steffen_k hat geschrieben:ich hoffe die hast die Lager noch nicht rausgenommen oder wenn dann beschriftet, die Lagerschalen müssen nämlich nicht für jedes Pleuel die gleichen sein, sondern können auch mal eine Nummer unterschiedlich sein.
Wenn doch hilft nur noch die "Plastik-gauge-Methode":
https://www.youtube.com/watch?v=geIce7fm71g
Nach dem oben gezeigten Auszug aus dem WHB sind beim 1kz, wie auch bei einigen anderen Toyota-Motoren (z.B. 2H oder 12H-T) die Pleuel, die Kurbewelle und die Kurbelwellenlagerböcke herstellerseitig bezogen auf das Außenmaß der jeweiligen Bohrung sowie dem Produktionsmaß der Lagerzapfen auf der Kurbelwelle durch Schlagzahlen im Pleuelfuß, Kurbelwelle und Motorblock eindeutig gekennzeichnet. Man sich in diesem Fall die Messung mit Plastik-Gauge sparen.
steffen_k hat geschrieben:Ja, wenn du die Lager schon draußen und nicht beschriftet hast und sie unterschiedlich sind
Das mit dem "nicht messen müssen" stimmt auch nur bedingt. Man muss bei Toyota zunächst einmal zwischen Standardmaß und Untermaß unterscheiden:
Beim Standardmaß gibt es nochmals Unterteilungen der Lagerschalendicken bezogen einerseits auf den produktionsbedingt schwankenden Außendurchmesser des jeweiligen Lagersitzes, also der Borungen in den Pleuelaugen bzw. Kurbelwellenlagerböcken sowie andererseits den in der Poduktion ebenfalls schwankenden Lagerzapfendurchmessern an der Kurbelwelle. Diese Unterteilung wird mit den Markierungen "Mark 1", "Mark 2" etc. gekennzeichnet. Man findet die entsprechenden Bohrungsmaße auch auf den Pleuel bzw. auf dem Motorblock als Ziffern eingeschlagen. Zusätzlich sind auf der Kurbelwelle noch Mark-Angaben eingeschlagen, die sich auf die Zapfendurchmesser beziehen. Aus der Kombination aller eingeschlagenen Zahlen kann man dann die richtige Lagerschalendicke (also die Mark-Variante) anhand des WHB bestimmen.
ACHTUNG, jetzt kommt es: Ob man ein Standardlagermaß hat oder auch nicht, ermittelt man entweder über den Blick auf die Rückseite der Lagerschale (insoweit hat steffen_k recht) oder durch Ausmessen der Lagerzapfen an der Kurbelwelle mittels Bügelmeßschraube. Sollte auf der Rückseite der Lagerschalen keine Zahl eingeprägt sein, kann es sich um Untermaßlagerschalen von Toyota oder eines Fremdherstellers handeln oder aber auch um Standardmaßlagerschalen eines Fremdherstellers handeln. Die Fremdhersteller unterscheiden bei Standardmaßlagerschalen meines Wissens nach nicht nach Mark 1, Mark 2 etc., sondern haben nur eine Dicke bei den Standardmaßlagerschalen. Das ist grundsätzlich technisch unbedenklich, da sich die Unterschiede bei den Standardmaßlagerschalen von Toyota zwischen den verschiedenen Mark-Ausführungen über alle Zwischemaße betrachtet nur im Tausendstelbereich bewegen.
Wenn man ein Untermaß im Bereich der Pleuel- und/oder Kurbelwellenlager vorliegen hat, gibt es sowohl von Toyota als auch von den Fremdherstellern nur noch ein Lagerschalenmaß passend zum jeweiligen Untermaß. Es wird also nicht mehr innerhalb des jeweiligen Untermaßes nochmals bezogen auf den Außendurchmesser der Bohrung in Pleuel bzw. Kurbelwellenlagerbock unterschieden.
Der vorstehende Sachverhalt ist auch der Grund, warum Toyota für die Standardmaßlagerschalen keine Sets anbietet. Innerhalb der Produktion eines Motors, die bei Toyota stets mit Standlagermaßen erfolgt, wurden sowohl bei den Pleuel als auch bei den Kurbelwellenlagerböcken mitunter verschiedene Lagerschalendicken verbaut, je nachdem wie die Bohrung in der Produktion jeweils ausgefallen ist.
Gruß
Florian