quadman wrote:Zur falschen Zeit am falschen Ort kann man immer sein. Selbst in Deutschland im Wald, wenn ein blöder Jägersmann morgens um vier Uhr neben dem Fahrzeug dreimal in die Luft schießt...
Spannend, muss aber nicht sein.
Gruß Stefan
Das mit den drei Schüssen kommt mir bekannt vor.
War 1987 in Montenegro: Dort liegt der Skadarskosee und mitten
durch den See geht die Grenze zu Albanien.
Vielleicht kennt der eine oder andere den Platz direkt nach der Dammstraße,
dort war damals eine verlassenes Steingebäude (Fischzuchtinstitut) mit ebenem
Platz direkt am Seeufer. Ein Einheimischer hatte uns den Platz für eine Übernachtung
empfohlen. Nach einer langen Tagesetappe und einem entspannten Bad im "brühwarmen"
See verkrochen wir uns recht bald in unsere Schlafsäcke. Damals war ich noch in der Lage
nur auf einer Isomatte in einem Leichtzelt am Boden zu schlafen.
In der Morgendämmerung wurden wir von drei Gewehrschüssen vom anderen Seeufer
aus geweckt. Kurz darauf nochmal drei Schüsse, dieses mal aber keine 10 Meter von unserem
Zelt entfernt. Ich und meine damalige Reisebegleiterin saßen aufrecht und hellwach
auf unseren Matten und lauschten was wohl als nächstes passieren würde.
Wir hörten Stimmen und Autotüren schlagen. Dann wurde mit zwei oder drei Fahrzeugen
rangiert.
Neugierig öffnete ich den Reisverschluss vom Zelt etwas und spitzelte hinaus.
Wenige Meter vor dem Zelt stand eine Gruppe Männer, die angespannt Richtung See
blickten. Dann war ein Außenbordmotor zu hören, und ein Boot näherte sich.
Einer der Männer blickte um und entdeckte mich dabei. Unsere Blicke trafen sich.
Er führte seinen Zeigefinger zu seinen Lippen und mit der anderen Hand deutete er
mir an, ich solle im Zelt bleiben.
Die Geste war für mich eindeutig: "Maul halten und Kopf einziehen", was ich auch
unverzüglich befolgte.
Dann ging alles sehr schnell. Das angelandete Boot wurde hastig entladen, die
Ware (ich nehme an es waren Zigaretten) wurde in die PKWs umgeladen und in
wenigen Minuten war alles verstaut und die Fahrzeuge sowie das Boot entfernten sich
von dem Platz.
Wir verharrten noch endlose 20 Minuten in unserem Zelt, bevor wir uns trauten
heraus zu schauen. Inzwischen war es hell und wir waren wieder ganz allein auf
dem Platz.
Nochmal Glück gehabt! Hätte auch ganz anders enden können. Aber damals als
junger Mensch, hatte ich auch noch ein andere Einstellung zu möglichen Gefahren.
Servus,
Armin