Moin!
Ach guck, wie die Zeit so vergeht... So richtig viel passiert ist nun auch nicht mehr, unheimlich viel Kleinkram, der aber keine großen nennenswerten Ereignisse darstellt. Da es nun doch etwas zu frisch zum draußen arbeiten wird, kann ich ja mal wieder etwas vom warmen Schreibtischplatz aus liefern
Aaachtung, Disclaimer: Wenig Inhalt, viel Text, einige Bilder!
Wo waren wir stehen geblieben? ...nachobenscroll... Widerstände für die LED-Blinker. Nach Lenders Tip, diese irgendwo an der Fahrzeugfront zu installieren, habe ich eben diese gefühlt halb zerlegt. Schnell/einfach erreichbare Kabel mit genug Länge um die Widerstände vermittels geignetem Elektrowerkzeugs einzuschleifen hat sich unter der Motorhaube mal eben nicht gefunden. Also weitergesucht. Mit frustierendem Nichterfolg. Himmeldieberge, was für ein Haufen blöd zusammengeklippste Plastikscheiße! Um an die vorderen Blinker zu kommen, muss man sich nach der Zerstörung einiger Plastikklipps zur partiellen Radhausschalenwegverbiegung den Arm ebenso verbiegen und dazu bestenfalls noch die Finger flachfeilen, um durch's Radhaus an die Blinker zu kommen... Völlig bekloppt, widerspricht es doch dem Konzept eines eigentlich einfach zu reparierendem One-World-Pritschenwagens...
Nun ja, denkt sich der frustierte, grobmotorisch veranlagte Stromsuchende, nimmste halt mal einen Schweinwerfer raus, um an die dahinter liegenden Kabel zum Blinker zu kommen. Aber Pustekuchen, oder: but blowcake (wie der Engländer so sagt). Dafür muss man die Stoßstangenverkleidung abnehmen. Nachdem beim Versuch den Kühlergrill zu entfernen (was natürlich ganz logischerweise für dieses Unterfangen unumgänglich und obligat ist) drei Klippse abgebrochen sind, habe auch ich abgebrochen. Schockt nicht, macht gar keinen Spaß. Ich bin echt leidensfähig und schrecke vor keinem schrauberischem Albtraum zurück, aber bei Plastik kapituliere ich.
Aber nützt ja nix, ich brauche Blinkerstrom. Also habe ich das Ganze quick&dirty veranstaltet, rückblickend eigentlich komplett richtig. Ich habe die Widerstände (25W, 8Ohm) in den Kabelbaum der Rückleuchten eingeschleift. Letztendlich genau die richtige Entscheidung, denn so bleibt der fahrzeugseitige Kabelbaum unangetastet. Natürlich wurde der Leuchtenkabelbaum später noch warm und sicher ordentlich in Wellrohr, Isolierband und Schrumpfschlauch eingebettet...
Im Übrigen ist mir Elektroarbeit, resp. Verkabelung und Anfertigung von Kabelbäumen, eine der liebsten Arbeiten, geht diese doch gechillt auf'm Sofa von statten...
Noch ein paar Restarbeiten aus dem Themenkomplex "Ich schnitze mir mal eine Inneneinrichtung (vulgo Möbelbau): Die Türen und Klappen hab ich zum gewünschten Öffnen und Schließen mit halbwegs ordinären Topfbändern aus dem Möbelbau versehen. Halbwegs, weil die Beschläge insofern besonders sind, dass diese für dünne Türen (hier 15mm), statt für die üblichen 19mm ausgelegt sind. Zum Bohren der Löcher brauchte ich so auch zwei Forstner. Den einen, um vorzubohren, den anderen mit abgeschliffener Zentrierspitze, um fertigzubohren. Sonst hätte nämlich die Zentrierspitze auf der Sichtseite 'Hallo' gesagt. Wäre ja unhübsch. Die Teile habe ich übrigens von Hettich, mein Tischler hat mir dazu die Einbaubibel mit allen relevanten Maßen zu den Beschlägen geliefert. Das Ganze geht übrigens nicht ohne ein Probehölzchen, an dem ich mich erstmal an diese Raketentechnik rangetastet habe. Und der ganze Aufwand nur, weil ich keine sichtbaren Scharniere haben wollte... Übrigens kann man diese Beschläge (was wohl alle wissen, die mal einen Schrank oder eine Einbauküche aufbauen mussten) hervorragend in alle Himmelsrichtungen einstellen.
Äh ja, ich komme ins verschriftlichte Labern... Also so sieht's aus. Die Stoffboxen rechts im Bild passen übrigens satt und saugend in die Obenrundumregale und können viiiel (Krimskrams) aufnehmen:
Zur Spüle: Die habe ich von unten montiert, mit dem eingelegtem Ausschnitt habe ich eine vergrößerte Arbeitsfläche. Arbeitsplatte und Ausschnitt haben passend zum Eschenfurnier rundumzu noch einen Kantenanleimer ebenso aus 2,5mm Esche bekommen, diesen hatte mein tischlernder Nachbar tatsächlich noch ganz hinten unten völlig verstaubt unter seiner uralten Kantenanleimerspezialmaschine liegen.
Der Ausschnitt für die Spüle wurde rundumzu mit Bucheleisten ausgekleidet, damit man/frau beim Spülen nicht die furnierte Multiplexplatte verunziert.
Der Wasserhahn hat nur einen schnöden Kaltwasserhebel, aber dafür einen flexiblen Schlauch, um eben diesen bei Bedarf komplett wegzubiegen. Gespeist wird die Quelle des edlen Nass von einem 50L Tank über einen Alb(traumhaft teurem) Aktivkohlefilter vermittels einer flüsterleisen Marco UP2/E Zahnradpumpe...:
Hier noch mal ein Bild des fahrerseitigen Obenrundumregals, Abschnitt Alkoven. Beifahrerseitig das Gleiche. Bevor sich einer der scheinbar berechtigten Motzerei ob des Gewichts und der ungünstigen Schwerpunktlage ganz oben und im Alkoven ergeht, sei diesem gesagt: Ein Regal (pro Seite) wiegt 3,2kg! Und mehr als Unterplinten, Schlafi, Kontaktlinsen und Gutenachtliteratur (also leichte Literatur!) kommt da nicht rein.
Habe zwangsweise übrigens mal die Schlaftauglichkeit getestet, örtlich weit eintfernte Feiern, die wg. der dort gereichten Getränke eine Heimfahrt auf legalem Wege unmöglich gemacht haben... Also flugs eine 140x200x16 Kaltmaumschatratze in den Alkoven gewuppt. Schlief sich vorzüglich, Kopffreiheit war absolut ausreichend! Aber sackschwer, der Schlafziegel. Sollte jetzt also irgendwas Richtung 160x190x10 werden. Dazu ein Tellerfederlattenrost von Froli. Werde demnächst mal bei einem örtlich nahegelegenem Fachhändler vorstellig werden.
Nun die Baustelle Tankrohr. Ein gar nicht sooo einfaches Thema, aber letztendlich irgendwie doch. Bei der Recherche dazu habe ich gelernt, was auch einleuchtend ist, dass der Einfüllstutzen hinsichtlich einer flotten Befüllung des Kraftstofftanks in etwa auf der originalen Höhe liegen sollte. Also habe ich mir ein günstiges Aftermarket-Teil besorgt, um damit rumzuexperimentieren. Der Nachteil bei dem Aftermarket-Teil ist, dass der Halter am Rohr angepunktet ist, und nicht wie beim Original geschweißt. Deshalb die blanken Stellen, nach entfernung des Haltergedöns... Zur Verrohrung und Verschlauchung habe ich auf Stefan Quadmans Empfehlung gehört, und Silikonbögen (2x 90° Innendurchmesser 35mm) + Aluverbinder vom Turbozentrum Berlin verwendet. Der Entlüftungsschlauch passte so.
Ursprünglich wolltre ich den Bums an der Wohnkabine befestigen, aber das wäre zur Montage/Demontage der Kabine zu fummelig gewesen. So habe ich den Einfüllstutzen am Fahrerhaus mit einem simplen Halter für Hydraulikrohre befestigt. In der ersten Version nur geklebt. Das hielt aber mal so gar nicht. Mit eingehängter Zapfpistole und vollem Strom des flüssigem Golds wurde das Ganze wegen des langen Hebels so wabbelig und instabil, dass die Klebung nicht lange gehalten hätte.
Also Version zwei: Innen (im Fahrerhaus) ein 2mm Alublech zur Stabilisierung der Rückwand geklebt, darauf die rückseitige Anschraubplatte des Rohrhalters geklebt (alles mit Soudal Fix All High Tack) und wür die Halteschrauben wacker dur die Kabinenrückwand gebohrt. In altbekannter Manier habe ich natürlich zum Kleben alles abgeklebt, damit sich die Sauerei (die bei mir einfach unvermeidlich ist, dank Murphy...) in Grenzen hält. Leider hat die Kamera wohl gerade keinen Bock gehabt, aber mit Fantasie kann man es wohl erkennen...
Jedenfalls hält der Einfüllstutzen nun bombenfest und passt genau zwischen Kabine und Kabine....:
Nachtrag zum obigem Bilde: Weil sich das Heck gerade so nackig offenbarte, habe ich alle erreichbaren Teile des Rahmens güste mit Fertan geduscht und im Anschluss daran mit Innotec Hi-Temp Wax Dry transparent besprüht. War allerhöchste Eisenbahn, jetzt natürlich nur eine Erste Hilfe Maßnahme, schaut aber bis jetzt gut aus. Nichts rostbraunes mehr sichtbar.
Weiter geht's mit untenrum! Da sah das Auto mit Kabine ja irgendwie nackig aus. Eigentlich verbaut der professionelle Kabinenbauer ja dann diverse Staukästen... Ich Unprofi habe mich aber letztendlich gegen Staukästen entschieden. Weil, so einen feinen Stauraum muss man ja auch irgendwie befüllen. Und das geht unausweichlich mit einer Gewichtszunahme einher. Aber genau das will ich sparen: Gewicht! Also, was ich nicht unterbringen kann, kann ich auch nicht mitnehmen. Was ich nicht mitnehmen kann, brauche ich nicht. Und was ich nicht brauche, wiegt auch nichts. Ist doch logisch, oder!?
Auch wenn der Koffer schon recht groß und mopsig erscheint, heißt das noch lange nicht, dass ich ein 5-Sterne all-inc Outdoor- und Expeditionsequipmentüberfrachtetes 4x4Mobil fahren möchte.
Nun ja, aber irgendwie muss untenrum ja trotzdem hübsch. Also wurde das Kabinchen mit zartem 2mm Alublech angezogen. Um es optisch doch etwas hübsch zu haben, etwas angeschrägt. Seitenteil, Kotflügelteil und Abschlussblech wurden zwecks Montagefreundlichkeit und Stabilität vermittels Liebe (schaut, wie liebevoll der WIGser das Teil umarmt!) und Strom, sowie Aludraht zu einem Teil zusammengebraten.
Die sauschwere Stoßstange samt Halter und AHK-Bock wurden auch eingelagert. Eine neue Stoßstange nachgebaut. Rundumzu kleiner, leichter und filigraner, muss das Werk doch keine 3,5t Anhängelast mehr zerren können. Rechteckrohr 60x100x4, die Halter nur noch 6mm statt 8mm, 10cm höher als das Original, ansonsten komplett dem Original nachempfunden. Aber satte 25kg leichter!
So dann in roh:
Hier nach einem warmen Guss Brantho Korrux 3in1 lieblingsschwarz:
Da steht er nun, der Reiselux:
...Und demnächst geht es dann mit einem kleinen provisorischem Fahrwerksupdate weiter...
Bis dahin, schönen Gruß,
finnlux