Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Für alles, was sonst nirgends reinpaßt...
Benutzeravatar
Onkelchen
Landfrau
Beiträge: 15770
Registriert: So 21. Sep 2003, 18:52
Wohnort: BaWü, ganz am Rand

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Onkelchen »

Letzter Beitrag der vorhergehenden Seite:

Uiuiui ... :-)

Meine ersten Erfahrungen waren so 1984 - 1986 mit C64, RadioShack TRS80 auf NewDos und Epson QX10 mit CP/M 2.2 und CP/M Plus.
Der Epson war cool, weil er bereits einen Grafikchip hatte und es für Turbo-Pascal maschinennahe Routinen gab, die den Chip direkt angesprochen haben. Grafikpower Pur - für damalige Zeiten. :-)
Das waren die Zeiten als man Disketten noch einzeln kaufte, wegen des Preises. :-)

Auf dem QX10 entstand dann ein tierisch interessantes Projekt - Berechnung von Drehteilen nach der Außenkontour, Darstellung in 3D in vom Benutzer gewählter Ansicht sowie der Möglichkeit das Ding dann auf den Stiftplotter auszuplotten - wohlgemerkt mit der Berechnung und Unterdrückung verdeckter Kanten.
Allerdings nicht alleine sondern gemeinsam mit meinem heutigen Frauchen, damals noch Klassenkameradin im Informatikunterricht und im technisch-ingenieurausbildenden Zusatzunterricht (12. und 13. Klasse)
Damals entwickelt noch "from scratch" wie man heute so schön sagt. Keine "ergoogelten Komponenten" sondern jede Routine, jeder Algorithmus selber erdacht und optimiert und jede Zeile selber eingetippt. :-)

Die Erfahrung mit dem QX10 war dann auch der Grund den C64 zu verkaufen und den (brandneuen) C128D mit Speichererweiterung und Z80-Karte zu kaufen, weil darauf CP/M+ und Turbo-Pascal 3 möglich war. :-) :-)

Während der Zeit - 12 Klasse - bei einem 4-wöchigen Kalifornien-Aufenthalt noch Apple II in den Fingern gehabt (Computer-Class in der Partnerschule) sowie erste Kontakte mit dem IBM-PC bekommen.
Und mir mein erstes englischsprachiges Buch in den USA gekauft. Kein Roman sondern "Borlands Turbo-Tutor" - einem Buch mit Tricks und Kniffen für Turbo-Pascal. Sensationell: mit beigefügter Diskette. 8) 8) :lol:

Nach der Schule dann in Richtung Hardware orientiert. Ausbildung zum Informationselektroniker. Es war damals die Zeit, als analog und digital stärker zusammenwuchsen. Auch hardwareseitig tierisch interessante Zeit. :-)

Während der Ausbildung dann (nebenher) meinen ersten "IBM-Kompatiblen" selber gebaut. Ein AT mit 80286 Prozessor, 10 MHz getaktet, 1 MByte Hauptspeicher mit sündhaft teuern Speicherbausteinen mit 100ns Reaktionszeit, damit beim 10 MHz Prozessortakt keine "Wait-States" eingelegt werden müssen.
Und dazu den noch teureren 80287 Arithmetik Coprozessor, denn damals konnte Autocad in der Version 2.1 noch mit und ohne "Rechenknecht" laufen, mit Rechenknecht aber deuuutlich schneller. :-)
Und das Schöne war - auch damals bekam man als Azubi die "Edu-Lizenz" von Autocad kostenlos und offiziell.
Autocad war auch deswegen so interessant, weil man mit AutoLisp wieder seine eigenen Routinen schreiben konnte. :-)

Der AT war echt Bullet-Proof. Der ISA-Slot erlaubte noch die Entwicklung eigener I/O-Karten - die Firma in der ich die Ausbildung gemacht habe, hatte noch eine eigene Leiterplattenfertigung samt Vergoldungsanlage. :-)
Für die Firma selber kam dann während der Ausbildung der Bau von Prüfgeräten hinzu. Auf Basis 8080, Z80 und dem neuen 80196 Microcontroller.
Besonders der Z80 war durch seine Einfacheit beliebt. Prozessor, Taktgeberquartz, Eprom, RAM-Baustein und zwei I/O-Bausteine, das Ganze auf einer Lochrasterplatine mit Wrapdraht zusammengelötet, das "BIOS" per HEX-Code in den Eprom-Brenner getippt und schuppdiwupp war der Prototyp funktionstüchtig. :-)

Während der Zeit noch Microstep-Steuerungen für Schrittmotoren erdacht, die die Schritte normaler Schrittmotoren in 512 Mikroschritte zerlegen konnte, Lademanagementsteuerungen für Akkus und noch einiges mehr.
Man war ja noch nicht verheiratet und hatte Zeit. :-) :-) :-)

Das waren so meine Anfänge. Mit Familiengründung usw. wurde die Zeit dann knapper und alles etwas ruhiger. Aber nie ganz weg. So habe ich den Durchbruch der objektorienten Programmierung und der grafischen Programmierung (RAD) begeistert mitgemacht und wenn man heute schaut, was so ein Raspberry-Pi für 30,- Euro drauf hat und den vergleicht mit meinen ersten Z80-Prototypen für die Prüfgeräte ...

Schon erstaunlich ... aber die Sturm-und-Drang Zeit damals war irgendwie interessanter.

Find ich. :-) :-) :-)

Viele Grüße
Onkelchen
Zuletzt geändert von Onkelchen am Mi 20. Nov 2019, 12:48, insgesamt 2-mal geändert.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.
(Alexander von Humboldt)

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Colt
Beiträge: 17811
Registriert: Sa 9. Sep 2006, 17:42
Wohnort: bei Heidelberg
Kontaktdaten:

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Colt »

Mein erster Rechner (OK, eigentlich wars der von meinem Vater... :lol: ) war ein 386 SX mit 16 MHz in einem riiiesigen Tower. Da hing ein 14" Farb(!)monitor dran. Der ging schon gut ab im Vergleich zum 286er meines besten Kumpels... :biggrin: :biggrin: :biggrin:

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
SchiRo
Beiträge: 684
Registriert: Mo 6. Aug 2001, 20:01
Wohnort: Niederösterreich / Bez. GF

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von SchiRo »

Habedieehremiteinander

Meine Einstiegsdroge:

Z80 CPU in Assembler, Ziffernblock u. Siebensegment LED

Sincair ZX 81
Folientastatur, HF Ausgang für ein TV Gerät als Monitor (Natürlich in S/W)
Datensicherung: Kasettenrecorder, auf MC

Und irgendwann: DER IBM PC...XT, (natürlich der mit TURBO - Taste)

Ja,...damals kannte man noch jedes Bit persönlich

:rofl: :rofl: :rofl: :rofl: :rofl:
Schönen Cruis aus Niederösterreich                 Robert

Member of "Stammtisch-OST@Buschtaxi.net"
Beziehungsstatus: Langzeitbeziehung mit meinem Toyosaurus seit 2001
I drive HZJ78 and use multi-billion dollar satellites to find Tupperware in the woods.
And what's your hobby?

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Tellus
Beiträge: 134
Registriert: Di 7. Apr 2015, 15:43
Wohnort: noch im Echten Norden..

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Tellus »

_Malte_ hat geschrieben:Handys mit Tasten, wie fortschrittlich.
Mein erstes Firmentelefon war das:
Bild

Passte aber so knapp in die Mittelbox vom Patrol. Davor hatten nur größere Baustellen Festnetzanschluss. Oder ne Telefonzelle in der Nähe und ne Dose mit Kleingeld in der Bude.

Ochja, das gute Moto 1000, steht noch bei mir im Keller. War eingesetzt als mobile Inhouse Telefonzelle.
In Thüringen nach der Wende konnte die Telekom auch auf grossen Industriebaustellen für jede Firma nur 3 Leitungen liefern, da wurden etliche Moto's gebraucht. Der Hausmeister musste eines abends mit nachhause nehmen. Und das Kleingeld bzw. Telefonkarten waren überlebenswichtig als Aussendienstler.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
AchwasAchwo
Beiträge: 143
Registriert: Mo 12. Sep 2016, 12:57
Kontaktdaten:

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von AchwasAchwo »

OK....

...erste Versuche an einem Digital Rechner...dort haben wir ein das Spiel "Risiko" mit Sonderzeichen in einer Art Basic programmiert...das war 1983 oder 1984...da war ich 13 oder 14.

Es folgte TI-99/4a und ein Atari 400 mit Basic. Auch auf dem Sinclair ZX 81 danach auf dem Spectrum rumgedaddelt....

Dann kam ein Apple II mit 6502 und Turbo-Pascal. Von da ging es zum 386SX, erste Schritte mit Novell NetWare (ich glaube 2.x, immer schön den IPX-Stack kompilieren und auf die Karte binden...).

Dann ging es weiter mit den 486er usw., mein Programmieren endete mit Turbo Pascal 6.0 und der Objektorientierung. Danach noch mehr Novell, insgesamt 8 Jahre, NetWare bis zur 5.x mit NDS, später eDirectory, Windows, Berkely Unix, HP-UX und Linux.

Heute im Wesentlichen VMware, Datacore, egal welches OS da dran hängt....

Gruß
Achwasachwo
Zuletzt geändert von AchwasAchwo am Mi 20. Nov 2019, 15:04, insgesamt 1-mal geändert.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Tellus
Beiträge: 134
Registriert: Di 7. Apr 2015, 15:43
Wohnort: noch im Echten Norden..

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Tellus »

Durch meinen Job in der Druckindustrie / Werbeagenturen hatte ich schon sehr früh Kontakt mit Äpfeln, was mich auch dahin prägte. Aber die komischsten Kisten die mir unterkamen, waren von Olivetti, in den Achtzigern.
Die hatten wir in einer Münchner WA. Die Kisten waren so empfindlich, dass man kaum mal ein Fenster öffnen durfte ohne Gefahr zu laufen dass die Dinger abstürzen. :rofl:
Wenn es dann mal passierte war wirkliche Grosse Pause angesagt - nix ging mehr.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Hagenthaler
Beiträge: 326
Registriert: Fr 6. Jan 2012, 19:29
Wohnort: Tullnerfeld

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Hagenthaler »

Anfang der 70er Jahre gab es für den Mittelstand Rechner mit Ferritkernen mit 4 KB (!) von SIEMAG DATA und NIXDORF, mit denen mit Magnetkontokarten eine Lohnverrechnung und Buchhaltung abgebildet werden konnte. Da lobte ich mir dann die IBM /360 mit seinem Massenspeicher mit Magnetstreifen in einer Trommel. Allerdings hat da der IBM-Techniker neben dem Speicher geschlafen, so fehleranfällig war der. Ich glaube in AT gab es nur 2 solcher Geräte damals. Weiß leider nicht mehr die Speicherkapazität.

LG H
HILUX DC 3,0 Autom. mit permanent Allrad und dem Üblichen (ARB, Webasto, Warn, OME) für den Wald; für die Straße: Audi e-tron :lol:

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
AchwasAchwo
Beiträge: 143
Registriert: Mo 12. Sep 2016, 12:57
Kontaktdaten:

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von AchwasAchwo »

Ach die alte /360....wir haben damals viele Terminals durch PC's über die alte Koax-Verkabelung abgelöst. Die PC's hatten Totes-Rind-Karten und wurden daher mit Ballons angeschlossen. Dann PC3270 und Rumba für die AS/400 drauf und über NetWare for SAA Gateway an den dicken Host.

Lang, lang ist's her...

Gruß
AchwasAchwo
Zuletzt geändert von AchwasAchwo am Mi 20. Nov 2019, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Matze
Beiträge: 5432
Registriert: Fr 21. Dez 2001, 12:37
Wohnort: Wentorf / HH
Kontaktdaten:

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Matze »

AchwasAchwo hat geschrieben:...Totes-Rind-Karten ....

Lang, lang ist's her...

Gruß
AWo



Totes Rind - stimmt. Und wenn da mal ein Abschlusswiederstand irgendwo fehlte .....

Ich dachte eben das wäre so 10 Jahre her ;-)
Gruss Matze


On the sixth day man created god


http://www.jagd-fakten.de/alle-fakten-z ... nem-blick/

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Peter_G
Beiträge: 6634
Registriert: Mo 13. Aug 2012, 13:52
Wohnort: Jena

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Peter_G »

Jo 3270 und auch 5250 Emulationen. Ein damaliges Highlight beim Vertrieb der Systeme /36 war das Erscheinen der Monitore mit Bernsteinfarbener Anzeige statt grün. 8)
ProAce City L1 1.5 D 75 Ps

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
RobertL
Beiträge: 17547
Registriert: Do 24. Okt 2002, 14:58
Wohnort: Wien

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von RobertL »

Hab letztens erst so einen Token Ring Balun gefunden bei mir im Keller. :rofl:

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
AchwasAchwo
Beiträge: 143
Registriert: Mo 12. Sep 2016, 12:57
Kontaktdaten:

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von AchwasAchwo »

Matze hat geschrieben:
AchwasAchwo hat geschrieben:...Totes-Rind-Karten ....

Lang, lang ist's her...

Gruß
AWo



Totes Rind - stimmt. Und wenn da mal ein Abschlusswiederstand irgendwo fehlte .....

Ich dachte eben das wäre so 10 Jahre her ;-)


Nu, der 50 Ohm Abschlusswiderstand war bei der RG-58-Verkabelung, Thin-Ethernet, nicht beim Toten Rind. Da musste nur der Token alle 10.000 Umrundungen in der Token-Reparatur-Box erneuert werden.

Aber wer hat denn noch im Arcnet die Adressen über das Klavier eingespielt? Und kennt noch jemand das HP 100 MBit/s Netz? Anylan hieß es....

Gruß
Achwasachwo

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Peter_G
Beiträge: 6634
Registriert: Mo 13. Aug 2012, 13:52
Wohnort: Jena

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Peter_G »

RobertL hat geschrieben:Hab letztens erst so einen Token Ring Balun gefunden bei mir im Keller. :rofl:


oiiidaaa.
ProAce City L1 1.5 D 75 Ps

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Benutzeravatar
Bergler
Beiträge: 3215
Registriert: Fr 19. Okt 2007, 17:05
Wohnort: Oberpfalz

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von Bergler »

Schei......
Da merkt man, dass man alt ist....... :cries:
Ich habe ja zunächst von dem neumodischen Zeug nichts gehalten und bin erst spät - ich glaube - mit einem Amiga 2000 eingestiegen. Dafür habe ich dann als Student die Nächte mit Leisure Suit Larry verbracht. Später hatte ich einen 386 SX - boah - Wahnsinn. Damals hat die Speichererweiterung um 1 MB so um die 100 DM gekostet.
Grüße
Thomas


HZJ 76 - 6 Zylinder - 5 Sitzplätze - 4 Türen - 3 Sperren - 2 Starrachsen - 1 Traum -
FJ 40 - 4 Räder - 3 Spiegel - 2 Sitze - 1 Erlebnis - 0 Komfort :biggrin:

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
RobertL
Beiträge: 17547
Registriert: Do 24. Okt 2002, 14:58
Wohnort: Wien

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von RobertL »

Peter_G hat geschrieben:
RobertL hat geschrieben:Hab letztens erst so einen Token Ring Balun gefunden bei mir im Keller. :rofl:


oiiidaaa.

:biggrin: :biggrin:

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
RobertL
Beiträge: 17547
Registriert: Do 24. Okt 2002, 14:58
Wohnort: Wien

Re: Frühe IT Vögel vs Digital Natives

Beitrag von RobertL »

IBM 5085 Grafikprozessor (rechts unterm Tisch) angeschlossen an IBM 6150 mit AIX (IBM Unix) war dann Anfang der 90er auch DER Setup für CADAM & CATIA V3 nach dem /370 VM basierendem Setup (IBM 9370) :lol:

An die 60 (sechzig!!) 5 1/4" Disketten musste man in die Kiste reindrücken um das CATIA installiert zu bekommen. 8)

Bild

Link:
BBcode:
HTML:
Hide post links
Show post links
Antworten

Zurück zu „Café Oriental“