Was beim Bergen im Gelände hält, hält auch auf der Strasse. Nur ist es dort ggf. suboptimal. Wenn also beides vorkommen kann, würde ich die Sachen aufs Gelände auslegen.
Es gibt übrigens ein schönes Video aus Australien weshalb man NICHT mit der AHK Bergen sollte.
Georg70 hat geschrieben:Ich würde als Sollbruchstelle den Wagen wählen, was nützt es mir, wenn dass Seil oder der Schäkel den Geist aufgeben Der Wagen muss das aushalten
Das Problem ist, dass dann Fahrzeugteile durch die gegend fliegen.
Softschäkel haben den Vorteil das die Teile schön leicht sind. Zusätzlich richten sie weniger Schaden an, wenn solch ein Teil reißt.
Das sind meiner Meinung nach die einzigen Vorteile eines Softschäkels.
Es wurde hier von scharfen Kanten gesprochen, für den einen oder anderen der evtl. nicht ganz im Thema ist, ist eine umgangssprachliche "scharfe Kante" unter Umständen irreführend. Es ist nicht die bildliche scharfe Kante! Im Bereich von textilen Anschlagmitteln, wozu ein Softschäkel zählt, spricht man von einer scharfen Kante wenn folgende Punkte erfüllt werden.
Wenn der Radius der Auflagefläche kleiner ist als die Stärke des Anschlagmittels unter Belastung, dann spricht man bereits von einer scharfen Kante.
Also zum Beispiel ein Stahlbolzen von 20mm Durchmesser, ergo 10mm Radius. Ein Softschäkel unter Belastung 25mm Stärke. Dann ist der runde Bolzen eine scharfe Kante!!! Es liegt daran das die Last auf eine extrem kleine Fläche wirkt, dadurch entsteht Hitze. Durch die Hitze können die Textilfäden verschmilzen und verlieren so ihre Festigkeit.
Verwendet man Softschäkel im Matsch oder sehr feinem Sand, so setzt sich Dreck und Sand in das Textilgewebe und dies wirkt sich negativ auf die Festigkeit aus.
Softschäkel sollten immer dunkel gelagert werden, damit sie nicht dauerhaft der UV-Strahlung ausgesetzt sind.
Bei Stahlschäkeln gibt es auch viele Varianten, es gibt welche die aus "Wald und Wiesen Stahl" gefertigt sind. Die sehen recht ordentlich aus, halten aber nur ein Bruchteil. Also immer die Angaben die auf dem Schäkel eingeprägt sind beachten. Schäkel die keine Prägung haben würde ich nicht verwenden.
Es gibt einmal Schäkel in gerader Form, diese dürfen nur in direkter Zugrichtung belastet werden. Dann gibt es die geschweiften Schäkel oder auch manchmal Omega Schäkel genannt, bei diesen dürfen auch seitliche Zugkräfte übertragen werden. Bei beiden Schäkelformen gibt es Varianten wo das Gewinde für den Bolzen sich im Schäkel befindet oder die Variante wo es eine separate Sicherungsmutter mit Splint gibt.
Ich persönliche habe noch nie einen Stahlschäkel gesehen der gerissen ist. Wohl aber reißende Seile, ausgerissene Anschlagpunkte am Fahrzeug und auch schon abgerissene Winden.
Da ein Stahlschäkel deutlich robuster ist verwende ich diese auch. In geschweifter Form mit separater Sicherungsmutter. Die Schäkel mit separater Sicherungsmutter haben den Vorteil, sollten doch unerwartet so große Kräfte auftreten, dass sich der Schäkel leicht verzieht bekommt man ihn wieder los. Bei der anderen Variante hilft dann nur noch die Flex.
Schöne Grüße
Hanjo
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Ich persönlich bin auch Freund der Stahlschäkel, trotz des Gewichtes (BTT Windenworkshop-Teilnehmer kennen die Begründungen).
Vor allem die Problematik der Temperaturbeständigkeit, vor allem aber die der schrfen Kanten verbieten Softschäkel eigentlich. Abschlepphaken, Hälse der Kugelkopf-AHK, Felgenlöcher, Rahmendurchbrüche etc. scheiden einfach auss für Softschäkel. Einen Omega-Schäkel kann ich da bedenkenlos nutzen.
Aus selbem Grund gehört für mich auch zu jeder Seilwinde mit Kunststoffseil zwingend eine Chokerkette entsprechender Trag- oder Bruchlast dazu. So eine Kette kann ich bedenkenlos um einen Fahrzeugrahmen, einen Fels, einen Stahlträger, eine Stoßstange, eine A/B/C-Säule schlingen und ziehen. Selbst mit einem Stahlseil kann man das nur bedingt tun, das wird jedoch irreversibel geknickt, auch wenn es nicht reißt.
Ich habe selbst im Quad für dessen Seilwinde eine Stahlkette, Hebeschlinge und Omega-Schäkel in einer kleinen Stofftasche dabei, und die Zuladung ist dort wirklich gering...
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