Unterbodenwachs von Lack entfernen

Farben, Lacke, Beschichtungen, Unterbodenschutz, Fette, Wachse usw.
Antworten
Benutzeravatar
Michelin 153
Beiträge: 260
Registriert: Fr 21. Jan 2005, 17:30
Wohnort: هنا

Unterbodenwachs von Lack entfernen

Beitrag von Michelin 153 »

Hallo Feinde des gesteinigten Lackes,

mein HZJ 78 UN-Modell in weiß besitzt an der Hinterachse keine Steinschlagschutzmatten (oder wie immer man diese nennen möchte).

Durch diverse Ausfahrten nach Afrika ist der Lack an den hinteren unteren Karosserieblechen (hinter den Hinterreifen) durch Eigensteinschlag durchlöchert, daß das blanke Blech sichtbar ist. Es ist jedoch kein Rost vorhanden.

Jetzt wollte ich den kompletten hinteren unteren Bereich von Unterbodenfalz bis Karosseriesikke, ab Radkasten bis Heckleuchten gründlich ausbessern.

Also dachte ich mir:

-die dick aufgetragenen Unterbodenwachse kurz entfernen,
-mit Schleifpapier verschiedener Körnungen anschleifen,
-Wachsentferner, Siliconentferner und sonstige Entferner,
die der korrekten Verarbeitung von Grundierung und Lack
entgegensprechen, anwenden,
-Rostschutzgrund auftragen,
-evtl. ein Zwischenschliff einlegen,
-den Decklack auftragen
-und kleine Teilbereiche wieder neu mit Unterbodenwachs
schützen.


In meinem Fundus besitze ich eine Unmenge brauchbare- und weniger brauchbare Flüssigkeiten die fantasievoll für den ersten Arbeitsgang, das Entfernen des Unterbodenwachses, eingesetzt werden könnten:

Petroleum nach gründlichem Einweichen und heftigem Rubbeln (mit Watte) merkt man einen Fortschritt.

Spiritus auch nach heftigstem Rubbeln ist kein Fortschritt spürbar. Wahrscheinlich verdunstet dieser (der Spiritus) zu schnell.

Terpentin irgendwie stimmen die Gebrauchsanweisungen nicht.

Diesel vergleichbar mit Petroleum.

Heißluftföhn anwärmen ist gut, im Schatten wird es auf dem kalten Boden langsam unangenehm, und dann mit einem Hartholz abkratzen. Bis jetzt das beste Ergebnis in Verbindung mit der Zeiteinheit.

Nitroverdünnung hervorragend!!! Alles wird schnell abgewischt, die Wachsreste und der Lack!!!! Nicht so optimal??? Der Lack wird eigentlich noch gebraucht.


Ihr merkt, da habe ich leider schon am ersten Arbeitsgang den kompletten heutigen Samstag, ohne nennenswerte Ergebnisse verbracht.

An dem Fahrzeug wurde nicht von Toyota, sondern vom Händler, vor Auslieferung eine Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz auf Wachsbasis aufgetragen. Dieser ist hier, am sichtbaren Bereich, sehr dick aufgetragen. Teilweise bis 2mm.

Nun zu meiner Frage:
welches Mittel entfernt das alte, eingetrocknete Unterbodenwachs ohne der Lackierung ein Leid zuzufügen?


Im Fundus sind noch weitere Mittelchen. Diese wollte ich nicht alle ausprobieren. Irgendwie ist die Haut meine Finger eh schon etwas angegriffen. Im Fundus sind keine Gummihandschuhe, leider.

Jetzt geh´ ich erst einmal in die Wanne.

Einen schönen Abend noch,
der wachsentfernende Günther

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
j8 RR
Beiträge: 4700
Registriert: Fr 4. Feb 2005, 20:19
Wohnort: Hannover

Beitrag von j8 RR »

Hallo Günther,

na,
sind die Finger und die Fingernägel wieder sauber?

Ich bin seit einiger Zeit ein Fan von Fluid Film!

Supereinfach zu verarbeiten, löst alle, zumindest bei meinem Toyo vorhanden Untergründe, außer Lack natürlich :roll: an und macht sie wieder plastisch.

Schützt außerdem auch noch vor Rost!
Und kriecht!
Sogar auf senkrechten Flächen nach oben!

Wäre vielleicht eine Vereinfachung für Dich?!

Grüße

Reinhold

http://www.fluidfilm.de/

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
TomB
Beiträge: 7436
Registriert: Mo 5. Jun 2006, 11:24
Wohnort: Most-Indien

Beitrag von TomB »

j8 RR hat geschrieben:Hallo Günther,

na,
Schützt außerdem auch noch vor Rost!
http://www.fluidfilm.de/


Hmmm....

http://www.autobild.de/artikel/Themen-Autoreparatur-Rost-auf-Raten_35817.html

Nach dem Test wäre Fluid Film nicht wirklich ein gutes Rostschutzmittel.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
j8 RR
Beiträge: 4700
Registriert: Fr 4. Feb 2005, 20:19
Wohnort: Hannover

Beitrag von j8 RR »

>>>>>>>>
Auch das Abschneiden der dünnflüssigen Öle, etwa Fluid Film und Owatrol, enttäuscht. Sie verteilen sich im Gegensatz zu Wachsen zwar gut im Kasten, haften auf Dauer aber weder an den Flächen noch in Ecken und Kanten. Zudem wäscht Kondenswasser die Öle wieder ab.
<<<<<<<

(Zitat aus obigem Link)

@Tom B,

bei Fluid Film muß man natürlich dranbleiben!
Einmal gemacht ist nicht für die Ewigkeit gedacht.

Also,
jedes Jahr, oder hin und wieder mal, ein wenig nachsprühen.

Hat aber den großen Vorteil, das man es,
wenn dann doch mal Schweissmaßnahmen angesagt sind,
relativ einfach mit ´nem Dampfstrahler/Hochdruckreiniger entfernen kann.

Im Gegensatz zu dem Terosonzeug oder MS:
Alles brennt und stinkt beim Schweissen (selbst erlebt! Mit Teroson!).


Aber ich denke, Rostschutz-Vorsorge ist einfach eine "sehr persönliche" Angelegenheit.

Der "Eine" hat sein "Wundermittel"(Fluid Film und Konsorten), der "Andere" schwört auf seine "Spezialwaffe"
(z.B. Seilbahnfett, oder Mike Sanders)...


...der Nächste stellt eben alles in Frage...
...und benutzt Teroson.
Und das ist auch völlig ok so!

Ich persönlich bin mit FF zufrieden, wie es andere sehen, ich weiß ich nicht.


Grüße
Reinhold

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Soenke
Beiträge: 1574
Registriert: Do 10. Jan 2002, 21:36
Wohnort: an der Ostsee

Beitrag von Soenke »

Hallo Günther,
am einfachsten und schonend ist Trockeneis-Strahlen. Leider auch nicht billig...Anbieten es viele Strahlbetriebe. Schau mal in den Marktteil einer Oldtimerzeitschrift.
Gruß Sönke

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Michelin 153
Beiträge: 260
Registriert: Fr 21. Jan 2005, 17:30
Wohnort: هنا

Unterbodenwachs von Lack entfernen

Beitrag von Michelin 153 »

Hallo Feinde des gesteinigten Lackes,

erst einmal recht herzlichen Dank für euere Antworten.

Vorrangig dreht es sich nicht darum ein Unterbodenwachs, Öl, oder ähnliche Produkte, mit mehr- oder weniger besseren Eigenschaften aufzubringen, sondern erst einmal ein altes eingetrocknetes Unterbodenwachs zu entfernen, um den Autolack auszubessern.

Natürlich habe ich gestern vor meinem Posting hier im Forum diverse Suchfunktionen in unterschiedlichen Datenbaken unternommen.

Eigentlich müßte das alte Wachs mit meinen Mittelchen zu entfernen sein. Eigentlich. Aber es haftet unbeirrbar am Lack und möchte seinen Dienst verrichten.
Die kleinen Wachsspritzer sind auch leicht mit Polierwachs und Watte zu entfernen, aber die Schichtdicke macht mich fertig. :cry_ani:

Oder bin ich zu ungeduldig. Müssen die Produkte länger einwirken und heftiger gerubbelt :wink: werden. Kein Wunder daß das Autolackieren so teuer ist.
Was verwenden die Autolackierer um den alten Schmodder zu entfernen??? :ka:


Da hätte ich noch folgende Produkte im Fundus:

Bremsenreiniger,
verschiedene Abbeizer,
Natrium-Hydroclorid, - NaHCl,
Ätznatron, - NaOH
Aceton,
Benzin,
Siliconentferner,
Hydrauliköl, bzw, Bremsflüssigkeit,
Domestos,
Spüli,
usw…..


Jetzt habe ich wohl wieder einen großen Fehler begangen!!! :oops:
Welcher normale, anständige, ehrliche, untadeliger deutsche Bürger hat so viele unterschiedliche Chemikalien zu Hause.
Da werde ich sicher schon wieder in einer Geheimdienstdatenbank aufgelistet werden. Als terroristischer Gefährder.

Da fällt mir ein, vor einigen Jahren wollte ich in die USA. Das Immigationsbüro hatte gewisse Bedenken mich ins Land zu lassen. Zu viele unleserliche Stempel, Visa und Vermerke waren in einer feindlichen Sprache aufgeführt. Schon in Frankfurt, am Flughafen, wurde ich auf amerikanisch (in Deutschland) angesprochen, ob ich meine Reise nicht lieber absagen wolle. Eigentlich wollte ich nicht.
Dann passierte es. :alarm:
Mitten über dem Atlantik bemerkte ich, daß die Naturgesetze außer Kraft gesetzt sind.
Die Sonne scheint aus der „falschen“ Richtung.
Amerika liegt urplötzlich von Europa aus gesehen nicht im Westen, sondern im Osten????
Nach einigen Stunden landete das Flugzeug wieder in Frankfurt.

Aber wir wollen das Thema ja nicht verwässern, sondern entwachsen!!!!


@Reinhold Ja Danke, die Fingernägel sind wieder sauber. Anscheinend unterwandert ein Kneipp Rheumabad auch hartnäckige Verschmutzungen. Die Selbstheilungskräfte wurden mit Penatenkreme unterstützt.
Frage: löst der Fluid Film den alten Unterbodenwachs „nur“ an, oder kann ich Ihn damit auch entfernen? Kurz nachdenken,……Ja klar, was ich anlösen kann, kann ich auch entfernen. :bulb:


@TomB Danke TomB. Den Artikel habe ich im Original abgeheftet.

@Sönke Danke Sönke. Mir war nicht bewußt, daß es diese Mittel –Trockeneis in Spraydosen- gibt. Habe eben gegoogelt und im Korrosionsschutzdepot diese Spraydosen gefunden. Die Erläuterungen dazu ergaben jedoch keine Informationen, wie das Kältemittel Unterbodenwachs entfernen soll oder kann???

Wird es evtl. spröde, schüttelt sich vor Kälte und fällt ab??? :wink:

Oder verstehe ich das falsch???
Ich kenne Sandstrahlen für Metall,
Glaskugelstrahlen für Metall und lackierte Holzoberflächen,
Erdstrahlen für Wünschelrutengänger und Esoteriker. :hier:

Aber Trockeneis-Strahlen ist mir bis dato nicht untergekommen!!!

Laßt mich nicht dumm sterben, bitte gebt mir noch etwas Input. :unwuerdig:
Ich schrei es in die Welt hinaus:
Wer hat wie das alte Unterbodenwachs schon entfernt?

Der entwachsende Günther

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
j8 RR
Beiträge: 4700
Registriert: Fr 4. Feb 2005, 20:19
Wohnort: Hannover

Beitrag von j8 RR »

Michelin 153 hat geschrieben:
Aber Trockeneis-Strahlen ist mir bis dato nicht untergekommen!!!




http://de.wikipedia.org/wiki/Trockeneisstrahlen

Kannte ich bis vor kurzem auch nicht!
Trockeneis ist ja nichts anderes als gefrorenes Kohlendioxid, also CO².

http://de.wikipedia.org/wiki/Trockeneis#Eigenschaften

Hat ´ne Temperatur von etwa - 80° C, wird in den "EISMANN" Lieferwagen (und natürlich auch anderen!) zur Kühlung der Tiefkühlware verwendet.

Hat in etwa eine Konsistenz von sehr, sehr hartem Schnee, führt bei Berührung mit der nackten Haut (in der Regel mit den Fingern...)
innerhalb von Sekunden zu "Kälteverbrennungen".

Hört sich blöd an , ist aber so.

Dieses Zeug wird statt Sand mit Druckluft auf eine Oberflache "gepustet", trägt als Festkörper im Luftstrom die Reste von Lack, Rost, Dreck, Unterbodenschutz, was auch immer ab und löst sich dann in Luft auf!
(Falsch :In CO².)

Hinterläßt deshalb auch keinerlei Spuren.

Ist deshalb nicht ganz billig, weil:
Trockeneis kann man nicht in der Kühltruhe aufbewahren, man braucht mindestens -80° C.

Man kann es relativ einfach selbst herstellen, eine CO² Flasche aus dem Bierkeller und eine Pralldüse reichen.

Ob das allerdings für den Hobbykeller geeignet und praktikabel ist, wage ich zu bezweifeln.

CO² ist nicht giftig.

Allerdings ist es schwerer als Luft, setzt sich also unten ab, verdrängt die Atemluft langsam von unten nach oben und damit den Sauerstoff zum Überleben....


Grüße
Reinhold

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
thores
Beiträge: 11133
Registriert: Mo 26. Jan 2004, 13:52
Kontaktdaten:

Beitrag von thores »

Zum Entfernen des alten Unterbodenwachses sollte ein Hochdruck-Dampfstrahler gute Dienste leisten. Wobei das Wort "Dampf" etwas irreführend ist. De facto wird meines Wissens das Wasser nur auf ca. 60 - 70 Grad erhitzt.
Grüße aus der Wetterau
Thomas

Bild

Wolper - Blog

Search. Drive. Smile.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Soenke
Beiträge: 1574
Registriert: Do 10. Jan 2002, 21:36
Wohnort: an der Ostsee

Beitrag von Soenke »

Hallo Günther,
Reinhold hat es ja schon erklärt..aber der intakte Lack und auch Gummidichtungen etc werden beim Trockeneisstrahlen nicht angegriffen. Deswegen ist es so effektiv und schonend, gerade in der Oldtimersanierung. Für die Heimwerkstatt ist das Verfahren wohl eher nicht, denke der Aufwand trägt sich auch finanziell nicht und das Verletzungsrisiko wäre mir zu hoch.
Schau ins Telephonbuch, fahr zu einem Betrieb in der Nähe und fertig...Wenn Du Deinen Arbeitsaufwand mit herkömmlichen Methoden in Relation setzt wir es wahrscheinlich sogar günstiger...
Gruß Sönke

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Michelin 153
Beiträge: 260
Registriert: Fr 21. Jan 2005, 17:30
Wohnort: هنا

Unterbodenwach von Lack entfernen

Beitrag von Michelin 153 »

Hallo Wachsentferner,

vielen Dank für die Erläuterungen.

@Thomas, es wurde bis zum Abwinken ohne Ergebnis heißgedampft. Das Zeugs hält wie die Sau!!! Nur an den Stellen, die nicht vom Wachs befreit werden sollten, wurde er weggestrahlt.
Muphy läßt grüßen.

@Reinhold und Sönke, dann ist das Trockeneis-Strahlen nicht das Trockeneis aus der Dose.
Dann muß ich wohl oder übel, wenn alle Stricke reißen und kein Eigenurin wirk, in unserer Region nach einem Trockeneisstrahler recherchieren.

Nochmals vielen Dank für eure Hilfe sendet der entwachsende Günther

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Michelin 153
Beiträge: 260
Registriert: Fr 21. Jan 2005, 17:30
Wohnort: هنا

Unterbodenwachs von Fahrzeuglack entfernen

Beitrag von Michelin 153 »

Hallo Wachsentferner,

da auch Eigenurin keine Wirkung zeigte, habe ich also Kontakt zu verschiedenen Trockeneisstrahlern in meiner Region aufgenommen.

Diese waren zuerst sehr interessiert an der Entfernung des Unterbodenwachses.

Nach der Nachfrage, um wieviele Fahrzeuge es sich handele, war die Enttäuschung recht groß, daß es nur um ein Fahrzeug ging.
Nach der Erkenntnis, daß es sich nicht einmal um ein komplettes Fahrzeug handele, sondern nur um kleinere Teilbereiche, hatte man allenthalben keine Kapazität mehr frei.

Also habe ich mich notgedrungen wieder ans Werk gemacht.
Folgende Vorgehensweise war bei mir von Erfolg gekrönt:

1. die sehr dicke Wachsschicht mit einem Heißluftföhn gut anwärmen.
2. die weiche Schicht mit einer Holz- und Plastikspachtel abschaben.
3. der schmierigen Rest wurde sehr einfach mit WD40 und Watte abgerubbelt.

Somit beschränkte sich das Problem nur auf die Entfernung der dicken Wachsschicht.

Die weiteren Arbeiten waren Problemlos durchzuführen.

Nochmals recht herzlichen Dank für Eure Hilfestellungen sendet der Günther

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
landmetall
Beiträge: 355
Registriert: So 1. Jun 2003, 12:23

Beitrag von landmetall »

Moin,

noch einen kleinen Nachtrag zum FluidFilm,
den gibt es leicht verändert auch als PermaFilm,
damit wäre der Autobildtest hinfällig...

Schön Gruß

Wolf

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Antworten

Zurück zu „Beschichtung, Korrosionsschutz, Pflege / Paint, Rust Protection, Care“