Aber es geht in dem Thread eigentlich gar nicht primär um's Schweissen, sondern darum zu hören, wie ihr eure älteren Land Cruiser wartet und repariert.
Ich mache alles selbst. Schwierige Blecharbeiten gebe ich zum begnadeten Dorfmechaniker.
Rund um Rosenheim gibt es außer Waldemar auch nichts, was für einen älteren LC empfehlenswert wäre.
@AlpenCruiser
Jep, die Elektroden kannst entsorgen!
A: Probestück zum Schweißen sollte blanker Stahl sein, nicht was Du da probiert hast mit dick Zunder drauf
B: Schaut nach einer optischen "Bullbar" aus.
Verchromt auch noch... da fällst mit der Elektrode durch, des Zeug hat keine Wandstärke.. evtl. 1 bis 1,5 mm
... und mit dem Chrom geht's Dir danach gesundheitlich nicht so gut...
A: Probestück zum Schweißen sollte blanker Stahl sein, nicht was Du da probiert hast mit dick Zunder drauf
Das war auch mein erster Gedanke! Eine ordnungsgemäße Vorarbeit ist für ein gutes Ergebnis - wie bei so vielen handwerklichen Tätigkeiten - auch beim Schweißen das A und O!
des Zeug hat keine Wandstärke.. evtl. 1 bis 1,5 mm
[...]
Abschleifen und WIG oder Autogen Schweißen
Die vermutete dünne Wandstärke und das Abschleifen der Chrombeschichtung schließen sich eigentlich gegeneinander aus. Wenn ich das Ding zu richten hätte, dann würde ich es zum Entchromen bringen, danach schweißen und dann pulverbeschichten lassen.
Gruß
Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe
Es ist der original Toyota Frontschutzbügel mit der Nummer "Toyota PZ427-J9980-ZB". Er ist lt. Toyota aus V2A.
Wenn er verchromt wäre, dann müsste ich doch die Chromschicht abschleifen können. Oder ? Ich habe da schon viel rumgekratzt, und das Material bleibt auch darunter gleich.
Wie könnte ich prüfen, ob es Edelstahl oder verchromt ist ?
Kannst du schweissen ?
(Vorsicht : Seefeld wäre in meiner Reichweite )
AlpenCruiser hat geschrieben: 8. August 2025 22:02
Wie könnte ich prüfen, ob es Edelstahl oder verchromt ist ?
An einer unauffälligen Ecke (Rohrende) ein paar Striche mit der Feile.
Und diese Art Bügel sind nur bessere Astabweiser.
Gruss Andy
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Trabant 601 => LandCruiser KZJ 90
...ein Quantensprung...
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Was Du nicht willst das man Dir tu´, das füg´auch keinem andern zu.
Verchromter Stahl (ST37-2) ist magnetisch, Edelstahl V2A oder V4A i.d.R. nicht. Also Magnetprüfung. Obwohl manche Edelstahlsorten können je nach Gefüge und der Art der Verarbeitung auch magnetisch sein....
Der Frontbügel ist nicht magnetisch.
An einer unauffälligen Ecke ein paar Striche mit der Feile kann ich mir sparen. Bei mir ist alles verkratzt. Das Material ist auch bei tieferen Kratzern identisch.
Die Materialstärke ist 2 mm.
@xsteel :
Wenn du mir helfen würdest, wäre das natürlich phantastisch. Ich käme sehr gerne vorbei. Ich kann auch den Frontbügel gleich ausgebaut mitbringen. Aktuell ist er wieder mit dem Karosseriekleber zugeklebt. Das Foto ist von heute :
Aber ich kann das wieder runterkratzen. Das würde ich aber vorbereitend noch zuhause machen, denn dafür brauche ich ca. 1 Tag, bis das wieder weg ist. Das Zeug klebt wie die Seuche und es muss ja vollständig weg. Die Reste löse ich dann noch mit Aceton ab.
Hier wären noch Detailbilder ohne Karosseriekleber :
Also ich kann Jens Burk (ehemals bei Keba) jetzt selbstständig als Toyo-Schmiede ebenfalls in Brackenheim nur wärmstens empfehlen!
Hat die Familie Burk sich auf 2 Werkstätten gesplittet…?
Hat mich auch gewundert, mich aber nicht zu fragen getraut.
Gruss Andy
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...ein Quantensprung...
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Was Du nicht willst das man Dir tu´, das füg´auch keinem andern zu.
Mein Vadder hatte mal ne freie Werkstatt (und wollte eigentlich auch, dass ich, oder mein Bruder, da weitermachen). War auf dem Land und dann wirst du automatischer der Dorfschmied.
Das Thema ist, dass es sich an den meisten neuen Autos einfacher schraubt, es schneller geht und man vor allem mit Standardarbeiten Geld verdient. Also Reifen/Bremsen/Ölwechsel/Service etc. Wenn man da gut aufgestellt ist, dann geht das bissi schneller als in der Vorgabe und an den Teilen verdient man eben auch was.
Alte Autos und damit verbundene Nicht-Routine-Arbeiten sind halt risikobehaftet und arten auch mal schnell aus. Mach mal nen Krümmer an nem 15 Jahre alten xyz neu, dann reisst dir nen Bolzen. Dann muss der irgendwie da raus operiert werden, supergau ist dann, wenn der Zylinderkopf runter muss. Die Kunden haben eh keine Knete, ansonsten würden die was Neues fahren, und dann musst du denen erzaehlen, dass es jetzt signifikant teurer wird. Also von wenigen Hundert dicke in die Tausend.
Am Ende wartest du auf die Knete, die jammern rum, etc. pp. Wenn du dann 12-16h an so ner Nummer rumdokterst, wirst du vielleicht 8-10h abrechnen. Deine Marge ist hin und du bist eigentlich nur froh, dass die Karre aus der Werkstatt ist, damit wieder was reinkommt, was Geld bringt.
Ist natürlich nicht immer so, aber ein Beispiel. Und mein Vater hatte ne Fraesse, Drehbank, Presse, etc. in der Werkstatt, dass war nen Mechaniker-Traum und der konnte auch alles. Nur Lust hatte er dann keine mehr.
Gab auch Arbeiten, die hat er dann pauschal abgelehnt, weil Probleme vorprogrammiert waren. Irgendwie Achsmanschetten an irgendwelchen Fiats oder sowas.
Ich bin mir sicher, er hätte auch gerne alte Toyotas (oder was anderes) gemacht, inkl. Zylinderkpfen, etc. , aber wenn man dann eben ehrlich den vollen Stundensatz abrechnet, dann gibts immer lange Gesichter.
Mal ehrlich: Radlager beim alten Landcruiser durchfetten (inkl. Birfields) dauert in der heimischen Garage ja auch schon nen Vormittag. Materialkosten marginal. In der Werkstatt für jemanden, der das nicht im Akkord macht, min. 2-3h. Bei dem heutigen Stundensatz sind alleine das dann schon 200-300 Euro, bei jedem zweiten Service (20tkm).
Ab und an habe ich ausgeholfen und ich hatte Spass dran, auch mal für alte exoten irgendwelche Buchsen auf der Drehmaschine nach zu bauen, weil nicht verfügbar und die Simmerringe nicht mehr dicht hielten.
Oder alte Vergaser auseinander nehmen und die Schwimmer irgendwie wieder dicht bekommen, wenn es keine Neuteile gab.
Aber richtig verrechnen konnte mein Vater das nie, wäre viel zu teuer und er wollte die Kunden natürlich auch halten.
Living in Brazil, near Sao Paulo Mitsubishi ASX 4x4 2015
Toyota Bandeirante 4x4 1989
BYD PHEV (1.5)
Alte Autos und damit verbundene Nicht-Routine-Arbeiten sind halt risikobehaftet und arten auch mal schnell aus. Mach mal nen Krümmer an nem 15 Jahre alten xyz neu, dann reisst dir nen Bolzen. Dann muss der irgendwie da raus operiert werden, supergau ist dann, wenn der Zylinderkopf runter muss. Die Kunden haben eh keine Knete, ansonsten würden die was Neues fahren, und dann musst du denen erzaehlen, dass es jetzt signifikant teurer wird. Also von wenigen Hundert dicke in die Tausend.
Das bestimmt der Markt. Man kann auch auf dem Dorf Leute weiterschicken, wenn denen die Reparatur zu teuer ist. Auch der Dorfschmied ist nicht die Heilsarmee. Und der Bedarf ist da, Geld spielt nicht immer die entscheidende Rolle.
Wenn ich höre, daß heute Kfz-Mechaniker nicht mal mehr Schweißen oder Drehen lernen....
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Klar kann man das, nur wenn die Karre schon zerlegt auf dem Hof steht?!? Deswegen fassen die Werkstätten die alten Karren ungern an. Wenn man sein Geld auch mit Ölwechsel und Reifen/Bremsen verdienen kann. Ich habe da bei genug "Operationen" angereicht.
Ist schade, bin ich auch kein Fan von, ist aber so. Im Prinzip hätte ich auch so ne Werkstatt übernommen (bin Ing., kein Automech, aber das würde gehen), aber ich habe oft genug die Diskussionen miterlebt.
Wenn ich sicherstellen könnte, dass mich nur alte Landcruiser/Defender/G-Klassen besuchen, die kein Problem damit haben, den vollen Stundensatz auch auf das zu zahlen, was man halt zwischendurch entdeckt. Nicht immer fragen "gehts noch billiger, kann ich mein Öl mitbringen, kann ich in xyz Raten bezahlen, ich brauche die Karre aber gestern, ...", dann würde ich sowas auch in Betracht ziehen. Und natürlich muss da mehr bei rumkommen, als bei den Standard-Dingen.
Die Realität war aber eine andere und ich bin happy, dass ich mich nicht damit abmühen muss. Auch wenn mir das Schrauben ansich immer gut gefallen hat. Vorallem das Tüfteln, Spezialwerkzeug bauen, ....
Ich kann zumindest so manche Werkstatt nachvollziehen. Das ist nicht nur reine Ignoranz oder Unfähigkeit.
Das ist hier in Brasilien noch ganz anders. Da ist es üblich, dass man alles überholen lassen kann. Also ob das nun Kardanwellen sind, Anlasser, Limas, etc. Da kannst du auch noch Elektromotoren neu wickeln lassen, usw. Es ist auch üblich, dass man Ersatzteile für Küchengeräte überall bekommt.
Das funktioniert hier halt (noch), weil die Arbeitszeit deutlich günstiger ist, die Ersatzteile aber teuer. Hier gibts auch noch nen Motorenbauer in jeder Stadt, der im Zweifel nen alten Diesel wieder frisch macht.
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Klar kann man das, nur wenn die Karre schon zerlegt auf dem Hof steht?!?
Ich zitiere mal aus den vielen Gesprächen mit Interessenten:
"Wie lange dauert der Einbau bei Ihnen?"
"Wenn alles passt einen Werkstatttag. Aber der Wagen ist älter, wir sehen also erst beim Zerlegen was ist. Z.B. festgerostete Schrauben, ausgelaufene Lager oder Wellendichtringe, verschlissene Achswellen usw. Dann kommen weitere Aufwände und Teile dazu."
Und dann ist eben Top ("nach Aufwand") oder Hop ("ok, Danke")
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