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Samstag, 29.12.2018Um es in der Einleitung vorweg zu nehmen, der Tag verlief anders ...
... mit dem Frühstück fing es an! Gestern gab es leckere Würstchen, die so richtig nach Schinken schmeckten (ich hoffe mal nicht, dass dies einer beigemischten Tüte von P&G entstammt!) und ich freute mich schon drauf. Aber an gleicher Stelle des Büffets waren nun angebratene, warme Blutwurststückchen mit Zwiebeln. Normalerweise hätte ich da einen riesen Bogen drum gemacht ... aber heute war ja alles anders!
Es war übrigens eine Grützwurst und in Verbindung mit dem Rührei ausgesprochen schmackhaft!
Gestern hatte ich ja bereits entschieden nach der ersten Museumspleite einen zweiten Versuch mit der Luftfahrtausstellung zu machen. Es war (für mich) der absolute Hit!!! Wäre nicht wieder der Regen gekommen, der mich von der Außenfläche in die Hallen trieb, hätte ich dort sicherlich einen guten halben Tag zugebracht! - ... alleinschon wegen der kleinen Schrift auf den Infotafeln!!!
Aber Spaß beiseite man hat sich dort alle Mühe gemacht, von den Anfängen des letzten Jahrhunderts bis zu seinem Ende, ein nettes Depot zusammenzustellen. Meist wurde auch die Herkunft des jeweiligen Objekts und deren spezifischer Einsatz beschrieben ... Hammer!!!
Aus meiner Luftwaffenzeit waren mir natürlich die in Deutschland geflogenen Typen plus die amerikanischen bekannt, die Warschauer-Pakt Modelle von Bildern oder Zeichnungen und vielleicht hier und da noch etwas französisches, belgisches oder skandinavisches.
Stunden oder besser Tage hatte ich damals in einem Simulator der Fiat G91 zugebracht, bis ich es mal geschafft hatte nicht nur abzuheben, sondern auch wieder heil aufzusetzen ... seufz!
Erst später in Speyer/Sinsheim sah ich dann auch mal was alles von der NVA übernommen wurde.
Interessanterweise hat Polen über irrwitzige Wege auch westliche Flugzeuge in die Hände bekommen. U.S. Maschinen, die in Vietnam eingesetzt waren, danach an Thailand verkauft wurden, um später in Polen zu fliegen.
Auch hatten sie die Genehmigung für einen Lizenzbau der DC-3. Eine Lockheed F105 war mit „Polish Fighter“ bemalt. Sie wurde von einem Amerikaner mit polnischen Wurzeln geflogen, der seinen „Arbeitsplatz“ individuell beschriftet hat.
Aber ich hör’ jetzt auf ... sonst liest ja keiner mehr weiter ... !
Dass ich Eure Hinweise sehr Ernst nehme, zeigt die Tatsache, dass ich doch noch zu Schindlers Fabrik, ins Judenviertel gefahren bin. Aber, beim besten Willen, mich da eine Stunde oder länger in die Schlange, die bis weit auf die Straße reichte, zu stellen, um mir dann vermutlich ein „sorry“ anzuhören ... nein danke. Dafür bin ich zu alt.
Fast hätte ich‘s vergessen zu erwähnen: ich wurde heute gezwungen statt abends schon mittags zu essen! Und den Zwang löste das Schild „Bar Mleczny“ (Milchbar) aus; hatte ich doch schon einiges darüber gelesen. Man dürfe dort vieles erwarten, nur keinen Milchausschank!
Mit meinen Worten würde ich es so beschreiben: eine gelungene Mischung aus Kantine und Garküche mit Hausmannskost zu günstigen Preisen und Selbstbedienung.
Es war dort sauber, die Bedienung freundlich und es wurde richtig gekocht (kein convenience food in der Mikrowelle oder Konvectomat erhitzt!). Ich hatte ein Schnitzel in Eihülle aus der Pfanne, frisch zubereitet, dazu selbstgestampfte Kartoffeln und Kraut - hat prima geschmeckt und rund 4,-€ gekostet. Einziger „Irrtum“ war der Milchkaffee ... Basis war Nescafé oder irgendein Derivat. Pfui Teufel ...
Ich weiß natürlich nicht, ob mein Urteil auf alle Milchbars zu übertragen ist, dort war es jedenfalls so! Ich würde jederzeit wieder in eine gehen ...
Nächstes Ziel war nun die Salzmine in Groß Salze. Schon fast einen Kilometer vor dem Eingang wurde heftig gestikuliert, dass man auf diesen(!) Parkplatz fahren solle, aber ich reagierte erst, als ich schon einen Förderturm in der Nähe sah - aber auch das war noch viel zu früh!
Im Vorfeld hatte ich versucht die Besichtigung mit der Nutzung des Lifts geregelt zu bekommen, aber als Antwort erhalten, dass ich dies doch vor Ort machen soll. Es schien ziemlich kompliziert zu sein. Als ich dann am Ticketshop ankam traf mich der Schlag! Da war ja die Schlange an der Schindlerfabrik „Kindergarten“ gegen! Nö ... das habe ich mir nicht angetan, zumal ich vor etwa 2 Jahren erst in der spektakulären und riesigen Salzmine von K+S in Merkers (Osthessen) war.
Ich hab‘s also verschmerzt, lag ich doch mit meinem Zeitplan sowieso etwas zurück.
Den Ausklang sollte eine Übernachtung im Partnerstädtchen meines Heimatorts „Kazimierza Wielka“ bilden. Über Land fuhr ich etwa 50 Kilometer in den Nordosten Krakaus. Die Suche nach „Noclegi“-Schildern war nicht erfolgreich, so fuhr ich ins Rathaus um dort vielleicht von einem Tourist Office Hilfestellung zu bekommen. Aber das Rathaus war Samstags leer nur ein (netter) Pförtner anwesend. Er malte mir zwei Skizzen, wo ich hinfahren könnte. Das eine war ein teurer Wellness und Spa Tempel, das andere geschlossen. Also Plan B: booking.com.
Aber auch dort gab es nur ein Angebot, dessen Kritiken mich nicht überzeugten.
Plan C war nun: einfach auf der Tour ein Stück weiter zu fahren und so befinde ich mich jetzt im Hotel Horyzont in Rzeszwo für 90,-PLN incl. Frühstück.
Hatte ich eigentlich schon von dem Luftfahrtmuseum berichtet ... ???