auf Anraten ein paar erfahrener Land Cruiser Schrauber habe ich mich entschlossen hier im Forum vorstellig zu werden. Durch ein Auslandssemester in Australien sind meine Freundin und ich gemeinsam vom Thema Overlanding angefixt worden. Später folge dann noch ein Urlaub in Namibia mit einem voll ausgestatteten 4x4 mit Dachzelt und allen weiteren Schikanen. Danach war es dann um mich passiert.
Nach ca. einem halben Jahr Gebrauchtwagenrecherche habe ich mir dann den Traum erfüllt und einen Land Cruiser gekauft. Der Kauf liegt nun circa 3 Monate zurück. Leider folgte der anfänglichen Euphorie relativ schnell Ernüchterung. Teil des Kaufvertrages war ein frischer TÜV (den das Auto auch bekommen hat), so dass ich mir halbwegs sicher sein konnte, dass das Auto technisch nicht allzu schlecht dasteht.
Um mich kurz zu fassen: Das Auto weißt ein riesiges Loch im linken Längsholm des Leiterrahmens auf (33x2cm) und hätte so niemals TÜV bekommen dürfen. Davon stand im Prüfbericht natürlich nichts! Verkäufer und TÜV Prüfer haben höchstwahrscheinlich gemeinsame Sache gemacht und mir das Auto untergejubelt. Aufgefallen ist mir der Schaden nach 7 Tagen, als ich den Wagen in die Werkstatt bringen wollte um einen Katalysator verschweißen zu lassen. Dort dauerte es keine 2 Sekunden bis der Satz viel: „Oh .. da wurden sie aber ordentlich übers Ohr gehauen“.
Die Zeit seitdem war sehr frustrierend. Obwohl ich mir direkt einen zweiten Prüfbericht beim GTÜ habe ausstellen lassen (der 4 erhebliche Mängel bescheinigt) wollen weder Verkäufer, noch Prüfer, noch der TÜV als Unternehmen sich in irgendeiner Weise darauf einlassen mir Schadensersatz zu leisten (auch ein Rücktritt vom Kaufvertrag ist nicht denkbar).
Inzwischen war ich sogar bereits bei der Rechtberatung. Auch in der Kanzlei ist sich keiner so ganz sicher ob man irgendwie den Schaden erklagen kann. Es sieht so aus, als wäre meine einzige Chance auf Amthaftung gem. § 839 BGB i.V.m. Art. 34 GG gegen das Bundeland Hamburg vorzugehen! Ich bin mir nicht sicher ob ich mir das antun möchte. Es macht mich allerdings wütend von allen Seiten bescheinig zu bekommen im Recht zu sein und dennoch kein Recht gesprochen zu kriegen.
So … wie könnt ihr helfen?
- Kennt ihr jemanden der bereits ähnliches erlebt hat? Könnt ihr mir einen Ratschlag geben wie ich weiter vorgehen sollte?
- Sollte es tatsächlich soweit kommen: Wüsste jemand wo ich einen gebrauchten „neuen“ Rahmen bekommen könnte? Ist das überhaupt realistisch (finanzieller Totalschaden)?
- Kennt ihr jemanden im Hamburger Raum den ihr bei Schweißarbeiten am Rahmen empfehlen könnt? Ich habe mir erklären lassen, dass das alles sauber auf Stoß geschweißt werden muss, so dass man später nicht mehr sehen kann, dass eine Reparatur stattgefunden hat.
Ich hab echt schiss, dass ich mein erspartes in ein Geldgrab gesteckt habe ohne je mehr als nur Frustration daraus zu ernten. Etwas Frust ist ja ok aber es braucht eben auch immer wieder mal Erfolgsmomente. Die sind leider bisher ausgeblieben.
Ich will das Ganze auf jeden Fall jetzt angehen. Ob ich dann noch die Reparaturkosten danach zurückfordere ist dann nochmal ein eigenes Thema. Aber es wäre wirklich traumhaft wenn ich das Auto nun endlich guten Gewissens ausbauen könnte ohne die latente Angst, dass ich den Schaden nicht in den Griff bekomme.
Vielen vielen Lieben Dank!
Merlin