Restaurationsobjekt?

Light Duty (Bundera/Prado): 1984 - 1996
Heavy Duty: 1984 - heute
dadida
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Re: Restaurationsobjekt?

Beitrag von dadida »

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AlpenCruiser hat geschrieben: 30. Mai 2025 22:44
Er sollte ein Sachverständiger sein, der auch zu deinem Schutz prüft und auch dafür bezahlt wird.
Dem stimme ich voll zu. Und zu seinem (und unser aller) Schutz gehört auch, dass das Fahrzeug in allen Punkten verkehrssicher ist, d.h. auch z.B. unterwegs keine abgerosteten Teile verliert, die im Extermfall Folgeunfälle verursachen: eine Kollegin musste mal auf der BAB einem Anhänger ausweichen, der sich vom Zugfahrzeug gelöst hatte... sie konnte gerade noch ausweichen. Selber hab ich so manchen Auspufftopf auf/neben der Straße liegen sehen. Und natürlich auch, dass das Fahrzeug bei einem Unfall dem/den Insassen den erforderlichen maximalen Unfallschutz gewährleistet - und davon ist Knusperrost, nur von Bauschaum zusammengehalten, meilenweit entfernt! Wer weiß, wie die Halterung der Gurte in der Karosserie aussehen? Seitenaufprallschutz?
AlpenCruiser hat geschrieben: 30. Mai 2025 22:44
Es ist schade, dass du an einen derart inkompetenten Prüfer gekommen bist.
Insofern wäre ich - bzw. bin ich regelmäßig - mit solchen Aussagen äußerst vorsichtig, erst recht wenn ich die Dinge nicht persönlich gesehen/gehört habe, sondern nur aus dritter Hand. Natürlich gibts wie überall bessere und schlechtere Prüfer (die berühmte Gaus´sche Glockenkurve meine ich mich zu entsinnen), aber die allermeisten kennen sich besser aus als jeder von uns Hobbyschraubern und können den Zustand bessser beurteilen, auch wenn es einen gewissen Spielraum gibt (sind die paar Tropfen Öl schon ein erheblicher Mangel?).

P.S: dass irgendwelche Durchfallquoten vorgeschrieben sind, kann ich mir nicht vorstellen. Allein statistisch gesehen gibt es immer KFZ, die durchfallen.

P.P.S: das erinnert mich an einen TÜV-Termin an einem Aschermittwoch frühmorgens um 7:10 Uhr (muss 1985 gewesen sein, damals hatte ich gerade Praktikum): der Prüfer frisch von der Faschingsparty, winzig kleine, verquollene Augen, keine 10 Minuten Prüfzeit, Plakette erteilt. Ungelogen am Donnerstag die Woche drauf komme ich morgens aus dem Haus, liegt die vordere Stoßstange auf einer Seite am Boden, weil die Halterung durchgerostet war :rofl:
Krieg ist nicht die Hölle, Krieg ist Krieg und die Hölle ist die Hölle. Nur der Krieg ist das Schlimmere von beiden.
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Braunschweiger
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Re: Restaurationsobjekt?

Beitrag von Braunschweiger »

Die Pflicht Fahrzeuge zur Hauptuntersuchung vorzuführen ist eine EU-weit gültige Richtlinie, die von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt wird. Im Fall von Deutschland hatten wir die "HU-Pflicht" schon lang vor dieser Richtlinie, in anderen Ländern war es andersherum. Zu diser Richtlinie gibt es einen EU-weit gültigen Mangelkatalog, dieser ist das "Mindestmaß" für die Mangeleinstufung, nationale Verschärfungen sind möglich.

In der ganzen EU sind durchgerostete Träger (egal ob bei einer selbsttragenden Karosserie oder bei einem Führerhaus) mindestens als erheblicher Mangel einzustufen, bei Gefahr von Lösen/Abfallen als "gefährlich". (Die Einstufung "Verkehrsunsicher mit sofortiger Stilllegung" kennt die EU-Richtlinie nicht, dies scheint aber in Österreich genau wie in Deutschland bei einer zu erwartenen, akuten Gefährdung möglich.)

Als "Verkehrsunsicher" wird ein Fahrzeug in Deutschland z.B. eingestuft, wenn Teile sich unmittelbar zu lösen drohen oder z.B. eine Bremsleitung geplatzt und damit ein Kreis der Betriebsbremsanlage ausgefallen ist. Eine weitere Möglichkeit ist das Vorhandensein zahlreicher "erheblicher" oder "gefährlicher" Mängel, die zusammengenommen den weiteren Betrieb des Fahrzeugs auf öffentlichen Straßen zu gefährlich erscheinen lassen.

Der Prüfer hat aber nicht die Möglichkeit, einen durchgerosteten Schweller zum "geringen Mangel" zu machen. Dies würde einen direkten Verstoß gegen die o.g. Richtlinie darstellen und im Zweifel entsprechende Konsequenzen für den Kollegen nach sich ziehen.

Die hier vorgetragene Erklärung mit "Torsionssteifigkeit" finde ich ebenfalls schwierig, gerade wenn der Leiterrahmen noch in einem guten Zustand ist. (Was ich, in Anbetracht der Fotos, aber stark bezweifele). Ohne das Fahrzeug (und den gesamten Bericht) zu kennen, würde ich mich mit pauschalen Verurteilungen zurückhalten. Vielleicht stellt der TE ja diesen und ein paar Aussagekräftige Fotos vom Gesamten Unterboden und den bemängelten Stellen hier ein, dann könnte man zumindest das etwas fundierter diskutieren.

Schönes Wochenende!
Christoph
_____________________________________________________________________________
...und so verbleibe ich mit freundlichem Rußen...

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HJ61-Freak
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Re: Restaurationsobjekt?

Beitrag von HJ61-Freak »

Bei meinem J6 hat der TÜV-Prüfer anlässlich der HU mal im Prüfbericht vermerkt, dass eine ordnungsgemäße Untersuchung aufgrund des ganzen Drecks und Fetts (von den Kreuzgelenken und den PU-Buchsen) nicht möglich gewesen sei. Die Plakette gab es trotzdem... :confused:

Ich habe damals nicht weiter interveniert bzw. nachgefragt, denn die Plakette wollte ich schon ganz gerne haben.

Gruß

Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe

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middeldorfklaus3
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Re: Restaurationsobjekt?

Beitrag von middeldorfklaus3 »

HJ61-Freak hat geschrieben: 2. Juni 2025 22:18
Bei meinem J6 hat der TÜV-Prüfer anlässlich der HU mal im Prüfbericht vermerkt, dass eine ordnungsgemäße Untersuchung aufgrund des ganzen Drecks und Fetts (von den Kreuzgelenken und den PU-Buchsen) nicht möglich gewesen sei. Die Plakette gab es trotzdem... :confused:

Ich habe damals nicht weiter interveniert bzw. nachgefragt, denn die Plakette wollte ich schon ganz gerne haben.

Gruß

Florian
Vielleicht hat er ja nicht gewusst dass man die Buchsen und kreuzgelenke Abschmieren muss :rofl: :rofl:

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