Bergung mit Glück im Unglück

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Odessa
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Re: Bergung mit Glück im Unglück

Beitrag von Odessa »

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Den Gedanken hatte ich auch. Dann hätte es den Fahrer wohl auch nicht getroffen.
Wobei mir die Variante rückwärts raus noch besser gefällt.
Gruß Florian

---------
2019er GRJ76 auf 255/85 R16 mit hydraulischer Seilwinde, ARB Bullbar, two tone und Parabelfahrwerk - auch unter DO2FL unterwegs.

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onkel
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Re: Bergung mit Glück im Unglück

Beitrag von onkel »

GRJ78 hat geschrieben: Mo 11. Mär 2024, 02:40 Hier die Auflösung was genau schief gelaufen ist:

Das Seil war für eine zu große Last ausgelegt und konnte die Bewegungeenergie deshalb nicht aufnehmen. Dann gab der Schäkel nach.
….
Leider gibt es für die Recovery Seile keine Ratings für die Gewichte der beteiligten Fahrzeuge bei einer Bergung.
Die größeren bzw. bekannteren Hersteller sprechen fast alle vom Faktor 3 des Fahrzeuggewichtes als Bruchlast .
Das wären dann ca 8-11 Tonnen für einen 78 er .
Bleibt noch die Frage nach einer sinnvollen Länge
Gruß Onkel,
In einer Welt wo der Klügere nachgibt regiert der Dumme

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der 7er
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Re: Bergung mit Glück im Unglück

Beitrag von der 7er »

Moin,

ich hab mir das Video jetzt auch einmal (und ein paar Drohnenscenen mehrmals) angesehen und finde, dass der Caleb ziemlich authetisch rüberkommt. Welche Motivation er auch immer für dieses anschauliche Video hatte, er hat mir mal wieder bestätigt, dass die größte Gefahr bei einer Bergung von fehlendem Know-How und/oder Selbstüberschätzung beim Berger (hier: dem Jeep-Fahrer) ausgeht! Auch wenn technisch letztlich immer etwas in die Hose gehen kann: wenn man mit dem verfügbaren Equipment umzugehen weiß und die Situation sachlich und ruhig analysiert, werden Verletzungen und Materialbruch vermieden und meist nebenbei auch noch der Havarist erfolgreich geborgen. Was man hier alles hätte besser/anders machen können, ist auf den letzten vier Seiten bereits erörtert worden. Für mich bleibt als Hauptursache dieses Dramas der Jeep-Fahrer, der zweimal wie ein Geisteskranker ins Seil fährt und damit ganz offensichtlich seinen fehlenden Sachverstand belegt! Warum er das gemacht hat? Vielleicht, um dem Bronco-Fahrer zu zeigen, was ein Jeep kann? Wir wissen es nicht! Leider kann man sich seine Helfer nicht aussuchen und ist ja meist auch froh, wenn ein "Retter" da ist. Die Herausforderung ist dann aber, die Situation sachlich, geplant und ruhig zu einem Erfolg zu führen - ohne dem Helfer das Gefühl zu vermitteln, dass er evtl. keine Ahnung hat. Wenn man dann noch sein eigenes hochwertiges Bergeequipment einsetzen kann, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

Gruß, Mario

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Odessa
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Re: Bergung mit Glück im Unglück

Beitrag von Odessa »

Gruß Florian

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privatier
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Re: Bergung mit Glück im Unglück

Beitrag von privatier »

Mal ne blöde Frage.
Hätte es den Flug des Seiles nicht ausgebremst ,wenn er eine dicke Jacke - Decke oder so draufgelegt hätte.
Hatte das irgendwie noch in Erinnerung !
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TeddyCruiz76
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Re: Bergung mit Glück im Unglück

Beitrag von TeddyCruiz76 »

privatier hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 22:51 Mal ne blöde Frage.
Hätte es den Flug des Seiles nicht ausgebremst ,wenn er eine dicke Jacke - Decke oder so draufgelegt hätte.
Hatte das irgendwie noch in Erinnerung !
Wahrscheinlich schon, allerdings kenne ich das von normalen Windenseilen und nicht von kinetischen Seilen..
Gruß
Björn

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BJ Axel
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Re: Bergung mit Glück im Unglück

Beitrag von BJ Axel »

privatier hat geschrieben: Di 19. Mär 2024, 22:51 Hätte es den Flug des Seiles nicht ausgebremst ,wenn er eine dicke Jacke - Decke oder so draufgelegt hätte.
Hatte das irgendwie noch in Erinnerung !
In diesem Fall?
NEIN. Wenn die Decke in der Mitte liegt, wird deren "Bremswirkung" erst im Moment des Einschlages im Gesicht des Youtubers relevant. Halbe Seilstrecke, einfach im Geiste nachmodellieren. Wenn das Seil rückfedert, kommt die Decke gar nicht zur Wirkung.

Grundsätzlich?
NEIN. Man weiß ja bei amateurhaften Setups nicht, was versagt. Welcher Anschlagpunkt bricht ab, wo reißt das Seil, ...
Also kann man EINE Decke nicht richtig plazieren (Hellseher sind hier ausdrücklich ausgenommen).
Logischerweise müsste man also viele Decken plazieren. Das ist nicht praktikabel.

Daher bleibt nur folgende Schlussfolgerung / Konsequenz:
Eine Zugstrecke incl. aller beteiligten Komponenten muß so dimensioniert sein, daß das schwächste Glied
- definiert und bekannt ist und
- beim Eintritt des Überlastfalles keinen (Personen-) Schaden anrichtet

Anschauliches Beispiel: Hebel-Kettenzug mit Hebezulassung. Wenn der 3.2to Arbeitslast hat, bietet er 5- bis 7-fache Sicherheit. Das bedeutet, daß bei einer Überlastung der Nennlast zwar die Mechanik im Inneren kaputt gehen darf, aber die Last nicht herabfällt! Es kann nur sein, daß der Kettenzug danach eben kaputt ist.

Bei Seilwinden ist das definierte, schwächste Glied der Windenmotor (bei E-Winden) oder das DBV (bei Hydraulikwinden) oder der Scherstift / Rutschkupplung bei mechanischen Winden. Bei statischen Bergegurten ist das schwächste Glied die Traktion des ziehenden Fahrzeuges.

Bei kinetischen Bergeseilen ist das schwächste Glied das Hirn der Beteiligten.
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