Tolle Idee, bin gespannt, was da nachher bei raus kommt....
Vielleicht erinnern sich die Herren von Land Rover jetzt langsam mal daran, das sie den Kunden auch was versprochen haben, vom neuen Defender gibt's bis jetzt auch nichts Handfestes.....
Ich finde es prima wenn einer mit vernünftigen Ideen an so eine Sache rangeht. Aber die Idee alleine macht noch kein gutes Auto, Die Ersatzteilversorgung macht eine Menge aus. Auch wen ein renommierter Motor zur Anwendung kommt ist es doch so, dass die Fahrwerks und Chassis Komponente nicht ganz ohne ist. Bei einer "Kleinserie" ist auch mit Zusatzausrüstern nicht allzuviel zu erwarten Außer Redcliff greift hier zum Baukastensystem zurück und baut aus schon vorhandenen Komponenten. Ein Traum, ich weiss. Was achwaswo geschrieben hat geht vielleicht am Ziel vorbei. Die wenigsten Dinge auf die die Presse wert legt sind in einem "Vollblutoffroader" wichtig. Ich denke da an Haptik, Innengeräusch, Multimedia, Teppichdesign und Höchstgeschwindigkeit. Dinge, die Hochgelobt werden wie Sitzheitung und Profile für die automatische Sitzeinstellung und Abblendende Innenspiegel usw wollen die wenigsten von uns haben. Erst recht wenn sie feststellen dass sie mit einer Basisausstattung ggf 150kg mehr zuladen können.
Ich wünsche Redcliff viel Glück und Durchhaltevermögen,ein Offroader mehr im SUVdurchseuchten Markt kann nicht schaden. Tim
Hilux 2012, 2.5l Schalter, Ortec Minicamp, BP51, 31x10.5, OME, Rasta-Rockslider und Tankschutz, Asfir UFS Motor, ARB Towbar, BearLock, Solarpad und ein paar andere elektrische Spielereien, ARB Sperre vorne, ES Snorkel.
"Nur weil etwas Fakt ist, muss es noch lange nicht stimmen!" (Nadine)
irgendwie verwendest du den Begriff OEM (original engineering manufacturer) missverständlich.
Der OEM ist der Hersteller/Verkäufer der Fahrzeuge.
Danach kommen die Tier-1-supplier (die du als OEM’s bezeichnets). Die Tier-1 sind Systemlieferanten wie zB. ZF für Getriebe, Lenkungen und Achsen, Bosch für die Motorsteuerung oder Conti für Bremse oder Schlupfregelsystems (ABS, ASR, ESP) oder das Kombiinstrument.
Den Tier-1 liefern die Tier-2 als Komponentenlieferanten zu. Das wären dann zB. ebm Papst für Elektromotoren, Thomas Magnete für Magnetventile im ABS, Magnet Schulz für Magnetventile (in jedem ZF Getriebe), SKF für Radlager oder Ferodo/ITT/TMD/Akebono für Bremsbeläge
Weiter als Tier-3 geht man eigentlich nicht, das sind dann schon Zulieferer für Halbzeuge oder Rohmaterialien.
Nun zu den Gründen meiner Zweifel:
Die hauptsächliche Entwicklungsarbeit wird heute bei den Tier 1 / 2 geleistet, die OEM’S verwalten diese nur noch und haben meist das ganze Wissen wie man ein System oder eine Komponente entwickelt verloren oder out-gesourced. Es gibt noch Ausnahmen wie Daimler oder VW die noch eigene Getriebe entwickeln und bauen.
Das Einzige was sich die OEM’s nicht nehmen lassen ist das Design und die Karosse.
Danach komme ich dann endlich zu Kernproblem „Ressourcen“. Wenn du ein Auto entwickeln möchtest dann brauchst du Tier 1 / 2 die dich beliefern. Die haben aber begrenzte Kapazitäten und werden den etablierten OEM’’s bestimmt nicht absagen, weil es da jetzt einen neuen in UK gibt der auch mal OEM spielen möchte.
Im Moment überbieten sich die Arbeitgeber mit Gehältern, das ist teilweise grotesk. Alleine die Firma in ich gerade verlassen habe hat 10 Stellen offen und in der ich jetzt arbeite noch mal 5 Stellen offen die nicht besetzt werden können, weil es keine Fachkräfte mehr gibt. Mittlerweile zahlen die Arbeitgeber bis zu 5000€ Prämie, wenn man einen MA wirbt, der eingestellt wird und die Probezeit übersteht.
Der Arbeitsmarkt ist im Moment echt leergefegt, da selbst asiatische Tier 1 ein Entwicklungszentrum in DE haben müssen um deutsche OEM beliefern zu dürfen. Da nützt es auch nichts, dass die Dienstleister in Indien für 8€/h 24h am Tag Arbeit anbieten.
So baut zB. Mando (den kaum einer kennt obwohl die die VA-Bremse für die Plattformen liefern aus den Golf und Polo abgeleitet werden) derzeit in Frankfurt ein neues Entwicklungszentrum ob er schon eines in Korea und USA hat.
Ich könnte hier noch stundenlang weiterschreiben, vielleicht treffen wir uns ja mal auf ein Bier auf dem BTT.
steffen_k hat geschrieben:Nur weil man Vorkenntnisse als Chemiekonzern hat heißt das noch lange nicht das man ein Auto entwickeln kann. Mal schauen was daraus wird.
Es gibt da einen der hatte Vorkenntnisse im Onlinebusiness. Der hat dann ein Auto gebaut. Also zuerst hat er solche gekauft und die Motoren rausgenommen, verkauft, und mit dem Geld Elektromotoren eingebaut.
Jetzt baut er auch eigene Autos. Und Raketen dazu. Auch will er das All besiedeln.
Und ich "kenne" da mindestens einen der sprichwörtlich grenzenlos von diesem Herrn begeistert ist.
Also warum soll nun nicht ein Chemiekonzern ein Auto entwickeln?
Die Versorgung mit Komponenten sehe ich garnicht so dramatisch. So'ne Karre kann man sicher großenteils aus vorhandenen Regalartikeln zusammenbauen. (was geschieht eigentlich mit den Presswerkzeugen des alten Defenders?) Kritischer scheint mir, daß viele begehrte HD-4x4-Eigenschaften schlicht an den aktuellen Zulassungsvorschriften scheitern könnten.
Feldi (ganz im Süden)
"I woid beim IQ dreistellig sei, ned beim G'wicht"(Klaus Eckel)
"Die Wirklichkeit ist ein fortlaufender Prozess, der nicht mehr zu stoppen ist."(Harald Lesch)
steffen_k hat geschrieben:Hallo AchwasAchwo, irgendwie verwendest du den Begriff OEM (original engineering manufacturer) missverständlich. Der OEM ist der Hersteller/Verkäufer der Fahrzeuge. Ich könnte hier noch stundenlang weiterschreiben, vielleicht treffen wir uns ja mal auf ein Bier auf dem BTT.
Gruss Steffen
Ja, da hast Du recht, was aber im Grunde eine Verdrehung des Begriffs ist. Aber in der Automotive-Branche ist das so. Wenn es so gebräuchlich ist, sollte man sich auch daran halten, da hast Du Recht. Auch wenn OEM in allen anderen Branchen eben bedeutet, dass es der Zulieferer für den Hersteller und nicht der Hersteller des Endproduktes selber ist.
Das ist aber nur eine Frage der Begrifflichkeit.
BTT, Bier, gerne. Wir waren die letzten beide male da, also auch 2017. Vielleicht hast Du uns gesehen:
Gruß AchwasAchwo
Zuletzt geändert von AchwasAchwo am Fr 22. Sep 2017, 09:46, insgesamt 1-mal geändert.
Feldi hat geschrieben: (was geschieht eigentlich mit den Presswerkzeugen des alten Defenders?) Kritischer scheint mir, daß viele begehrte HD-4x4-Eigenschaften schlicht an den aktuellen Zulassungsvorschriften scheitern könnten.
Die Werkzeuge sind Schrott. Schon während sie noch benutzt wurden, waren sie nicht mehr gut. Bei Land Rover war ja schon länger klar, dass Schluß ist, da wurde nichts mehr investiert. Wenn die dann einmal abgebaut und eingelagert wurden, sind sie nach wenigen Monaten vollkommen unbrauchbar. Ein Problem welches auch der G zuletzt hatte, es musste viel händisch nachgearbeitet werden, weil auch dort unklar war, ob und wo es weitergeht. Bis die Verträge mit Magna-Steyr verlängert wurden und für die neue Modellserie neue Werkzeuge kamen.
Das mit den Vorschriften ist wahr.Der G bekommt wohl jetzt eine geteilte Vorderachse, damit er u.a. die M-Zulassung für PKW behalten kann. Starrachse und PKW-Passantenschutz gehen wohl nicht mehr zusammen. Deshalb wird er neue auch vornerherum runder werden. Die Ecken eingezogen, der Kühler vorgestreckt. Wer vorne eine Strrachse haben will, muss wohl eine N-Zulassung machen. Aber genau weiss ich das nicht.
Gruß AchwasAchwo
Zuletzt geändert von AchwasAchwo am Fr 22. Sep 2017, 09:47, insgesamt 2-mal geändert.
steffen_k hat geschrieben:Hallo AchwasAchwo, Nun zu den Gründen meiner Zweifel:
Die hauptsächliche Entwicklungsarbeit wird heute bei den Tier 1 / 2 geleistet, die OEM’S verwalten diese nur noch und haben meist das ganze Wissen wie man ein System oder eine Komponente entwickelt verloren oder out-gesourced. Es gibt noch Ausnahmen wie Daimler oder VW die noch eigene Getriebe entwickeln und bauen.
Das Einzige was sich die OEM’s nicht nehmen lassen ist das Design und die Karosse.
Danach komme ich dann endlich zu Kernproblem „Ressourcen“. Wenn du ein Auto entwickeln möchtest dann brauchst du Tier 1 / 2 die dich beliefern. Die haben aber begrenzte Kapazitäten und werden den etablierten OEM’’s bestimmt nicht absagen, weil es da jetzt einen neuen in UK gibt der auch mal OEM spielen möchte.
Gruss Steffen
Ich teile Deine Zweifel nicht. Bei den Stückzahlen ist man bei einigen Tier-1 (um jetzt den richtigen Begriff zu verwenden) durchaus willkommen. Es gibt eigene Teams dort für OEMs (um jetzt den richtigen Begriff zu verwenden) mit diesen Stückzahlen. Auch ein Tier-1 ist ständig bemüht neue Verträge zu schliessen und zu wachsen. Sicherlich trägt die anvisierte Stückzahl nicht zum Wachstum eiens Tier-1 bei, aber es sichert ab. Und das ist auch wichtig, denn es passiert auch immer wieder, dass Fahrzeugmodelle auslaufen und dann nicht verlängert werden. Dann ist der Tier-1 froh, die Halle wieder voll zu bekommen.
Und, Du darfst nicht vergessen, das bevor ein Unternehmen mit solchen Aussagen in die Öffentlichkeit tritt, da im Vorfeld schon viel gelaufen ist, bzw. festgezurrt wurde. Die stellen sich nicht vor die Presse und sagen sie wollen etwas tun, wenn sie nicht schon wissen, das es geht.
Gruß AchwasAchwo
Zuletzt geändert von AchwasAchwo am Fr 22. Sep 2017, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
Also kaputte Werkzeuge sind kein Grund um eine Produktion zu schließen. Karosseriewerkzeuge haben per se nur eine gewisse Lebensdauer und müssen dann entweder repariert und neu gefertigt werden. Beides sind keine unternehmensbedrohlichen Investitionen. Hab da einige Kundenprojekte gemacht zum Thema bei MAGNA Heavy Stamping und MAGNA Presstec.
RobertL hat geschrieben:Also kaputte Werkzeuge sind kein Grund um eine Produktion zu schließen.
Das ist dort "daily business".
Meinst Du damit die Produktion des Defenders? Der ist nicht wegen der Pressen eigestellt worden. Die Pressen sind nicht erneuert worden, weil das Produktionsende anstand.
Feldi hat geschrieben: .... Ein Problem welches auch der G zuletzt hatte, es musste viel händisch nachgearbeitet werden, weil auch dort unklar war, ob und wo es weitergeht. Bis die Verträge mit Magna-Steyr verlängert wurden und für die neue Modellserie neue Werkzeuge kamen.
Das mit den Vorschriften ist wahr.Der G bekommt wohl jetzt eine geteilte Vorderachse, damit er u.a. die M-Zulassung für PKW behalten kann. Starrachse und PKW-Passantenschutz gehen wohl nicht mehr zusammen. Deshalb wird er neue auch vornerherum runder werden. Die Ecken eingezogen, der Kühler vorgestreckt. Wer vorne eine Strrachse haben will, muss wohl eine N-Zulassung machen. Aber genau weiss ich das nicht.
Gruß AchwasAchwo
Die Achsen haben mit M oder N Zulassung nichts zu tun, da geht es um Fahrdynamik und Komfort. Der Fussgängerschutz ebenso nicht, hier ist ehr der Rahmen das Problem, daher sind jetzt schon die Rahmen weicher gestaltet im vorderen Bereich. Der G wurde bisher noch nie aufgekündigt oder in Frage gestellt , es wurde und wird permanent investiert
Gruß Onkel,
In einer Welt wo der Klügere nachgibt regiert der Dumme
HZJ 78 Steelfront
Auf 2 Rädern bevorzuge ich auch Stahl statt Plastik : http://www.bmw-r35.de
steffen_k hat geschrieben:Hallo AchwasAchwo, irgendwie verwendest du den Begriff OEM (original engineering manufacturer) missverständlich. Der OEM ist der Hersteller/Verkäufer der Fahrzeuge. Ich könnte hier noch stundenlang weiterschreiben, vielleicht treffen wir uns ja mal auf ein Bier auf dem BTT.
Gruss Steffen
Ja, da hast Du recht, was aber im Grunde eine Verdrehung des Begriffs ist. Gruß AchwasAchwo
Naja ihr 2 vergesst aber auch das der eine von euch OEM mit Original Equipment Manufacturer gleichsetzt, der andere mit Engineering....
steffen_k hat geschrieben:Nur weil man Vorkenntnisse als Chemiekonzern hat heißt das noch lange nicht das man ein Auto entwickeln kann. Mal schauen was daraus wird.
Es gibt da einen der hatte Vorkenntnisse im Onlinebusiness. Der hat dann ein Auto gebaut. Also zuerst hat er solche gekauft und die Motoren rausgenommen, verkauft, und mit dem Geld Elektromotoren eingebaut.
Jetzt baut er auch eigene Autos. Und Raketen dazu. Auch will er das All besiedeln.
Und ich "kenne" da mindestens einen der sprichwörtlich grenzenlos von diesem Herrn begeistert ist.
Also warum soll nun nicht ein Chemiekonzern ein Auto entwickeln?