Moin Stefan,
ich finde die Kabine, den Möbelbau und besonders das "Stockbett" klasse! Zur Auflastung: Das ist 'ne unendliche Geschichte...

Das OME BP51 ist ja schon für sich so ziemlich Premium. Die Auflastung mit (noch) dickeren (und schwereren!) Federpaketen hinten zu realisieren, sofern der TÜV da mitspielt, halte ich für mindergut. Mehr Lagen die hinten für ~2100kg Achslast ausgelegt sind, sind sackschwer und unkomfortabel (und dem Kabinenausbau nicht förderlich) wenn du eher um 1800kg Achslast hast / haben könntest. Die maximal möglichen 3500kg auszreizen, halte ich aus technischer und fahrdynamischer Sicht, abseits des Asphalts, nicht für sinnvoll.
Ich habe mir zur Womo-Eintragung eine Auflastung auf 3500kg per Luftfeder an der Hinterachse besorgen müssen, die allerdings nicht ausgereizt wird und nur mit ~1 Bar "mitläuft", höchstens der Fahrstabilität wegen auf langen Etappen mal auf 2 Bar aufgepustet wird. Ansonsten nutze ich die Luftfederung nur zum Ausnivellieren damit die Kiste zum Schlafen gerade steht, was Bombe praktisch ist. War auch kostentechnisch die weitaus bessere Alternative, Fahrwerkshersteller und -verkäufer in D lassen sich die Auflastungsfahrwerke mit Gutachten vergolden. Zudem muss man die dementsprechenden Fahrwerke meist beim Händler einbauen und eintragen lassen. Was man gut finden kann, wenn man dafür mit ein paar nötigen Urlaubstagen quer durch die Republik ballern will. Mit "meiner" Art der Auflastung habe ich jedoch ziemlich freie Wahl der Blattfedern
Ich bin mit meinem selbstgebauten Fahrwerk gut zufrieden, werde aber irgendwann mal leichtere Parabelfedern von DFF einbauen, um mal wieder etwas Gewicht zu sparen und die Einsparung an sinnvollerer Stelle (zB Zusatztank) wieder zunichte zu machen

Fazit: Das vorhande Fahrwerk plus Luftfeder zur Auflastung halte ich persönlich für am preisgünstigsten und technisch sinnvollsten. Ansichtssache
Weitere Ansichtssache: Zum Einsparen von Gewicht würde ich auf die Winde, bestenfalls die Stoßstange vorne und die Rockslider verzichten. Die Winde ist ziemlich überflüssig, in 99,997% aller Fälle fährt man 20kg unnötiges Gewicht durch die Gegend. Klar, sieht optisch Granate aus und gibt einem das erhabene Gefühl, dass man sich zur Not den Mount Everest hochwinchen kann. Aber tatsächlich, meiner Erfahrung nach, ist das Ding über. Wie die Klöten am Papst. Ich kann Situationen in der ich 'ne Winde bräuchte, vermeiden. Zur Not hat meine Karre serienmäßig einen Rückwärtsgang. Also kann ich 20kg vermeiden oder an sinnvollerer Stelle verbauen. Gleiches gilt für die so schick aussehende Stoßstange. Klar, die originale Front aus Plastik ist vulnerabler. Aber wenn ich da was abreiße, kann ich das Gelumpe mit Kabelbindern flicken, bis ich mir für 150€ einen neuen Stoßfänger aus der Bucht hole. Und das desöfteren für das Geld, dass ich beim Verkauf der Stahlstoßstange erhalten würde

Zack, 15kg Gewicht gespart... Worauf ich (persönlich) allerdings auf ganz und gar keinen Fall verzichten würde, ist 'ne Diesel-Luft-Standheizung a la Planar 2D, die im Übrigen auch einen Boiler versorgen kann. Ein aus meiner Sicht unabdingbares Komfort-Feature, das über Wohl und Wehe eines auch bei kaltem und feuchten Wetter schicken Trips entscheiden kann.
Gewichtsbezogen gleiches gilt für die Rockslider. Wenn ich die wirklich brauche, bin ich schon in einem Gelände unterwegs, dass dem gesamten Fahrzeug samt Wohnkabine nicht mehr zuträglich ist. Und wenn es doch mal 'ne Delle reinhaut, egal, es ist ja nur ein Gegenstand. Und so wie es aussieht, lassen sich deine Schweller eh nicht mehr weiter verformen

Also ab und wieder 20kg eingespart!
Unterfahrschutz ist schon praktisch. Aber braucht es den von vorne bis hinten? Unter dem VTG mag der ganz praktisch sein, aber sonst lassen sich Situationen, also Überfahren von Stöckern und Buschwerk das etwas beschädigen könnte, auch vermeiden. Zack, wieder 10kg gespart.
Bedenke: Das meiste Offroadgedöns wird dir über Antriggern von Emotionen verkauft! Jeder der etwas echte Erfahrungen mit "Offroadfahren" hat wird dir sagen können, dass man den meisten Scheiß nicht wirklich braucht und durch umsichtiges Fahren durchaus kompensieren kann. Du fährst ein Reiseauto und kein Trophy-Auto.
Zu deiner Planung mit dem Ecoflow-Kraftwerk und der Warmwasserversorgung zwecks Duschen: Das halte ich für den absoluten Overkill. Dies aus vielerlei Gründen, angefangen beim (mMn. unnötigem) Gewicht, über technische Komplexität, zu nicht zu Ende gedachter Sinnhaftigkeit. Allgemein grundsätzlich okay, aber für den Hilux und seiner Gewichtsthematik aus meiner Sicht nicht geeignet. Das hier zu erörtern, würde vollends den Rahmen sprengen.
Ich schätze mal, du könntest locker 150kg einsparen. Das klingt erstmal nicht viel, könnte aber in Bezug auf Auflastung das Zünglein an der Waage sein. Vielleicht schaffst du es ja, was ich nicht für unmöglich halte, bei bspw. 3150kg reisefertig zu landen. Sollte nicht unmöglich, sondern sogar dein Antrieb sein. Das Auto und die Fahrdynamik werden es dir danken. Ein Hauch Übergewicht fällt beim Wiegen unter "Toleranz"...
Ich will dir hier nichts madig reden, du hast dir sicherlich hinreichend Gedanken zu deinem Projekt gemacht Aber vielleicht kannst du ja den einen oder anderen Impuls gebrauchen. Betrachte meine Anmerkungen als meine Meinung, gebildet aus Erfahrung. Ändert nichts daran, dass ich deine Kiste und dein Projekt cool finde
Schönen Gruß,
Basti