Edelstahlschrauben, wie richtig behandelt?

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HZJ syttini
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Edelstahlschrauben, wie richtig behandelt?

Beitrag von HZJ syttini »

Hallo,

mir fällt das was bei mir auf....irgendwas scheine ich falsch zu machen:

Es geht um Edelstahlschrauben Kreuzschlitz:

1. Ich nehme eine in 6x60 und drehe sie in Multiplexplatten. Ruckzuck sind sie rund. Bei normalen Spaxschrauben passiert mir das nicht.

2. Ich nehme z.B. eine 3x40 und drehe sie ebenfalls in Multiplex, jedoch auch durch vorgebohrtes (2,5-3mm) Aluminim unterschiedlicher Stärke. Sie werden schnell rund bzw. reissen einfach ab.

3. Ich nehme Selbstbohrschrauben (auch Edelstahl) z.B. in 4,2x19, sie gehen durch Alu und in das Holz. Sind ebenso empfindlich beim Runddrehen, reissen auch oft ab. Jedoch wenn man sie nach einem halben Jahr wieder herausdrehen will, hat man die Köpfe in der Hand, also abgerissen.


Ich weis, dass Edelstahl ein zähes Material ist und deshalb u.a. auch sorgfältigst reingedreht werden müssen. Ich verliere jedoch ein bischen das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Schrauben selbst...sie sollten ja halten. Außerdem ist es lästig abgerissene Schrauben ohne Kopf wieder herauszubekommen.


Irgendwas mache ich nicht korrekt?

Aber was?

Wie schaut es im Allgemeinen mit der Zuverlässigkeit der Edelstahlschrauben aus? Ich meine, ich habe V2A.


Wäre sehr dankbar, für ein paar Tipps aus der Praxis.

Gruß

Andi
"Man braucht keinen vollen Tank, um vorwärts zu kommen!"
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Buschloewin
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Beitrag von Buschloewin »

Diese Erfahrung habe ich auch oft machen müssen...
Zum einen ist Multiplex ganz schön hart und zum anderen ist Edelstahl ganz schön spröde...
Am besten immer gut vorbohren, keine Kreuzschlitz-, sondern Innenvielzahnschrauben nehmen und nicht anrammeln.
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onkel
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Beitrag von onkel »

Die richtige Behandlung ?
Ganz einfach, im Regal hängen lassen !

Nimm normale Stahlschrauben von einem guten Hersteller die halten auch.
Diese haben eine Gleitlackbeschichtung dadurch wird das Eindrehmoment wesentlich reduziert.
Gruß Onkel,
In einer Welt wo der Klügere nachgibt regiert der Dumme

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HZJ syttini
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Beitrag von HZJ syttini »

onkel hat geschrieben:Die richtige Behandlung ?
Ganz einfach, im Regal hängen lassen !

Nimm normale Stahlschrauben von einem guten Hersteller die halten auch.
Diese haben eine Gleitlackbeschichtung dadurch wird das Eindrehmoment wesentlich reduziert.



Meine Frage war ernst gemeint. Man kann nicht alles wissen, aber wissen wo man fragen kann.

Für meinen Einsatzzweck haben "meine" Edelstahlschrauben ihren Einsatzzweck, sonst würde ich die einfacher zu handhabenden, von dir beschriebenen Schrauben, nutzen.

Gruß Andi


@Buschlöwin: Dann wird es wohl so sein, wenn ich Alu auf Alu/HolzSandwich schrauben will, dass ich das Alu jeweils gleich oder geringfügig größer vorbohre, wie der Schraubendurchmesser dick ist und die "Haltung" nur dem Holz überlasse. Somit ist mein erster Fehler eingekreist.

Was ist, wenn ich nur Alu auf Alu schrauben möchte und keine Möglichkeit einer Mutter oder einer Niete habe?

Innenvielzahn ist ein guter Tipp....muss ich für die nächsten Male beschaffen.
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RainerPhilipp
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Beitrag von RainerPhilipp »

Hallo Andi,
bei den Edelstahlschrauben ist es leider so, dass die Härte wesentlich geringer ist als bei den "normalen" Stahlschrauben. Beim Eindrehen in Holz kannst du es mal mit Seife versuchen. Einfach das Gewinde vorher mal an einer Seife reiben. das vermindert die Reibung beim Eindrehen. Vorbohren musst du allemal. Beim Einschrauben in Alu muss genau auf den angegebenen Durchmesser vorgebohrt werden.
Die Edelstahlschrauben haben leider nur einen Vorteil. Sie rosten nicht. Das war´s aber auch schon. Meiner Meinung nach überwiegt der Nachteil der geringeren Festigkeit. Bei metrischen Gewinden kann man auf A4 ausweichen. Die haben eine Härte vergleichbar mit einer 8.8 Schraube. Bei den Holzschrauben gibt es die aber meines Wissens nach nicht in einer höheren Härte.
Grüße
Rainer

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Colt
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Beitrag von Colt »

Hallo Andi,

die Edelstahlschrauben rosten nicht. So viel zu den Vorteilen. Nachteile wurden schon einige genannt, dazu kommt die niedrigere Dauerschwingfestigkeit. Das läßt sich aber berechnen bzw. mit einem Mehr an Material ausgleichen. Du willst Alu auf Holz aufschrauben. Trägt das Alu oder das Holz?
Eigentlich ist es bei Schraubenverbindungen so dass man die Schraube möglichst nur auf Zug belastet wird und nur wenig auf Scherung. Die Kraft wird dann von der Reibung zwischen den verschraubten Materialien übertragen, die Schraube dient nur zur Vorspannung. In der Realität haste aber immer Mischbelastungen... :aetsch:

Sag an was du genau treiben willst, dann kann man evtl noch weiter helfen... ;)

Viele Grüße,
Marc

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Dughall
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Beitrag von Dughall »

Hallo Andi

Innenvielzahn bzw. Torx ist schon mal ein guter Tipp.

Weiters würde ich versuchen, die Schrauben, die Du brauchst in Edelstahl A4 zu bekommen anstatt der A2, die Du wahrscheinlich verwendest.
Es kann aber sein, dass es deine Schraubendimension (vor allem bei kleineren Dimensionen) nur in A2 gibt.
Frag mal auch bei anderen Herstellern bzw. in einem speziellen Schraubengeschäft, falls es sowas bei Dir in der Nähe gibt.

A4 hat höhere Festigkeit, wenn auch immer noch nicht so hoch wie gute Stahlschrauben.

Nimm Schrauben von einem guten Hersteller wie z.B. Bossard, auch bei Schrauben gibt es enorme Qualitätsunterschiede.

Wichtig ist auch der richtige Durchmesser zum Vorbohren, abhängig von der Blech- bzw. Materialstärke.

Und noch ein ganz wichtiger Tipp: immer ein bisschen Fett auf die Schraube, egal in welchem Material (auch Holz), egal wie dünn das Blech auch ist! Das hilft enorm!

Gutes Gelingen!

P.S.: Was baust Du denn überhaupt?
Gruß, Dughall
[b]KZJ 90 & HDJ 80[/b]...

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Colt
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Beitrag von Colt »

Meine Schrauben hol ich meist beim Wegertseder online Nicht wirklich immer der billigste, aber große Auswahl... Da gibts auch Spanplattenschrauben in A4

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Gerrie
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Beitrag von Gerrie »

Hallo Andi,

Torx, Sorte A4 bringt auf jeden Fall einiges. Auch Fett oder Seife drauf.
Vorbohren nicht zu klein.
Schau was für Schrauben Du hast , dann gibt es Tabellen für den richtigen Durchmesser beim Vorbohren.

Probier bei einem Abfallstück mal bei welcher Drehmoment Einstellung des Akku die Schraube reist. Gehe dann mind. 2 - 3 Einheiten zurück. Lässt sich die Schraube vollständig eindrehen dürfte Abstimmung Vorbohrduchtmesser / Reibmoment stimmen.
Lässt sich die Schraube noch nicht vollständig eindrehen wird sie überdehnt. Dann Vorbohrdurchmesser erhöhen, und oder mehr Seife oder Fett dran.



Grüsse Gerhard
carpe diem

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HZJ syttini
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Beitrag von HZJ syttini »

Danke Euch.....jetzt ist Vieles viel klarer.

Ich baue nichts Großartiges, im Moment nur das Dach ein bischen um....und da haben mich ein paar Tatsachen gewundert, wie rundgedrehte Schrauben, abgerissene 6x80 und gelöste, feste Verbindungen, wo ich beim rausdrehen nur noch den Kopf in der Hand hatte.

Ich brauche halt die rostfreien....normale Stahlschrauben rosten (klar) und fördern den Alufras noch schneller.

Ausreichend vorbohren, fetten, sorgfältig bearbeiten und es wird mehr Spaß machen.

Grüße

Andi
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onkel
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Beitrag von onkel »

HZJ syttini hat geschrieben:
onkel hat geschrieben:Die richtige Behandlung ?
Ganz einfach, im Regal hängen lassen !

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Diese haben eine Gleitlackbeschichtung dadurch wird das Eindrehmoment wesentlich reduziert.



Meine Frage war ernst gemeint. Man kann nicht alles wissen, aber wissen wo man fragen kann.

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Gruß Andi


@Buschlöwin: Dann wird es wohl so sein, wenn ich Alu auf Alu/HolzSandwich schrauben will, dass ich das Alu jeweils gleich oder geringfügig größer vorbohre, wie der Schraubendurchmesser dick ist und die "Haltung" nur dem Holz überlasse. Somit ist mein erster Fehler eingekreist.

Was ist, wenn ich nur Alu auf Alu schrauben möchte und keine Möglichkeit einer Mutter oder einer Niete habe?

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Andi,
meine Antwort war auch ernst gemeint.
Gruß Onkel,
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HZJ syttini
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Beitrag von HZJ syttini »

Dann lass mal hören, mit welchem Hintergrundwissen du deine Antwort untermauerst, weil so ganz erschließt sich mir deren Sinn nicht.

Gruß

Andi
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onkel
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Beitrag von onkel »

HZJ syttini hat geschrieben:Dann lass mal hören, mit welchem Hintergrundwissen du deine Antwort untermauerst, weil so ganz erschließt sich mir deren Sinn nicht.

Gruß

Andi


Andi ich kann Dir leider nicht mir Hintergrundwissen dienen, sondern nur mit eigener Erfahrung, aber die sollte wohl jeder selbst machen.
Gruß Onkel,
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Buschloewin
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Beitrag von Buschloewin »

Ich verwendete Edelstahlschrauben bei meinem kompletten Innenausbau. Bis auf 3-4 abgerissene Holzschrauben, bei denen ich entweder zu wenig vorgebohrt oder zu fest zugeschraubt habe, keine Probleme.
Die Halterungen meines 2,90-m-Dachgepäckträgers sind ebenfalls mit Edelstahlschrauben verschraubt und haben bislang alle Touren schadlos überstanden.
Auch an meinen Motorrädern wurden sämtliche nicht tragenden Schrauben durch Edelstahl ersetzt. Schrauben vom Rahmen und Fahrwerk darf man eh nicht tauschen.
Bei meiner überdachten Terrasse habe ich jetzt erst alle normalen Stahlschrauben gegen welche aus Edelstahl getauscht, weil mir die normalen alle vergammelt waren und teilweise beim Ausdrehen abgebrochen sind...

Bislang also keine großen Probleme.
Man muss halt abwägen für welchen Einsatzzweck man sie benutzen will. Sorgfältiges Vorbohren und gefühlvolles Anschrauben ist eben das A und O. Bei unterschiedlichen Metallen empfiehlt sich etwas Weicon Anti-Seize aufzutragen.
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Gerard
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Beitrag von Gerard »

>>Bei unterschiedlichen Metallen empfiehlt sich etwas Weicon Anti-Seize aufzutragen.<<

Was die Buschlöwin geschrieben hat ist ein nicht nicht zu unterschätzender Punkt!
Ich kenne das Weicon-Zeugs nicht, aber ich weis dass es sehr schnell zu Problemen führen kann wenn man verschieden Metalle mischt. Vor allem im KFZ-Bereich wo Salzwasser mit ins Spiel kommt, dass unedlere Metall korrodiert dann wesentlich schneller.

Grüße, Gerhard

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