Welches SikaFlex und welchen Fluid-Film Korrosionsschutz

[sv-speedy]

Ich möchte eine neue Bodenplatte, darunter Xtreme-Isolator Dämmung, und wollte wissen, welches SikaFlex zum dauerhaften und natürlich festen verbinden der Leisten zum Verschrauben der Bodenplatte das richtige ist. Kann man das SikaFlex auch jemals wieder entfernen?
Ebenso soll der Karosserieboden und die Seiten dauerhaft Rostgeschützt werden. Dazu wollte ich Fluid-Film nehmen. Auf der Herstellerseite habe ich aber nichts über Trocknung etc. gefunden. Wird das Zeug fest, oder bleibt es immer "klebrig"?

[Ozymandias]

Sikaflex geht nur mit der Flex wieder weg.
Fluidfilm bleibt immer klebrig.

[nurmut]

Schmierig, klebrig, etwas klebrig sind ja schon gewollte Eigenschaften von Unterbodenschutzmitteln. Wenn die Sachen nicht ganz aushärten, können sie selbsttätig z.B. im nächsten Sommer kleine Risse schließen.

Ich hab mich z.B. gegen Mike Sanders entschieden, weil es eher schmierig bleibt und man sich daher später unter dem Auto auch noch gut einsauen kann.

Fluid Film braucht einen saugfähigen Untergrund. Auf blankem oder lackiertem Blech rutscht das mal gerne ab oder wird abgewaschen. Auf Rost hält es dagegen ganz gut, oder auch bei vorhandenem Unterbodenschutz.

Hier gibt es irgendwo einen thread, in dem irgendwer von genau der Erfahrung berichtet, dass das Fluid Film nach einem Jahr abgewaschen war. Da ich keinen saugfähigen Untergrund habe, habe ich mich für ein Wachs entschieden. Das Griffgefühl ist jetzt bei über 20° etwas klebriger als eine warme Bienenwachskerze oder ein frisch gewachster Lederschuh. Bei höheren Temperaturen klebriger. Gibt mir aber ein gutes Gefühl, dass das Zeug gelegentlich noch arbeitet. Hab ich aber erst seit ein paar Wochen drauf, Langzeiterfahrung fehlt folglich.

-----Bin mal schnell zum Auto: Grifftest bei aktueller morgentlicher Temperatur nicht anders als bei einer normalen Kerze, also nichts an den Fingern. Die Hohlräume hab ich mit Seilfett gemacht. Auch das härtet so langsam aus. War zwar noch weich wo es Tropfen gebildet hat, der Tropfen klebte aber beim Verbiegen nicht direkt am Finger.

Entschieden habe ich mich für UBS 240 Wachs, in bernstein transparent. Sieht man also noch ganz gut, ob unter dem Wachs irgendwo was rostet. Und Liqui Moli Seilfett. Seilfett sollte man im Zweiwochenrhythmus mehrfach auftragen.

Gruß Martin

[robert2345]

Hallo,
ich Schätze Martin, Du redest Dir da etwas selbst schön, ein Wachs wird mit der Zeit hart und spröde und läßt Feuchtigkeit eindringen.
Mike Sanders ist so ziemlich eines der besten Mittel, auch wenn schei.... zu verarbeiten.
Für Selbstmacher ist Fluidfilm eines der besten Mittel, gibt es in verschiedenen Formen (von wassrig/flüssig Typ A, bis mittelzäh Typ AR und zäh Typ B oder EP). In 1-2 Jahren solltest Du dein Wachs dann damit behandeln, damit es weiterhin elastisch bleibt. Und selbst ein billiges Seilfett ist noch besser als Wachs.

Für jeden weiteren zur Info (bereits tausende Male gesagt) hier die Testberichte:
http://www.oldtimer-markt.de/rostschutztest

LG
Robert

[nurmut]

Lieber Robert, kann sein, dass ich mir was schön rede. Die Langzeiterfahrung fehlt. Die Eigenschaft von UBS 220/240 wird so beim Korrosionschutzdepot beschrieben, wie auch die von Fluidfilm.
Mein Plan ist, im nächsten Frühjahr die Sache zu begutachten. Dabei ziehe ich ein Nachbehandlung mit Fluidfilm in Betracht, wie du ja auch schreibst. Vielleicht auch mit einem anderen Mittel wie dem Seilfett. Dabei war mir wichtig, dass die Komponenten in der Reihenfolge vermeintlich zueinander passen. Irgendwo hatte ich gelesen, dass Wachs auf Fett oder Öl nicht hält, umgekehrt schon. Auch ein Grund, warum ich die Wahl so getroffen habe.

Mike Sander wäre meine erste Wahl gewesen, hat viele Vorteile in Sachen Langzeitwirkung, Nichtangreifen von Gummis etc. Für mich war es aber nicht so einfach zu verarbeiten und ständig einsauen unterm Auto wollte ich mich auch nicht. (Nach "mal eben gucken" sehe ich sowieso immer aus wie ein Dreckspatz. Selbst bei Sachen, wo andere noch Anzug und Krawatte tragen würden.)

Kann auch sein, dass Mike Sander im Gesamtpaket auf lange Zeit preislich nicht über den anderen Produkten liegt.

Sascha ging es ja um klebrig oder nicht klebrig. Da finde ich das Wachs jetzt schon ok.
Bestätigt natürlich Roberts Bemerkung, dass das Wachs mit der Zeit hart und spröde wird. Gerade deshalb hatte ich mich für das UBS entschieden, weil hier angeblich die Schichtdicke keine Rolle spielt. Bei anderen Wachsen ist bekannt, dass wenn man eine bestimmte Schichtdicke überschreitet, das Wachs zu Rissbildung neigt.
Dass dem bei UBS 240 nicht so sein soll, ist natürlich zunächst auch nur ein Katalogversprechen.

Gruß Martin

[Michi070166]

Ich finde immer wieder den Katalog als Nachschlagewerk ganz nett...

http://www.korrosionsschutz-depot.de/media/pdf/katalog.pdf

[sv-speedy]

Mir geht es ausschließlich um Korrosionsschutz im Fahrzeuginnenraum, sprich unter dem Isolator und hinter den Seitenverkleidungen. Da wollte ich wissen, ob mir der Xtreme mit dem FluidFilm verklebt und ob es, außer dem Verarbeiten, Unterschiede bei den verschiedenen FluidFilmern bezüglich der späteren Klebrigkeit gibt.

Ebenso gibt es ja verschiedene Sikaflex, da wären die Unterschiede auch interessant für mich.

Irgendwelche Fette möchte ich vermeiden, schon wegen der eventuellen Ausdünstungen in den Innenraum.

Da fällt mir gleich noch etwas ein: Habt ihr eure Seiten auch isoliert, zwecks Geräusch und Klima?

[_Malte_]

Fluid Film wird aus Wollfett hergestellt, hat entweder eine ölige oder eine fettige Konsistenz, und stinkt.
Sagen jedenfalls einige.
Auch wenn ich es selbst gerne benutze und schätze, direkt im Innenraum finde ich es doch eher "gewöhnungsbedürftig".
Hab hinter den Verkleidungen die hinteren Radhäuser mal von oben damit eingesprüht. Müffelt tagelang ganz schön, aber hilft.
Ebenso, wenn ich viel davon mit der Hohlraumsonde vernebelt habe.

Gruß
Malte

[robert2345]

Mir geht es ausschließlich um Korrosionsschutz im Fahrzeuginnenraum, sprich unter dem Isolator und hinter den Seitenverkleidungen. Da wollte ich wissen, ob mir der Xtreme mit dem FluidFilm verklebt und ob es, außer dem Verarbeiten, Unterschiede bei den verschiedenen FluidFilmern bezüglich der späteren Klebrigkeit gibt.

Schau es Dir bei allen Kastenwagen Ausbauern an, wenn Xtrem Isolator oder der günstigere Trocellen (ab 5,-€/m2) direkt auf Innenblech geklebt wird, kommt keine Kondensfeuchtigkeit aufs Blech und somit auch keine Notwendigkeit mit Fluidfilm oder anderem einzusprühen. Nur dort wo eben keine Dämmung drauf ist sollte zB Fluidfilm drauf.
Wie Ozy schrieb Fluidfilm egal ob wässrig, mittel oder zäh bleibt klebrig und die Klebeseite der Dämmung hält dann nicht.
Deto unter dem Holzboden, wenn dort richtig gedämmt ist, wird keine Kondensfeuchtigkeit sich dort absetzen können.
Gute Alternative zu Sikaflex, da wieder leichter entfernbar, aber dauerelastisch-klebend-abdichtend ist zB
Ramsauer 640 Dichtkleber
http://www.ramsauer.at/ramsauer07/produ ... Kleber.pdf
LG
Robert

[Ozymandias]

Das Auto ist doch lackiert im Innenraum, wozu soll da Rostschutz apliziert werden?

[_Malte_]

Wenn der Lack innen partiell schon bräunliche Tenzenzen offenbart, wird es Zeit...

Geht ja scheinbar um einen J7 ?

[TimHilux]

Ich würde den Innenraum rostfrei lackieren und dann Klebedämmen.
Wenn Du Fett verwendest wird die Dämmung nimmer halten, dann würde ich mit Fluidfilm im Innenraum arbeiten und das gut ablüften lassen. Die Dämmung dann über vorher eingeklebte Dornen fixieren...
Wenns es warm wird, wirst Du das Fluidfilm halt lange riechen...

Tim

[Highfive]

Ich würde den Innenraum rostfrei lackieren und dann Klebedämmen.


Tim

Genauso! Und so vollflächig verkleben das sich kein Kondenswasser mehr bilden kann. Dann gibts auch keinen Grund dort noch zusätzlich zu konservieren.

Natürlich lässt Sika sich auch wieder entfernen aber es ist hartnäckig, doch das will man ja auch. Wir schneiden das immer mit der Cutterklinge weg und .. ach ich kopier mal was aus dem Boote-Forum hier rein das geht schneller:

1) Bei Oberflächen, die neu beschichtet werden sollen (neue Lackschicht aufbringen, etc.) und demnach leicht beschädigt werden dürfen hilft am besten das Abschneiden des Silikons mit einem Messer (diese Teile mit abbrechbarer Klinge gaaaaanz weit rausfahren und dann gegen die Fläche biegen). Sollte die Oberfläche garnicht beschädigt werden dürfen, so kann man diesen Schritt natürlich nicht durchführen. Das ist kein Beinbruch, macht den zweiten Schritt aber etwas lästiger.

2) Mit einem Stück hartem Plastik/Plexiglas, welches eine gerade Kante hat, die nicht zu lang ist (5-10mm) das Sikaflex abschaben. Geht recht gut, man muss ausreichend drücken. Deswegen darf die schabende Fläche auch nicht zu groß sein. Falls das Plastik zu weich ist, einfach mal was anderes versuchen, mein Stück Plastik ist ziemlich hart. Es bleibt u.U. eine leicht matte Tönung auf der Oberfläche übrig, die Oberfläche selbst sollte nicht beschädigt werden dabei, da das Plastik (auch wenn hart) noch recht weich gegenüber den meisten Lacken ist.

3) Den letzten Schleier / matten Belag aus Sikaflex einfach mit einem Lappen und ausreichend Reinigungsbenzin entfernen. Sikaflex an sich löst sich zwar nicht im Benzin, durch die dünne Schicht aber geht das ganz gut. Wichtig ist hierfür aber, dass die Schicht ausreichend dünn ist, der Vorherige Schritt also gewissenhaft ausgeführt wurde. Falls nötig den Fingernagel durch den Lappen auf die Oberfläche drücken, das hilft falls doch etwas mehr als nur ein kleiner Schleier übrig ist.


Es führen wie so oft auch noch andere Wege nach Rom aber das ist einer davon.

Selbiges trifft auch auf die Wahl des Sikas zu. Die üblichen Verdächtigen wie 221 oder 251 taugen für viele Anwendungen. Vorher richtig entfetten sonst hält das beste Sika nicht.
Sonst gehst du vielleicht auf die Herstellerseite, dort wird erklärt welches Sika für welche Anwendung taugt. Der angepriesene Primer kann bei guter Vorbereitung der Klebeflächen in der Regel entfallen.


Beste Grüsse, Sören

[sv-speedy]

Danke für die vielen Antworten.

Nach reiflicher Überlegung habt ihr recht, eine Konservierung des Bodens ist unnötig. Nach 15 Jahren ist von Rost dort keine Spur. Bin wohl zu ängstlich.
In den Seiten werde ich nach Reinigung wohl die Kanten/Falze mit FluidFilm vorsorglich bearbeiten. Das sollte dann die nächsten 15 Jahre reichen.

Ich habe noch so einige Fragen, die ich in den jeweiligen Foren anbringen werde.
Also weiter so mit den Tipps, ich bin auf eure Erfahrung angewiesen.