Bodenfreiheit & Reifengröße für Wüsten und Dünen

[Sam4x4]

Hallo in die Runde,

da der Hilux ja einen recht großen Radstand hat, welche Bodenfreiheit sollte man mindestens erreichen um in Wüsten auf Dünen einigermaßen zurecht zu kommen?

Auf welche sinnvolle - und umsetzbare sowie beim TÜV durchzubekommende - Reifengröße sollte man beim Aufbau eines Fahrzeugs hinsteuern?

Danke vorab & schöne Feiertag in die Runde ...

[robert2345]

Hallo Sam,

Du schreibst nicht viel zu deinem Lux. Somit kann ich nicht auf die Details eingehen.
Zu deiner Frage: Je höher der Lux ist desto besser der Rampenwinkel. Bei uns gibt es jedoch nur Fahrwerke mit Tüv, die nicht mehr als ca. 5cm Höherlegung bringen (OME, TJM, ToughDog).
Ein Bodylift hilft nicht, da nur die Karosserie angehoben wird.
Sinnvoll sind auch ein Unterfahrschutz nicht nur für Motor sondern auch Getriebe um beim Aufsetzen auf der Kuppe nichts zu beschädigen.
Bei den Reifen gilt im Sand, je breiter desto besser. Gängige Größe beim Lux ist hier 265/75R16 oder 265/70R17.
Mit mehr Aufwand gehen auch 285/75R16 bzw 285/70R17, diese schlucken aber durch die Größe (33Zoll) auch Motorleistung, welche gerade im Sand sehr wichtig ist. Daher beim 2,5L nicht zu empfehlen.
So kannst Du im Schnitt eine Höherlegung um 5cm FW und ca. 2cm Reifen = 7cm problemlos gewinnen.

Sonst bitte mehr Infos.
LG
Robert

[eberhard]

Bei den Reifen gilt im Sand, je breiter desto besser.

Ein weit verbreiteter Irrtum, der sich trotz aller hier geführter Diskussionen hartnäckig erhält...

[Sam4x4]

Erst einmal Danke für die ersten Antworten

Reichen denn die 5 cm plus ggf. zusätzlichen Gewinn durch entsprechende Reifen um bei einer organsierten Tour in der Wüste nicht ständig hänge zu bleiben und auch ein wenig Sapß zu haben?

Bei den Reifen gilt im Sand, je breiter desto besser.

Ein weit verbreiteter Irrtum, der sich trotz aller hier geführter Diskussionen hartnäckig erhält...

Was hat es denn mit diesem Irrtum auf sich?

[niwre77]

Schau Dir mal DEN Sandreifen schlechthin - Michelin XS - an.
http://www.michelintransport.com/ple/fr ... ubrique=47
Der ist 7.50R16 ist relativ schmal und hochschultrig (85er Querschnitt).

7.50 R 16

216 mm

814 mm

2450 mm

[Sam4x4]

Nochmals besten ank für die Antworten. Wenn ich dies bzgl. der Reifen nun richtig interpretiere dann geht Höhe des vor Breite damit man noch mehr Bodenfreiheit hat?

[Ozymandias]

Die originale Bodenfreiheit reicht vollständig aus für den Einsatz in den Dünen, da brauchst absolut nix ändern.
Den Dünen Kamm rasierst so oder so ab mit der Fahrzeugmitte, egal wie hoch du bist. Es ist allein eine Frage der Übung die Geschwindigkeit richtig zu dosieren damit du gerade drüber rutscht und nicht hängen bleibst.

[Ozymandias]

Bei den Reifen gilt im Sand, je breiter desto besser.

Ein weit verbreiteter Irrtum, der sich trotz aller hier geführter Diskussionen hartnäckig erhält...

Möchtest du das auch noch erläutern oder darf da wieder jemand anders einspringen?
Wir alten Sandhasen wissen alle dass die richtige Mischung aus Breite UND Höhe wichtig ist - aber ein Newbie vielleicht nicht?

[robert2345]

Ein weit verbreiteter Irrtum, der sich trotz aller hier geführter Diskussionen hartnäckig erhält...

Wenn ich einen wie von Niwre gezeigten Reifen nehme stimmt es daher, da wenn man Luft ablässt die hohe Flanke zur breiten Aufstandsfläche wird.
Aber wer möchte mit solchen Reifen auch Täglich fahren. Daher ist ein 265 Reifen mit Druckminderung (1,2-1,5bar) im Sand besser als ein 235, weil mehr Aufstandsfläche (bei gleicher Flanke). Und ein AT Reifen besser als ein MT (auf Sand).
Anders ist es mit Matsch/Schlamm, wo ein schmaler Reifen besser sich durch den Matsch auf festen Untergrund gräbt und daher besser vorankommt. Hier ist der MT dann wieder besser als ein AT.

Daher wird deine Diskussion nie enden, weil ich dies (und auch Andere) über Jahre so praktizieren und es funktioniert, egal ob es in deinen Augen ein Irrtum ist oder nicht.
Das wir Dir jeder professionelle Scout in Tunesien oder Dubai bestätigen.

@Sam
Bei einer organisierten Tour in der Wüste, fährt der Scout a) Touren die die Gemeinschaft auch schaffen kann und b) hast Du genügend Hilfe dabei zum herausziehen usw. Sandbleche würde ich jedoch immer mitnehmen.
Hier zB ein sehr guter Veranstalter: http://www.tc-offroad-trekking.de/tco/sahara.htm
Und eine kleine Motivation, dass es mit vielen Autos geht. http://youtu.be/w3gbtLd5Uso

LG
Robert

[Sam4x4]

Nochmals Danke für alle Antworten

@ Robert: Bei einer Wüstentour möchte ich aber nicht der sein, der wegen seines Fahrzeugs das Wüsten & Dünenerlebnis begrenzt. Und Danke für den Tip. Den Anbieter hatte ich bisher noch nicht gefunden.

Noch ´ne Frage, gibt es eigentlich in NRW einen Anbieter (und von der Community hier als kompetent eingestuften) der entsprechende Fahrwerksumbauten für den Hilux macht und diese auch durch den TÜV bringt? Wäre IAV Berg evtl. so jemand?

Der Weg zu Nestle ist, wenn man in NRW wohnt, echt weit. Oder gibt es in NRW einen Toyo-Händler der solchen Umbauten macht und auch über die entsprechende Erfahrung verfügt?


Danke vorab!

Der Sam

[HJ61-Freak]

Es kommt nicht nur auf die Reifenaufstandsfläche an, sondern auch auf den Winkel, besser den Radius, mit welchem die in Fahrtrichtung zeigende Lauffläche des Reifens auf den weichen Untergrund trifft. Je größer dieser Radius ist, desto weniger Sand oder was auch immer an weichem Untergrundmaterial schiebt der Reifen vor sich her und desto besser läuft der Reifen auf dem Untergrund und nicht in den Untergrund rein.

Ergo: Durchmesser geht vor Breite!

Gruß

Florian

[Abadias]

Die originale Bodenfreiheit reicht vollständig aus für den Einsatz in den Dünen, da brauchst absolut nix ändern.
Den Dünen Kamm rasierst so oder so ab mit der Fahrzeugmitte, egal wie hoch du bist. Es ist allein eine Frage der Übung die Geschwindigkeit richtig zu dosieren damit du gerade drüber rutscht und nicht hängen bleibst.

Sehe ich genauso ... spar Dir das Geld für Umbauten, sondern schau Dir einfach an, wie die Profis (oder die, die denken sie seien es) die Dünen fahren. Ein Instruktor wäre auch hilfreicher als Bodenfreiheit.

[Sam4x4]

Es kommt nicht nur auf die Reifenaufstandsfläche an, sondern auch auf den Winkel, besser den Radius, mit welchem die in Fahrtrichtung zeigende Lauffläche des Reifens auf den weichen Untergrund trifft. Je größer dieser Radius ist, desto weniger Sand oder was auch immer an weichem Untergrundmaterial schiebt der Reifen vor sich her und desto besser läuft der Reifen auf dem Untergrund und nicht in den Untergrund rein.

Ergo: Durchmesser geht vor Breite!

Gruß

Florian

Mag jetzt vielleicht eine blöde Frage sein. Aber muss damit ein größer - im Sinne von Durchmesser - Reifen in die Kotflügel paßt das Fahrzeug nicht entsprechend mehr Bodenfreiheit haben?


Der Sam

[niwre77]

Eine echte Höherlegung, nämlich auch der tiefsten Stelle unter dem Diff erreichst Du sowieso nur mit Erhöhung des Reifendurchmessers.
(Umbau auf Portalachsen mal außen vor)

[eberhard]

Bei den Reifen gilt im Sand, je breiter desto besser.

Ein weit verbreiteter Irrtum, der sich trotz aller hier geführter Diskussionen hartnäckig erhält...

Möchtest du das auch noch erläutern oder darf da wieder jemand anders einspringen?
Wir alten Sandhasen wissen alle dass die richtige Mischung aus Breite UND Höhe wichtig ist - aber ein Newbie vielleicht nicht?

Hat ein bisschen gedauert, aber ich hab's wiedergefunden -> KLICK

Nachtrag:
Der entscheidende Satz -> "Ist die Auflagefläche lang und schmal, dann dürfte der besagte Sandwulst ebenfalls klein sein. Fazit: Der ideale Reifen hat möglichst großen Durchmesser und ist eigentlich gar nicht so auffallend breit."