aber die Theorie ist auch ganz schön:
Exkurs zum Allradantrieb
,von Doc Senilius
Wozu Allrad?
Fangen wir ganz vorn an:
Fahren wir ein Fahrzeug mit einen angetriebenen Rad,geht der Vortrieb nur über dieses Rad.
Steht diese Rad auf Seife,geht nichts.
Also treiben wir 2 Räder an.Um den Vortrieb zu verlieren mussen beide Antriebsräder auf Seife stehen.
Zusätzlich halbiert sich die Kraft die zwischen Rad und Unterlage wirkt.
Bei 4 angetriebenen Rädern wird diese Kraft geviertelt.
Das bedeutet der Untergrund darf beim 4x4 um das vierfache schlüpfriger sein als bei einem angetriebenenRad.
Weil  selten der Bedarf besteht nur geradeaus zu fahren und bei Kurvenfahrt alle! 4 Räder  
unterschiedlich lange Wege zurücklegen hat sich ein schlauer Kopf das Differential einfallen lassen,das diesen Unterschied ausgleicht.
Fangen wir  mit der Einzelachse an.Hinten.
Das kurveninnere Rad legt einen kürzeren Weg zurück als das äußere,wird dadurch verzögert(abgebremst).Über das Differential wird diese Vezrögerung als gleichgroße Beschleunigung an das äußere Rad übertragen.
Mit anderen Worten: Die Summe der Weglängen beider Räder sind gleich.
Das gleiche Gedankenexperiment machen wir für die Vorderachse,auch kein Problem.
Doch damit nicht genug,bei der Kurvenfahrt legt die Vorderachse einen längeren Weg zurück als die Hinterachse.
Damit brauchen wir noch ein Differential zwischen Vorder und Hinterachse.
Funktioniert wie bei der Hinterachse beschrieben.
logisch.
Jetzt wird es eigentlich erst spannend:
Folgender Fall ist möglich:
Was passiert wenn ein Rad auf Glatteis steht?(re Hinterrad)
Die Motorkraft kommt am Mitteldifferential an,an der Vorderachse werden beide Räder verzögert,die Kraft geht auf die Hinterachse ,hier wird links verzögert,die Folge ist:das re Hinterrad dreht föhlich auf Glatteis.
Zugegeben ein extrem seltener Fall und ganz reibungsfrei werden die Differentiale auch nicht arbeiten,so daß man hoffen darf daß doch an dem einen oder anderen Rad eine Vortriebskraft ankommt.
Wem das zu schwierig ist,kauft sich einen J12 der hat viele "elektronische Helferlein"die in dieser Situation sicherstellen,daß sich alles dreht.
Andere Leute brauchen in so einem Fall eine Differentialsperre,die es in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt
Zunächst ein sperrbares Mitteldifferential.
Es sei denn man hat einen zuschaltbaren Allradantrieb.Hier kann man von vornherein auf ein Mitteldifferential verzichten,weil dieser 4x4Antrieb nur dannn zugeschaltet werden soll wenn der Untergrund ein Durchdrehen (zum Weglängenausgleich) ermöglicht.
Dh jetzt dreht sich an jeder Achse mindestens ein Rad.
Wenn diese beiden Räder  nun  rein zufälliger Weise auf glattem Untergrund stehen,könnte eine Sperre für ein Achsdifferential weiterhelfen,notfalls an beiden Achsen.
Nach dieser langen Erzählung kommen eigentlich nur 100% Sperren in Frage.
Nachdem wir uns all das so trefflich überlegt haben stellen wir verwundert fest,daß beim Anfahren im Sand  Sperren nicht unbedingt von Vorteil sind,weil es sehr schwierig ist die Kraft so zu dosieren,daß ausgerechnet das Rad,das den besten Kraftschluß hat genau nicht durchdreht(die anderen drehen dann sowieso durch)
Durchdrehen der Räder ist nicht günstig,weil Durchdrehen bedeutet Bewegung  Richtung Erdmittelpunkt und Bergeaktion..  
Also doch besser 30-50-70%Sperren?
Oder doch J12?
Ach so,wenn Freilaufnaben:manuell,oder automatisch?
Wenn ich mir das richtig überlege, kommt eigentlich nur manuell infrage.Denn bis die Automaten auf" lock" schalten muß sich erst eine Drehzahldifferez zwischen Achse und Rad aufbauen.
Das ist zumindest in dem Fall ungünstig,wenn ich mich irgendwo herausschaukeln will,weil die Vorderräder immer erst dann greifen wenn die Hinterräder schon wieder durchdrehen.
Ob die automatischen Freilaufnaben bei Rückwärtsfahrt überhaupt auf "lock" gehen weiß ich noch nicht mal.
Also von Vorteil sind die Automaten,wenn ich unvorhergesehen in eine Situation komme,wo mich nur der sofortige Einsatz des 4x4Antriebes retten kann .Dieser Fall ist denkbar,ich würde ihn vernachlässigen,weil die Wahrscheinlichkeit doch minimal ist,daß ich mit offenen manuellen Naben in ein kilometerlanges Weichsandfeld-Feld fahre.wenn das der Fall ist,schaufle ich zurecht./Ehe es jemand anders erzählt:Ich habe auf der Strecke Tam- Assamakka 2 Stunden geschaufelt,bis ich bemerkt habe,daß die Naben nicht auf "lock"standen)
Und auf Glatteis rettet mich die automatische Zuschaltung der Naben eher auch nicht,weil Voraussetzung für das automatische Blockieren der Naben ist,daß die Fuhre anfängt abzugehen Wie sich dann der plötzliche Kraftfluß zu den Vorderrädern auswirkt möchte ich nicht ausprobieren.
Im Übrigen sind diese Überlegungen m.E Erbsenzählerei,entscheidend ist doch daß man die Fuhre möglichst kraftschlüssig am Rollen halten kann und  nach allem was ich bisher erlebt habe ist die Erfahrung des Fahrers hier mit über 90% anzusetzen und der ganze oben beschriebene Schnick-schnack mit unter 10% .

überall manuell blockierte,hoffentlich immer kraftschlüssige Grüße
euer Doc Senilius
ulidoc
Wer seinen Traumberuf lebt,braucht lebenslang nicht zu arbeiten.
ein überzeugter 47iger
und 68iger mit 78iger

47=Jahrgang,68=Sturm und Drangzeit,mit 78iger=heute

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landcruiser
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allrad - was ist das...?

Beitrag von landcruiser »

Quote: from Tom2 on 15:24 am 11. June 2003
Hallo Torsten,
die meisten Zuschaltallradler wie dein BJ42 hatten und haben überhaupt keine Freilaufnaben....
Gruß
Tom


@tom

das ist bezüglich des BJ42 falsch, denn der BJ hat manuelle Freilaufnaben
daher bin ich anderer Meinung !

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