Tram11 hat geschrieben:ich würde es natürlich auch selber machen aber allzu viel Zeit habe ich nicht und möchte auch nicht einen zerlegten Wagen wochenlang bei mir in der Garage rumstehen haben.
Der Wechsel ist nicht so aufwändig, weil die Nockenwelle im Keller sitzt. Der Kopf ist aber aus Grauguss. Wenn man die Krümmer, vor allem den Abgasskrümmer samt Turbo nicht demontieren will, dann ist der Kopf sackschwer! Für eine Person kann es dann gewichtstechnisch eng werden. Es ist halt nur so eine Sache, so ein altes Fahrzeug mit dieser Technik in eine Werkstatt zu geben. Nicht jede Werkstatt ist heutzutage noch in der Lage und auch Willens, so eine Reparatur in entsprechender Qualität für überschaubares Geld auszuführen. Mir wäre das Risiko zu hoch, dass man dort Murks fabriziert. Ich würde den Kopf runternehmen (Krümmer komplett abbauen) und den Kopf zum Motoreninstandsetzer geben. Der soll den Kopf hinsichtlich Planheit und Verzug vermessen sowie die Ventile neu einschleifen. Dabei auch neue Ventilschaftdichtungen spendieren und gegebenenfalls die Ventilführungen (meistens haben es nur die Führungen der Auslassventile hinter sich) ersetzen. Wenn der Kopf dann wieder gerichtet ist, das ganze wieder selbst montieren. Ist kein Hexenwerk, ein guter (!!!) Drehmomentschlüssel und eine Drehwinkelscheibe sollten aber vorhanden sein. Achja, wenn Du ganz sicher gehen willst, spendiere noch einen neuen Satz Zylinderkopfschrauben.
Falls Du Angst vor der Sauerei mit dem Kühlwasser ablassen hast, dann lass Dir gesagt sein, dass der 12H-T davon reichlich hat, aber auch sowohl am Motorblock als auch am Originalkühler jeweils über einen Ablasshahn verfügt. Das gestaltet das Entleeren des Kühlsystems sehr entspannt.
Tram11 hat geschrieben:Wie lange dauert es denn deiner Meinung nach die Zylinderkopfdichtung zu erneuern ?
Wenn man schon mal bei anderen Motoren eine Kopfdichtung gewechselt hat, ca. 2-3 Stunden für die Demontage und 3-4 Stunden für den Zusammenbau. Bei Ungeübten ansonsten jeweils plus 1-5 Stunden Aufschlag.
Noch eine Anmerkung: Der 12H-T ist ein Direkteinspritzer, was bedeutet, dass die Düsen direkt in den Brennraum in eine Mulde im Kolben den Kraftstoff einspritzen. Diese Einspritztechnik reagiert im Bereich der Düsen extrem empfindlich auf Verschleiß. Verschleiß macht sich neben einer unsauberen Zerstäubung und dadurch verursachten Schwarzrauch unter Volllast auch dadurch bemerkbar, dass die Düsen nicht mehr richtig dicht halten und Kraftstofftropfen auf den heißen Kolbenboden fallen können. Dort verursachen diese Tropfen eine thermische Überlastung des Kolbenbodens mit verheerenden Folgen (= Loch im Kolbenboden). Solltest Du also nicht
ABSOLUT sicher sein, dass die Düsen irgendwann innerhalb der letzten 80 bis 100 tkm gewechselt
UND eingestellt worden sind, solltest Du eine Überprüfung der Düsen dringend in Erwägung ziehen!
Gruß
Florian
'86er-HJ61, 450tkm, OME schwer, 35x12,5R15 auf 8,5x15 ET -35, pneumatische gesteuerte HA-Sperre, 80mm Bodylift, optimiertes Verdichterrad, Recaros m. Schwingkonsolen, Aufstelldach u. Innenausbau, div. Zusatzinstrumente, 3"-Abgasanlage inkl. Eigenbau-turbine-outlet, Sidepipe