sendtime hat geschrieben:Aus meiner Sicht darf es bei den grundsätzlichen Kosten und Verbräuchen unserer Fahrzeuge nicht auf 50 Cent mehr pro Liter ankommen, sonst hat man sich ganz grundsätzlich verkalkuliert.
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Radzeugs ist teilweise sehr teuer, ja. Allerdings gibt es für das gleiche Geld wie vor 10 Jahren heute deutlich bessere Räder.
Jein, stimme ich so halb zu. Klar kann man argumentieren, dass man sich den teureren Sprit dann auch noch leisten können soll. So ein Landcruiser ist ja auch kein Prius, da liegt der Fokus ganz anders.
Ob ein LC als Daily-Driver in D Sinn macht? Ob man sich dann über die Preise aufregen soll/darf? Und wenn das eh "nur" Hobby ist, dann muss man das mit verkalkulieren.
Aber es trifft ja auch die normalen Fahrer/Fahrzeuge, und wenn es da zu erheblichen Preissteigerungen kommt, dann darf man da schon mal meckern.
Hier in Brasilien waren die Preise schon Ende letzten Jahres bei rund +80% gegenüber dem Tief in der Coronakrise, jetzt sind sie wieder leicht gesunken, aber ich warte nur darauf, dass die Weltmarktsituation hier auch durchschlägt. Muss ja eigentlich.
Zum Thema Radl: Ganz generell werden Produkte meist besser und bleiben preislich gleich. Das ist, was Firmen als Entwicklungsleistung in ihre Produkte stecken.
Aber auch hier schlägt die Inflation schön durch. Ich merke das vor allem bei Verschleißprodukten, die man halt regelmäßig kauft. Die Standardreifen habe ich immer für 35€ gekauft, jetzt liegen die bei 50€. Ketten, etc. alles das gleiche.
Ich glaube nicht, dass das Rad als Alternative fürs Auto (Pendler) dienen kann/wird. Zumindest nicht beim Durchschnitsspendler. Das kostet einen schon teilweise Überwindung, wenn man eigentlich aufs Radln steht und das gerne macht. Vor allem ist es ja nicht immer schön/warm/sonnig.
Je nach dem, wo man die "Systemgrenze" bei der Kostenrechnung zieht, ist das Radl auch gar nicht sooo günstig. Übersieht man leicht, wenn man ansonsten halt nur alle zwei Wochen am Sonntag das Rad aus dem Keller holt, wenn man damit aber richtig Meter machen muss, dann merkt man den Verschleiß schon.
Also Abschreibung Rad, dazu Verschleißteile, dann braucht man event. Zusatzausrüstung (guter Rucksack oder Taschen) und Klamotten (Allwettertauglich) usw. Und dann kann man theoretisch auch den zeitlichen Mehraufwand irgendwie verbuchen. Das kommt auf die persönliche Sichtweise an und wie man das für sich verbuchen will. Wer mit dem Radl jeden Tag ne Stunde länger braucht, könnte das ja theoretisch auch abarbeiten und verdient dementsprechend und dann wirds sehr schnell düster fürs Rad.
Ich sehe das natürlich als Trainingseinheit (1-1.5h oneway, geht schon) und damit spare ich eine gute Stunde am Tag, die ich sonst sinnlos in der Blechbüchse hocken würde, denn aufs Rad (oder laufen) muss ich ohnehin.
Der Spritspareffekt ist aber geringer als man denkt und wessen einzige Motivation das sein sollte, der hält eh nicht lange durch.
Ansonsten stimmt natürlich was Peter sagt: Wer morgens 1h geliefert hat, der wird ausgeglichener sein, ist besser drauf, von den Langzeiteffekten abgesehen.