Portugal - der Weg ist das Ziel

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thores
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Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von thores »

Vorab ein Prolog:

Als Gedächtnisstütze führe ich für mich ein Reisetagebuch. Jetzt wurde ich angeregt, das doch hier öffentlich zu machen. Es ist allerdings ohne Fotos - davon gibt's aber im Netz mehr als genug - und ich habe ein paar Zweifel, ob es dann noch Interesse findet. Ich starte einfach den Versuch und bei weniger als 50 "Followern" pro Tag lasse ich es still ausklingen. :wink:

Rahmenbedingungen waren ca. vier Wochen Zeit und der Wunsch mit vertretbarem Aufwand diese Zeit in wärmeren Gefilden zu verbringen. Als Kostenrahmen hatte ich mir 1000 zusätzliche Euros gesetzt, also plus Verpflegung und sonstige Kosten, die ich zu Hause auch gehabt hätte. Unterwegs bin ich mit einem Toyota Corolla Gespann und nachdem ich mal eine Woche in Lissabon war, blieb der Wunsch Portugal noch etwas gründlicher mit eigenem Fahrzeug zu erkunden. Die Zeit zur gewissenhaften Reisevorbereitung fehlte, so entscheide ich spontan nach Lektüre des Reiseführers.

Die ersten Tage hole ich dann mal im Galopp nach:

Reisetagebuch

14.12.2016, Dienstag
Nachdem ich die Steuererklärung beim Finanzamt abgegeben hatte, ging es nun ans "Schnellpacken". Gerade noch kurz vor Ladenschluss könnte ich in der Globetrotterfiliale eine Grundausstattung an Reise- und Sprachführern erstehen, bevor ich nun den Anhänger ans Auto koppelte. Es folgte noch ein kleiner Rumpsteak-Imbiss und dann ging es gegen 22:00h auf die Autobahn.

15.12.2016, Mittwoch
Bis etwa 3:00h morgens war ich kurz vor Verdun und nahm den erstbesten Nachtplatz auf einem Rasthof in dritter Reihe, neben einem Kühltransporter - was halt die Brummifahrer in ihrer Not so übriggelassen haben. Um halb acht gings dann mautsparend weiter. Rund um Verdun waren die Schlachten des WK I das beherrschende Thema aller Schilder und auch die französischen Truppen waren gerade auf einem riesigen Übungsgelände aktiv.
Gerade noch pünktlich erreichte ich das Conservatoire Citroen in Aulnay sous Bois, um 14:00h. Es gibt zwei Führungen pro Tag, für die man sich schriftlich vorher anmelden muss. Um diese Jahreszeit, mitten in der Woche hatte ich jedoch keine Probleme einen Besuchstermin bestätigt zu bekommen. Von der Führung hatte ich leider nicht viel, da sie ausschließlich in flott gesprochenem Französisch stattfand - okay ein paar Brocken hier und da oder Schlagwörter, aber das wars. Es waren aber hauptsächlich allgemeine Ausführungen zur Geschichte Citroens und der ersten Automobile in der Vorkriegszeit.
Zumindest waren die meisten Exponate noch mit Infotafeln versehen.
Im Anschluss wollte ich unbedingt noch erleben, wie Franzosen eine Rush-Hour rund um Paris gestalten ... beeindruckend!!! Trotzdem habe ich es ohne Mautzahlungen noch bis hinter Orleans auf den Parkplatz eines Golfressorts geschafft.
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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Guenter Stark
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von Guenter Stark »

Lieber Thomas,
genau darauf habe ich gewartet. Vor lauter Anspannung habe ich gar nicht nachgesehen wieviel "Follower"bereits
aktenkundig sind.
Egal wir wollen von Dir lesen...
Der Bericht geht nur bis zum 15.12.2016 :roll: Heute haben wir schon den 18.12.2016 und der ist fast rum :wink:
Bist Du immer noch Golf spielen? :ka:
Günter & Elke aus Offenburg
Grüße aus Offenburg...
Günter

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seppr
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Registriert: Di 21. Mai 2013, 20:18

Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von seppr »

Hallo Thomas aus der Wetterau

Mit über 8700 Beiträgen in diesem Forum weißt Du besser als ich, wie Du Deinen Reisebericht hier unterbringst und die Leute dafür interessierst.

Und Deinen Zeilen entnehme ich, dass Du wie ich auch mehr der Texter als der Fotograf bist.

Vielleicht findest Du Spaß daran, aus Deinen Texten und einigen Bildern (die sind schon nötig) am Ende der Reise einen richtigen Reisebericht herzustellen. Das ist zusätzliche Arbeit, klar, aber es macht auch Spaß. Ich habe über dieses Thema vor einiger Zeit einen Aufsatz im Explorermagazin.de geschrieben, der fiel mir ein, als ich Deine Zeilen las. Siehe hier: http://www.explorermagazin.de/misch/expmagberi.htm

Dazu musst Du schon einige Bilder machen aber der Text und die Beschreibung Deiner Eindrücke, wie Du das oben schon begonnen hast ist das Entscheidende. Ich könnte es mir auch gut vorstellen, wie es für die Leser Deiner Tagebucheintragungen hier im Forum spannend wird, wenn sie nach diesen Zeilen und einige Wochen nach der Reise einen zusammengefassten bebilderten Bericht zu lesen bekommen. Und für Dich ist so ein Bericht in späteren Jahren eine hervorragende Gedächtnisstütze und gerne zu lesen.

Wie gesagt, der Gadanke kam mir sofort, als ich Deine flüssige Erzählweise und den Verzicht auf Bilder sah.

Schöne Grüße

Sepp R

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thores
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von thores »

16.12.2016, Donnerstag
Heute hatte ich Glück mit der mautfreien Route, die das Navi vorschlug. Wenig Kreuzungen und Kreisverkehre, dafür weite Strecken drei- und vierspurig. Zwischendurch gabs eine Mittagspause am Angelteich - ich bestellte zwar nur einen Kaffee, konnte aber trotzdem ein wenig am französischen Leben der anderen Gäste teilhaben. Im letzten Büchsenlicht erreichte ich Bordeaux und fand einen standesgerechten Stellplatz direkt im Hafenbereich, gegenüber der Base Sous Marine, die bei Nacht rot angestrahlt wird. Der U-Boot Bunker ist gut in Schuss, hier und da ein Eckchen ausbessern, die verblassten deutschen Beschriftungen ersetzen und er steht wieder tippi-toppi da! :wink:

17.12.2016, Freitag
Im 200m entfernten McDonalds konnte man fünf Euro gegen ein Frühstück tauschen - das war halt praktisch, auch wegen der Toilette!! Tagesziel ist Lourdes - schon seit Jahren auf der to-do-Liste. Eigentlich wollte ich zwei Nächte hier bleiben, aber auch der einzige ganzjährig geöffnete Campingplatz in der Umgebung war nur von einem schwarzen Cockerspaniel belegt. Das Tor offen, aber alles andere verrammelt und verriegelt. Ich machte mir wenig Hoffnung, durch warten Erfolg zu haben. Für einen einzigen Gast hat da bestimmt keiner Lust den Betrieb anzuwerfen. Telefonisch war auch nur ein Anrufbeantworter, dem man eine Nachricht hinterlassen könnte.
Egal, der Cockerspaniel fand jedenfalls die getrockneten Entenstückchen aus Deutschland prima!
Unterwegs wurde ich von einer bunt blühenden Verkehrsinsel überrascht ... nicht gepflanzt sondern eher eine Blumenwiese! Im Hintergrund die schneebedeckten Pyrenäen ... und das im Dezember! Übrigens Palmen und Bananensträucher bleiben hier anscheinend im Winter auch draußen - ohne weiteren Schutz.
Zurück nach Lourdes. Einen brauchbaren Stellplatz zu finden war nicht möglich. Entweder Halteverbot, auf 2m Höhe begrenzt, oder zu kurz. Ich trennte mich also von der Behausung und besuchte erstmal den Heiligen Bezirk. Mit der Jahreszeit hatte ich gewissermaßen Glück, es waren nur wenig Touristen dort. In der Saison mag ich mir das gar nicht vorstellen. An den vorhandenen Absperrungen und Wartebereichen kann man erahnen, was da los sein muss - oh Graus!

@ Günter
:wink:

@Sepp
Ja, mit den (schönen) Fotos ist das so eine Sache. Mal stimmt der Blickwinkel nicht, es steht die Sonne gegenan, es ist trüb oder gar neblig, keine Haltemöglichkeit in Sicht ... Fotoprofis nehmen sich dafür die Zeit - ich fotografiere dann einfach mit den Augen :wink:
Ab und zu knipse ich schon, dabei vermeide ich das Wort "fotografieren" :lol: , das wäre dann vielleicht noch ein Nachtrag, wenn ich wieder zurück bin.
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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Ozymandias
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von Ozymandias »

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Cruisero
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Registriert: Mi 6. Feb 2008, 14:46
Wohnort: in Bochum, an der Ruhr!

Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von Cruisero »

Hallo Thomas,

gerne lese ich Texte und freue mich über Bilder, die davon im Kopf entstehen :D .

Wenn Dein Weg Dich nach Nord-Portugal führt, ist dieser Ort vielleicht eine Empfehlung: http://passadicosdopaiva.pt/en. Hier haben mich jedoch die schönen Bilder (in einem Magazin über Landschaftsarchtektur) auf diesen Ort aufmerksam gemacht.
Gute Reise+beste Grüße
Frank
HZJ 78 (Bj. 2000), org. Fahrwerk, 265/75 AT, Zusatztank 130L, TF Sidepipe, CC Klappdach, Casemaker Ausbau / HiLux XtraCab 2KD-FTV (Bj. 2008), 235/85 AT auf Dotz Dakar, elektr. FH, mit Aufsetzkabine Willy180 / Beta ALP200 (Bj 2021)

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Hiasl
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Registriert: Fr 9. Jan 2009, 21:10
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von Hiasl »

Hallo Thomas,
nachdem wir gestern telefoniert haben und ich heute hier dein Reisetagebuch entdeckt habe, werde ich deine Tour sehr gerne mitverfolgen 8)
Gute Reise wünscht
Matthias
GRJ 76, vorher HZJ 71 und HZJ 78

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ALI
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von ALI »

Es dürfte etwa ein viertel Jahrhundert her sein, seit wir in Portugal waren.
Woran ich mich noch heute erinnere:

Bibliothek der Universität von Coimbra
http://www.visitcentrodeportugal.com.pt ... ibliothek/

Nationalwald von Buçaco.
http://www.visitcentrodeportugal.com.pt ... on-bucaco/

Sintra
http://www.sights-and-culture.com/Portu ... utsch.html

Fatima Basilika
http://www.kathpedia.com/index.php?title=Fatima

Lissabon, Linie 28E der Straßenbahn
https://de.wikipedia.org/wiki/Linie_28E ... n_Lissabon

Grandola, nicht wegen der „Schönheit“ des Ortes,
sondern wegen des gleichnamigen Liedes von José Afonso. Grândola, Vila Morena
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%A2n ... ila_Morena

Thomas, nicht nur der Weg ist das Ziel. Ich bin gespannt auf deine Highlights.

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Waldbaer
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von Waldbaer »

Bin auch dabei,
Angenehme Reise wünscht Erwin

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Onkelchen
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von Onkelchen »

Follow! :-)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)

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thores
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von thores »

17.12.2016, Samstag
Heute lernte ich noch den anderen Teil Lourdes kennen ... ein nettes Städtchen mit Markthalle, drumherum zufällig auch Markt und etwas abgesetzt ein Weihnachtsmarkt. Genau richtig, um etwas bummeln zu gehen, wenn, ja wenn man einen Parkplatz fände.
So machte ich mich auf den Weg über den Pyrenäenkamm, nach Spanien. Da Samstag ist, waren auch viele Ausflügler unterwegs, sei es mit Motorrädern, Fahrrädern, zum Schilaufen oder Wandern mit und ohne Schneeschuhen. Von der Nordseite kommend hatte man ein herrliches Panorama auf die schneebedeckten Berge, später, von der Südseite, war alles braun, bis auf eine Menge blattloser Sträucher mir knallroten Beeren, die auch von Spaziergängern gepflückt wurden. Schließlich erreichte ich das spanische Jaca, einer der beiden Einstiege in den Camino Frances, den Jakobsweg. Es ging noch ein bisschen weiter zum Kloster Leyre. Ich wollte mich eigentlich dort von den 19 Benediktinermönchen verköstigen lassen, aber das Restaurant macht erst wieder im März auf. Einzig die "Bar" wird über die Feiertage geöffnet, solange wollte ich dann doch nicht bleiben. Zum Ausgleich war aber ein gepflegter Toilettenraum geöffnet.
Ich blieb die Nacht also auf dem Parkplatz und nährte mich redlich von den Vorräten. Was mich noch wunderte waren Leute mit PickUp und Hunden in Käfigen auf der Pritsche, mit denen sie nicht besonders liebevoll umgingen. Zunächst dachte ich an Hundefänger, dann dämmerte es mir: hier wurden Trüffel gesucht!

18.12.2016, Sonntag
Die Nacht war kalt in den Bergen, mir steht der Sinn nach Wärme! So ließ ich den Tag geruhsam beginnen, begleitet vom viertelstündlichen Läuten der Klosterglocke. Die Sanitärräume ermöglichten ein Mindestmaß an Körperpflege und der Parkplatz füllte sich mit Wanderern - Zeit zum Aufbrechen!
Ich folgte dem Camino und die Pilgerer taten mir ein wenig leid. Es war teilweise nur ein Trampelpfad direkt hinter der Leitplanke. Der Tag war vom Nebel bestimmt, irgendwelche Besichtigungen erübrigten sich. So fuhr ich direkt nach Pamplona, ich wollte mal mit eigenen Augen die Gassen sehen, wo die Stiere bzw. Menschen durchgejagt werden. Am Plaza de Torros angekommen, konnte ich wieder nur ein Nothalt machen, keine Chance zum Parken. Aber die Gassen sind teilweise wirklich nur zwei, drei Meter breit.
Der nächste Halt fand in Bilbao, unter ähnlichen Umständen statt. Rundum viel Industrie, die Stadt selber ein quirliges Ensemble aus Klassik und Moderne. Irgendwie spannend. Ein letzter Blick auf die Architektur des Guggenheim Museums - schon ein wenig abgehoben - und dann Richtung Santander und Küste zum Übernachten - ich will am Wasser nächtigen!
Das wäre aber fast schief gegangen! Erst war es ein Asphaltsträßchen, dann ein Asphaltwegelchen, jetzt noch ca 12% abschüssig und vor mir der Wechsel zum dünngeschotterten Wald- und Wiesenpfad ... also lieber mal Schluss mit der Weiterfahrt und zurück. Nur mit materialmordendem Mix von Kupplung und Gas schaffte ich es den Anhänger gegen die Auflaufbremse rückwärts etwa 8 Meter hochzudrücken, um eine Grundstückseinfahrt für das Wendemanöver nutzen zu können. Um es zu veranschaulichen: da kämpften 75 kleine unkoordinierte Corollafohlen, die an den Hinterläufen auch noch gelähmt waren, gegen einen sturköpfigen 1000kg-Klotz, der sich an jedem Asphaltkrümel festkrallte! Unerwartet gab es auch noch einen zweiten Akt! Jetzt wollte ich ja nichts mit hinten befindlichen Antriebsrädern hochdrücken, sonder mit vorne positionierten Rädern wegziehen - diesmal waren es etwa 12% Steigung. Dabei verlagerte sich die Kupplungsfunktion auf die feuchte Fläche zwischen Vorderrädern und Bodenbelag. Das Aufheulen des Motors vermischte sich mit dem Quietschen der Reifen, so dass wenigstens meine Flüche ungehört blieben - was wünschte ich mir doch einen LandCruiser her! Nach zwei untauglichen Versuchen machte ich erstmal Pause ... nachdenken.
Im Kopf sah ich mich den Anhänger abkuppeln, das Auto wenden, aus 400kg Zurrgurten eine Verbindung zwischen vorderer Abschleppöse und der Anhängerdeichsel herstellen, um so der Entlastung der Antriebsachse beim Anfahren entgegenzuwirken. Wer mich kennt, weiß wie sehr ich solche Aktionen mag :angryfire:
Und genau deswegen entschied ich, bevor ich mir das antue: ein Versuch noch. Dieses Mal war ein ganz schwacher Grip spürbar. Es gab zwar immer noch diese grausigen Geräusche nebst Gestank, aber auch eine ganz sanfte Beschleunigung.
Ich wills nicht in die Länge ziehen, als nächstes suchte ich eine cerveceria auf und bestellte 3 Wein und 2 Tappas :wink: Haltet mich jetzt bitte nicht für einen Trinker ... als das erste Wasserglas mit Wein, übrigens ein Rioja crianza, vor mir stand und der Boden vielleicht knapp 2cm bedeckt war, hielt ich das noch für ein Probierangebot. Ich nickte also zustimmend und bestellte einen solchen Wein. Blöderweise kam wieder nur so ein bodenbenetztes Wasserglas, ich schätze 75 ml :hmmm:
Nach dem dritten Glas bin ich dann auf die Idee gekommen, mich mal nach einem Nachtplatz umzusehen. Es wurde ein Fleckchen am Strand, von dem Camper durch eindeutige Schilder ferngehalten wurden. Mitte Dezember war das aber wohl allen Beteiligten "Wurscht".

Danke übrigens noch nachträglich an Joachim aus Norderstedt, ohne den ich nie auf die Idee gekommen wäre das Conservatoire Citroen zu besuchen!
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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BJBene
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von BJBene »

Sehr spannend,bitte mehr davon.
Lg Bene

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thores
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von thores »

19.12.2016, Montag
Am Vorabend las ich, dass die Cerveceria um 9:00h öffnet - das schien mir gut geeignet für einen morgendlichen Café con leche aus der gesichteten Siebträgermaschine, nebst, idealerweise, einem bocadillio, sprich, belegtem Brötchen.
Die südeuropäische Mentalität so ein bisschen kennend, verkniff ich es mir Punkt neun zu erscheinen und ließ es nach zehn werden.
Kurz und gut, alles dunkel und verschlossen. Ich verließ das Barrio Orinion und es folgte später in Verbindung mit Tanken ein Lidl-Frühstück. Dort gab es eine große Auswahl gefüllter, croissantartiger Gebäcksorten, mit Würstchen, Käse und Schinken, Spinat, frischem Ziegenkäse und einigen nicht probierten Dingen, dazu noch ein Fertigcappuccino aus der Kühltheke und ich war zufrieden!
Tagesprogramm heute: der Parque de Cabarceno, südlich von Santander. Mein Reiseführer, älteren Datums, wies das Gebiet als Naturpark aus. Naja, nicht besonders spektakulär, vielleicht was für Wanderer. So dachte ich, bis ich vor zwei Tagen in einem Telefongespräch von eben diesem Parque als besuchenswertem Safaripark erfuhr.
Gegen 13:00h fuhr ich mit immer noch vollgekrümeltem T-Shirt an der Kasse vor und musste mich beim Aussteigen erstmal abklopfen. Die Kassiererin betrachtete den Vorgang mit einem Lächeln und war sich auch gleich der Krümelherkunft sicher: "desayunardo", oder etwas ähnliches sagte sie jedenfalls, bevor sie 23€ Eintrittsgeld in Empfang nahm. Es gab noch ein paar Erklärungen zur Seilbahn, mit der man das Gelände von oben betrachten kann, über Parkplätze und das man die Wege auch mit Anhänger fahren könne. Ich entschied aber abzukoppeln und war damit gut beraten. Ein Teil der Besichtigungsstationen war für Wohnmobile, Anhänger oder Busse nicht freigegeben.
Ich muss hinzufügen, noch nie vorher war ich in einem Safaripark. Auf der Wunschliste steht zwar schon seit Jahren der Besuch der afrikanischer Originale, aber es blieb nur beim Wunsch. Umso beeindruckter war ich, als ich diese riesigen Freiflächen für die Tiere sah, in denen sie sich ungezwungen bewegen konnten. Zoo ist dagegen wie "Knast"! Das felsige Gelände war geschickt genutzt um mit wenig Eingriffen unverträgliche Tiergruppen voneinander zu trennen und auch Sicherheit für die Besucher zu gewähren. Leider bis auf Löwen und Tiger, konnte ich sonst eigentlich alle beschriebenen Tierarten irgendwo entdecken. Aber auch bei diesen beiden Gattungen habe ich volles Verständnis, wenn sie sich bei dem trübkalten Wetter zurückziehen.
Nicht nur die Tierbeobachtung hat mir viel Freude gemacht, sondern auch die landschaftliche Gestaltung. Glück hatte ich zwar nicht mit dem Wetter - etwas wärmer, blauer Himmel und Sonne wären super gewesen - aber mit der Besucherzahl. Insgesamt waren in diesem riesigen Gelände vielleicht nur zwanzig Pkw unterwegs, so dass ich an den Beobachtungspunkten meist für mich allein war. Und für die visuell veranlagten Leser, ja, hier habe ich geknipst und werde das nach Rückkehr ergänzen.
Die Zeit verging viel zu schnell und als ich zum Abschluss noch die Seilbahnfahrt machen wollte, war ich bereits zu spät.
Tschüss Cabarceno ... es war ein toller Tag!
Nun müssen noch etwas Kilometer gemacht werden. Die nächsten Eckpunkte sind, vorbehaltlich spontaner Änderungen, A Coruna, Santiago de Compostela, Cabo Finisterre und Vigo.
Ich fuhr noch bis 22:00 Uhr und war dann bei der Suche nach einem Übernachtungsplatz sehr kompromißbereit! Es endete in einem Industriegebiet am Straßenrand. Es gab noch Vorräte aus dem Lidl-Einkauf am Morgen, begleitet von diesmal vernünftig gefüllten Gläsern mit französischem Merlot.

Herzlichen Dank an Matthias aus München für den Tipp mit dem Safaripark!
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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ochim1103
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von ochim1103 »

@Thores bitte:
Hast du dich bzgl. deines Besuches im Conservatoire Citroen auf dem Formular der CITROEN-wEBSEITE ANGEMELDET UND KLAPPTE ES MIT DEINEM wUNSCHTERMINß
Joachim Fritz
>Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind.<
Kurt Tucholsky (1890 - 1935 (Freitod)),

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thores
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Re: Portugal - der Weg ist das Ziel

Beitrag von thores »

@ Joachim
Die französische Webseite habe ich nicht wirklich kapiert. Ich rief dann die angegebene Nummer an und fragte nach einer Möglichkeit das Conservatoire in der nächsten Woche zu besuchen. Die Dame nannte mir als Termin Mittwoch 14:00 Uhr und ich sollte bitte noch eine Mail an die auch auf der Webseite genannte Martine Darblade schicken. Das machte ich dann (Donnerstag) und Montag kam noch die Bestätigung für den Termin. Für die Verständigung musste mein 600-Wörter-Französisch reichen, obwohl es junge Frauen sind war englisch nicht so ihr Ding.
Erst als ich vor Ort war, habe ich mit bekommen dass es täglich zwei Führungen gibt. Zu meinem Termin waren etwa zwanzig Personen in der Gruppe.
Grüße aus der Wetterau
Thomas

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