Additive - sinnvoll?

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ethio-HJ60
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Additive - sinnvoll?

Beitrag von ethio-HJ60 »

Hallo Buschtaxler

Additive :confused:

Ob sie notwendig sind, darüber lässt sich streiten - moderne Motoren kommen im Normalbetrieb mit dem für sie vorgesehenen Öl, Benzin und Diesel aus. Je höher die Qualität der Treib- und Schmierstoffe, desto weniger bewirken Zusätze - und umgekehrt. Klassische Anwendungsfelder für Additive sind deshalb Reisen in ferne Länder mit schlechtem Sprit. Und andere hohe Belastungen, etwa extremer Kurzstreckenbetrieb. Autoliebhaber verwenden sie auch vorbeugend. Außerdem sollen manche Additive älteren Motoren gut bekommen. Denn die Verbrennung leidet unter Ablagerungen im Motor, die Abgaswerte werden dadurch schlechter. (Zitat von http://www.faz.net/aktuell/technik-moto ... 43615.html)

Verwendet ihr Additive? Falls ja in welchen Faellen und welche? - oder aber schlechte Erfahrungen mit Additiven gemacht?

cruiserliche Gruesse, Ochi

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bowhunter
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Registriert: So 24. Apr 2011, 20:30

Re: Additive - sinnvoll?

Beitrag von bowhunter »

Moin Ochi,

ich habe mich zu dieser Thematik schon mal ausgelassen:
injektoren-probleme-mit-motorschaden-t44183-30.html#p727009

Wissenschaftlich abgehandelt kannst Du Dich hier schlau lesen: http://www.fragging.de/2EHN.pdf
oder hier mit dem Thema NOx Emissionen : https://www.researchgate.net/publicatio ... Combustion

FYI, Es gibt eine ganze Reihe an Firmen die sich mit der Produktion von Additiven beschäftigen und die die Treibstoffindustrie beliefern. Z.B. um Premiumqualitäten an Diesel mit höherer Cetanzahl zu erreichen.
Ganz gut beschrieben und erörtert in : ich-2-takte-jetzt-auch-t44609-225.html
Da hat Robert 2345 auch eine gute Rechnung aufgemacht. :wink:

Die in Äthiopien vorhandene Qualität des Diesels kenne ich nicht.

Aber eine Zumischung von aschearmem 2-Takt Öl im Verhältnis 1:200 wird Dir einen deutlich hörbaren Unterschied im Laufgeräusch im Teillastbereich ergeben ( weniger Nageln). Dazu noch 2 EHN ergibt bessere Zündung / Verbrennung mit Reinigungsdefekt. Fahre ich selbst so seit nahezu seit Jahren (ca 110.000 km) in meinem 2,5 L Hilux nachdem ich bei meinem RAV IV bei ca. 125.000 km ohne Zusätze dank versifftem AGR in den Notlauf gefallen bin....

Bester Gruß

der Ed'

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HJ61-Freak
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Re: Additive - sinnvoll?

Beitrag von HJ61-Freak »

Hi Ochi,

Du fährst ja einen HJ60 und damit einen Motor, der sehr robust und mit extrem viel Reserven konstruiert wurde. Soweit Du Dreck und vor allem Wasser von der Einspritzanlage und ihren Komponenten erfolgreich fernhalten kannst, wird der Motor jedenfalls nicht treibstoffseitig Probleme bereiten. Allein extremer Schwefelgehalt im Treibstoff kann Dich zu kürzeren Wechselintervallen beim Motoröl zwingen, einfach weil sich dann sehr schnell große Ascherückstände im Motoröl ansammeln und der ph-Wert im Motoröl Richtung sauer geht. Gegen die drei vorgenannten Probleme helfen keine Additive im Treibstoff.

Zweitaktöl im Treibstoff wird dem Motor nicht schaden, aber im Hinblick auf die motorölgeschmierte Einspritzpumpe beim HJ60 auch keine wirklichen Vorteile bringen. Allenfalls kann das Zweitaktöl die Lebensdauer der Einspritzdüsen etwas verlängern.

Da in den ärmeren Ländern dieser Welt die CETAN-Zahl des Treibstoffs häufig niedrig ist, kann man einen CETAN-Booster hinzugeben. Die Frage ist halt nur, wie viel CETAN hat der Sprit, den man gerade getankt hat bzw. wie viel muss ich vom Additiv dazugeben? Ein Optimum wird man also nur schwer erzielen können, verbessern wird man die Treibstoffqualität durch Beimengung eines entsprechenden Additivs sicherlich.

Bleiben noch die Verbrennungsrückstände an Einspritzdüsen, Kolben und Ventilen. Insbesondere im Kurzstreckenbetrieb verkoken die genannten Teile durchaus zügig, schlechter Treibstoff beschleunigt diesen Vorgang natürlich noch. Dagegen kann man Additive verwenden, deutlich effizienter ist aber die Vermeidung von Kurzstreckenbetrieb. So ein Diesel arbeitet optimal, wenn er sinngemäß morgens um 8:00 angeworfen und erst abends um 20:00 Uhr wieder abgestellt wird. Er braucht, wie eigentlich jeder Motor, auch regelmäßig längere Volllasteinheiten, damit er sich "freibrennen" kann.

Ich selbst werfe bei meinen Benzinern ca. alle 30.000 km eine Tankfüllung mit Additiv zur Reinigung der Einspritzanlage ein. Das Ergebnis ist manchmal spürbar (ruhigerer Leerlauf), manchmal nicht. Mein Passat fährt seit 26 Jahren bzw. über 400.000 km mit der werksoriginalen Einspritzanlage durch die Gegend, die Benzinpumpe wurde allerdings schon einmal getauscht.

Mein HJ61 bekommt in der Zeit von November bis März bei jeder Tankfüllung ein Additiv mit einem Fließverbesserer kredenzt. Dieses Additiv enthält auch Reinigungsadditive für die Einspritzanlage und die Ventile sowie eine CETAN-Booster. Der Unterschied ist jeweils spürbar, denn das Verbrennungsgeräusch, vor allem unter Volllast ist etwas reduziert.

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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